Coronavirus-Blog: Erstmals seit April mehr als 400 Neuinfektionen in MV
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 2. November 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Mittwoch früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Infektionszahlen steigen - MV verschärft Schutzmaßnahmen in Pflegeheimen
- Stiko empfieht Auffrischungsimpfung weiterhin erst ab 70 und für bestimmte Gruppen
- "Sansibar" auf Sylt schließt nach Corona-Ausbruch
- Debatte über Wiedereröffnung von Impfzentren: Überblick über Lage im Norden
- Sozialverband VdK fordert Testpflicht in Heimen und Krankenhäusern
- Ermittlungen zu Corona-Ausbruch in Norderstedter Altenheim
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 591 in Niedersachsen, 234 in Schleswig-Holstein, 273 in Hamburg, 415 in Mecklenburg-Vorpommern und 133 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht!
Wir beenden den Corona-Blog für heute. Danke für Ihr Interesse. Morgen früh sind wir gegen 6 Uhr mit einer neuen Ausgabe wieder für Sie da.
Landkreis Göttingen: Dreifach geimpfte Heimbewohner infiziert
In einem Altenheim in Bilshausen im Untereichsfeld (Landkreis Göttingen) hat es einen Corona-Ausbruch gegeben, bei dem sich auch Dreifach-Geimpfte infiziert haben. Fünf Heimbewohner - alle im hohen Alter - haben sich nach Angaben der Heimleitung angesteckt. Der Verlauf sei aber mild. Sie könnten die Quarantäne wohl bald verlassen. Der Leiter des Krisenstabs des Landes, Heiger Scholz, sieht darin einen Beleg, dass die Impfung die Bewohner vor Schlimmerem bewahrt hat. Es gebe praktisch keine Impfung, die zu 100 Prozent schützt. Das gelte auch für die Drittimpfung.
Höchste Alarmstufe in Niederlanden: Erneut Maskenpflicht
Angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen verschärfen die Niederlande erneut die Corona-Maßnahmen. Die Maskenpflicht wird wieder für alle öffentlich zugänglichen Orte wie Geschäfte oder Friseure eingeführt, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag an. Auch der Corona-Pass wird für mehr Orte verpflichtend. Bürger sollen auch wieder den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter wahren. Erst vor gut einem Monat hatte das Land viele Maßnahmen aufgehoben und etwa die 1,5 Meter-Regel abgeschafft. Daraufhin waren die Infektionszahlen schnell gestiegen. Inzwischen gilt die höchste Warnstufe.
MV: Weihnachtsmärkte unter Auflagen möglich
Durch Änderungen an der Corona-Verordnung sollen Weihnachtsmärkte in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr möglich sein. Laut Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) werden sie jedoch anders sein als gewohnt. In Innenräumen soll die 3G-Regel greifen, Zugang hätten also nur Geimpfte, Genesene und Getestete. Die Außenbereiche stünden jedoch allen offen, solange die Abstände gewahrt bleiben. Laut Schwesig werden die Betreiber hierzu Hygienekonzepte vorlegen müssen, die zuständigen Gesundheitsämter könnten dann unter Umständen Masken- oder Testpflicht auch in Außenbereichen anordnen.
"Sansibar" auf Sylt schließt nach Corona-Ausbruch
Nach dem Corona-Ausbruch in der "Sansibar" auf der Nordseeinsel Sylt hat Promi-Wirt Herbert Seckler sein Restaurant geschlossen. "Alle sind doppelt geimpft, ich kann es mir nicht erklären. Aber ich kann es nicht verantworten, weiter geöffnet zu haben", sagte Seckler der "Bild"-Zeitung. Aus Fürsorge für Gäste und Angestellte werde er sein Restaurant in den Rantumer Dünen bis auf Weiteres schließen. 29 von rund 100 Angestellten waren positiv auf das Coronavirus getestet worden. Am Mittwoch sollte die komplette Belegschaft erneut einen PCR-Test machen. Wann das Kult-Lokal wieder öffnen wird, konnte ein Mitarbeiter auf Anfrage nicht sagen.
MV: Erstmals seit einem halben Jahr mehr als 400 Neuinfektionen
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen erstmals seit Mitte April wieder über 400 an einem Tag gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock meldete landesweit 415 nachgewiesene Ansteckungen. Das waren 19 mehr vor einer Woche und fast vier Mal so viele wie an diesem Montag. Die Sieben-Tage-Inzidenz blieb mit 104,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche gegenüber dem Vortag nahezu konstant. Im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche war der Wert um etwa 27 höher. Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 2,4 (+0,2). Das Intensivregister weist für Mecklenburg-Vorpommern 531 belegte und 84 freie Intensivbetten aus (Stand: Dienstag, 15:50 Uhr). Das Land will unter anderem die Schutzmaßnahmen in Pflegeheimen verschärfen.
