Eine Frau hinter einem Palmenzweig lächelt in die Kamera © picture alliance/dpa | Jens Kalaene Foto: Jens Kalaene
Eine Frau hinter einem Palmenzweig lächelt in die Kamera © picture alliance/dpa | Jens Kalaene Foto: Jens Kalaene
Eine Frau hinter einem Palmenzweig lächelt in die Kamera © picture alliance/dpa | Jens Kalaene Foto: Jens Kalaene
AUDIO: Hamburgerin Leonie Benesch ist European Shooting Star 2023 (4 Min)

"Das Lehrerzimmer": Leonie Benesch gewinnt Deutschen Filmpreis

Stand: 12.05.2023 23:42 Uhr

Auf der war die Hamburgerin Leonie Benesch European Shooting Star, ist in der Serie "Der Schwarm" zu sehen und hat nun eine Lola als Beste Hauptdarstellerin gewonnen für ihre Rolle in "Das Lehrerzimmer".

von Anna Wollner

"Wie fühlt sich das wohl an? Ist man da wahnsinnig schnell? Ich weiß es nicht." Im Februar ist das Gefühl nicht greifbar für Leonie Benesch - das Gefühl, European Shooting Star 2023 zu sein. "Einer meiner besten Freunde ist Joel Basman, der Schweizer Shooting Star war, als er 18 war", erzählt Leonie Benesch.

"Er meinte, es war für ihn damals komplett überfordernd, weil er überhaupt nicht wusste, mit wem er sich unterhalten soll. Ich glaube, er wusste einfach noch nicht, wie er sich das zunutze machen kann. Dadurch, dass ich jetzt 31 Jahre alt bin und schon vor zehn Jahren Filme gemacht habe, habe ich das Gefühl, ich freue mich auf diese Begegnung."

Weitere Informationen
Der Regisseur und die Schauspielerin von "Das Lehrerzimmer" im Interview. © Screenshot

İlker Çatak über "Das Lehrerzimmer" und das Drehen in Hamburg

Çataks für einen Oscar nominiertes Drama über eine engagierte Lehrerin ist in der Hansestadt gedreht. mehr

European Shooting Star: Nicht nur für Nachwuchsschauspieler*innen

Vielleicht liegt es am Begriff: Shooting Star, das klingt nach Nachwuchs, nach Jungschauspielerin am Anfang ihrer Karriere - und dabei steckt die 31-jährige Schauspielerin doch schon mittendrin. Ihren Durchbruch hatte sie 2009 mit "Das Weiße Band" von Michael Haneke. Bei den Dreharbeiten war sie 17, als der Film ins Kino kam 18.

Aber anstatt sich voll und ganz auf die Schauspielkarriere zu konzentrieren, hat Benesch erstmal Abitur gemacht und mit ihrer Zukunft gehadert: "Dann bin ich nach Berlin gezogen und war immer noch sehr verwirrt ob der seltsamen Aspekte unserer Branche. Ich wusste nicht, ob ich das wirklich will und bin dann aber Menschen begegnet. Ich dachte, es gibt ganz tolle Leute und es ist ein unglaublich spannender, schöner Beruf. Dann bin ich mit 22 an die Schauspielschule in London gegangen und war da bis ich 25 war. Dann habe ich noch mal drei Jahre Ausbildung gemacht - eine der besten Entscheidungen meines Lebens."

Leonie Benesch: Gestorben zur Musik von Hans Zimmer

Die Ausbildung in London hat sie geprägt für den internationalen Markt. