Walsrode: Traditionelles Heidestädtchen mit Vogelpark
Der Vogelpark hat Walsrode im Heidekreis bekannt gemacht. Doch auch ein mittelalterliches Kloster und ein Heidemuseum, das an den Schriftsteller Hermann Löns erinnert, lohnen einen Besuch.
Autobahndreieck und Weltvogelpark - das dürften die meisten Norddeutschen mit dem Städtchen Walsrode verbinden. Tatsächlich lockt der Vogelpark pro Saison Zehntausende Besucher in den Ort am Rand der Lüneburger Heide. Doch auch wer sich nicht für Tiere interessiert, findet in Walsrode interessante Ausflugsziele.
Heidemuseum zeigt Hermann-Löns-Zimmer
Das Heidemuseum Rischmannshof, eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands, gibt Einblick in die Siedlungsgeschichte der Heide. Mit einem voll ausgestatteten Niedersachsenhaus von 1798, einem Treppenspeicher und einem Backhaus zeigt das Museum, wie Menschen in vergangenen Jahrhunderten in der Region lebten und arbeiteten. Außerdem widmet der Rischmannshof Hermann Löns einen eigenen Bereich - das Löns-Zimmer mit Möbeln und Erstausgaben von Werken des Schriftstellers.
Der "Heidedichter" hatte Walsrode um 1900 mehrfach besucht. Löns fiel 1914 im Ersten Weltkrieg in Frankreich. 1935 wurde im Tietlinger Wacholderhain bei Walsrode ein Grab für ihn angelegt. Allerdings ist umstritten, ob es wirklich die Gebeine von Hermann Löns enthält. Dennoch trägt Walsrode seit dieser Zeit den Namenszusatz Hermann-Löns-Stadt.
Kloster Walsrode: Kunstschatz und Pilgerunterkunft
Als Ort der Stille gilt Kloster Walsrode. Das mittelalterliche Frauenkloster wurde 986 gegründet und nach der Reformation in ein evangelisches Damenstift umgewandelt. Noch heute leben dort einige Frauen in christlicher Gemeinschaft. Der bedeutendste Kunstschatz des Klosters hat viele Jahrhunderte überstanden: ein sogenanntes Bambino, eine Holzfigur des Christuskindes aus der Zeit um 1500. Die meisten der roten Backsteingebäude auf dem parkartigen Gelände stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der Garten ist tagsüber für Besucher geöffnet, die Gebäude des Klosters können nur bei Führungen besichtigt werden. Das Kloster liegt am Jakobsweg und ist seit 2021 offiziell Pilgerkirche mit Herberge.
St. Georg-Kirche in Meinerdingen
Nicht ganz so alt wie das Kloster, aber ebenfalls sehenswert ist die kleine St. Georg-Kirche im Ortsteil Meinerdingen. Sie stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert und wurde ursprünglich im romanischen Stil erbaut. Später erhielt sie ein gotisches Gewölbe und einen hölzernen Glockenturm. Die Einrichtung der Kirche zeigt Elemente der Renaissance und des frühen Barock. Die Kirche ist von April bis Oktober täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Die Gemeinde bietet auch Führungen an.
Vogelpark Walsrode: Große bunte Welt der Vögel
Außerhalb der Stadt liegt der Weltvogelpark Walsrode. Mit seinem 24 Hektar großen Gelände, mehr als 4.000 Vögeln und 650 Arten gilt er als weltweit größter Vogelpark. Vögel aus allen Kontinenten und vielen Klimazonen haben hier ihr Zuhause. Exoten wie Papageien oder Kolibris bieten ein farbenprächtiges Erlebnis. Anzutreffen sind außerdem bedrohte Arten wie Schneekranich und Riesenseeadler sowie heimische Raubvögel.