Corona-Blog: Mehr als 1.200 neue Fälle im Norden
NDR.de hat Sie auch am Sonntag, 25.Oktober über die Folgen der Corona-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Niedersachsen überschreitet Corona-Grenzwert
- Zwangspause für Hamburger Amateur-Fußball
- Strengere Regeln für Helgoland-Urlauber
- Hannover: Polizei schließt Bordelle und Spielhalle
- Verstöße gegen Corona-Regeln in Delmenhorst und Oldenburg geahndet
- Mehr als 1.200 neue Corona-Fälle im Norden gemeldet: 836 in Niedersachsen, 168 in Hamburg, 142 in Schleswig-Holstein, 33 in Mecklenburg-Vorpommern und 63 im Land Bremen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Wir beenden unsere Berichterstattung für diesen Tag und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es wie gewohnt weiter. Gute Nacht!
Merkel warnt vor "sehr, sehr schweren Monaten"
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneut vor schwierigen Monaten wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. "Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor", sagte die CDU-Politikerin laut Berichten der "Bild" und des "Spiegel" in einer Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs der Bundesländer. Über die bevorstehende Ministerpräsidenten-Konferenz in der kommenden Woche zeigte sich Merkel besorgt. Sie habe "kein so gutes Gefühl", sagte die Kanzlerin demnach. "So kann es nicht weitergehen."
Zwangspause für Hamburger Amateur-Fußball
Im Hamburger Amateur-Fußballer ruht wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in Kürze der Ball. Wie der Hamburger Fußballverband (HFV) am Abend mitteilte, ist ab kommenden Freitag erst einmal Schluss. "Wie lange diese Unterbrechung der Saison gilt, wird je nach Verfügungslage entschieden", heißt es in einer Mitteilung. Der vorübergehende Abbruch betrifft alle Alters- und Leistungsklassen innerhalb des HFV. Hintergrund ist die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie und die staatliche Verfügungslage im Kreis Pinneberg, wo ab Montag nur noch zehn Akteure gleichzeitig Sport treiben dürfen.
Niedersachsen: Schulstart ohne Maskenpflicht im Klassenzimmer
In Niedersachsen beginnt morgen nach dem Herbstferien wieder der Schulunterricht. Welche Regeln gelten dann in Zeiten steigender Infektionszahlen?
Damme: Polizei stellt bei Gottesdienst Verstöße fest
Die Polizei hat in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta Einhaltung der Corona-Regeln in Gottesdiensten überprüft. Dabei stellten die Beamten bei einem Gottesdienst mit 50 Menschen in Damme (Landkreis Vechta) Verstöße fest. Der Mund-Nasen-Schutz wurde nicht getragen, die Abstandsregeln und das Hygiene-Konzept wurden nicht eingehalten - und es wurden keine Kontaktlisten geführt. Die Anzahl der Gäste wurde reduziert, damit der Gottesdienst fortgeführt werden konnte. Anlass der Überprüfungen war, dass Bürger mehrfach der Polizei gemeldet hatten, dass Gottesdienste unter Nichtbeachtung der Corona-Regeln stattfinden würden.
Cloppenburg: Fünf Intensivstation-Mitarbeiter positiv getestet
Fünf Mitarbeiter einer Intensivstation eines Krankenhauses in Cloppenburg sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie sich die Mitarbeiter des St. Josefs-Hospitals ansteckten, ist noch unklar, wie der Landkreis Cloppenburg heute mitteilte. Die Mitarbeiter waren in einem nicht für Covid-19-Patienten bestimmten Bereich eingesetzt. Sie waren wegen auftretender Symptome einem Test unterzogen worden. Ein Patient auf der Intensivstation wurde ebenfalls positiv getestet. Alle Mitarbeiter der Intensivstation sollen nun auf das Coronavirus getestet werden. Eine erhöhte Infektionsgefahr für die Patienten wird von der Klinik derzeit ausgeschlossen.
