Corona-Blog: Maskenpflicht ab 5. Klasse in Niedersachsen
NDR.de hat Sie auch am Freitag, 30. Oktober, über die Folgen der Corona-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend geht es dann in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburger Senat weitet Maskenpflicht für Schüler aus
- Auch in Niedersachsen besteht am Montag Maskenpflicht ab der 5. Klasse
- Urlauber müssen aus Schleswig-Holstein abreisen, in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen dürfen sie bleiben
- 58 Mitarbeiter eines Schlachthofs bei Grimmen infiziert
- Niedersachsen verzeichnet 1.550 Neuinfektionen, Hamburg 410, Schleswig-Holstein 215, Mecklenburg-Vorpommern 173 und Bremen 239.
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Wir beenden unseren Blog für heute
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und machen ein paar Stunden Pause mit unserer Corona-Berichterstattung. Morgen früh geht es wie gewohnt weiter. Gute Nacht!
Überlastung der Krankenhäuser: Düstere Forscher-Prognosen
Was würde in den norddeutschen Bundesländern passieren, wenn die verschärften Corona-Maßnahmen ab Montag nicht kämen? Forscher von der Universität des Saarlandes haben gerechnet und warnen. Sollte sich an der aktuellen Ansteckungsgeschwindigkeit nichts ändern, bräuchten beispielsweise in Hamburg schon am 22. November mehr Menschen intensivmedizinische Behandlung, als die Krankenhäuser in der Hansestadt derzeit bereitstellen können.
MV: FDP sagt Landesparteitag ab
Die FPD in Mecklenburg-Vorpommern hat ihren für den 7. und 8. November geplanten Landesparteitag aufgrund der sich verschärfenden Corona-Pandemie abgesagt. Vor dem Hintergrund der steigenden Fallzahlen gebiete es die Verantwortung, den bevorstehenden Landesparteitag und die für das gleiche Wochenende geplante Landesvertreterversammlung abzusagen, hieß es in einer Mitteilung.
TV-Beiträge zur Corona-Krise im Norden
Die Regionalmagazine des NDR Fernsehens haben am Abend wieder ausführlich über die Corona-Lage im Norden berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
MV: Einschulungsuntersuchungen verschoben
Einschulungsuntersuchungen für rund 2.000 Kinder sind im Landkreis Vorpommern-Greifswald wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Die für den November geplanten Untersuchungen seien zunächst abgesagt, teilte der Landkreis am Freitag mit. "Wir wollen Kontakte soweit wie möglich einschränken, um keine zusätzliche Infektionsgefahr zu schaffen", sagte Landrat Michael Sack (CDU). Zudem seien die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes derzeit vor allem mit Aufgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beschäftigt. Voraussichtlich sollen die Untersuchungen den Angaben zufolge im März 2021 nachgeholt werden.
Demo: Veranstaltungsbranche fordert mehr Corona-Hilfen
Angesichts der weitreichenden Einschränkung des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat die Veranstaltungsbranche in Hamburg mehr staatliche Hilfen gefordert. An einer Demonstration mit Lichtshow an der Binnenalster beteiligten sich nach Angaben der Polizei am Freitag rund 600 Menschen. Die Existenz der Veranstalter sei bedroht. Das Motto der Kundgebung lautete: "Alster in Flammen - #AlarmstufeRot". Vom Ufer der Binnenalster erstrahlten 32 Lampen.
Neuinfektionen im Land Bremen steigen auf Rekord-Niveau
Im Land Bremen wurden 239 weitere Corona-Fälle bestätigt, mit 224 wurden die meisten in der Stadt Bremen registriert. In Bremerhaven ist der Bewohner einer Pflegeeinrichtung an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben.
Niedersachsen: Maskenpflicht ab Klasse 5
Das Land Niedersachsen hat ab Montag eine Maskenpflicht für alle Schüler in den weiterführenden Schulen in Corona-Hotspots angeordnet. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten neuen Verordnung des Landes hervor. Inzwischen gelten 29 von 45 Landkreisen und kreisfreien Städten in Niedersachsen als Corona-Hotspot, weil sie über 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen hatten.
Der Kulturbetrieb in der Krise
Theater, Kinos und andere Kulturstätten müssen wieder schließen, trotz genehmigter Hygienekonzepte und minimiertem Infektionsrisiko. Viele finden das ungerecht - zum Beispiel Hamburg.
