Corona-Blog: Sachsen führt landesweit 2G-Regel ein
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 5. November 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Sachsen führt landesweit 2G-Regel für Innenbereiche ein
- Spahn: "Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme"
- Corona-Medikament: Pfizer meldet hohe Wirksamkeit
- Booster-Impfung: SH setzt auf stationäre Impfstellen
- MV: Ab Montag Testpflicht für Pflegeheim-Besucher
- Hamburg plant teilweises Böllerverbot an Silvester
- Nach Todesfall: Landkreis Cuxhaven impft nur noch Kinder ohne Vorerkrankungen
- Mit 37.120 bundesweit erneut Rekordinfektionszahl gemeldet
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 1.607 in Niedersachsen, 417 in Schleswig-Holstein, 543 in Hamburg und 478 in Mecklenburg-Vorpommern
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht gute Nacht
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Nach ein paar Stunden Pause melden wir uns morgen früh mit einem neuen Corona-Blog zurück.
Dänemark: Überlastung der Kliniken droht
Die führende Gesundheitsbehörde in Dänemark sorgt sich angesichts stark gestiegener Zahlen und der kalten Jahreszeit um die Situation in den Krankenhäusern. Es bestehe ein großes Risiko, dass Krankenhäuser im Herbst und Winter überlastet sein werden, teilte die Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen mit. Die Infektionen im Land würden im Laufe dieser Jahreszeiten allmählich zunehmen, und in der Folge würden mehr Menschen in die Kliniken eingeliefert, warnte die Behörde.
Weil große Teile der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft seien, sei die Situation deutlich anders als im Vorjahr. Gleichzeitig gebe es normale Aktivität in der Gesellschaft, was das Infektionsrisiko erhöhe. Wegen Covid-19, Grippe und anderen Infektionskrankheiten sei man besorgt über die Belastung, die im Laufe des Dezembers und Januars auf das Gesundheitswesen zukommen könnte, erklärte Behördenchef Søren Brostrøm.
Sachsen führt landesweit 2G-Regel für Innenbereiche ein
Angesichts der steigenden Zahl von Neuinfektionen führt Sachsen als erstes Bundesland landesweit die 2G-Regel ein. Ab Montag haben zu Innenräumen von Gaststätten sowie zu anderen Veranstaltungen in Innenbereichen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang. Das Landeskabinett beschloss dazu eine neue Corona-Verordnung, die bis zum 25. November gilt. Das betrifft auch Großveranstaltungen. Bislang galt 2G in Sachsen als Optionsmodell. Kinder und Jugendliche sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sollen von einer verschärften 2G-Regelung weiter ausgenommen sein. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen laut Sozialministerium bei 385,7.
Österreich führt ab Montag 2G-Regel im ganzen Land ein
Menschen ohne Corona-Impfung oder überstandene Infektion dürfen in Österreich ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Auch für Tourismus-Betriebe gibt es dann nur noch nach Impfung oder Genesung (2G-Regel) Zutritt. Das gab die Regierung in Wien heute Abend bekannt. In Österreich steigt die Zahl der Neuinfektionen in der vierten Welle rasant. "Die Dynamik ist außergewöhnlich, und die Belegungen in den Intensivbetten steigen deutlich schneller als erwartet", sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). "Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen."
Schleswig-Holstein: Booster-Impfung für alle bei Ärzten und Impfstellen
Schleswig-Holstein will die heutigen Beschlüsse der Gesundheitsminister umsetzen. So sollen die "Booster-Impfungen für alle" bei Ärzten, über mobile Impfteams und in stationären Impfstellen im Land möglich sein. Die Impfzentren bleiben aber geschlossen. Konkrete Standorte für die Impfstellen, die "in den kommenden Wochen" eingerichtet werden sollen, werden laut Gesundheitsministerium noch abgestimmt. Sie sollen auf jeden Fall im ganzen Land verteilt sein.
Auch die verschärfte Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen wird in SH übernommen. Demnach ist ein Test vor dem Heimbesuch nun für alle Besucher Pflicht. Wer geimpft oder genesen ist, muss für die Tests vor dem Besuch im Heim laut dem Gesundheitsministerium in Kiel nichts bezahlen.
Pro und Conta: Brauchen wir eine Corona-Impfpflicht in Deutschland?
