Gelenkschmerz-Mittel: Wirkung oft nicht belegt
Sogenannte Gesundheitsanzeigen finden sich zunehmend in Zeitungen, Zeitschriften und im Internet: Pillen gegen Rheuma, Tropfen bei Arthrose oder Cremes für die Gelenke. Die Mittel werden augenscheinlich von Ärzten empfohlen und zufriedene Menschen berichten über die gute Wirksamkeit. Doch der Nutzen der Mittel ist wissenschaftlich oft nicht belegt.
Werbefotos von Ärzten und Patienten
Die Veröffentlichungen sehen manchmal aus wie Zeitungsartikel. Dass es sich um Werbung handelt, wird oft erst bei genauerem Hinsehen deutlich - klein gedruckten Hinweisen wie "Werbung" oder "Anzeige".
Auf den Fotos sind in der Regel keine echten Ärzte und Patienten zu sehen, sondern Fotomodelle. Die Hersteller der Produkte geben an, dass die Verwendung von Werbefotos ("Stock Photos") aus Datenschutzgründen notwendig sei. Auf den Internetseiten sei daher gekennzeichnet, dass die Abbildungen wahren Betroffenen nachempfunden sind. Die Erfahrungsberichte seien zudem rechtlich geprüft und würden auf verifizierten Käufen in Online-Apotheken basieren.
Keine gesetzliche Wirkungsprüfung
Tatsächlich ist die Nachfrage nach Mitteln gegen Alltagsbeschwerden wie Arthrose-Schmerzen ist groß. Aus medizinischer Sicht ist die Wirkung vieler Produkte allerdings nicht belegt. Größtenteils handelt es sich um Nahrungsergänzungsprodukte, pflanzliche Wirkstoffe oder gar Kosmetika, die keiner gesetzlich vorgeschriebenen Wirkungsprüfung unterliegen.
Placebo-Effekt bei homöopathischen Mitteln
Selbst wenn für homöopathische Produkte eine Zulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte vorliegt, entspricht die Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit nur den Vorgaben des homöopathischen Arzneibuches. Das bedeutet nur, dass diese Produkte als homöopathische Mittel verkauft werden dürfen. Die Wirkung homöopathischer Medikamente bleibt schulmedizinisch umstritten. Wissenschaftlichen Studien zufolge basiert sie lediglich auf einem Placebo-Effekt.