Landeselternrat in MV: Kein digitaler Unterricht an Schulen möglich
Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Einschätzung des Landeselternrates nach wie vor nicht für wirklichen digitalen Unterricht gerüstet. "Wir müssen konstatieren, dass unsere Schulen nicht auf eine mögliche neue Phase des verstärkten digitalen Unterrichts vorbereitet sind", sagte der Vorsitzende des Landeselternrates, Kay Czerwinski. Digitaler Unterricht als Interaktion zwischen Lehrer und Schüler sei nicht möglich, weil unter anderem Geräte und Anschlüsse fehlten.
Strengere Regeln für Helgoland-Urlauber
In der Corona-Krise wird die Einreise für Touristen nach Helgoland erschwert. Ab Montag dürfen nur noch Urlauber kommen, die einen negativen Corona-Test besitzen, der bei Betreten des Schiffes nicht älter als 48 Stunden ist, wie der zuständige Kreis Pinneberg heute mitteilte. Besucher aus ausländischen Risikogebieten müssten sich zudem sofort für fünf Tage in Quarantäne begeben und dann noch einmal einen Test machen. Ausgenommen vom Betretungsverbot seien Menschen, die aus beruflichen Gründen oder zu Familienbesuchen einreisen oder über einen Wohnsitz auf Helgoland verfügen.
33 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist innerhalb eines Tages um 33 gestiegen. Diese Zahl veröffentlichte das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Nachmittag im Internet. Die meisten Neuinfektionen gab es demnach im Landkreis Vorpommern-Greifswald (+9). Der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt nun bei 28,3 (Vortag: 27,1). Weitere Corona-Todesfälle wurden nicht gemeldet.
Hamburg: 330 Verstöße gegen die Maskenpflicht
Wie diszipliniert sind die Hamburgerinnen und Hamburger beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, wenn sie mit U- und S-Bahn unterwegs sind? Bei Kontrollen zeigte sich jetzt: Längst nicht alle halten sich an die Vorschriften.
Mehr Depressionen durch Kontaktbeschränkungen
Die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen während der ersten Corona-Infektionswelle haben offenbar viele Menschen psychisch stark belastet. Das hat die Vorauswertung einer Gesundheitsstudie ergeben, über die die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet. Danach haben Angst-, Stress- und Depressionssymptome im Frühjahr vor allem bei den 20- bis 50-Jährigen stark zugenommen. Psychische Belastungssymptome seien vermehrt in Regionen aufgetreten, in denen es hohe Corona-Fallzahlen gab.
Hamburg: Streit um Mund-Nasen-Schutz eskaliert
Ein Streit um einen fehlenden Mund-Nasen-Schutz an der S-Bahn-Haltestelle Reeperbahn in Hamburg ist am Sonnabend eskaliert. Zwei 31 und 37 Jahre alte Männer gerieten am Bahnsteig mit einem 20-Jährigen und einer 26-Jährigen aneinander, wie die Bundespolizei heute mitteilte. Der Grund dafür sei gewesen, dass einer der Männer die Frau auf ihren fehlenden Mund-Nasen-Schutz hingewiesen habe, obwohl er selbst keinen trug. Daraus entwickelte sich den Angaben nach eine gewalttätige Auseinandersetzung mit Fußtritten. Zwei Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn seien dazwischen gegangen. Einer von ihnen wurde von dem 31-Jährigen am Kopf verletzt und kam ins Krankenhaus. Die beiden 31 und 37 Jahre alte Männer hatten laut Bundespolizei 3,5 und 2 Promille. Der 31-Jährige wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Hannover: Polizei schließt Bordelle und Spielhalle
Nach mehreren Verstößen gegen Corona-Beschränkungen hat die Polizei in Hannover am Wochenende zahlreiche Bordelle geschlossen. Im Rahmen von Kontrollen der Einhaltung der Corona-Regeln wurden 15 Bordelle überprüft, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Neun davon verstießen gegen Hygienevorschriften und wurden daraufhin geschlossen. Gegen die Sperrstunden-Regelung verstieß eine Bar. Sie wurde um kurz nach Mitternacht geschlossen. Zuvor musste eine andere Bar geschlossen werden, weil sie kein Hygienekonzept vorlegen konnte und gegen die Corona-Regeln verstoßen wurde. Auch ein Friseursalon musste am Samstagabend geschlossen werden. Das Hygienekonzept fehlte, ein Mund-Nasen-Schutz wurde nicht getragen, und die Kundendaten wurden nicht dokumentiert. Die Polizei schloss am selben Abend wegen Verstöße gegen die Corona-Auflagen auch eine Spielhalle.
Besuchsstopp im Krankenhaus Güstrow
Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen hat das KMG Klinikum Güstrow (Landkreis Rostock) einen Besuchsstopp verhängt. Mit der Maßnahme wolle die Klinikleitung die Patienten und Mitarbeiter schützen, teilte das Krankenhaus heute mit. Ausnahmen vom Besuchsverbot gälten für Patienten in äußerst kritischen Situationen und Kinder unter 16 Jahren. Unberührt vom Verbot seien Termine im Klinikum. Sie fänden unter den üblichen Präventionsmaßnahmen nach wie vor statt. Bei Anzeichen einer Infektion sollten Patienten jedoch einen Termin absagen und neu vereinbaren, bat das Klinikum.
Vorpommern-Greifswald: Corona-Fälle in diversen Einrichtungen
Das Coronavirus ist im Landkreis Vorpommern-Greifswald in mehreren öffentlichen Einrichtungen nachgewiesen worden. In einer Behindertenwerkstatt in Pasewalk seien sechs Personen positiv getestet worden, teilte der Landkreis am Wochenende mit. Auch in einer Grundschule in Ueckermünde sei bei einem Kind das Coronavirus nachgewiesen worden. Eine Klasse und ein Lehrer seien bis zum 4. November in Quarantäne geschickt worden. Für zehn Mitarbeiter und 16 Kinder der Kita "Klinikzwerge" in Pasewalk sei Quarantäne bis zum 3. November angeordnet worden. Kinder, Erzieher und Mitarbeiter einer Kita in Ahlbeck auf Usedom sollen am Montag getestet werden. Im Sonderpädagogischen Förderzentrum in Eggesin seien eine Klasse und zwei Lehrer bis zum 4. November in Quarantäne geschickt worden. Tests in der vergangenen Woche erbrachten vereinzelte positive Ergebnisse in drei Schulen in Anklam, Leopoldshagen und Greifswald sowie in einer Kita.
Kassenärzte warnen vor Absage von Arztbesuchen
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat eindringlich vor der Absage von Arztbesuchen während der zweiten Corona-Welle gewarnt. "Die Ärzte sind für den Winter wesentlich besser gerüstet als zu Beginn der Pandemie", sagte Gassen der "Bild am Sonntag". "Es gibt für Patienten keinen Grund mehr, wie im März wegen Corona Krebsvorsorge-Termine oder wichtige Operationen zu verschieben." Gassen plädierte angesichts steigender Neuinfektionszahlen für ein "Rendezvous mit der Realität": "Wir werden nicht ad hoc einen Impfstoff für 83 Millionen in Deutschland oder gar sieben Milliarden Menschen weltweit zur Verfügung haben, über die Jahre wird es zu einer zunehmenden Durchseuchung der Weltbevölkerung kommen", sagte er. "Wir müssen uns an das Virus gewöhnen und dürfen dabei nicht vergessen, dass es neben Covid-19 auch noch andere Krankheiten gibt."
168 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist um 168 gestiegen. Damit haben sich in der Hansestadt seit Ausbruch der Pandemie 11.513 Menschen nachweislich infiziert, wie die Gesundheitsbehörde heute im Internet mitteilte. Der Sieben-Tage-Wert kletterte auf 84,5 Infektionen je 100.000 Einwohner. Am Sonnabend hatte er noch bei 84,2 gelegen. Rund 8.300 Hamburger gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen.
Polizei: Unbekannte attackieren RKI-Gebäude in Berlin
Unbekannte haben ein Gebäude des Robert Koch-Instituts in Berlin attackiert. Wie die Polizei mitteilte, wurden gegen die Fassade Brandsätze geworfen. Es gebe keine Verletzten. Ein Mitarbeiter des Instituts konnte die Flammen löschen. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Die Beamten suchen jetzt mehrere Verdächtige.
Politiker und Verbände warnen vor Einschränkungen über Feiertage
Wegen der hohen Zahl der Corona-Infektionen wachsen die Befürchtungen, dass es auch über Weihnachten Kontaktbeschränkungen geben wird. Der Leiter des niedersächsischen Krisenstabs, Heiger Scholz, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", er werde immer skeptischer, was an den Feiertagen gehen werde und was nicht. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, verwies darauf, dass Einschränkungen in einem Bereich drohten, der seelisch wehtun werde. Vertreter von Kirchen und Verbänden mahnten, alte Menschen, vor allem in Pflegeheimen, dürften nicht von Kontakten ausgeschlossen werden. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strom forderte dazu auf, eine Balance zu finden. Manche Maßnahmen zu Beginn der Pandemie seien überzogen gewesen.
Niedersachsen überschreitet Corona-Grenzwert
In Niedersachsen ist der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche auch auf Landesebene überschritten worden. Das Landesgesundheitsamt meldete heute einen Wert von 54,6. Nach Angaben einer Sprecherin der Landesregierung hat das Überschreiten der 50er-Marke in Niedersachsen allerdings keine weiteren Konsequenzen. Entscheidend für eine Verschärfung der Corona-Regeln sei nicht der Landeswert, sondern die Werte in den 45 Kreisen und kreisfreien Städten, erläuterte die Sprecherin. Die Corona-Verordnung des Landes sei erst kürzlich verschärft worden und mache den Kommunen Vorgaben dazu, was bei Überschreiten der Grenzwerte zu tun sei. Am Sonntag überschritten 14 Kreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen die 50er-Marke: In der Stadt Delmenhorst lag der Wert nach Angaben des Landesgesundheitsamtes bei 314,6, es folgten die Kreise Cloppenburg, Vechta, Grafschaft Bentheim, Verden, Oldenburg, Diepholz, Emsland, Hildesheim, Osterholz, Schaumburg, Stadt und Kreis Osnabrück sowie Region Hannover.
836 neue Fälle in Niedersachsen gemeldet
Insgesamt 30.459 Infektionen mit dem Coronavirus sind laut aktuellem Stand (heute, 9 Uhr), in Niedersachsen labordiagnostisch bestätigt und dem Landesgesundheitsamt (NLGA) gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vortag um 836. Insgesamt sind beim NLGA bis heute 731 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen registriert: Damit hat es seit gestern drei neue Todesfälle gegeben. Als genesen gelten laut NLGA mittlerweile 21.865 der bislang gemeldeten Fälle.
Lauterbach ruft zu massiven Kontaktbeschränkungen auf
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert und vor einem deutlichen Anstieg der Todesfallzahlen im Dezember gewarnt. "Da müssen wir nachjustieren", sagte er der "Bild am Sonntag". Ohne eine entschlossenere Beschränkung persönlicher Kontakte sei ein zweiter Lockdown nicht zu vermeiden. "Wenn es uns in den kommenden zwei bis drei Wochen nicht gelingt, die persönlichen Kontakte zu beschränken, werden die Zahlen in wenigen Wochen so stark gestiegen sein, dass uns nur noch ein erneuter Lockdown bleibt", warnte Lauterbach. Er forderte, die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, auszuweiten. Weiter schlug der SPD-Politiker eine Verkleinerung der Schulklassen vor." Wenn wir nicht wollen, dass die Schulen mit regelmäßigem Schulausfall auch noch zu Hotspots werden, sollten die Schulklassen jetzt aufgeteilt werden in Vormittags- und Nachmittagsunterricht."
Weltgesundheitsgipfel berät über Corona-Strategien
Führende Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft beraten ab heute auf dem Weltgesundheitsgipfel in Berlin über neue globale Strategien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Eröffnet wird die dreitägige Konferenz um 18 Uhr mit einer Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Zu den rund 300 weiteren Sprecherinnen und Sprechern zählen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sowie UN-Generalsekretär António Guterres. Die internationale Konferenz bringt seit 2009 jedes Jahr renommierte Vertreter aus dem Gesundheitswesen zusammen, um die drängendsten Aufgaben der globalen Gesundheitsversorgung zu diskutieren. Wegen der Pandemie findet die Konferenz diesmal jedoch ausschließlich digital statt.
Virologe Fickenscher: Veranstaltungskonzepte überarbeiten
Im Vergleich zu anderen Bundesländern steht Schleswig-Holstein in Sachen Corona-Neuinfektionen noch gut da. Doch die Situation kann sich auch in kürzester Zeit ändern. Darauf hat der Kieler Virologe Prof. Helmut Fickenscher hingewiesen, wie NDR 1 Welle Nord berichtet. Der Experte rät, soziale Kontakte weitestgehend zu vermeiden. Außerdem müssten Konzepte für Veranstaltungen wie beispielsweise Sportevents und Weihnachtsmärkte überarbeitet werden. Sie stammten noch aus dem Sommer und seien angesichts der steigenden Infektionszahlen überholt, so der Virologe. Es gebe immer mehr Fälle, bei denen man nicht wisse, wo die Infektion herkomme. Für die Gesundheitsämter sei es dann schwierig, die Infektionsketten zu verfolgen. Man dürfe jetzt nicht nachlässig werden, betonte Fickenscher - denn unter Umständen betreffe ein einziger gemeldeter Fall 100 weitere Kontaktpersonen, um die sich die Gesundheitsämter dann einzeln kümmern müssten.
Laschet für Verschiebung des CDU-Wahlparteitags
Der für den CDU-Vorsitz kandidierende Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, hat sich dafür ausgesprochen, den geplanten Wahlparteitag Anfang Dezember wegen der Corona-Pandemie zu verschieben. Was Parteien von den Bürgern erwarteten, müssten sie auch selbst einhalten: Kontakte reduzieren, wo es nur gehe. "Dieser Parteitag ist jetzt nicht unbedingt erforderlich, kann verschoben werden", sagte er der "Welt am Sonntag". Alle anstehenden Fragen könnten auch nach dem Winter entschieden werden. "Wir müssen alle Kraft, Energie und Anstrengungen jetzt auf die Bekämpfung der Pandemie richten. Die Menschen in Deutschland haben weniger denn je ein Verständnis dafür, dass Parteien sich nun mit sich selbst beschäftigen." Laschet konkurriert um den Vorsitz mit Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Merz lehnt Verschiebung vom Parteitag ab.
Altmaier sieht keine Gefahr von Versorgungsengpässen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht bei der neuen Welle von Coronavirus-Infektionen in Deutschland keine Gefahr von Versorgungsengpässen. Im Frühjahr seien Lieferschwierigkeiten dadurch entstanden, dass Lastwagen an der Grenze im Stau gestanden hätten oder Supermarktregale durch Hamsterkäufe leergeräumt worden seien, sagte Altmaier der Funke Mediengruppe. Er sei überzeugt, dass sich dies nicht wiederholen werde, weil viel aus der ersten Pandemie-Welle gelernt worden sei. Der Wirtschaftsminister sagte auch, er gehe davon aus, dass "genügend Masken zu jedem Zeitpunkt vorhanden sein werden". Das Förderprogramm zur Maskenproduktion in Deutschland beschrieb er als Erfolg. Das Ziel, zehn Milliarden Masken im Jahr herzustellen, "werden wir erreichen". Unternehmen hätten mit den Fördermitteln auch Maschinen angeschafft, mit denen hochwertige Masken produziert werden könnten.
Bahn: Fahrgastzahlen im Fernverkehr gehen wieder zurück
Angesichts rapide steigender Infektionszahlen verzichten wieder mehr Menschen aufs Bahnfahren. "Seit Anfang Oktober registrieren wir eine zunehmende Verunsicherung unserer Kunden im Fernverkehr, während das Verkehrsaufkommen im Regionalverkehr stabil geblieben ist", teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage mit. "Besonders betroffen sind im Fernverkehr vor allem Geschäftsreisen sowie längerfristige Buchungen, was angesichts der aktuellen Entwicklungen und Diskussionen nicht verwunderlich ist." Im Frühjahr, als bundesweit erhebliche Reise- und Ausgehbeschränkungen galten, war die Nachfrage bei der Deutschen Bahn nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Dennoch hielt der bundeseigene Konzern einen Großteil des eigenen Angebots aufrecht. Mit den Lockerungen im Sommer stieg auch die Nachfrage wieder. Zwischenzeitlich lag das Verkehrsaufkommen im Fernverkehr laut Sprecher wieder bei rund 75 Prozent des vor Corona üblichen Niveaus. Nun geht der Trend wieder in die andere Richtung. Die Krise ist damit für den Konzern noch lange nicht ausgestanden. Auch aufgrund der niedrigen Nachfrage wird für dieses Jahr ein Milliardenverlust erwartet.
MV: FDP-Politikerin Preisler fordert Landtagsmitsprache
Die vergleichsweise starke Zunahme an Corona-Infizierten in Mecklenburg-Vorpommern und die damit verbundenen Restriktionen treffen nach Ansicht der FDP-Politikerin Karoline Preisler auf eine demokratisch geschwächte Gesellschaft. Die Landesregierungen wie auch die Bundesregierung hätten seit März alle Entscheidungen an sich gezogen. "Seit März werden wir aus Pressekonferenzen heraus regiert, der Landtag bleibt außen vor", sagte Preisler der Deutschen Presse-Agentur. Gerichte hätten ihrer Kenntnis nach bundesweit mehr als 250 Einzelaspekte von Corona-Verordnungen kassiert - das mache die Notwendigkeit der Gewaltenteilung deutlich. Die FDP ist im Schweriner Landtag nicht vertreten. Die Rechtsanwältin aus Barth hatte im Frühjahr eine mittelschwere Covid-19-Erkrankung überstanden, leidet aber noch unter Spätfolgen. Sie war durch "ihre persönliche Gegendemonstration" im August bei der Berliner Großdemonstration gegen die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung bundesweit bekannt geworden.
142 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind 142 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie haben sich somit 6.662 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Landesregierung am Samstagabend im Internet mitteilte. Am Vortag waren 236 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus blieb unverändert bei 164. 51 Covid-19-Patienten werden den Angaben zufolge momentan in Krankenhäusern behandelt. Diese Zahl blieb im Vergleich zum Vortag unverändert. Rund 5.200 Menschen in Schleswig-Holstein gelten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts als genesen.
Verstöße in Delmenhorst und Oldenburg geahndet
Bei Kontrollen in Delmenhorst und im Landkreis Oldenburg haben das Ordnungsamt und die Polizei mehrere Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt. Alleine in 31 Fällen wurde in der Innenstadt, dem Bahnhofsbereich und auf Parkplätzen von Supermärkten in Delmenhorst die Maskenpflicht nicht eingehalten, teilte die Polizei am Sonntag mit. Ein Friseurgeschäft sei am Sonnabend geschlossen worden, weil die Angestellten ebenfalls keine Masken getragen hätten und dort keine Kontaktlisten geführt wurden. Außerdem wurden zwei Gastronomie-Betriebe geschlossen, weil sich dort nach der Sperrstunde noch Gäste aufhielten. Im Landkreis Oldenburg wurden zwei private Feiern aufgelöst, weil sich dort zu viele Personen aus unterschiedlichen Haushalten aufhielten. Polizei und Ordnungsdienst hatten aufgrund der steigenden Infektionsraten verstärkte Kontrollen angekündigt.
11.176 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 11.176 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Insgesamt haben sich demnach seit Beginn der Pandemie 429.181 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. (Stand: 25.10., 00.00 Uhr) Vor genau einer Woche waren es noch 5.587 Neuinfektionen an einem Tag. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 29 auf insgesamt 10.032.
So kontrolliert die Polizei in Hamburger Vergnügungsvierteln
Wie wird die Maskenpflicht im Hamburger Nachtleben eingehalten? Auch Innensenator Grote war bei den Kontrollen der Polizei auf dem Kiez dabei.
Corona Thema in vielen NDR Fernsehbeiträgen
Hier finden Sie eine Auswahl von TV-Beiträgen aus den NDR Regionalmagazinen, in denen es gestern Abend um die Corona-Krise ging:
NDR.de Live-Ticker startet in den Sonntag
Guten Morgen! Wir informieren Sie auch heute per Live-Ticker über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Sie finden hier alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Gestern meldete Niedersachsen 856 neue Corona-Fälle, Hamburg 303, Schleswig-Holstein 236, Mecklenburg-Vorpommern 78 und das Bundesland Bremen 192.
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