Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom 5. Januar zum Nachlesen
Der Dauerregen ist vorbei. Dennoch sind die Pegelstände vieler Flüsse in Niedersachsen weiter hoch - und bleiben es wohl noch lange. Viele Deiche sind durchgeweicht. In diesem Blog können Sie die Hochwasser-Lage von Freitag nachlesen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Betrüger im Emsland nutzen Notlage aus
- Historisch viel Regen im Dezember
- Oldenburgs Bürgermeister zeigt sich pessimistisch
- Schulbeginn bei Hochwasser: Homeschooling im Landkreis Verden möglich
- Bundeswehr bereitet Hochwassereinsatz in Niedersachsen vor
- Oldenburg verstärkt erneut Deiche
- Viele Verstöße gegen Deichbetretungsverbot in Verden
- Schäden durch Hochwasser: Wer zahlt die Reparatur?
- Auswirkungen auf den Verkehr: Diese Straßen sind gesperrt
- Pegelstände: So viel Wasser führen Elbe, Weser, Ems und andere Flüsse
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Liveticker macht jetzt Pause - Gute Nacht!
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag über alle wichtigen Entwicklungen beim Hochwasser in Niedersachsen informiert. Der Liveticker macht jetzt eine kleine Pause - am Samstagmorgen startet er wieder. Gute Nacht!
Schulbeginn bei Hochwasser: Grundschule Mandelsloh ebenfalls betroffen
An der Grundschule Mandelsloh/Helsdorf in der Region Hannover fällt der Unterricht am kommenden Montag und Dienstag ebenfalls aus. An den beiden Tagen sei eine Notbetreuung in der Zeit zwischen 8 und 13 Uhr eingerichtet, heißt es auf der Seite der Verkehrsmanagement-Zentrale Niedersachsen.
Schulbeginn bei Hochwasser: Einschränkungen im Heidekreis
Auch der Landkreis Heidekreis rechnet angesichts des Hochwassers zu Schulbeginn am Montag und in der gesamten kommenden Woche mit erheblichen Einschränkungen im Schulbusverkehr. Daher bestehe für betroffene Schülerinnen und Schüler keine Präsenzpflicht. Anstehende Klassenarbeiten könnten nach Abstimmung mit den Schulleitungen nachgeholt werden, wenn eine Teilnahme am Unterricht durch die Situation unmöglich sein sollte, heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises.
THW warnt vor Betrugsmasche in Hochwassergebiet
In Haren im Landkreis Emsland sollen Personen in THW-Kleidung Spenden gesammelt haben. Mitglieder des THW-Ortsverbands Meppen sind nach Informationen von NDR Niedersachsen bei einen Hochwasser-Einsatz auf die Spendensammler angesprochen worden. Die Betroffenen hätten sich bei den Einsatzkräften bedankt und sich froh gezeigt, sich mit Spenden erkenntlich zeigen zu können, sagte THW-Sprecherin Katarina Klein in Meppen. Allerdings sammelt das THW keine Spenden, die Organisation wird vom Bund finanziert. Grundsätzlich rät die Polizei, sich in solchen Fällen an der Haustür Ausweise zeigen zu lassen.
Landwirte rechnen mit Ernteeinbußen durch das Hochwasser
Das Landvolk und das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen gehen von erheblichen Hochwasser-Folgen für die Landwirtschaft aus. Besonders problematisch könnte es laut Ministerium für Ackerbaubetriebe auf Standorten mit schwereren, ohnehin zu Staunässe neigenden Bodenverhältnissen werden. Betroffen seien insbesondere Winterkulturen wie Winterweizen und Wintergerste, teilweise auch Winterraps. Beim Sommergetreide müsse im Vergleich zur Herbstaussaat mit etwa 20 Prozent weniger Ertrag gerechnet werden, teilte das Landvolk mit. Das betreffe vor allem klassisches Brotgetreide wie Weizen. Engpässe seien aber noch nicht zu befürchten.
