Stiller Reflux: Was hilft gegen Sodbrennen?
Schluckbeschwerden, Husten, Heiserkeit und Räuspern können auf eine Refluxkrankheit hinweisen. Die Symptome einer stillen Reflux-Erkrankung sind unspezifisch.
Der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Reflux) führt häufig zu klassischem Sodbrennen: Zum Beispiel nach einem üppigen Essen, nach Alkohol oder abends, wenn man im Bett liegt, macht sich ein schmerzhaftes Brennen in der Brust bemerkbar. Beim sogenannten stillen Reflux steigt die Magensäure in Form feinster Tröpfchen bis zum Rachen auf und reizt Kehlkopf, Stimmbänder und Atemwege. Wenn die Magensäure vorwiegend im Liegen aufsteigt, zeigen sich die Beschwerden oft schon direkt morgens nach dem Aufstehen.
Stiller Reflux: Symptome erkennen
Die Symptome einer stillen Reflux-Erkrankung sind meist unspezifisch:
- chronischer Husten
- Rachenentzündung
- Heiserkeit
- Kloßgefühl im Hals
- Räusperzwang
- Asthma und Atemprobleme
- Wiederkehrende Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- vermehrte Schleimbildung im Rachen
- chronische Nasennebenhöhlenentzündung
Diagnose per Magenspiegelung und pH-Metrie
Ob ein Reflux vorliegt, lässt sich mit einer Magenspiegelung erkennen: Am Übergang zwischen Magen und Speiseröhre ist die Schleimhaut gerötet und wund. Um bei Beschwerden im Hals herauszufinden, ob saure Gase aus dem Magen die Ursache sind, wird eine sogenannte pH-Metrie durchgeführt: Dabei schiebt der Arzt eine kleine Sonde durch die Nase in den Rachen. Die Sonde misst 24 Stunden lang den Säurewert und gibt so Hinweise, ob Gase aus dem Magen aufsteigen und ob ein unbemerkter Reflux vorliegt, der in einer Magenspiegelung nicht zu erkennen war.
In einigen Fällen kommt die Säure nicht aus dem Magen, sondern entsteht in der Speiseröhre selbst. Dort wächst dann eine sogenannte heterotope Magenschleimhaut und produziert Magensäure, die das obere Ende der Speiseröhre und den Kehlkopf reizen kann. Durch Entfernung der heterotopen Magenschleimhaut lässt sich das Problem beseitigen.
Pepsine: Magenenzyme als mögliche Ursache
Pepsine sind Magenenzyme, die die Nahrung im Magen zersetzen. Sie können zusammen mit der Magensäure als eine Art Gas über die Speiseröhre hochsteigen - bis in Rachen und Kehlkopf. Dort dringen sie in die Schleimhautzellen ein. Entsteht im Kehlkopf ein saures Milieu, etwa durch die falsche Nahrung, werden die Pepsine aktiviert. Sie beginnen, die Schleimhäute im Kehlkopf zu zersetzen.
Wie groß der Einfluss der Pepsine bei einem unbemerkten Reflux genau ist, wird noch erforscht. Bei jedem Patienten ist das unterschiedlich.
Medikamente und richtige Ernährung bei Reflux
Ein stiller Reflux wird wie Sodbrennen behandelt - mit sogenannten Protonenpumpenhemmern. Sie sorgen dafür, dass der Magen weniger Magensäure produziert. Bei gelegentlichen Beschwerden können auch sogenannte Antazida eingesetzt werden.
Um das Problem auf Dauer in den Griff zu bekommen, kommt es vor allem auf die richtige Ernährung an: Wer an Reflux leidet, sollte viel Eiweiß, wenig Süßes und eher kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, nicht zu spät essen und Übergewicht vermeiden.