Bislang rund 160.000 Auffrischungsimpfungen in Niedersachsen
Etwa 160.000 Menschen in Niedersachsen haben bislang eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Bundesweit sind es demnach etwas mehr als zwei Millionen. In der vergangenen Woche waren es im Bundesland rund 50.000 Menschen, wie Heiger Scholz, Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, mitteilte. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) rief dazu auf, sich erst mit dem Wunsch nach einem Impftermin an die Arztpraxen zu wenden, wenn man tatsächlich an der Reihe sei. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischungsimpfung allen über 70-Jährigen und Vorerkrankten - allerdings frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung.
Schwesig wirbt für Booster-Impfungen - Schreiben an Über-70-Jährige
Von der kommenden Woche an sollen alle Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns, die 70 Jahre und älter sind, per Brief zu Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 aufgefordert werden. Die sogenannte Booster-Impfung biete einen deutlich verbesserten Schutz vor Ansteckungen und werde von der Impfkommission daher für diese Altersgruppe ausdrücklich empfohlen, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach der Kabinettssitzung in Schwerin. Nach ihren Angaben sind landesweit etwa 283.000 Menschen betroffen. Gut 19.000 davon leben in Alten- und Pflegeheimen. Dort war mit den Auffrischimpfungen bereits im September begonnen worden. In 80 Prozent der 253 Einrichtungen sind sie laut Schwesig abgeschlossen. Die Regierungschefin erneuerte den Appell an Nichtgeimpfte, die Impfangebote zu nutzen und damit sich selbst und andere zu schützen. 70 Prozent der Patienten auf Intensivstationen seien über 60 Jahre alt und nicht geimpft.
Niedersachsen: Maskenpflicht im Unterricht soll für viele bestehen bleiben
Die Maskenpflicht im Unterricht für viele Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen soll nach einem Verordnungsentwurf weiterhin bestehen bleiben. Nur die Schüler der ersten und zweiten Klasse dürfen die Masken demnach weiterhin im Unterricht absetzen, wie aus einem Entwurf der Corona-Landesverordnung hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Die derzeitige Corona-Landesverordnung, in der auch die Regelungen zur Schule festgehalten sind, ist noch bis kommende Woche Mittwoch gültig. Eine überarbeitete Corona-Landesverordnung wird Anfang kommender Woche erwartet.
Schärfere Corona-Schutzregeln für Pflegeheime in MV
Mecklenburg-Vorpommern erhöht die Corona-Schutzvorkehrungen für die Bewohner von Pflegeheimen. Dort sollen künftig konsequent die 3G-Regelungen auf alle angewendet werden, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach der Kabinettssitzung in Schwerin. Sie kündigte eine entsprechende Änderung der Corona-Verordnung an. Demnach müssen sich nicht geimpfte Mitarbeiter künftig mehrfach, möglicherweise täglich testen lassen. Bislang sind zwei Test pro Woche üblich. Besucher müssen geimpft oder genesen sein, andernfalls einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Gemeinschaftsfeiern soll es in den Einrichtungen bis auf weiteres nicht geben. Alle Heimbetreiber sollen zudem verpflichtet werden, nicht geimpften Mitarbeitern ein Beratungsangebot zu unterbreiten. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Sozialministeriums etwa 75 Prozent der Pflegekräfte geimpft. Allerdings schwanken die Impfquoten von Heim zu Heim teilweise beträchtlich.
Corona-Patienten aus Rumänien nach Hamburg geflogen
Sechs schwer erkrankte Corona-Patienten aus Rumänien sind zur Behandlung nach Hamburg geflogen worden. Sie würden zu Krankenhaus-Standorten in Hamburg, Kiel und Lübeck gebracht, sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde. In dieser Woche gebe es weitere solcher Flüge aus Rumänien in andere deutsche Städte, um dem Land zu helfen. Nur knapp ein Drittel der Rumänen ist laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) vollständig geimpft. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt über 1.000 pro 100.000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU.