Mehr als die Hälfte der Deutschen wäre nach den jüngsten Zahlen aus dem ARD-DeutschlandTrend dafür. Einiges spricht für eine solche Impfpflicht, einiges dagegen. Zwei Meinungen aus der Redaktion.
Corona-Medikament: Pfizer meldet hohe Wirksamkeit
Der US-Pharmahersteller Pfizer spricht von einer "überwältigenden Wirksamkeit" seines neu entwickelten Corona-Medikaments: Die Tablette senkt laut einer Studie bei Risiko-Patienten die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs um bis zu 89 Prozent. Das gelte bei Behandlungen innerhalb von drei Tagen nach den ersten Covid-19-Symptomen. Das Medikament habe "das Potenzial, das Leben von Patienten zu retten, den Schweregrad von Covid-19-Infektionen zu verringern und bis zu neun von zehn Krankenhausaufenthalten zu vermeiden", sagte Pfizer-Chef Albert Bourla. Das Medikament soll ein Enzym blockieren, das das Coronavirus zur Vermehrung benötigt. Pfizer hofft auf eine baldige Notfall-Zulassung des Medikamentes in den USA.
Mecklenburg-Vorpommern: Inzidenz steigt auf 140,6
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Donnerstag 478 neue Corona-Infektionen registriert. Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 2,9. Die Warnampel des Landes stuft alle Regionen "gelb" ein. Die Sieben-Tage-Inzidenz für das Land steigt auf 140,6 (+9,9)
Patientenschützer: Beschlüsse zu Testpflicht in Heimen unzureichend
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Beschlüsse der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zur Testpflicht in Heimen als unzureichend kritisiert. "Für den Schutz der Pflegebedürftigen ist gar nichts klar nach der Gesundheitsminister-Konferenz", sagte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. "Mit unverbindlichen Formulierungen" werde Corona weiter "seine schreckliche Wirkung bei den Hochbetagten entfalten". Eine tägliche, kostenlose Testpflicht für Pflegekräfte sei ein effektiver Schutz, sagte Brysch. "Hier nur auf Booster-Impfungen zu setzen, wird Weihnachten in der Altenpflege nicht retten."
Zweite Fußball-Liga: Spiel-Absage wegen 18 Corona-Fällen
Die für Sonntag angesetzte Zweitliga-Partie zwischen dem FC St. Pauli und dem SV Sandhausen ist von der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgesagt worden. Wegen 18 Corona-Fällen hatten die Sandhäuser die Absetzung beantragt. Zwölf Spieler und sechs Betreuer des Clubs sind betroffen. Alle positiv getesteten Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die DFL bestätigte, dass dem SVS daher "nicht die notwendige Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung steht".
Ab Montag Testpflicht für Pflegeheim-Besucher in MV
Von Montag an gelten in Mecklenburg-Vorpommern drastisch verschärfte Testvorschriften für Pflegeheime. Ausnahmslos alle Besucher über sechs Jahren müssen dann einen negativen Test vorlegen oder beim Betreten des Heims vornehmen - selbst wenn sie geimpft oder genesen sind. Das sieht die neue Corona-Verordnung Pflege und Soziales vor, die am Montag in Kraft tritt, wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) heute bekannt gab. "Die Einrichtungen stellen die Möglichkeit zur Testung täglich vor Ort sicher", sagte Drese. Die Tests seien für die Besucher kostenfrei.
Ungeimpfte Mitarbeiter in den Heimen müssen sich von Montag an täglich testen lassen, geimpfte zweimal pro Woche.
Glawe: Booster-Impfung nach Möglichkeit für alle
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, allen Bürgerinnen und Bürgern eine Corona-Auffrischungsimpfung zu ermöglichen. Ergänzend zu den priorisierten Gruppen "können die Booster-Impfung im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und abhängig von der ärztlichen Beurteilung und Entscheidung grundsätzlich allen Personen angeboten werden", sagte Glawe am Rande der Gesundheitsministerkonferenz am Bodensee. Dies sei jedoch frühestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie möglich.
