Coronavirus-Blog: 35 Hotel-Mitarbeiter positiv getestet
NDR.de hat Sie auch am Montag, 19. Oktober, über die Folgen der Corona-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburg überschreitet nach eigenen Berechnungen 50er-Warnwert
- Timmendorfer Strand: 35 Hotel-Mitarbeiter positiv getestet
- Region Hannover und Delmenhorst verschärfen Corona-Regeln
- Virologen warnen vor Konzept der Herdenimmunität
- Krankschreibung ab sofort wieder telefonisch möglich
- 296 bestätigte Neuinfektionen in Niedersachsen, 93 in Hamburg, 88 in Schleswig-Holstein, 16 in Mecklenburg-Vorpommern und 41 im Bundesland Bremen
- RKI meldet bundesweit 4.325 neue Fälle
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Wir beenden unsere Berichterstattung für heute und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es wie gewohnt weiter. Gute Nacht!
Schäuble: Bundestag wichtig im Kampf gegen Covid-19
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat die Rolle des Bundestags im Kampf gegen die Corona-Pandemie hervorgehoben. Der CDU-Politiker betonte in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden, die öffentliche Debatte zeige, dass die Bekämpfung eben nicht ausschließlich Sache von Exekutive und Judikative sei. Das Parlament müsse seine Rolle als Gesetzgeber deutlich machen. Schäuble legte Vorschläge für eine stärkere Beteiligung des Bundestags vor. Unter anderem sollen demnach Rechtsverordnungen der Regierung unter einen Zustimmungsvorbehalt des Parlaments gestellt werden. Politiker mehrerer Parteien hatten die Sonderrechte für Gesundheitsminister Jens Spahn in der Corona-Krise kritisiert. Sie verlangten, dem Bundestag mehr Mitsprache bei Corona-Entscheidungen einzuräumen.
Virologen warnen vor Konzept der Herdenimmunität
Der Berliner Virologe Christian Drosten und andere Kollegen stellen sich entschieden gegen Forderungen, Corona-Beschränkungen aufzuheben und gleichzeitig den Schutz besonders gefährdeter Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. "Mit Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass erneut die Stimmen erstarken, die als Strategie der Pandemiebekämpfung auf die natürliche Durchseuchung großer Bevölkerungsteile mit dem Ziel der Herdenimmunität setzen", heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie (GfV) mit Sitz in Heidelberg. Herdenimmunität bedeutet, dass ein großer Teil der Bevölkerung nach einer Infektion oder Impfung immun geworden ist, und sich das Virus dadurch nicht mehr so gut ausbreiten kann. Eine unkontrollierte Durchseuchung würde zu einer eskalierenden Zunahme an Todesopfern führen, schreiben die Virologen. Denn selbst bei strenger Isolierung älterer Menschen gebe es noch weitere Risikogruppen, die viel zu zahlreich, zu heterogen und zum Teil auch unerkannt seien, um aktiv abgeschirmt werden zu können. "Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf ergibt sich beispielsweise bei Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen, einer Niereninsuffizienz, chronischen Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen, Schlaganfall, nach Transplantationen und während einer Schwangerschaft."
WHO erwartet Impfstart Mitte 2021
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet mit einem Start der Impfungen gegen das Coronavirus zur Jahresmitte 2021. Anfang nächsten Jahres sollten die Daten aus den abschließenden Phase-3-Studien vorliegen, sagte eine WHO-Expertin. Danach könnten die Entscheidungen zum Impfstart fallen. Die beteiligten Firmen produzierten vorsorglich bereits Millionen von Dosen. Risikogruppen könnten als erste mit einer Impfung rechnen. Die bisherigen Studien-Ergebnisse seien durchaus ermutigend, was ihre Wirksamkeit speziell bei älteren Menschen angehe, hieß es.
Jetzt steht Lüften auf dem Stundenplan
In Schleswig-Holstein hat heute der Schul-Unterricht nach den Herbstferien wieder begonnen. Für die Mädchen und Jungen war es ein ungewöhnliches Wiedersehen im Klassenraum.
Verschärfte Corona-Regeln für Region Hannover
Nachdem in der Region Hannover der 7-Tage-Inzidenzwert auf 36,5 gestiegen ist, sollen dort nun verschärfte Auflagen gelten. So wird die Zahl bei Feiern in privaten Räumen auf 25 begrenzt, in gastronomischen Betrieben sind 50 Gäste erlaubt. Zudem gilt fortan eine Maskenpflicht in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, in denen Menschen arbeiten. Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) rief die Bürgerinnen und Bürger außerdem zu mehr Eigenverantwortung auf: "Indem wir freiwillig den Mund-Nasen-Schutz tragen, können wir alle einen Beitrag zum Infektionsschutz leisten."
Hunderte Soldaten sollen in Niedersachsen aushelfen
"Ob wir bei der Bekämpfung der Pandemie Erfolg haben, hängt davon ab, ob wir in den Gesundheitsämtern genug Personal haben, um die Kontaktnachverfolgung sicherzustellen", sagte Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistags, nach einem Treffen der kommunalen Spitzenverbände mit Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Ein Ergebnis des Treffens ist, dass das Land mehrere Hundert Bundeswehr-Soldaten anfordern will, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet. Sie sollen bei der Kontaktnachverfolgung von Infektionsketten helfen. 80 Soldaten sind hierfür bereits im Einsatz.
Zudem sollen "vornehmlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der gesamten Landesverwaltung für eine Unterstützung der Gesundheitsämter" gewonnen werden. Denkbar ist zum Beispiel, dass Beschäftigte aus Finanzämtern Corona-Kontaktpersonen abtelefonieren.
Nur noch 1.000 Zuschauer beim HSV-Heimspiel
Das Nachholspiel des Hamburger SV am Mittwoch gegen Erzgebirge Aue darf nur noch vor 1.000 Zuschauern stattfinden. Wie der HSV am Abend mitteilte, hatte das zuständige Gesundheitsamt den Verein über die Änderung informiert. Bisher hatte der Fußball-Zweitligist mit 4.500 Fans im Stadion geplant. Der Club reagierte nach eigener Aussage sofort auf die neue Lage und informierte die 4.500 Ticketinhaber, wer zu den 1.000 Stadion-Besuchern zählt.
Timmendorfer Strand: Viele Hotel-Mitarbeiter positiv getestet
In dem wegen eines Corona-Ausbruchs gesperrten Hotel in Timmendorfer Strand haben sich deutlich mehr Beschäftigte mit dem Virus angesteckt als bisher bekannt. Inzwischen sind fast alle Test-Ergebnisse der rund 100 Mitarbeiter des Grand Hotel Seeschlösschen da. Die Zahl der Infizierten stieg von drei auf 35. Auf acht Resultate wird noch gewartet. Alle Beschäftigten sind seit vergangenen Sonnabend ohnehin in Quarantäne.
16 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
Bis zum Nachmittag sind in Mecklenburg-Vorpommern 16 weitere positive Corona-Test gemeldet worden. Die meisten Neuinfektionen gab es demnach in der Hansestadt Rostock (+4) sowie in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald, Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte (jeweils +3).
Hamburg: "Aller Wahrscheinlichkeit nach" schärfere Auflagen
Die Hamburgerinnen und Hamburger müssen sich angesichts der steigenden Zahl von Corona-Fällen auf weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens einstellen. Aus der Gesundheitsbehörde hieß es, im Laufe der Woche trete aller Wahrscheinlichkeit nach eine neue Verordnung mit schärferen Auflagen in Kraft. Zunächst will der Senat jedoch abwarten, ob bereits die am Freitag beschlossenen Auflagen ausreichen, um die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Unter anderem soll dies durch eine Sperrstunde in der Gastronomie erreicht werden. Außerdem müssen ältere Schüler seit heute auch während des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
RKI sieht Hamburg noch unter 50er-Grenze
Während Hamburg nach eigenen Berechnungen den 50er-Warnwert überschritten hat, kommt das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin bislang zu einem anderen Schluss: Das RKI gibt den Sieben-Tage-Wert für Hamburg aktuell mit 42,9 an. Diese Angabe ist in rechtlicher Hinsicht maßgeblich, wenn Hamburger in anderen Bundesländern mit Beherbergungs-Einschränkungen übernachten wollen. Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde erklärte die Differenz der Werte mit zeitlichen Verzögerungen bei der Erfassung der Fälle am Institut in Berlin.
Sylt: Auch letzte Corona-Tests nach Party negativ
Nach einer Feier auf Sylt mit mindestens einem infizierten Gast sind auch die letzten vier ausstehenden Corona-Tests von Teilnehmern negativ ausgefallen. Dies teilte heute der Kreis Nordfriesland mit. Demnach gab es nur bei einem von 108 Tests ein positives Ergebnis. Der Infizierte hatte ein Bistro in Westerland besucht, bevor erste Symptome auftraten und er getestet wurde.
Hotelbetreiber wehrt sich gegen Hamburger Beherbergungsverbot
In Hamburg klagt nun auch ein Hotelbetreiber gegen das Beherbergungsverbot von Gästen aus Corona-Risikogebieten. Die Berliner a&o-Hostel-Kette ist vors Oberverwaltungsgericht gezogen.
Intensivmediziner: Panik nicht angebracht
Einige Intensivmediziner warnen angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens und der Lage in deutschen Krankenhäusern vor Panik. "Wir sollten wachsam sein, aber nicht panisch", sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing, während einer Online-Pressekonferenz von Intensivmedizinern. Grundsätzlich sei die Lage in den deutschen Krankenhäusern bis auf wenige regionale Ausnahmen vergleichsweise ruhig. Trotz neuer Rekordzahlen bei den Neuinfektionen könnten die Bundesländer aktuell genügend Intensivbetten vorhalten.
Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin betonte, wie wichtig eine Herangehensweise ohne Panik sei: "Ich kenne keinen Einzigen, der sagt, das wird eine Katastrophe werden."
Technoparty: Jugendliche verstoßen gegen Corona-Auflagen
Rund 50 Jugendliche haben in der Nacht zu Sonntag in einem verlassenen Haus bei Hooksiel eine Technoparty gefeiert - trotz der geltenden Corona-Auflagen. Die Polizei bereitete dem Treiben ein Ende.
Dithmarschen: Mehrere Infektionen in Klinik und Tagespflege
Nach der Stadt Neumünster droht Dithmarschen der erste Kreis in Schleswig-Holstein zu werden, der die kritische Marke von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschreitet.
Kritik an MV-Regierung wegen Beherbergungsverbot
Die Wirtschaft im Osten Mecklenburg-Vorpommerns hat das Vorgehen der Landesregierung beim Beherbergungsverbot scharf kritisiert. "Das war nichts weiter, als das Vergraulen der potenziellen Urlauber aus Berlin", sagte IHK-Vizepräsident Frank Benischke. Das Hin und Her um Verordnungen Anfang Oktober habe die Hoteliers zwischen Usedom und der Mecklenburgischer Seenplatte etwa 20 bis 25 Prozent ihrer Buchungen gekostet. Mit dem Ansteigen der Corona-Infektionen in Berlin und anderen Hotspots in Deutschland hatte die Schweriner Landesregierung eines der strengsten Regelwerke eingeführt. So sollten Gäste erst einen negativen Test vorlegen, dann fünf Tage in Quarantäne und den zweiten negativen Test vorlegen. Das führte zu massiven Absagen, da dies auch mit dem Ferienbeginn in Berlin zusammenfiel. Am Sonntag hatte die Landesregierung unter Führung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Quarantäne und den zweiten Test - nach massiven Protesten - wieder gestrichen. Die Lockerung gilt von Mittwoch an.
93 neue Fälle in Hamburg bestätigt - Inzidenzwert bei 50,6
In Hamburg ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle um 93 auf 10.001 gestiegen. Die Hansestadt hat damit die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Die Gesundheitsbehörde gab den Wert heute mit 50,6 an. Unter den 93 neuen Corona-Fällen in der Hansestadt sind 27 Infektionen von Bewohnern eines Pflegeheims in Hamburg-Harburg.
Eilantrag zu Beherbergungsverbot in Karlsruhe eingegangen
Die umstrittenen Beherbergungsverbote in der Corona-Krise werden zum Fall für das Bundesverfassungsgericht. Kläger aus Tübingen hätten einen Eilantrag gegen die in Schleswig-Holstein geltenden Vorschriften eingereicht, sagte ein Gerichtssprecher am Montag in Karlsruhe. Wie schnell die Verfassungsrichter darüber entscheiden werden, war zunächst nicht absehbar. Tübingen zählt zu den deutschen Risikogebieten. In Schleswig-Holstein dürfen Feriengäste aus solche Regionen nur aufgenommen werden, wenn sie einen frischen negativen Corona-Test vorweisen können.
Das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht hatte das Beherbergungsverbot am vergangenen Donnerstag im Eilverfahren bestätigt. Im Fall dort ging es um eine Familie aus Nordrhein-Westfalen, die auf Sylt Urlaub machen wollte. Nach Auskunft des Bundesverfassungsgerichts berufen sich die Tübinger Kläger auf diese Entscheidung.
Delmenhorst erlässt Sperrstunde und sagt Veranstaltungen ab
Die Stadt Delmenhorst verschärft angesichts eines großflächigen Corona-Ausbruchs die Schutzmaßnahmen. So werde eine Sperrstunde für die Gastronomie von 23 Uhr bis 6 Uhr erlassen, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD). Alle öffentlichen Veranstaltungen und Gottesdienste werden demnach bis auf Weiteres abgesagt. Private Treffen werden auf zehn Personen begrenzt. Außerdem wird die Maskenpflicht in der Stadt ausgeweitet. Schulen und Kitas sollen allerdings nach den Herbstferien wieder öffnen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts liegt der Sieben-Tage-Wert der Stadt aktuell bei 223,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Arbeitsminister Heil ist in Quarantäne
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich vorsorglich in Quarantäne begeben und arbeitet vorerst aus dem Homeoffice. Wie sein Ministerium mitteilte, hat die Corona-Warn-App bei dem SPD-Politiker eine Begegnung mit erhöhtem Risiko angezeigt. Ein erster Corona-Test sei negativ gewesen, ein weiteres Testergebnis stehe noch aus. Er habe keinerlei Symptome.
Immer wieder mussten sich zuletzt Spitzenpolitiker in Quarantäne begeben. Am Sonnabend hatte es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Grund war der positive Corona-Test eines Personenschützers. Zwei Tests beim Staatsoberhaupt fielen seither negativ aus.
296 bestätigte Neuinfektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen hat sich die Zahl der Corona-Infizierten auf insgesamt 26.131 erhöht. Das sind 296 Fälle mehr als am Vortag. Die meisten Neuinfektionen gab es in Delmenhorst (+76), in der Region Hannover (+58) und im Landkreis Vechta (+30).
Zwei neue Funktionen für die Corona-Warn-App
Die Corona-Warn-App des Bundes hat seit heute zwei neue Funktionen. Zum einen können Positiv-Getestete freiwillig in einer Art Tagebuch Krankheitssymptome eintragen, um die Warnung von Kontakten noch präziser umsetzen zu können. Zum anderen wird die App über die Grenzen Deutschlands hinaus in etlichen europäischen Ländern funktionieren. Durch die zusätzlichen Angaben soll die Risikoberechnung der App verbessert werden. Wie die App funktioniert - ein Überblick.
Bundesärztepräsident: Weitere Bewegungseinschränkungen nicht sinnvoll
Der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält die aktuellen Kontaktbeschränkungen für sinnvoll, warnt aber vor Panikmache. "Ganz so ernst kann ich die Lage aktuell nicht nachvollziehen", sagte er heute im "Deutschlandfunk". Mit steigenden Infektionszahlen habe man im Rahmen der Pandemie rechnen müssen. "Diese Vorstellung, dass man dieses Virus ganz vertreiben kann, ist eine irrige. Wir müssen lernen, auch mit einer Durchseuchung der Bevölkerung, mit einer Zunahme der Infektionszahlen umzugehen und zu leben." Derzeit gebe es nach wie vor einen großen Überhang an Intensivkapazitäten mit rund 8.800 freien Intensivbetten. Zudem sei die Zahl der schweren Verläufe nach wie vor nicht so zahlreich wie im Frühjahr. "Weitere Maßnahmen, die darauf hinauslaufen sollten, die Bewegungsfreiheit der Menschen noch weiter einzuschränken, halte ich zu diesem Zeitpunkt definitiv für nicht für angebracht."
Politiker: Parlament wurde bislang nicht eingebunden
Kanzlerin Merkel hat an die Verantwortung der Bürger appelliert, Kontakte zu beschränken. Härtere politische Regeln kann sie nicht durchsetzen - die Länderchefs sind dazu nicht bereit. In den eigenen Reihen und in der Opposition wird Kritik laut, dass das Parlament in der Corona-Pandemie bislang nicht eingebunden wurde.
Drei weitere Tote in Seniorenheim in Bad Essen
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Altenheim in Bad Essen im Landkreis Osnabrück sind drei weitere Bewohner gestorben. Laut dem Betreiber handelt es sich um Senioren im Alter von 79, 80 und 82 Jahren.
Experte: Noch nie so hohe Zustimmung zur Regierungspolitik
Was läuft schlecht, was läuft noch gut bei der gegenwärtigen Krisenkommunikation der Akteure? Fragen dazu hat heute früh im NDR Info Hörfunkprogramm Frank Roselieb beantwortet. Er ist Direktor des Instituts für Krisenforschung an der Universität Kiel.
Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Hamburgs Haushalt aus?
Heute beginnt die Haushaltsklausur des Hamburger Senats. Für die Beratungen sind drei Tage angesetzt. Die Senatoren und Senatorinnen sowie die Staatsräte sprechen über die Einnahmen und Ausgaben in den Jahren 2021 und 2022. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise wirken sich stark auf die Planungen aus.
MV: Neustart an zwei Schulen nach Corona-Zwangspause
An zwei Schulen in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) und Neubrandenburg, die wegen Corona-Fällen nach den Herbstferien zunächst geschlossen blieben, beginnt heute wieder der Unterricht. Alle Schülerinnen und Schüler seien daran erinnert worden, die geforderten Gesundheitsbestätigungen mitzubringen, teilten die Schulleitungen mit. Am deutsch-polnischen Gymnasium Löcknitz und an der Integrierten Gesamtschule "Vier Tore" in Neubrandenburg waren insgesamt drei Lehrer und acht Schüler positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Daraufhin schlossen sich Hunderte Tests für Schüler und Lehrer sowie das Umfeld an, die aber alle negativ verliefen.
NDR Newsletter: Immer gut informiert!
Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Von montags bis freitags bündeln wir die wichtigsten Ereignisse des Tages und erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft. Die nächste Ausgabe gibt es heute Nachmittag. Infos zum kostenlosen Abonnieren des Newsletters finden Sie hier:
88 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein bestätigt
Binnen eines Tages ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Schleswig-Holstein um 88 gestiegen auf jetzt insgesamt 5.714 seit Beginn der Pandemie. Die meisten Neuinfektionen wurden nach Angaben der Behörden im Kreis Pinneberg (+36), im Kreis Dithmarschen (+25) sowie in Kiel (+10) registriert. Aktuell werden 24 Covid-19-Patienten in schleswig-holsteinischen Krankenhäusern behandelt.
Pflegebeauftragter: Heimbewohner nicht wieder isolieren
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung fordert, Heimbewohnern ein Weihnachtsfest mit der Familie zu ermöglichen. Die stark steigenden Corona-Zahlen dürften nicht wieder zu einer Isolation von Pflegebedürftigen führen, sagte der Regierungsbevollmächtigte Andreas Westerfellhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Viele Betroffene hätten die Situation im vergangenen Frühjahr als "unglaublich belastend" empfunden. Westerfellhaus zufolge sind Familientreffen an Weihnachten möglich, wenn ein gutes Besucher-Management und genügend Corona-Schnelltests zur Verfügung stehen.
Krankschreibung ab heute auch wieder telefonisch möglich
Wegen der verschärften Corona-Lage können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab heute auch wieder telefonisch krankschreiben lassen. Die Regelung gilt erst einmal bis zum Ende des Jahres. Wer leichte Erkältungssymptome hat, muss damit nicht mehr in eine Praxis. Die telefonische Krankschreibung gilt für sieben Tage - sie kann auch per Anruf verlängert werden.
Robert Koch-Institut meldet bundesweit 4.325 Neuinfektionen
In Deutschland sind nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 4.300 neue Corona-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das RKI heute früh unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden insgesamt 4.325 neue Fälle registriert, nach 5.587 neuen Fällen am Vortag. An den Sonn- und Montagen sind die Zahlen wegen Meldeverzögerungen am Wochenende oft niedriger als an den anderen Wochentagen.
Maskenpflicht im Klassenraum in Hamburg und Schleswig-Holstein
Die Herbstferien in Hamburg und Schleswig-Holstein sind vorbei, heute beginnt dort wieder der Unterricht. Beide Länder weiten ihre Maskenpflicht nun auch auf den Unterricht aus. In Hamburg sind davon alle Berufs- und Oberstufenschülerinnen und -schüler betroffen, in Schleswig-Holstein die Jahrgänge ab Klassenstufe 5. Dort besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes aber nur für die ersten 14 Tage nach den Ferien. Für beide Länder gilt auch: In allen Klassenräumen soll alle 20 Minuten für mehrere Minuten gelüftet werden - auch bei niedrigen Temperaturen.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) schließt weitere Verschärfungen nicht aus. "Sollte sich das Infektionsgeschehen dramatisch verschlimmern, werden wir die Maskenpflicht an Schulen Schritt für Schritt und behutsam ausweiten." Voraussetzung sei jedoch, dass die Infektionszahlen massiv über 50 Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche steigen.
Illegale Kellerparty auf dem Hamburger Kiez
Am Sonnabend ist in ganz Hamburg die Sperrstunde in der Gastronomie in Kraft getreten. Um 23 Uhr müssen Bars, Clubs und Restaurants nun täglich schließen. Die meisten Lokale und Gäste hielten sich am Wochenende an die neue Regel. Auf dem Kiez verschanzten sich allerdings rund 90 Feiernde in einem Kellerraum, es gab mehrere Festnahmen.
Corona-Beiträge im NDR Fernsehen
Die NDR Landesmagazine haben auch gestern verschiedene Facetten der Corona-Krise beleuchtet. Hier die Beitragsvideos:
NDR.de Live-Ticker startet
Guten Morgen! Wir informieren Sie auch heute per Live-Ticker über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Sie finden hier alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Das sind die Zahlen der bestätigten Neuinfektionen von Sonntag: Niedersachsen 382, Hamburg 162, Schleswig-Holstein 26, Mecklenburg-Vorpommern 26, Bremen 28 - insgesamt sind das 624 neue Fälle im Norden.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 18. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 17. Oktober
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