Kassenärztliche Vereinigung kritisiert "Booster"-Vorstoß von Spahn
Nach Ansicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sollten bis Jahresende 15 Millionen Menschen in Deutschland eine Auffrisch-Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Die Ärzte könnten bis zu 3,5 Millionen Impfungen pro Woche vornehmen, sagte KBV-Chef Andreas Gassen. Über zwei Millionen hätten die Auffrischung bereits bekommen. Gassen äußerte ebenso wie KBV-Vize Stephan Hofmeister deutliche Kritik am Vorstoß des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), Auffrischimpfungen für alle anzubieten. Gassen forderte klare Rahmenbedingungen für niedergelassene Ärzte. Die geltenden Regeln sollten nicht alle paar Wochen geändert werden. So müsse etwa geklärt werden, wie mit bestellten Impfdosen umgegangen werde, die in den Praxen dann doch nicht verabreicht werden könnten, so Gassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sogenannte Booster-Impfungen nur für über 70-Jährige sowie bestimmte Vorerkrankte und Berufsgruppen.
HH: Zahl der Impfdurchbrüche "sehr sehr gering"
Die Zahl der Corona-Impfdurchbrüche in Hamburg ist nach Angaben des Senats "sehr sehr gering". Vollständig geimpft seien 1.332.556 Hamburger, entsprechend 71,9 Prozent der Bevölkerung, erklärte Senatssprecherin Julia Offen. Von diesen Menschen hätten sich bislang 2.886 dennoch nachweislich mit dem Virus infiziert. Das entspreche einer Quote von 0,22 Prozent. Von den trotz vollständiger Impfung Infizierten hätten 20 auf Intensivstationen behandelt werden müssen.
Sylt: Inzwischen 29 infizierte "Sansibar"-Mitarbeiter
In dem Restaurant "Sansibar" auf Sylt sind 13 weitere Mitarbeitende positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das hat eine Reihentestung der 83 Mitarbeiter am Wochenende ergeben. Insgesamt haben sich nun 29 von ihnen mit dem Corona-Virus angesteckt. In der vergangenen Woche war der Erreger bei sechs Beschäftigten nachgewiesen worden, neun weitere befanden sich als Kontaktpersonen in Quarantäne. Ob und wie viele Gäste betroffen sind, ist unklar. Einzelne Personen meldeten sich bei NDR Schleswig-Holstein und sagten, sie hätten sich in der "Sansibar" angesteckt. Dies lässt sich aber nicht überprüfen. Auch auf einer Hotelbaustelle auf Sylt gab es nach Angaben des Kreises einen weiteren Corona-Fall. Dort seien zurzeit zwölf Mitarbeiter positiv getestet, sagte ein Kreissprecher.
273 Neuinfektionen in Hamburg gemeldet
Hamburgs Corona-Inzidenz ist erneut gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen aktuell mit 125,1 an - nach 123,8 am Montag und 105,8 vor einer Woche. 273 gemeldete Neuinfektionen kamen zuletzt hinzu - das sind 44 weniger als gestern und 25 mehr als am Dienstag vor einer Woche. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden in Hamburg nicht gemeldet. Ebenfalls unverändert blieb die Zahl der Corona-Kranken auf Hamburger Intensivstationen: 39 Personen.
Stiko bleibt dabei - "Booster" nur für Ü70
Die Ständige Impfkommission (Stiko) bleibt bei ihrer Empfehlung, dass sich nur Menschen über 70 Jahre und bestimmte andere Gruppen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus geben lassen sollten. Es komme darauf an, die Menschen zuerst zu schützen, die die Impfung am dringendsten benötigen, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens auf einer Pressekonferenz in Berlin. Gesunde Menschen mittleren Alters mit Grundimmunisierung könnten davon ausgehen, dass sie noch ausreichend Schutz vor einer schweren Covid-19-Erkrankung haben. Zwar lasse der Schutz vor Ansteckung mit der Zeit nach, nicht aber der Schutz vor einer schweren Erkrankung. Mertens betonte, es gelte auch die noch klaffenden Impflücken bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 59 Jahren zu schließen. Die Impfquoten seien hier unzureichend. Die Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen außer für Senioren über 70 noch für Immungeschwächte Patienten und für Pflege- und medizinische Personal. Grundsätzlich sind sie laut Impfverordnung aber auch für alle anderen Menschen möglich.
