Die Stiko empfiehlt die Verwendung ab 12 Jahren. Ausgenommen von der Empfehlung sind Schwangere und Stillende. Empfohlen wird der Impfstoff zudem für diejenigen, die bisher keine Immunreaktion auf die anderen Impfstoffe gezeigt haben oder die nach der ersten Impfung aus medizinischen Gründen ihre Impfserie nicht mit einem der bisherigen Vakzine fortsetzen können.
Zwei Dosen müssen im Abstand von mindestens drei Wochen verimpft werden. Ungeimpfte, die bereits eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben, können laut Stiko eine Einzeldosis zur Vervollständigung der Grundimmunisierung erhalten. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat Novavax Mitte September in der EU für Erwachsene ab 18 Jahren als Booster-Impfstoff zugelassen. Die Auffrischungsimpfung kann nach sechs Monaten erfolgen, unabhängig davon, welche Impfstoffe bei der Grundimmunisierung verwendet wurden. Von der Stiko gibt es noch keine Empfehlung für die Booster-Impfung mit Novavax.
Anders als die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna oder die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson ist Novavax ein sogenannter proteinbasierter Impfstoff mit Virusantigen. Durch die Impfung gelangen winzige, im Labor hergestellte Partikel des Coronavirus, die sogenannten Spike-Proteine, in den Körper und regen das Immunsystem dazu an, Antikörper auszubilden und so eine Covid-19-Erkrankung abzuwehren. Da die Wirkung des Immunsystems aber auf den Protein-Impfstoffe nicht so stark reagiert wie bei mRNA und Vektor-Impfstoffen, wird ein sogenanntes Adjuvans zugesetzt, das die Wirkung verstärkt.
Das hängt von der Definition dieses Begriffs ab. So sind für das Bundesforschungsministerium diejenigen Vakzine Totimpfstoffe, die Bestandteile oder einzelne Moleküle des Erregers enthalten. Das trifft auf Novavax zu. Allerdings enthält das Vakzin keine abgetöteten Viren oder Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden, sondern gentechnisch hergestellte Virus-Proteine. Nach einer engeren Definition zählt das Vakzin daher nicht zu den Totimpfstoffen. Impfstoffe mit abgetöteten Krankheitserregern bzw. Bestandteilen der Erreger sind bereits seit Jahrzehnten erprobt und werden beispielsweise bei Impfungen gegen Polio, Tetanus, Diphterie oder Tollwut angewendet.
Wie bei den anderen Corona-Impfstoffen können nach einer Novavax-Impfung Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und leichtes Fieber auftreten, vor allem nach der zweiten Impfung. Diese Impfreaktionen klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab. Hinweise auf schwere Nebenwirkungen gab es in der Zulassungsstudie nicht. Allerdings nahmen insgesamt zu wenige Menschen daran teil, um seltene schwere Nebenwirkungen feststellen zu können. Das Paul-Ehrlich-Institut überwacht laufend die Sicherheit der Corona-Impfstoffe und informiert über mögliche Nebenwirkungen und Impfkomplikationen.
Studien zufolge senkt Novavax das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, deutlich - um etwa 90 Prozent. Allerdings zirkulierten während der Studien vor allem die Alpha- und Beta-Variante.
Laut Novavax soll der Impfstoff auch gegen Omikron wirken, insbesondere mit einer Booster-Impfung sechs Monate nach der zweiten Dosis. In der EU ist Novavax seit Mitte September als Booster-Impfstoff für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen. In Deutschland ist die Drittimpfung mit Novavax aber noch nicht empfohlen.
In den ersten Monaten nach der Impfung ist der Studienlage zufolge der Impfschutz gut. Wie bei anderen Impfstoffen ist es aber auch bei Novavax möglich, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.