173 neue Fälle in MV
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) hat am Freitag 173 Neuinfektionen gemeldet. Laut einer Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Mecklenburg-Vorpommern 1.657 der positiv getesteten Menschen von einer Covid-19-Erkrankung genesen. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten liegt bei 23.
Rostock zieht Maßnahmen vor
Zwei Landkreise haben momentan den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bisher überschritten. Wegen hoher Corona-Infektionsraten zieht der Landkreis Rostock nun einige der für Montag angekündigten Einschränkungen des öffentlichen Lebens bereits auf Sonnabend Früh null Uhr vor.
Niedersachsen verbietet Weihnachtsmärkte
Niedersachsen hat Weihnachtsmärkte bis Ende November verboten. Das geht aus der neuen Corona-Verordnung des Landes hervor. Dort heißt es unter dem Punkt Betriebsverbote, dass Weihnachtsmärkte, Jahrmärkte und Spezialmärkte und ähnliche Veranstaltungen untersagt sind. Eine Ausnahme gibt es für Wochenmärkte. Etliche Städte in Niedersachsen hatten ihre Weihnachtsmärkte ungeachtet neuer Corona-Regeln ohnehin schon abgesagt. Noch offen ist, ob das Verbot im Monat Dezember beibehalten wird.
Niedersachen: Touristen können bleiben
Touristen müssen ihren Urlaub in Niedersachsen anders als in Schleswig-Holstein nicht abbrechen, wenn sie vor Beginn der neuen Einschränkungen anreisen. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten neuen Verordnung des Landes hervor. Aufenthalte mit Übernachtung, die bereits vor dem 2. November angetreten worden seien, müssten nicht abgebrochen werden, heißt es in der Regelung des Landes.
SH: Urlauber bis 5. November raus
Schleswig-Holstein hat eine Übergangsregelung für die Nordsee-Inseln und Halligen beschlossen: Urlauber müssen sie bis zum 5. November verlassen haben. Damit reagierte die Landesregierung auf die vielen Anrufe verunsicherter Feriengäste, die bei der Corona-Hotline des Kreises Nordfriesland eingegangen waren.
Clubbetreiber bangen um Existenz
Vor den kommenden Einschränkungen bangen die Musikclubs um ihre Existenz. "Die Hilfen vom Bund werden für viele nicht ausreichen", sagt der Vorstandsvorsitzende vom Hamburger Clubkombinat e.V., Kai Schulz, der Deutschen Presse-Agentur. Der Bund will Betriebe für finanzielle Ausfälle entschädigen. Gemessen werden diese an den Umsätzen vom November 2019. Ob das ausreicht - da ist Schulz skeptisch. Bezogen auf die neuen Einschränkungen spricht der Vorstandsvorsitzende von einem Berufsverbot: "Die Hygiene-Konzepte wurden eingehalten. Trotzdem wird am Montag alles dicht gemacht." Viele Clubbetreiber hätten sich mehr Strategie und Konzept vom Bund erhofft, sagt er.
FDP-Chef Birkner fordert Einbindung des Parlaments in Corona-Politik
Niedersachsens FDP-Chef Stefan Birkner hat eine Einbindung des Parlaments in die weitere Corona-Politik des Landes gefordert. Das Parlament müsse am Festsetzen von Verordnungen beteiligt werden, sagte Birkner am Freitag bei einer Sondersitzung des Landtags in Hannover. Birkner warf dem Ministerpräsidenten vor, aus den Erfahrungen der ersten Infektionswelle unzureichend gelernt zu haben. Er kritisierte die nun mit den neuen Einschränkungen abermals anstehende Schließung von Gastronomie und Museen, obwohl dort Hygienekonzepte erarbeitet und umgesetzt worden seien. Zudem forderte er von der Landesregierung ein vorausschauendes Konzept, wie man in den kommenden Monaten auf sinkende und möglicherweise wieder ansteigende Infektionszahlen reagieren möchte.
Landkreis Rostock zieht Einschränkungen im öffentlichen Leben vor
Wegen des schnellen Anstiegs der Zahl von positiv auf das Coronavirus getesteten Personen gelten im gesamten Landkreis Rostock schon von Samstag null Uhr an weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. So sind beispielsweise Treffen im Familien- oder Freundeskreis in Privathaushalten mit mehr als 15 Personen verboten, wie es in der am Freitag vom Landkreis veröffentlichten Verfügung heißt. In Gaststätten gelte eine Beschränkung von bis zu 25 Personen. Zusätzlich müssten Gaststätten bereits nachts um 1 Uhr schließen.