Strengere Corona-Regeln in den Niederlanden
Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen und einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 300 werden in den Niederlanden morgen die Regeln verschärft. Unter anderem in Supermärkten und anderen Geschäften sowie in Freitzeitparks muss wieder ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Ansonsten gilt fast überall die 3G-Regel. In den Niederlanden wird auch eine App genutzt, die CoronaCheck-App. Bei Gästen aus Deutschland wird die CovPass-App akzeptiert, der gelbe Impfpass aber nicht. Bei Genesenen darf der entsprechende Nachweis nicht jünger als elf und nicht älter als 180 Tage sein. Und für die negativ Getesteten gilt: Das Test-Ergebnis darf nicht älter als 24 Stunden sein.
Booster-Impfungen: Hamburg will Sonderweg gehen
Die Hamburger Sozialbehörde bleibt bei ihrer Linie und richtet sich bei den Corona-Impfungen ausschließlich nach den Vorgaben der Ständigen Impfkommission. Dies soll auch bei den Booster-Impfungen der Fall sein. Und da die Stiko bislang die Booster-Impfung nur für alle über 70 Jahren empfiehlt, bedeutet das für Hamburg: Wer jünger ist, der bekommt in Hamburg die dritte Impfung nicht bei den mobilen Impfteams in den Stadtteilen oder in den Krankenhäusern - denn dort wird im Auftrag der Sozialbehörde geimpft. Nur die Arztpraxen können also erst einmal den unter 70-Jährigen in Hamburg die Booster-Impfung verabreichen.
Nach Todesfall: Landkreis Cuxhaven impft nur noch Kinder ohne Vorerkrankungen
Nach dem Tod eines Zwölfjährigen nach seiner zweiten Corona-Impfdosis hat der Landkreis Cuxhaven erste Konsequenzen gezogen. In den Schulen im Kreisgebiet sollen ab sofort nur noch Kinder ohne bekannte Vorerkrankungen geimpft werden. Alle anderen Kinder sollten zur Impfung zu ihrem Hausarzt gehen, da dieser mögliche Vorerkrankungen besser kenne, heißt es. Im Landkreis Cuxhaven sind drei mobile Impfteams im Auftrag der Kreisverwaltung im Einsatz.
Pflegeverband-Chefin lehnt Impfpflicht ab
Eine Impfpflicht könnte dazu führen, dass Pflegende den Beruf verlassen, meint Christel Bienstein vom Pflegeberufe-Verband. Das Testen sei der bessere Weg, sagte sie NDR Info. Es sei bislang zudem unbekannt, wie viele Beschäftigte sich aus welchen Gründen nicht oder noch nicht hätten impfen lassen. Auch aufgrund dieser Datenlage lehne sie Pflichtimpfungen ab.
Rot-Grün in Hamburg will Silvesterknallerei auch in diesem Jahr einschränken
Die Regierungsfraktionen SPD und Grüne appellieren in Hamburg an die Bürger, mit Silvesterfeuerwerk zurückhaltend zu sein, da die Krankenhäuser durch die Corona-Pandemie weiterhin sehr beansprucht seien. In den Bereichen um Binnenalster und Rathausmarkt solle es in der Silvesternacht - wie bereits in den Vorjahren - kein Feuerwerk geben. Darüber hinaus würden innerhalb des Rings 1 weitere feuerwerksfreie Zonen geprüft. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Dennis Gladiator, sagte zu der Ankündigung: "Erneut grüßt der moralinsaure rot-grüne Silvester-Zeigefinger." Das Vorhaben sei der fadenscheinige Versuch im Zusammenhang mit angeblichen Erfahrungen der Corona-Pandemie den Hamburgerinnen und Hamburgern den Spaß am Silvesterfeuerwerk durch die Hintertür zu nehmen.
Spahn: Boostern sollte Regel werden, nicht Ausnahme sein
"Vor uns liegen sehr schwere Wochen": Angesichts aktueller Rekordwerte bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach der Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister aus Bund und Ländern drei Hauptbeschlüsse verkündet:
- 3G als Zugangsvorausetzung für Veranstaltungen in Innenräumen soll noch wichtiger werden, vor allem auch durch mehr Kontrolle, "damit es einen Unterschied machen kann", wie Spahn sagte. Zudem soll 2G in Regionen mit hohem Infektionsgeschehen überall eingeführt werden. "Zum ersten Mal ist es Konsens zwischen Bund und allen Ländern, dass es solche Regelungen geben muss."
