Fersensporn: Das hilft gegen Fersenschmerzen
Bei einem Fersensporn tut das Auftreten weh. Ursache ist weniger der Knochenfortsatz an der Ferse als eine Entzündung im Fuß, die sogenannte Plantarfasziitis. Wie Ernährung, Physiotherapie und Stoßwellentherapie helfen können.
Typisches Symptom für einen Fersensporn: Die ersten Schritte nach dem Aufstehen am Morgen sind besonders unangenehm. Etwa zehn Prozent der Deutschen sind betroffen, Frauen eher als Männer. Die Therapie kann langwierig sein und erfordert in den meisten Fällen viel Geduld. Doch man kann selbst einiges tun, um die Schmerzen zu lindern.
Symptom für Fersensporn: Belastungsschmerz
Schmerzen beim Auftreten sind das Hauptanzeichen beim Fersensporn. Sie werden als brennend, bohrend oder stechend beschrieben - "als wenn sich ein Nagel in die Hacke bohrt". In der Regel treten sie vor allem morgens, also bei Beginn der Belastung, auf und lassen im Laufe des Tages nach. Wird dann allerdings eine Ruhepause eingelegt, melden die Schmerzen sich mit der erneuten Belastung wieder zurück. Dauerhafte Schmerzen können auftreten, wenn die Entzündung bereits chronisch ist.
Allerdings macht der Fersensporn nicht immer Probleme - manchmal wird er nur als Zufallsbefund im Rahmen einer Röntgenuntersuchung entdeckt.
Ursache des Fersensporns ist Überlastung
Im Fuß liegen 26 Knochen lose beieinander. Sie werden von Muskeln und Sehnen gehalten. Die Sehnenplatte stützt das Fußgewölbe und schützt die Unterseite vor Verletzungen. Ein Fersensporn ist immer die Folge einer Überlastung, das sensible System "Fuß" ist gestört. Gründe dafür können ein zu flaches Fußgewölbe, Übergewicht, intensiver Sport oder schlecht sitzende Schuhe sein. Dadurch bricht das Fußgewölbe ein, und die Sehne darunter wird mit Gewalt gestreckt. Die Folge: Sie entzündet sich.
Wenn dieser Zustand lange anhält, versucht der Körper, den Fuß zu entlasten. Er lagert Kalk ein, um die Sehne zu verkürzen - ein sogenannter plantarer Fersensporn entsteht. Auch der Ansatz der Achillessehne kann sich entzünden. Lagert sich hier Kalk ein, entsteht der sogenannte dorsale Fersensporn.
Anders als eine „normale“ Entzündung, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird, erhält beim Fersensporn das Nervensystem die Entzündung aufrecht. Es beginnt mit einer kleinen Läsion, die Betroffene gar nicht bemerken, die aber bestimmte Nervenfasern im peripheren Nervensystem aktivieren. Der Fachbegriff für diese Art von Entzündungen heißt „neurogene Entzündung“.
Fersensporn-Diagnose erfolgt durch Röntgen
Bei einem plantaren Fersensporn gibt es einen scharfen Druckschmerz direkt unterhalb der Ferse am Fersenbein. Bei einem dorsalen Fersensporn sind Druckschmerzen am Ansatz der Achillessehne typisch. Eine Rötung und Schwellung können ebenfalls auftreten. Um einen Fersensporn sicher nachzuweisen, ist eine Röntgenaufnahme des Fußes notwendig.
Fersensporn-OP ist überholt
Früher ging man davon aus, dass der Fersensporn den Schmerz in der Ferse auslöse und deshalb entfernt werden müsse. Doch inzwischen wissen Forschende: Zu den Schmerzen kommt es durch eine entzündete Sehnenplatte.
Eine Operation ist nur sehr selten, in weniger als fünf Prozent der Fälle, angezeigt. Und auch sie bietet keine Garantie für eine komplette Schmerzfreiheit.
Fersensporn-Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten
Die Basis der Therapie ist deshalb nun meist eine medikamentöse Behandlung, um die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu hemmen. Viele Jahre gehörten Kortison-Spritzen zur Standardtherapie. Heute werden sie zurückhaltend eingesetzt, denn das Kortison wirkt zwar entzündungshemmend, kann aber zu Stoffwechselveränderungen an der Sehne führen. Im schlimmsten Fall reißt die Sehne.
Fersensporn-Behandlung mit der Stoßwelle
Hält der Schmerz trotz Behandlung über sechs Monate an, erstatten die Krankenkassen die sogenannte extrakorporale Stoßwellentherapie, die ergänzend zu den konventionellen Therapien helfen kann. Hierbei werden an der schmerzenden Stelle außerhalb des Körpers Druckwellen erzeugt, die den Selbstheilungsprozess des Körpers beschleunigen sollen.
Bei einem Fersensporn genügen in der Regel zwei bis drei Anwendungen mit der Stoßwellentherapie. Im Anschluss beginnt die weitere Rehabilitation in der Physiotherapie, bei der es auch darum geht, eine erneute Überbelastung der Plantarfaszie zu verhindern.
Selbsthilfe bei Fersensporn
Weitere Therapieverfahren, wie bestimmte Dehnübungen, haben sich inzwischen etabliert. Darüber hinaus ist es hilfreich, eventuelles Übergewicht abzubauen und die Ernährung so umzustellen, dass sie entzündungshemmend wirkt.
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