SH-Landtag beschließten vierten Nachtragshaushalt
Schleswig-Holsteins Landtag hat am Mittag den mit Notkrediten in Milliardenhöhe verbundenen vierten Nachtragshaushalt des Jahres beschlossen. Das Paket beinhaltet eine Erhöhung der Kreditermächtigung um 1,3 Milliarden Euro zum Ausgleich von Steuermindereinnahmen im laufenden Jahr als Folge der Corona-Krise.
Hamburger Senat beschließt weitere Einschränkungen
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird das öffentliche Leben in Hamburg am Montag für vier Wochen teilweise heruntergefahren. Der rot-grüne Senat hat am Freitag weitreichende Beschränkungen für die Bürger, für Gastronomie, Kultur und Sport beschlossen. Er setzt damit von Bund und Ländern vereinbarten Einschränkungen um.
Zudem wird die Maskenpflicht an den Schulen ausgeweitet: Von Montag an müssen alle Schüler ab der 5. Klasse auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Verwaltungsgericht Bremen weist Klage gegen Sperrstunde ab
Anders als in Niedersachsen hat das Verwaltungsgericht Bremen einen Eilantrag gegen die wegen Corona verhängte Sperrstunde in der Gastronomie abgelehnt. Das Gericht wies nach Mitteilung vom Freitag die Klage mehrerer Betreiber von Kneipen und Bars ab. Es sei nicht mit Sicherheit festzustellen, ob die Schließzeit von 23 Uhr bis 6 Uhr rechtmäßig oder rechtswidrig sei. Die Verfügung gelte aber nur noch bis Sonntag. Ab Montag werde die Gastronomie vollständig geschlossen. Die bis dahin zu befürchtenden Umsatzeinbußen seien gering, das "öffentliche Interesse an einer möglichst schnellen Eindämmung des Infektionsgeschehens" überwiege. In Niedersachsen hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg am Donnerstag die Sperrstunde und den verbotenen Außer-Haus-Verkauf von Alkohol gekippt.
Ab November wieder Nothilfe-Programm für Studierende
Das Bundesbildungsministerium will die Ende September ausgelaufene Nothilfe für Studenten für die Zeit der neuen Einschränkungen im November wieder auflegen. Das Ministerium beabsichtige, so eine Sprecherin, die Wiedereinsetzung der Überbrückungshilfe für den Monat vorzunehmen. Nach Angaben der Sprecherin laufen derzeit Gespräche mit dem Deutschen Studentenwerk, das zwischen Juni und September für die Bearbeitung der Anträge und die Auszahlung der Nothilfe zuständig war.
NDS-Landtag berät über neue Corona-Regelungen
Der Niedersächsische Landtag berät in einer Sondersitzung über die neuen Corona-Beschränkungen. Da damit weitgehende Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger verbunden seien, "ist es notwendig, eine Debatte im Parlament um die Begründung der Maßnahmen und die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu führen", sagte Landtagspräsidentin Gabriele Andretta.
MV: Verlängerung der Weihnachtsferien nicht in Diskussion
Eine Verlängerung der Weihnachtsferien und damit eine Art natürliche Corona-Quarantäne vor dem Familienfest wird es in Mecklenburg-Vorpommern nach derzeitigem Stand nicht geben. "Bei uns ist das nicht in der Diskussion", sagte ein Sprecher des Schweriner Bildungsministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Medien hatten zuvor von Überlegungen in Niedersachsen berichtet, die Schüler dort bereits zwei Tage vor Beginn der Weihnachtsferien nach Hause zu schicken und mit Homeschooling-Aufgaben zu versehen. In Niedersachsen beginnen die Weihnachtsferien am 23. Dezember. In Mecklenburg-Vorpommern ist der erste Ferientag bereits am 21. Dezember.
Niedersachsen mobilisiert Polizei für Corona-Kontrollen
In Niedersachsen werden Polizeikräfte für die Überwachung der strengeren Corona-Regeln mobilisiert, die mit den neuen Einschränkungen von Montag an gelten. "Die Polizei wird sichtbar sein und gründlich kontrollieren - mögliche Straftaten und Ordnungswidrigkeiten werden dabei konsequent verfolgt", kündigte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag an. Schwerpunkte der Kontrollen seien Orte und Einrichtungen, an denen es zuletzt regelmäßig Verstöße gegen die Corona-Verordnungen gab, sagte der Minister.