Debatte über Wiedereröffnung von Impfzentren: Die Lage im Norden
Bundesweit wird derzeit über den Umgang mit möglichen Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus diskutiert. Gestern hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Reaktivierung der Impfzentren empfohlen. Aus den Bundesländern stieß der Vorschlag auf sehr unterschiedliche Reaktionen. Eine ARD Recherche hat dazu die Situation in den Bundesländern abgefragt. Hier die wichtigsten Ergebnisse aus dem Norden:
In Niedersachsen teilte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) mit: "Mit den mobilen Impfteams wurde in allen Landkreisen und kreisfreien Städten in den vergangenen Wochen eine neue Struktur geschaffen, die bei Bedarf auch noch ausgebaut werden kann. Ich bin froh, dass wir diese mobilen Impfteams haben, sie werden in den kommenden Wochen und Monaten eine wichtige Rolle spielen. Im Fokus stehen dabei die Auffrischungsimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen und den Einrichtungen der Eingliederungshilfe, aufsuchende Impfangebote an Schulen und Berufsschulen sowie niedrigschwellige, dezentrale Impfaktionen, bei denen auch Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden können. Die Hauptlast der Impfkampagne liegt nach der Schließung der großen Impfzentren aber bei den Praxen in Niedersachsen. Hier erwarte ich in den kommenden Wochen einen deutlichen Aufwuchs bei den durchgeführten Impfungen. Die Impfdynamik ist mir derzeit zu gering. Daher stehe ich in Gesprächen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), welche Maßnahmen es noch braucht, um sich unkompliziert erst- oder nachimpfen zu lassen."
In MV teilte das Gesundheitsministerium mit: "Die Booster-Impfkampagne steht in Mecklenburg-Vorpommern noch am Anfang, nimmt in den vergangenen Tagen deutlich an Geschwindigkeit auf. Der Impffortschritt, so lässt sich erwarten, wird angesichts der vorliegenden Stiko-Empfehlung und der erhöhten Nachfrage weiter zunehmen. Mobile Teams unterstützen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bei Impfungen in Alten- und Pflegeheimen, so dass in den meisten Alten- und Pflegeheimen Auffrischimpfungen bereits durchgeführt wurden beziehungsweise dies bis Mitte November geplant ist. In MV bestehen in jedem Landkreis und in den kreisfreien Städten Impfstützpunkte, in den ohne vorherige Terminierung Impfungen verabreicht werden. Ebenso werden die mobilen Teams entsprechend koordiniert. Die Impfstützpunkte sind die Nachfolger der Impfzentren, die je nach Nachfrage angepasst werden können. Die bisherigen zwölf Impfzentren in MV sowie deren diverse Außenstellen wurden geschlossen. Diese wurden durch so genannte Impfstützpunkte ersetzt. Jeder Landkreis/ jede kreisfreie Stadt unterhält seit 1. Oktober je einen Impfstützpunkt zur Koordinierung regionaler Impfaktivitäten."
Das Gesundheitsministerium in SH antwortete: "In Schleswig-Holstein werden bereits landesweit eine Vielzahl von temporären Impfstellen an vielen wechselnden Orten angeboten, darunter auch in ehemaligen Impfzentren wie zum Beispiel in Elmshorn oder Büdelsdorf. Eine Liste der aktuellen Impfstellen ist hier einzusehen: www.impfen-sh.de. Bisher hat die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) keine Notwendigkeit der Wiedereröffnung der Impfzentren landesweit festgestellt. Der Schwerpunkt der Impfungen/Auffrischimpfungen findet in den Praxen statt. Das Ministerium verfolgt die Situation aufmerksam, um gegebenenfalls entsprechende Angebote auszuweiten."
Die Stellungnahme aus HH lautet: "In Hamburg stehen für die Corona-Schutzimpfungen ebenso wie die Auffrischungsimpfungen das Regelsystem - also die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte - sowie die städtischen Impfangebote zur Verfügung. Die Wiedereröffnung eines Impfzentrums ist in Hamburg daher kein Thema. Anders als in anderen Bundesländern besteht nach wie vor eine Infrastruktur, die alle Auffrischungsimpfungen abbilden kann."
Ermittlungen zu Corona-Ausbruch in Norderstedter Altenpflegeheim
Die Staatsanwaltschaft Kiel hat im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch und dem Tod von Bewohnern in einem Norderstedter Altenpflegeheim ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Unter anderem solle geklärt werden, ob strafrechtlich relevante Verantwortlichkeiten vorliegen, sagte Oberstaatsanwalt Axel Bieler. Es gebe derzeit keine konkrete Person, gegen die Ermittlungen laufen. Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" berichtet. Nach dem Corona-Ausbruch in dem Altenpflegeheim sind nach Angaben des Kreises Segeberg sechs Menschen aus der Einrichtung an oder mit Covid-19 gestorben. Insgesamt seien 68 Senioren in der Einrichtung positiv getestet worden. Zwei von ihnen werden aktuell im Krankenhaus behandelt. Außerdem wurden 22 Mitarbeiter positiv getestet. Von ihnen muss keiner im Krankenhaus behandelt werden.