Bewohner kehren in evakuiertes Altenheim zurück
Die Bewohnerinnen und Bewohner eines wegen des Hochwassers evakuierten Seniorenheims in Meppen sollen voraussichtlich ab kommendem Montag in die Einrichtung zurückkehren können, sagte eine Pressesprecherin der Stadt. Das direkt an der Ems liegende Alten- und Pflegeheim war am 28. Dezember vorsorglich evakuiert worden. Insgesamt hatten Helfer des Deutschen Roten Kreuzes 52 Bewohnerinnen und Bewohner zur Sicherheit aus dem "Haus Emsblick" in andere Einrichtungen gebracht.
Wetteraufzeichnungen belegen historisch viel Regen
Die Regenmengen im Dezember in Niedersachsen sind historisch gewesen. "Mit Niederschlagsmengen von im Mittel 155 Litern pro Quadratmeter zählt der Dezember 2023 zu einem der nassesten Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnung", teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Freitag mit. Im Harz seien etwa in Braunlage sogar Mengen von über 385 Litern pro Quadratmeter erreicht worden. In der Prognose geht die Hochwasserschutz-Behörde davon aus, dass das durch feuchtes Wetter und fast vollständig gesättigte Böden verursachte flächendeckende Hochwasser noch eine Weile andauern wird. Auch bei günstiger Witterung werde sich die Lage in den kommenden Tagen nur langsam entspannen.
Land stellt Soforthilfe von bis zu zehn Millionen Euro in Aussicht
Das Land bereite - analog zum Hochwasser von 2017 - kurzfristige Unterstützungsleistungen für Anwohnerinnen und Anwohner vor, die von den Fluten besonders hart getroffen wurden. Das teilte das Umweltministerium mit. Für akute Notlagen könnten kurzfristig bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Beim Hochwasser 2017 seien als Soforthilfe rund eine Million Euro ausgezahlt worden. "Die Landesregierung wird bei akuten Notfällen helfen und niemanden im Stich lassen, der oder die durch das Hochwasser in eine echte Notlage geraten ist", sagte Ministerpräsident Weil (SPD) in der Mitteilung. Eine entsprechende Richtlinie für die Hilfen solle schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden. Das Finanzministerium habe Vorsorge getroffen, damit diese Hilfen schnell ausgezahlt werden könnten.
Schulbeginn bei Hochwasser: Grundschule in Nienburg bleibt geschlossen
In einer Grundschule in Nienburg/Weser ist nach Angaben des Kultusministeriums Wasser in den Keller gelaufen. Deshalb mussten die Heizungsanlage und technische Anlagen von der Stromversorgung getrennt werden. Am kommenden Montag und Dienstag fällt der Schulunterricht dort deshalb aus, danach soll es Distanzunterricht geben. Eine Notbetreuung auf dem Schulgelände werde eingerichtet, teilte das Ministerium mit.
Bürgermeister: Wochenlang Hochwasser in Oldenburg?
Das Hochwasser in Oldenburg könnte nach Einschätzung des Oberbürgermeisters Jürgen Krogmann (SPD) noch wochenlang anhalten. Nach derzeitigen Prognosen gehe das Wasser alle zwei Tage um etwa fünf Zentimeter zurück, sagte der SPD-Politiker am Freitag. "Bis wir wirklich wieder auf dem Normalmaß sind, das wird eher Wochen als Tage dauern", so die Befürchtung Krogmanns. Laut Technischem Hilfswerk waren am Freitag in Oldenburg rund 130 Einsatzkräfte aktiv.
Sonderurlaub für Landesbedienstete bei Hochwassereinsatz
Für den Einsatz gegen das Hochwasser erleichtert das Innenministerium die Freistellung von Landesbediensteten. Dazu habe man Hinweise zur Gewährung von Arbeitsbefreiung oder Sonderurlaub bekannt gegeben, teilte das Innenministerium in Hannover am Freitag mit. Die Regelungen gelten als Ergänzung zu bestehenden gesetzlichen Freistellungsregelungen für ehrenamtliche Einsatzkräfte etwa beim Katastrophenschutz und bei der Feuerwehr, hieß es. Außerdem unterstützt das Land seine Beschäftigten bei der Sicherung von Eigentum, das vom Hochwasser unmittelbar bedroht ist. Dazu könne Sonderurlaub und eine Arbeitsbefreiung von bis zu fünf Tagen gewährt werden.