Erste Gaststätten in Niedersachsen kündigten unterdessen an, vor den neuen Einschränkungen am Montag noch einmal Freibier auszuschenken und ohne Sperrstunde zu öffnen.
410 Neuinfektionen in Hamburg - erneut Höchststand
In Hamburg ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 410 auf insgesamt 13.356 gestiegen. 150 Menschen werden in Krankenhäusern behandelt, davon liegen 39 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.
Minister: MV-Urlauber dürfen bleiben
Urlauber, die bereits in Mecklenburg-Vorpommern sind, sollen am Montag nicht aus ihren Hotels oder Ferienwohnungen ausgewiesen werden. Das bestätigte Wirtschafts- und Tourismusminister Harry Glawe (CDU) am Freitag auf Frage von NDR 1 Radio MV.
Dehoga Niedersachsen prüft juristische Schritte
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Niedersachsen prüft juristische Schritte gegen den von Montag an geltenden Einschränkungen. Die neue landesweite Corona-Verordnung mit den verschärften Regeln für November werde zusammen mit einem Anwalt genaustens unter die Lupe genommen, sagte Geschäftsführerin Renate Mitulla am Freitag. Würden Ansatzpunkte für eine Klage gefunden, könnte diese im Laufe der nächsten Woche eingereicht werden. Mitulla sagte, ein Drittel der Gaststätten in Niedersachsen sei aufgrund der Zwangsschließungen akut von Insolvenz bedroht.
Braun: Keine Kontrollen in Privathäusern
Kanzleramtsminister Helge Braun erteilt Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen im privaten Bereich eine Absage. Es werde keine proaktiven Kontrollen im Privatbereich geben, aber sehr deutliche Kontrollen im öffentlichen Bereich", sagte er dem Bayerischen Rundfunk. "Alle müssen sich wirklich sehr, sehr konsequent an die Regeln halten." Wie tagesschau.de berichtete, appellierte Braun an die Bevölkerung: "Im November sollte man auf private Besuche möglichst verzichten." Hoffnung machte er aber für den Dezember: "Wir können nicht jede Art von Normalität ab 1. Dezember versprechen, aber eine Normalität, die Kultur wieder möglich macht."
Großhansdorf: 36 Corona-Infizierte in Seniorenwohnanlage
In zwei Seniorenwohnanlagen in Großhansdorf im Kreis Stormarn hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Bis Donnerstagabend sei das Virus bei 36 Bewohnern und Mitarbeitern nachgewiesen worden, sagte ein Sprecher am Freitag. Eine 94 Jahre alte Bewohnerin ist den Angaben zufolge bislang im Zusammenhang mit dem Virus im Krankenhaus gestorben. Alle anderen Personen seien gesundheitlich stabil, niemand müsse stationär behandelt werden, heißt es auf der Internetseite des Betreibers. Am Montag sollen nach Angaben des Sprechers bei allen knapp 560 Bewohnern und 315 Mitarbeitenden PCR-Reihentests vorgenommen werden.
Covid-19-Ausbruch in fleischverarbeitendem Betrieb bei Grimmen
In einem fleischverarbeitenden Betrieb bei Grimmen (Landkreis Vorpommern-Rügen) sind 58 Mitarbeiter positiv auf Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Wie der Landkreis am Freitag berichtete, konnte ein Mitarbeiter als Quelle des Ausbruchs identifiziert werden. Er war am Wochenende aufgrund von Symptomen auf Covid-19 untersucht worden. Nach Bekanntwerden der Infektion in der Belegschaft habe Landrat Stefan Kerth (SPD) bereits am Montag eine Quarantäne-Anordnung für alle 118 Kontaktpersonen verhängt. Am Mittwoch seien dann alle Personen getestet worden. Wie eine Sprecherin des Landkreises sagte, stammen viele der Mitarbeiter aus dem osteuropäischen Ausland. Das Gesundheitsamt habe für alle Haushaltsangehörigen der Kontaktpersonen Quarantäne ausgesprochen. Die Kinder und Jugendlichen dürften nicht mehr in die Schulen und Kitas.
1.550 Neuinfektionen in Niedersachsen bestätigt
In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Covid-19-Erkrankten um 1.550 auf 35.445 gestiegen. Die meisten Neuinfektionen gab es in der Region Hannover (+231), in Cloppenburg (+134) sowie im Emsland (+124). Die Gesamtzahl der durch Covid 19 gestorbenen Menschen erhöhte sich um sechs auf insgesamt 747.
