Lüneburger Heide: So vielfältig ist die Region
Die dünn besiedelte Landschaft mit zwei Naturparks steht meist für große Flächen lila blühender Besenheide. Dabei bietet sie viel mehr. Ein Überblick über die Region zwischen Hamburg, Bremen und Hannover.
Schon der Name klingt nach Weite, Natur und Freizeit: Lüneburger Heide. Tatsächlich ist sie eine der größten und bekanntesten Urlaubsregionen in Norddeutschland. Mit einer Fläche von rund 7.500 Quadratkilometern nimmt die Lüneburger Heide fast den gesamten Nordosten Niedersachsens ein. Die hügelige Landschaft beginnt südlich von Hamburg, reicht im Osten bis an die Elbe, im Süden bis vor die Tore Hannovers und im Westen fast bis an die Weser.
Viel Landwirtschaft, Wälder und Heideflächen
Weite Teile der Region sind dünn besiedelt, die größeren Städte wie Lüneburg, Uelzen und Celle liegen an den Rändern. Wichtigste Verkehrsadern sind die Nord-Süd-Verbindung A7 und die ICE-Trasse Hamburg-Hannover, die die Lüneburger Heide durchqueren. Rechts und links davon prägen weite landwirtschaftliche Flächen, kleine Orte, Wälder und die typischen offenen Heideflächen das Landschaftsbild.
Zwei Naturparks und Naturschutzgebiete
Längst nicht überall finden Besucher die lila blühenden Heidelandschaften, die viele in der Lüneburger Heide suchen. Zwei große Naturparks bilden die touristischen Zentren: der gut 1.000 Quadratkilometer große Naturpark Lüneburger Heide sowie der Naturpark Südheide mit knapp 500 Quadratkilometern. Bereits 1922 wurde das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ausgewiesen - heute der Kernbereich des Naturparks. In diesem ältesten und größten Naturschutzgebiet Niedersachsens liegt auch der höchste Berg der Region, der 169 Meter hohe Wilseder Berg.
Naturpark Lüneburger Heide
Touristischer Mittelpunkt des Naturparks Lüneburger Heide ist der Luftkurort Schneverdingen, der jeweils Ende August ein bekanntes Heideblütenfest feiert. Östlich davon gibt es die größten zusammenhängenden Heideflächen, etwa die Osterheide. Zum strenger geschützten Naturschutzgebiet gehört neben dem Wilseder Berg beim malerischen Heidedorf Wilsede das Pietzmoor mit einem fünf Kilometer langen Rundwanderweg auf Stegen. Auch der Totengrund ist ein ebenso spektakuläres wie beliebtes Ausflugsziel. Im Spätsommer steht dort die Heide zwischen vielen Wachholderbüschen in voller Blüte.
Naturpark Südheide
Der kleinere Naturpark Südheide liegt nordöstlich von Celle. Zu den bekanntesten Heideflächen dort gehören der Wietzer Berg mit dem Lönsstein, der an den Heidedichter Hermann Löns erinnert, sowie die Misselhorner Heide bei Hermannsburg. Neben Wäldern prägen kleine Flüsse wie die Örtze mit ihren Nebengewässern den Naturpark. Während die Örtze im Sommer ein beliebtes Revier für Kanutouren ist, stehen andere Gewässer unter strengem Naturschutz. So gelten die Niederungen der Lutter als Schutzgebiet von europaweiter Bedeutung. Dort lebt unter anderem die seltene Flussperlenmuschel.
Wege und Angebote für jeden Bedarf
Mehrere Hundert Kilometer ausgeschilderter Radwege erschließen die Naturparks für Besucher, Dutzende Rund- oder Fernwanderwege führen zu den schönsten Stellen. Allein in der Südheide gibt es 13 ausgeschilderte Rundtouren für Reiter. Die Lüneburger Heide steht aber nicht nur für Naturerlebnisse, sondern auch für zahlreiche kommerzielle Freizeiteinrichtungen. So gibt es unter anderem einen großen Freizeitpark, Kletterparks, eine Skihalle und mehrere Tierparks, so die Wildparks Lüneburger Heide und Schwarze Berge, den Vogelpark Walsrode und den Serengeti-Park Hodenhagen.