Schulbeginn bei Hochwasser: Haltestellen fallen aus
In einigen vom Hochwasser stark betroffenen Landkreisen können die Schulbusse nicht alle üblichen Haltestellen erreichen. Im Landkreis Oldenburg müssen sich Schülerinnen und Schüler auf Beeinträchtigungen wegen des Hochwassers einstellen, teilte ein Landkreissprecher heute mit. Mehrere Haltestellen könnten nicht bedient werden. "Sollte sich die Hochwasserlage am Wochenende verschärfen, kann es zu weiteren Einschränkungen in der Schülerbeförderung, insbesondere im Bereich Wardenburg/Sandkrug in die Stadt Oldenburg kommen", hieß es.
Hann.Münden: Weserpegel steigt wieder
Der Weserpegel in Hann.Münden ist wieder angestiegen. Heute Mittag überschritt der Wasserstand eine Höhe von 4,90 Meter. Das Wasser- und Schifffahrtsamt rechnet zum Wochenende mit einem Stand von 5,20 Meter. Die Hochwassermeldestufe 3 beginnt bei 5,10 Meter. An den Weihnachtstagen hatte die Weser einen Scheitelpunkt von 5,58 Meter.
Landwirtschaft leidet unter Hochwasser: Bilder von heute
Schulbeginn bei Hochwasser: Homeschooling in Verden
Das Hochwasser führt auch zu Beeinträchtigungen beim Schulbeginn in Niedersachsen: Der Landkreis Verden setzt ab Montag die Pflicht zum Präsenzunterricht für Schülerinnen und Schüler aus Hochwassergebieten aus. Die jeweiligen Schulen könnten selbst entscheiden, ob sie diesen Schülern online Distanzunterricht anbieten. In den Landkreisen Verden und Oldenburg fallen zudem mehrere Buslinien und Schülerbeförderungen aus. Eltern müssten selbst entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar sei, sagte ein Landkreissprecher.
Entspannung im Harz: Mobile Deiche in Goslar abgebaut
In Goslar haben die Einsatzkräfte heute die mobilen Deiche abgebaut. Im Bereich Oker, Vienenburg und Wiedelah hatte die Feuerwehr um Weihnachten auf einer Länge von rund 800 Metern Schlauchdeiche errichtet, um Wohngebiete vor einem möglichen Übertreten der Oker zu schützen. Der Rückbau der Deiche sei durch die Wetterprognose für die nächsten Tage und fallende Pegelstände möglich geworden, sagte Einsatzleiter Christian Hellmeier von der Feuerwehr Goslar. Der jetzige Zeitpunkt zum Abbau sei auch gewählt worden, um die mit Wasser gefüllten Mobildeiche vor Frost zu schützen. Für die kommende Woche sind im Harz Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt vorhergesagt. 4.000 Reserve-Sandsäcke, die in Goslar nun nicht mehr benötigt werden, werden zu anderen Einsatzorten im Norden Niedersachsens gebracht.
Hohe Bußgelder bei Betreten der Deiche
In Oldenburg gilt das Betretungsverbot der Deiche nun bis zum 15. Januar. Die Stadt hat dazu eine entsprechende Allgemeinverfügung veröffentlicht. "Bei Verstößen droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro", hieß es. Dies ist die Höchstsumme, die nach dem Niedersächsischen Deichgesetz möglich ist. Die Landkreise Verden und Osterholz hatten zuvor ein Bußgeld von 400 Euro bei Verstößen gegen das Deichbetretungsverbot festgelegt. Bei Vorsatz oder im Wiederholungsfall könne dies verdoppelt werden, teilte die Polizei Verden mit. Der Landkreis Ammerland und die Stadt Haren (Ems) im Landkreis Emsland wollen ebenfalls mit Bußgeldern konsequent gegen Hochwassertouristen auf den Deichen vorgehen. Die Polizei kündigte Kontrollen an.