Behrens rechnet mit Ausweitung von "Booster"-Empfehlung
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat auf NDR Info bekräftigt, dass man sich an die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) halten solle, die Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus derzeit nur für über 70-Jährige vorsieht, für medizinisches Personal sowie für Menschen mit Vorerkrankungen. Sie halte es aber für möglich, dass die Stiko bald zu einer anderen Auffassung komme. Behrens erklärte, dass sie von einer Ausweitung der Empfehlung zum "Boostern" für über 60-Jährige in der Zukunft ausgehe. Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens sagte der Funke Mediengruppe, es werde "in wenigen Wochen" über eine mögliche Ausweitung entschieden.
Hamburg: Stufenplan für Krankenhäuser
Für den Fall, dass die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten in Hamburgs Krankenhäusern weiter steige, habe Hamburg einen Stufenplan vorgesehen, hat Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) gesagt. In einem ersten Schritt müssten dann wieder planbare Operationen verschoben werden. Durch Umplanung könnten dann auch noch weitere Intensiv-Kapazitäten geschaffen werden. Sollten die Hamburger Krankenhäuser dann trotzdem an ihre Belastungsgrenzen stoßen, könnten Patientinnen und Patienten auch in benachbarte Bundesländer verlegt werden. Allerdings ist die Lage ganz anders als Anfang des Jahres. Damals war der Inzidenzwert nur wenig höher als heute - es galten aber strenge Kontaktverbote, Einzelhandel und Schulen waren dicht. Und es gibt derzeit deutlich weniger schwere Fälle. 142 Covid-Patientinnen und Patienten werden aktuell in den Krankenhäusern in Hamburg behandelt - im Januar waren es zeitweise mehr als 600. Einen neuen Lockdown schließe sie deshalb vorerst aus, sagte die Senatorin.
VdK will Testpflicht für Kliniken und Heime
Angesichts der sich häufenden Corona-Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern fordert der Sozialverband VdK eine Testpflicht für alle Besucher und Mitarbeiter. "Eine solche Pflicht ist unabhängig vom Impfstatus dringend notwendig. Die Zahl der Infizierten steigt gerade deutschlandweit wieder, gleichzeitig können auch Geimpfte und Genesene das Virus übertragen. Es muss darum jetzt schnell gehandelt werden", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Bentele forderte die Politik auf, eine solche Test-Pflicht zu beschließen. "Sobald diese Voraussetzung geschaffen ist, müssen Einrichtungsleitungen sowie Klinikdirektoren dafür sorgen, dass allen Besuchern und Mitarbeitern kostenlose Tests angeboten werden und nur jene Zutritt bekommen, die negativ getestet wurden. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel."
RKI meldet leicht gefallene Inzidenz
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erstmals seit zwei Wochen leicht gefallen. Allerdings ist noch unklar, ob es wegen des gestrigen Feiertages zu Meldungsverzögerungen einzelner Gesundheitsämter gekommen ist. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete eine Inzidenz von 153,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Vortag hatte der wert bei 154,8 gelegen. In den vergangenen zwei Wochen war die Sieben-Tage-Inzidenz kontinuierlich gestiegen. Den jüngsten Angaben des RKI zufolge wurden binnen 24 Stunden 10.813 Neuinfektionen sowie 81 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
Verluste durch Pandemie: HVV braucht 200 Millionen Euro zusätzlich
Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssen in diesem Jahr so viel Geld für den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zahlen wie nie zuvor. Wie NDR 90,3 erfuhr, braucht der Senat allein wegen der Corona-Pandemie 200 Millionen Euro zusätzlich zum Ausgleich der Einnahmeverluste.
Niedersachsen verzeichnet 591 Neuinfektionen
In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen binnen 24 Stunden um 591 auf insgsamt 321.620 seit Beginn der Pandemie gestiegen. Gestern waren 265 neue Coronavirus-Fälle registriert worden, vor einer Woche 609. Sieben an Covid-19 erkrankte Menschen starben. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 77,9.
234 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Behörden haben in Schleswig-Holstein 234 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 118; Vorwoche: 252). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt leicht auf 70,6 (Vortag: 70,9; Vorwoche: 61,9). Die höchste Inzidenz verzeichnet der Kreis Herzogtum Lauenburg mit 107, am niedrigsten ist sie im Kreis Steinburg mit 37,5. 19 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten werden auf Intensivstationen des Bundeslandes behandelt, neun davon werden beatmet. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 1,86.
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