Aufschwung im dritten Quartal - Altmaier erwartet dennoch Wirtschaftseinbruch
Die deutsche Wirtschaft ist nach dem Corona-bedingten Absturz im Frühjahr auf Erholungskurs. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 8,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anhand vorläufiger Daten mitteilte.
Dennoch rechnet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier(CDU) für das gesamte Jahr mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 5,5 Prozent. Anfang September hatte das Wirtschaftsministerium noch ein Minus von 5,8 Prozent vorhergesagt.
Nordfriesische Inseln: Urlauber werden abreisen müssen
Um zu vermeiden, dass alle gleichzeitig am Montag abreisen und es Chaos am Sylt Shuttle oder bei den Schiffen der Reederei gibt, werden laut Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) eventuell ein oder zwei Tage zusätzlich für die Abreise zur Verfügung gestellt.
Restaurantbetreiber: "Das ist unfair für die Gastronomie"
Die Schließungen von Restaurants im Rahmen der verschärften Corona-Maßnahmen sorgen für Unmut bei den Gastronomen. Viele von ihnen fühlen sich ungerecht behandelt.
Grüne wollen Verbände stärker bei Corona-Verordnungen einbeziehen
In der Debatte um Corona-Verordnungen fordern die niedersächsischen Grünen mehr Mitsprache auch für Verbände und andere gesellschaftliche Gruppen. So könnten Fehler vermieden werden. Die Verbände wüssten schließlich am besten, mit welchen Vorgaben sie noch klarkommen und welche nicht mehr praktikabel sind, sagte die Fraktionschefin der Grünen, Julia Hamburg dem NDR in Niedersachsen. Ihre Fraktion hat deshalb einen Gesetzentwurf eingereicht, der unter anderem vorsieht, dass die Landesregierung die Texte der Corona-Verordnungen künftig den betroffenen Verbänden und Vereinigungen zuschickt. Die sollen dann dazu Stellung nehmen können.
Niedersachsen: Landeselternrat will Luftfilter in Klassenräumen
In Niedersachsen werden Rufe nach Luftfilter-Anlagen in Schulen lauter. Der Landeselternrat hält die Geräte für unerlässlich, wenn Niedersachsen trotz der hohen Infektionszahlen weiter am Präsenzunterricht festhalten will. Auch die Lehrergewerkschaft GEW ist vorsichtig optimistisch, dass die Filter in manchen Räumen helfen können. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) warnt davor, sich zu viel von den Luftreinigern zu versprechen. Selbst wenn ein Gerät in der Klasse steht, muss laut Tonne weiter auch mit offenen Fenstern gelüftet werden.
Privatschule in Elmshorn wegen Corona-Fällen geschlossen
Im Kreis Pinneberg ist nach mehreren positiven Corona-Tests eine Privatschule vorerst geschlossen worden. Es gebe ein diffuses Infektionsgeschehen, teilte der Kreis am Morgen mit. So seien unabhängig voneinander an der Leibniz-Privatschule Elmshorn fünf Menschen positiv getestet worden. Das Infektionsgeschehen sei derzeit nicht auf einzelne Klassen einzuschränken. Die rund 150 Lehrer der Einrichtung sollen am Sonnabend auf das Coronavirus getestet werden. Bis das Testergebnis - vermutlich am Montagnachmittag - vorliegt, bleibt die Schule den Angaben zufolge geschlossen.
Hamburger Ärztekammer fordert mehr wissenschaftliche Beratung bei Corona-Verordnungen
Hamburgs Ärztekammerpräsident Pedram Emami fordert eine stärkere Beteiligung des Bundestages und mehr wissenschaftliche Beratung für die Aufstellung neuer Corona-Regeln. Er verstehe nicht, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs zwar von einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beraten lassen, aber dass es keinen ständigen Beraterkreis gebe, der gemeinsam die Lage bewerte und Vorschläge erarbeite, wie die Pandemie am Besten zu bekämpfen sei. Angesichts rasant steigender Infektionszahlen habe man schnell handeln müssen, sagte Emami NDR 90,3 in Bezug auf die am Mittwoch beschlossenen strengeren Regeln. Allerdings hätte sich die Politik noch einen Tag mehr Zeit nehmen können, um den Bundestag an den Beratungen zu beteiligen.
