Verschiedene Knopfzellen-Batterien liegen auf dunklem Untergrund. © picture alliance Foto: Christoph Schmidt

Knopfzellen-Batterien: Gefahr für Kinder durch Verschlucken

Stand: 17.07.2022 13:57 Uhr

Wenn Kinder Knopfzellen-Batterien verschlucken, kann das in der Speiseröhre zu schweren Schäden wie Verätzungen oder Verbrennungen führen. Als Sofortmaßnahme kann Honig den Betroffenen helfen.

Große, flache Knopfzellen mit einem Durchmesser von zwei Zentimetern oder mehr sind beim Verschlucken besonders gefährlich. Sie stecken oft in Uhren oder der Fernbedienung. Meist haben die Knopfzellen eine Spannung von 3 Volt und sind aus Lithium hergestellt. Bleibt die Knopfzelle in der Speiseröhre stecken, kann es zu dauerhaften Schäden kommen. Wenn Eltern bemerken, dass ihr Kind eine Knopfzelle verschluckt hat, ist allerhöchste Eile geboten. Das Kind muss sofort ins Krankenhaus.

Blutvergiftung durch Verätzung und Verbrennung der Speiseröhre

Steckt die Knopfzelle in der Speiseröhre fest, kann Strom durch das feuchte Gewebe fließen. Mögliche Folgen sind Verbrennungen und Verätzungen. Wird das Gewebe so weit zerstört, dass die Speiseröhre nicht mehr dicht ist, können Bakterien zum Herzen, der Lunge und in die Blutgefäße übertreten. Das kann zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung oder schweren Entzündungen führen.

Honig als Erste-Hilfe-Maßnahme

Tierversuche zeigen, dass ein Esslöffel Honig alle 10 Minuten als Erste-Hilfe-Maßnahme auf dem Weg zum Krankenhaus den Stromfluss abschwächen kann.

Behandlung: Entfernung der Batterie mit Gastroskop

Beim Verdacht auf das Verschlucken einer Knopfzelle sollte der Arzt ein Röntgenbild machen, um die genaue Position der Batterie zu bestimmen. Mit einem sogenannten Gastroskop lässt sich eine Batterie entfernen. Dann wird die Speiseröhre auf Schäden untersucht.

Kindersichere Verpackung und Aufkleber für Knopfzellen gefordert

Um Unfälle durch das Verschlucken von Knopfzellen zu verhindern, fordern Kinderärzte eine kindersichere Verpackung der Batterien. Auf diese Art hat in Deutschland bisher nur ein Batterie-Hersteller seine Knopfzellen gesichert.

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Visite | 26.07.2022 | 20:15 Uhr

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