Neurodermitis: Schwarztee lindert Entzündung der Haut
Die Hautkrankheit Neurodermitis wird oft mit Kortison behandelt, um die Symptome zu lindern, vor allem den Juckreiz. Doch in einigen Fällen kann Naturheilkunde genauso gut helfen wie Medikamente. Wissenschaftlich belegt ist zum Beispiel die antibakterielle und entzündungshemmende Wirksamkeit von Johanniskraut und Süßholz. Bitterstoffe aus dem gelben Enzian oder der Weidenrinde können die Abwehrkräfte der Haut stärken, die sogenannte Hautbarriere. Die Bitterstoffe können die Hautzellen sogar anregen, die bei Menschen mit Neurodermitis fehlenden Fette zu produzieren.
Kortison schädigt die Haut
Die Hautbarriere ist bei Neurodermitis dadurch geschwächt, dass in der äußeren Hautschicht sogenannte Hornfette fehlen. Dadurch können Fremdstoffe leichter in die Haut eindringen und dort Entzündungen auslösen. Kortison kann die Entzündungen zwar eindämmen, schädigt aber auf Dauer die Haut, die durch die Behandlung immer dünner und anfälliger wird. Vor allem bei Problemen mit der äußerst empfindlichen Gesichtshaut sollte Kortison deshalb möglichst nicht eingesetzt werden.
Schwarztee statt Kortison bei Neurodermitis im Gesicht
Statt Kortison kann Schwarztee Entzündungen der Haut lindern. Dazu lässt man einen Teebeutel zehn Minuten in heißem Wasser ziehen und schüttet den ersten Aufguss weg. Für die Therapie verwendet man einen zweiten Aufguss, der ebenfalls zehn Minuten gezogen hat. Der zweite Schwarztee-Aufguss enthält weniger Gerbstoffe als der erste Aufguss. Das macht ihn milder und verträglicher.
Über den Tag verteilt, wird fünf Mal ein in Tee getränkter Lappen für jeweils 20 Minuten auf das Gesicht des Neurodermitis-Kranken gelegt. Nach jeder Behandlung eine fetthaltigen Creme auftragen, die frei von Wirkstoffen, Duft- und Konservierungsstoffen ist.
Studie weist hohe Wirksamkeit nach
In einer Studie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck verringerte die Behandlung mit schwarzem Tee die Symptome bei Neurodermitis bereits nach drei Tagen um durchschnittlich 70 Prozent. Dazu tragen vermutlich drei Faktoren bei, die sich gegenseitig verstärken könnten:
- Das Teewasser sorgt für eine Austrocknung der entzündeten Stellen. Außerdem wirkt es kühlend und damit beruhigend auf die Haut. Grundsätzlich ist bei Neurodermitis die Haut zwar zu trocken, aber bei einem akuten Schub kommt es zu einer nässenden Entzündung.
- Die Gerbstoffe im Tee sind antientzündlich, lindern den Juckreiz etwas und regulieren den Wasserhaushalt der Haut.
- Der Fettfilm verbessert die Hautbarriere.
Naturheilmittel für Haut und Schleimhaut
Pflanzliche Mittel können nicht nur bei Neurodermitis, sondern auch bei anderen Erkrankungen der Haut und Schleimhaut helfen:
- Schuppenflechte: Cardiospermum, Ballonrebe
- Druckstellen oder Aphten in Mund und Rachen: Spülungen mit Kamille und Salbei, Nelkenextrakt
- Lippenherpes: Melisse, Echinazea (auch als Lippenstift erhältlich)
- Leichte Hautverletzungen: Ringelblumensalbe (Calendula)
- Schürfwunden, Sonnenbrand: Aloe vera
- Insektenstiche: Hamamelis
- Verbrennungen: Lavendelöl pur
- Schmerzhafte Pickel: Lärchenterpentin
- Akne: Rosmarin
- Hämorrhoiden: Hamamelis, Eichenrinde
- Fußschweiß: Tee aus Eichenrinde als Fußbad