Cloppenburg macht gute Erfahrung mit Masken im Unterricht
Schon vor den Herbstferien hatte der Landkreis Cloppenburg wegen seiner hohen Corona-Zahlen eine Maskenpflicht im Unterricht eingeführt und damit gute Erfahrungen gemacht. "Wir haben seither keine deutlichen Auffälligkeiten mehr in den Schulen", sagte Landrat Johann Wimberg der Deutschen Presse-Agentur. Die Maske schütze nicht hundertprozentig, trage aber zum Infektionsschutz bei. Sie gilt im Landkreis auch auf dem Schulweg. Landesweit gibt es bisher für Schüler nur die Empfehlung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wenn die Infektionszahlen den Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche übersteigen. Die örtlichen Gesundheitsämter können aber auch striktere Vorgaben machen. Der Landkreis Cloppenburg hatte zu Beginn der zweiten Corona-Welle hinter dem bayerischen Berchtesgadener Land die höchste Sieben-Tages-Inzidenz.
Rostock: Weihnachtsmarkt und Turmleuchten abgesagt
In Rostock wird es im Dezember keinen Weihnachtsmarkt geben. Die größte derartige Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern, zu der in den Vorjahren eine Million Menschen kamen, wurde abgesagt. Auch das Turmleuchten in Warnemünde am Neujahrstag könne wegen der aktuellen Corona-Situation nicht stattfinden, sagte ein Sprecher der Stadt.
Erstmals über 18.000 Neuinfektionen in Deutschland
Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter rasant aus. Das Robert-Koch-Institut meldet heute früh mit knapp 18.700 Neu-Infektionen binnen 24 Stunden zum wiederholten Male einen Höchstwert. Seit Ausbruch der Pandemie sind damit insgesamt fast eine halbe Million Infektionen registriert worden. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus starben, stieg um 77 auf insgesamt 10.349.
215 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind 215 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Demnach haben sich seit Beginn der Pandemie 7.714 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden mit 280 einen Rekordwert erreicht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um vier auf 174. Im Krankenhaus werden derzeit 81 Covid-19-Patienten behandelt. Das sind fünf mehr als am Vortag.
MV: Kabinetts-Sondersitzung zur Umsetzung der Einschränkungen
In einer Kabinetts-Sondersitzung in Schwerin sollen die Beschlüsse zu den angekündigten neuen Einschränkungen heute Nachmittag in die Landesverordnung eingearbeitet werden. Da das Kabinett erst nach der Landtagssitzung zusammenkommen kann, ist laut Staatskanzlei noch unklar, ob die überarbeitete Verordnung noch heute oder erst morgen veröffentlicht wird. Sie solle jedoch, wie zwischen Bund und Ländern vereinbart, am kommenden Montag in Kraft treten.
Hamburger Senat berät über Umsetzung der neuen Corona-Regeln
Hamburgs rot-grüner Senat berät heute in einer Sondersitzung über die konkrete Umsetzung der von Bund und Ländern vereinbarten neuen Corona-Auflagen. Im Anschluss an die Sondersitzung wollen Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die zuständigen Senatoren nach Angaben der Pressestelle voraussichtlich gegen 13 Uhr die Öffentlichkeit informieren. NDR.de überträgt dann live.
Kieler Landtag entscheidet über Rekord-Neuverschuldung
Eine milliardenschwere Neuverschuldung im Zuge der Corona-Krise steht heute ab 10 Uhr im Kieler Landtag zur Abstimmung. Das Parlament will den vierten Nachtragshaushalt für dieses Jahr beschließen. Vorgesehen ist zunächst eine Erhöhung der Kreditermächtigung um 1,3 Milliarden Euro. Außerdem hat sich die Jamaika-Koalition mit SPD und SSW auf einen Notkredit von insgesamt 4,5 Milliarden Euro verständigt. Dafür ist eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich. Einen Notkredit von einer Milliarde Euro hatte der Landtag schon im vergangenen Frühjahr beschlossen.
TV-Beiträge zur Corona-Krise im Norden
Die Regionalmagazine des NDR Fernsehens haben gestern Abend wieder ausführlich über die Corona-Lage im Norden berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Durch den Freitag mit dem NDR.de Live-Ticker
Guten Morgen! NDR.de berichtet auch heute über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. In diesem Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Mit 2.278 Fällen hat die Zahl der bestätigten Neuinfektionen im Norden gestern ihren bisherigen Höchstwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Es wurden 1.266 neue Fälle in Niedersachsen gemeldet, 390 in Hamburg, 280 in Schleswig-Holstein, 210 in Bremen und 132 in Mecklenburg-Vorpommern.
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