Superfizielle Siderose: Wenn Eisenablagerungen das Gehirn schädigen
Als Siderosen werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen Eisen beziehungsweise Eisensalze im Körper abgelagert werden. Bei einer superfiziellen Siderose hat sich das Eisen auf der Hirnoberfläche gesammelt.
In der Magnetresonanztomografie ist das Eisen als dunkle Ablagerung zu erkennen, die wie eine zähe Schlacke auf dem Gehirn liegt. Ursache sind in der Regel wiederkehrende Blutungen im Gehirn. Normalerweise wird Blut, das zwischen die Hirnhäute gelangt, abgebaut. Kommt es aber immer wieder zur Einblutung, gelingt das nicht mehr vollständig, sodass sich eisenhaltige Abbauprodukte wie eine Kruste auf die Oberfläche des Gehirns legen.
Betroffene Hirnregion bestimmt die Symptome
Auf das Nervensystem wirkt das Eisen wie ein Gift. Die Symptome hängen von der betroffenen Hirnregion ab. Ist beispielsweise das Kleinhirn betroffen, kommt es zu einer Gangunsicherheit. Ist es der Hörnerv, leiden die Betroffenen unter Schwerhörigkeit.
In seltenen Fällen kann auch eine Verletzung des Rückenmarkkanals die Ursache einer superfiziellen Siderose sein. Gehirn und Rückenmark sind von der schützenden Hirnhaut umgeben. Darunter zirkuliert das Nervenwasser wie in einem Schlauch. Reißt die Haut ein, tritt es aus. Heilt dieses sogenannte Liquorleck nicht richtig aus, kann es immer wieder zu Einrissen kommen, bei denen Blut in den Rückenmarkkanal gelangt und sich zwischen den Hirnhäuten ausbreitet.
Abgelagertes Eisen kann nicht entfernt werden
Über Jahre kann das zu einer superfiziellen Siderose führen. Um eine weitere Verschlimmerung zu verhindern, muss der Riss durch eine Operation geschlossen werden. Eine etablierte Therapie, um das bereits abgelagerte Eisen aus dem Gehirn zu entfernen, gibt es bisher nicht. Es kann aber eine Behandlung mit sogenannten Eisenchelatoren versucht werden. Diese Medikamente binden Eisen-Ionen und sorgen dafür, dass sie mit dem Harn oder über die Gallenflüssigkeit ausgeschieden werden.
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