Bundeswehr bereitet sich auf Hochwassereinsatz vor
Die Bundeswehr bereitet sich auf einen Hochwassereinsatz in Niedersachsen vor. Dafür sollen Kräfte der 1. Panzerdivision in Bereitschaft versetzt werden, wie das Landeskommando am Freitag mitteilte. Soldaten sollen im Raum Oldenburg, Verden und im Landkreis Celle stationiert werden. Die Anzahl war zunächst nicht bekannt. Ein konkreter Einsatz sei noch nicht abzusehen. Landesbranddirektor Dieter Rohrberg sagte, das Land habe bislang kein Amtshilfe-Ersuchen gestellt. Bislang sind zehn Hubschrauber der Bundeswehr in Bereitschaft, um Hilfe aus der Luft leisten zu können. Zu einem Einsatz kam es bislang nicht. Die Hubschrauber könnten beispielsweise bei Evakuierungen und dem Transport von schweren Sandsäcken unterstützen. Im vom Hochwasser ebenfalls betroffenen Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt hilft die Bundeswehr ab heute aktiv: Rund 200 Soldaten sollen im Landkreis Mansfeld-Südharz beim Füllen und Verteilen von rund 600.000 Sandsäcken helfen.
Einsatzkräfte verhindern Unterspülung von Landstraße
Hochwasser-Einsatzkräfte haben in der Nacht durch ihr beherztes Eingreifen verhindert, dass die Ortschaft Ahlden (Heidekreis) überflutet wird. Wie der Landesbranddirektor Dieter Rohrberg heute sagte, drohte die Landesstraße 191 zwischen Ahlden und Hodenhagen, unterspült zu werden. Zahlreiche Einsatzkräfte sicherten die Straße mit Sandsäcken. So wurde laut Rohrberg verhindert, dass die Fahrbahn bricht.
Städte- und Gemeindebund fordert Neubau von Deichen
Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) sieht beim Hochwasserschutz Nachbesserungsbedarf. Durch ein "herausragendes Engagement" Zehntausender, überwiegend ehrenamtlicher Einsatzkräfte habe Schlimmeres verhindert werden können. Dennoch sollten Lehren aus der Bewältigung gezogen werden, teilte der Bund am Vormittag mit. Weitsicht sei nun nötig, sagte Marco Trips, Präsident des NSGB. Für die Finanzierung der Maßnahmen, darunter der Neubau von Deichen, "werden wir wohl über die Mechanismen der Schuldenbremse reden müssen. Ohne das wird es nicht funktionieren", sagte Trips.
Nachbesserungsbedarf sieht der NSGB in folgenden Bereichen:
- Fluthilfefonds für kommunale Schadensbeseitigung
- Berücksichtigung klimaanpassungsbedinger Zusatzkosten
- Mehr Mittel für den Hochwasserschutz im Binnenland, insbesondere zum Neubau und vor allem zur Ertüchtigung von Deichen, Dämmen und Rückhaltebecken
- Förderung von mobilen Hochwasserschutzsystemen als wesentlicher Teil kommunaler Hochwasserschutzmaßnahem
- Ausbau der natürlichen Wasserrückhalte-Flächen
NLWKN: Lage-Entspannung vielleicht erst in einer Woche
Trotz des angekündigten Wetterumschwungs hin zu deutlich weniger Regen ist eine Entwarnung noch nicht abzusehen. Darauf hat NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer hingewiesen. Durch das Ausbleiben hochwasserverschärfender Niederschläge erwarte man zwar einen Rückgang der Wasserstände, die Lage bleibe aber kritisch, sagte Rickmeyer in der Landespressekonferenz in Hannover. Bis die aktuelle Hochwasserlage ende, könne es mehrere Tage, "durchaus sogar bis zu einer Woche dauern", sagte sie.
Hochwasser stellt auch Gefahr für Wildtiere dar
Zwar sind laut NABU viele Wildtiere an starke Niederschläge und Überschwemmungen angepasst, doch einige Arten sind den Wassermassen ausgeliefert. So ist vor allem die im Boden nistende Brut einiger Insekten verloren. Aber auch Maulwurf und Igel sind gefährdet.
Oldenburg verstärkt Deiche mit Tausenden Sandsäcken
In Oldenburg ist die Lage nach Angaben der Feuerwehr stabil, aber die Frage bleibt, ob die Deiche halten - nach rund zwei Wochen Hochwasser weichen sie immer mehr durch. Die Einsatzkräfte bringen heute deswegen nochmal rund 7.000 Sandsäcke an betroffene Stellen. Auch werden die Deiche ständig kontrolliert. Hauptaugenmerk der Einsatzkräfte liegt weiterhin auf der Situation im Bereich Achterdiek sowie westlich der Sandkruger Straße (Oldenburg Süd). Dort wären im Falle eines möglichen Deichbruchs sowohl das Wohngebiet Klein Bümmerstede, als auch der Parkfriedhof Bümmerstede betroffen.
Zweistufiges Sicherungssystem für Deiche unter Druck
Das Hochwasser in Niedersachsen zeigt: Bei anhaltendem Druck durch Wassermassen besteht eine Gefahr für die Deichsicherheit. Um diese weiterhin zu gewährleisten, kommen verschiedene Systeme zum Einsatz.
400 Euro Bußgeld bei Verstößen gegen Deichbetretungsverbot
Einsatzkräfte müssen immer wieder Hochwassertouristen davon abhalten, die Deiche zu betreten oder gesperrte Straßen zu befahren. In Sandkrug bei Oldenburg wurden sogar Kameras aufgestellt, um zu überwachen, dass niemand die instabilen Deiche betritt. Polizeibeamte aus Verden und Osterholz mussten bereits mehr als 100 Platzverweise aussprechen, teilte die Polizei Verden mit. Um den Hochwassertourismus weitestgehend zu unterbinden, haben die Landkreise Osterholz und Verden bei Verstößen gegen das Deichbetretungsverbot ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro festgelegt. Bei Vorsatz oder im Wiederholungsfall könne dies verdoppelt werden, teilte die Polizei Verden mit. Laut dem Niedersächsischen Deichgesetz kann das Bußgeld bis zu 5.000 Euro betragen.
Für viele Flüsse gilt weiter die höchste Meldestufe
Viele Pegelstände an den Flüssen in Niedersachsen sind über Nacht zwar nicht weiter angestiegen, liegen aber weiter bei der höchsten Meldestufe. In der Folge kann es an Orten an der Weser, Aller, Leine, Hunte, Hase, Fuhse, Schunter und Oker weiter zu größeren Überschwemmungen kommen, wie Niedersachsens Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mitteilte.
Hochwasser-Update: Kurzüberblick - der Stand am Morgen
Die Niederschläge sollen nun zwar nachlassen, aber die Lage in den Hochwassergebieten vor allem im Nordwesten bleibt angespannt. Nach rund zwei Wochen sind viele Deichanlagen durchgeweicht. Vielerorts blicken die Einsatzkräfte mit Sorge auf das Hochwasser, das sie noch am Wochenende erwarten. Deswegen werden die Deiche Tag und Nacht auf Schäden geprüft, rund um die Uhr laufen Einsatzkräfte dort entlang.
Hochwasser: Wann zahlt die Versicherung?
Bei Hochwasserschäden zahlt eine Elementarschadenversicherung - doch die ist nicht billig. In Niedersachsen haben nicht mal ein Drittel aller Häuser diesen Schutz.
Mobiler Deich vorsätzlich beschädigt - Frust bei Feuerwehr
In Meppen wurde ein mobiler Deich von Unbekannten offenbar absichtlich beschädigt. Wie die Stadt via Facebook mitteilte, musste der Schutzwall am Berghamsweg gestern Abend "nachgesichert" werden. Mehrere Sandsäcke sowie auch sogenannte Big Packs wurden ausgetauscht, teils seien diese "vorsätzlich" beschädigt worden, hieß es. Die Feuerwehr, die den Einsatz unterstützte, zeigte sich fassungslos. "Es ist ja nicht so, dass wir tagelang dafür im Einsatz waren…", hieß es auf der Facebook-Seite der Feuerwehr Meppen.
Wasser auf der Fahrbahn: Aus- und Zufahrt der A27 weiter gesperrt
Auf der Autobahn 27 bei Bremen sorgt das Hochwasser weiter für Sperrungen. Dies gilt für die Auffahrt Bremen-Vahr in Richtung Cuxhaven sowie die Ausfahrt Bremen-Industriehäfen Richtung Ritterhude. Dort steht seit gestern früh Wasser auf der Fahrbahn. Landesweit sind weiterhin auch viele Bundes-, Land-, und Kreisstraßen teilweise überflutet. Die Feuerwehr warnt davor, die gesperrten Bereiche zu durchqueren. Ein Überblick über betroffene Straßen:
Steinmeier: Helfer verdienen Dank der ganzen Nation
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Helferinnen und Helfern in den Hochwassergebieten in Deutschland gedankt. Alle verdienten den Dank der ganzen Nation, erklärte Steinmeier am Freitag. Viele seien schon seit der Vorweihnachtszeit im Einsatz, um Sandsäcke zu füllen, Deiche abzudichten oder Keller leer zu pumpen. Die meisten seien ehrenamtlich tätig und opferten ihre Freizeit für den Schutz ihrer Gemeinde und ihrer Mitbürger. „Viele sind bis zur Erschöpfung im Einsatz. Ich habe größte Hochachtung vor diesem freiwilligen Engagement“, sagte Steinmeier. Er appellierte an Unternehmen und Betriebe, die Männer und Frauen der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerkes und der Rettungsdienste für den Dienst an der Allgemeinheit weiter vorübergehend freizustellen.
DWD: Dauerregen-Unwetterlage endet heute
Die lange Dauerregenphase geht ihrem Ende entgegen: In der Nacht wurden im Westen und Süden Niedersachsens noch weitere Regenfälle erwartet, doch heute Vormittag sei dann auch dort der Dauerregen vorbei, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Warnlagebericht für Deutschland mit. Weiter besteht Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen.
Meppen ruft zu sparsamem Umgang mit Wasser auf
Die Stadt Meppen ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sparsam mit Wasser umzugehen, um die Kläranlage zu entlasten. Denn dort fließe neben dem Abwasser derzeit auch verstärkt Oberflächenwasser hinein. Nach dem starken Regen in den vergangenen Wochen, führe man bereits Maßnahmen durch, um ein Überlaufen zu verhindern, so Bürgermeister Helmut Knurbein (parteilos). Unterdessen sind die Pegelstände im Meppener Ortsteil-Bokeloh sowie in Herzlake und Haselünne in der Nacht nicht weiter angestiegen.
Schäden durch Hochwasser: Wer zahlt die Reparatur?
Viele Gebiete in Niedersachsen stehen unter Wasser, Deiche weichen auf: Schon jetzt sind Straßen und Deiche reparaturbedürftig und auch Privathäuser erleiden Schäden durch die Wassermassen. Wie hoch die Kosten ausfallen werden, kann erst im Nachhinein bestimmt werden. Doch wer kommt für sie auf?
Pegelstände von Aller, Hase und Hunte nicht weiter gestiegen
In Niedersachsen sind es momentan vor allem die Flüsse Aller, Hase und Hunte, deren Pegelstände den Einsatzkräften noch zu schaffen machen. Sie sind über Nacht unverändert hoch geblieben. Vor allem im Nordwesten Niedersachsens bleibt die Frage, ob die aufgeweichten Deiche nach rund zwei Wochen Hochwasser halten.
Wissing nennt Hochwasserlage sehr ernst
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Hochwasserlage in Deutschland als sehr ernst bezeichnet. "Ich stehe daher im engen Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst, der Autobahn GmbH sowie der Deutschen Bahn AG", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Ich danke vor allem den vielen Helferinnen und Helfern, die vor Ort unermüdlich im Einsatz sind." Präzise und rechtzeitige Warnungen vor gefährlichen Wetterereignissen seien für die Bevölkerung und den Katastrophenschutz unerlässlich. In den vergangenen Wochen habe der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit seiner fachlichen Expertise immer wieder zuverlässige Warnungen vor dem ergiebigen Dauerregen ausgesprochen. Die Expertise des Wetterdienstes könne in Zukunft noch besser genutzt werden, so Wissing. Er verwies darauf, dass das Kabinett kurz vor Weihnachten eine Änderung des DWD-Gesetzes beschlossen habe, damit der Wetterdienst ein neues Naturgefahrenportal einrichten könnte. Sobald es vom Bundestag verabschiedet sei, könne der DWD auch direkt die erwarteten Folgen von extremen Wetterereignissen allgemein verbreiten.
Hochwasser-Liveticker startet wieder - Guten Morgen!
Auch heute halten wir Sie mit diesem Liveticker auf dem aktuellen Stand zum Hochwasser in Niedersachsen. Hier geht's zum Blog vom Vortag.