- Es sollen die Orte geschützt werden, wo die besonders Verwundbaren leben, also Pflegeeinrichtungen. Spahn erinnerte an Tausende Todesfälle in den Heimen im vergangenen Jahr. "Wir haben die Instrumente in der Hand, das für diesen Winter zu vermeiden." Deshalb würden verpflichtende Tests für Besucher und Pflegende eingeführt. Diese gelten ausdrücklich auch für Geimpfte und Genesene, damit diese das Virus nicht unbemerkt in die Einrichtungen tragen.
- Ärtzteschaft und Bund und Länder seien sich einig, dass jeder, bei dem die Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt, eine Auffrischimpfung bekommen soll, so Spahn. Mehr Tempo sei dabei nötig. "Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme." Arztpraxen komme hierbei eine wichtige Rolle zu. Aber auch öffentliche Angebote, etwa in Impfzentren oder mit mobilen Impfteams, seien weiterhin nötig.
Gesundheitsministerkonferenz: "Auffrischungsimpfungen für alle"
Die Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister aus Bund und Ländern hat am Mittag ihre Beschlüsse verkündet. Das Treffen habe laut des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) unter schwierigen Vorzeichen stattgefunden. Die Lage in vielen Regionen Deutschlands sei ernst, dramatisch und besorgniserregend. Ein Ergebnis der Konferenz: "Wichtig ist die Botschaft, dass Auffrischungsimpfungen nach sechs Monaten für alle möglich sein sollen." Damit soll in die vierte Welle hineingegangen werden und diese gebrochen werden. Zudem wurde darüber gesprochen, steuerliche Vorteile oder Zulagen für Pflegende zu schaffen, die Covid-Patienten behandeln, um dem Personalnotstand auf den Intensivstationen zu begegnen.
Nach Tod eines Zwölfjährigen nach Impfung: Obduktionsergebnis liegt noch nicht vor
Nach dem Tod eines Zwölfjährigen im Landkreis Cuxhaven nach der zweiten Corona-Impfung lässt das Obduktionsergebnis weiter auf sich warten. Klar ist, dass der Junge vorerkrankt war. Die Obduktion am Rechtsmedizinischen Institut des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sei abgeschlossen, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung dem NDR in Niedersachsen. In einem zweiten Schritt würden die Proben jedoch noch untersucht. "Wir gehen davon aus, dass das Abstimmungsbedürfnis wegen der Brisanz größer ist als normal", so die Sprecherin.
Auch in Hamburg steigt die Zahl der Neuinfektionen weiter
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 543 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 25 Fälle weniger als am Donnerstag und 160 Neuinfektionen mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 133,2 gestern auf 141,6. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 111,6.
Niedersachsen: CDU-Fraktionschef Toepffer für Diskussion über Impfpflicht in Heimen
Aus Sicht des CDU-Fraktionsvorsitzenden in Niedersachsen, Dirk Toepffer, darf es kein Tabu sein, über eine Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in der Altenpflege nachzudenken. Das sagte er heute in Hannover. Zudem hält er die Ausweitung der 2G-Regelungen für möglich. Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte, dass es zu dem Thema Impfpflicht in der Altenpflege keine abgestimmte Meinung im Kabinett aus SPD und CDU gebe. Sie sei derzeit kein Gegenstand der Planungen bei der Corona-Landesverordnung, die in den kommenden Tagen neu geschrieben werden muss.
Parchimer Martinimarkt startet mit 3G-Regel
Heute startet der Martinimarkt in Parchim. Für die Besucher gilt hierbei die 3G-Regel. Aufs Festgelände darf nur, wer geimpft, genesen oder tagesaktuell getestet ist. Nach der neuen Corona-Landesverordnung ist die 3G-Regelung auf Weihnachts- und ähnlichen Märkten eigentlich nur in Innenbereichen Pflicht. Trotzdem will die Stadt Parchim an ihrem Konzept festhalten, teilte sie mit. Darauf, dass Außenbereiche der Märkte eigentlich für alle geöffnet sein würden, solange die Abstände gewahrt werden, reagierte die Stadt Parchim mit Unverständnis, da "alle wesentlichen medizinischen Zahlen eine besorgniserregende Entwicklung nehmen." Um trotzdem ein Mindestmaß an Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten, wird es auf dem Festgelände bis zum 8. November wie geplant Kontrollen geben.
Erneut Rekordwert: Bundesweit 37.120 Neuinfektionen - Inzidenz bei 169,9
Den zweiten Tag in Folge hat das Robert-Koch-Institut einen neuen Rekordwert an täglichen Corona-Neuinfektionen registriert. Heute sind es 37.120 neue Fälle nach 33.949 gestern. Unklar ist jedoch, ob Nachmeldungen wegen des Feiertags in einigen Bundesländern am Montag bei der Entwicklung eine Rolle spielen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 169,9 und hat damit den Höchstwert der dritten Welle übertroffen. Den Höchstwert der Inzidenz in der gesamten Pandemie gab es in der zweiten Welle am 22. Dezember 2020 mit 197,6. Angesichts des Anstiegs hat das RKI das Gesundheitsrisiko durch Corona für unvollständig oder nicht Geimpfte von "hoch" auf "sehr hoch" gestuft. Für vollständig Geimpfte wird es als "moderat" bewertet.
Weiter fehlende Aufklärung beim Impfen bemängelt
Einer Umfrage zufolge will sich ein Großteil der bislang noch Ungeimpften auch künftig nicht impfen lassen. Die Skepsis überwiege bei ihnen die Argumente pro Impfung. Doch hört man sich in Kliniken wie dem Bethesda Krankenhaus in Hamburg-Bergedorf um, so sind viele Menschen, die durchaus impfwillig sind, bislang einfach immer noch nicht erreicht worden mit Informationen zu Impfangeboten. Ein anderes Problem: Nicht alle Hausärzte verabreichen noch Erstimpfungen. Mediziner fordern deshalb weitere niedrigschwellige Angebote. NDR Info Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig, die auch Gastgeberin des Podcasts Coronavirus-Update mit Christian Drosten und Sandra Ciesek ist, gibt zudem einen Überblick über neue Impfstoffe in der Entwicklung.
Seenplatte: Impfen mit Essen aus der Feldküche
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte will mit kostenlosem Essen das Impfen gegen das Coronavirus vorantreiben. Impfwillige können am 13. und 14. November in Neubrandenburg auch gleich die Einsatzbereitschaft des Katastrophenschutzes testen. Dazu wird es an dem Wochenende erstmals offene Türen auf dem Gelände der mehr als 500 Rettungskräfte geben, wobei die Feldküche des Sanitäts- und Betreuungszuges für die Verpflegung sorgen soll. Mit der Aktion will der nach Fläche mit Abstand größte Landkreis in Deutschland die Impfquote für Erst- und Zweitimpfungen verbessern und die Dritt-Immunisierungen stark beschleunigen.
SH: Hohe Auslastung in Kliniken - aber nicht nur wegen Corona-Patienten
In den Kreisen Nordfriesland und Herzogtum-Lauenburg und in Flensburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein mit am höchsten. Auch die Krankenhäuser stoßen hier zum Teil bereits an ihre Grenzen - aber nicht nur aufgrund von Corona-Patienten, wie NDR 1 Welle Nord berichtet. Mit einer Auslastung von 98 Prozent ist das DRK-Krankenhaus Ratzeburg-Mölln fast am Limit. Neben drei Covid-Patienten werden hier viele Menschen behandelt, die während der Lockdowns nicht zum Arzt gegangen sind und jetzt wegen Herzproblemen, Magen-Darm- oder auch Krebserkrankungen auf Station liegen. Ähnlich hoch ist die Auslastung auch in den Flensburger Krankenhäusern Malteser St. Franziskus und Diako. Hier kümmern sich Ärzte und Pfleger aktuell neben sieben Covid-Patienten vor allem um Kinder mit schweren Grippeverläufen. Das Maltester St. Franziskus kündigte an, wegen der hohen Auslastung den Regelbetrieb einzuschränken. Im UKSH in Lübeck und Kiel und in den Segeberger Kliniken ist die Lage nach eigenen Angaben bisher entspannt.
Tonne: Lockerung der Schul-Maskenpflicht nicht sicher
Eine zeitnahe Lockerung der Maskenpflicht im Unterricht ist für Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) aktuell nicht geboten. "Das kann ich angesichts der sich wieder verschärfenden Corona-Lage momentan nicht versprechen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es sei nicht einmal sicher, ob nach den Klassen eins und zwei in der kommenden Woche wie ursprünglich geplant auch die dritten und vierten Jahrgänge von der Maskenpflicht befreit würden. Mit Blick auf die weiterführenden Schulen sagte Tonne: "Momentan ist nicht der richtige Zeitpunkt, die Maskenpflicht an den Schulen komplett fallen zu lassen."
Patientenschützer: Immun-Tests könnten Impfskeptiker überzeugen
Patientenschützer fordern ein Anrecht der Bürger auf kostenlose medizinische Kontrolle ihrer Immunität gegen das Virus. Ein gesetzlicher Anspruch für alle Versicherten sei überfällig und könne auch viele Impfskeptiker überzeugen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Doch werde derzeit die dafür notwendige Blutuntersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Darüber hinaus bemängelte Brysch das Fehlen medizinischer Grenzwerte, "ab wann eine dritte Impfung notwendig ist". In der Debatte um eine Impfpflicht für Pflegekräfte sprach sich Brysch erneut gegen eine solche Maßnahme aus. Grund sei, "dass sich auch Geimpfte und Genesene mit Corona infizieren und das Virus unbemerkt an die Pflegebedürftigen weitergeben" könnten. Daher brauche es vielmehr eine bundesweit geltende tägliche Testpflicht für Personal und Besucher in den Pflegeheimen. Zwei Tests pro Woche, wie jetzt von der Politik vorgeschlagen, "reichen hier nicht aus".
Niedersachsen registriert 1.607 Neuinfektionen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus um 1.607 auf nun 326.801 seit Beginn der Pandemie gestiegen. Gestern wurden 2.060 Neuinfektionen gemeldet, vor einer Woche waren es 1.129. Vier weitere Menschen starben binnen 24 Stunden an einer Covid-19-Erkrankung. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten in Niedersachsen auf insgesamt 6.109. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 94,8 (gestern: 88,8).
Hamburger Winterdom startet mit 2G-Regeln
Der Winterdom auf dem Hamburger Heiligengeistfeld kann in diesem Jahr wieder stattfinden. Er beginnt heute unter 2G-Bedingungen. Nur vollständig Geimpfte und Genesene dürfen das Volksfest besuchen, außerdem Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Besucher müssen die entsprechenden Nachweise vorzeigen. Auf dem Gelände gilt keine Maskenpflicht, auch die Begrenzung der Teilnehmerzahl fällt weg. Damit soll es für die Besucherinnen und Besucher ein Erlebnis wie vor der Corona-Pandemie geben, sagte Sören Lemke, Leiter des Dom-Referats der Behörde für Wirtschaft und Innovation. Besucher können sich auf rund 200 Fahrgeschäfte freuen - unter anderem auf drei Achterbahnen (Wilde Maus, Rock & Rollercoaster und Crazy Mouse). Klassiker wie das Riesenrad und Schiffschaukeln sind auch dabei. Außerdem gibt es Feuerwerke und eine Laser-Show.
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Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Schleswig-Holstein auf 73,0
In Schleswig-Holstein sind innerhalb von 24 Stunden 417 neue Corona-Fälle gemeldet worden (Vortag: 346; Vorwoche: 360). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen liegt aktuell in zwei Regionen Schleswig-Holsteins über 100: Im Kreis Herzogtum-Lauenburg liegt der Wert bei 111,0 (Vortag: 113,4) und in Nordfriesland bei 102,3 (Vortag: 104,7). Im Durchschnitt liegt die Inzidenz im Land bei 73,0 (Vortag: 71,2). Am niedrigsten ist der Inzidenzwert weiterhin im Kreis Steinburg - mit 36,0 (Vortag: 38,3). Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, liegt weiterhin bei 79. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - liegt bei 2,16 (Vortag: 2,23)
Hamburg: 89 Prozent der Infizierten von voriger Woche ungeimpft
Die Corona-Zahlen in Hamburg steigen weiter. Gestern wurden 568 Neuinfektionen gemeldet, der Inzidenzwert stieg auf 133,2. Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, sagte im Hamburg Journal, dass es in der vergangenen Woche 2.300 Neuinfektionen gegeben habe. 89 Prozent der Betroffenen seien nicht geimpft gewesen. Er appellierte an die Ungeimpften, sich jetzt noch impfen zu lassen. Gleichzeitig betonte er, dass es wichtig sei, die Situation in den Krankenhäusern genau zu beobachten.
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Corona-Live-Ticker am Freitag startet
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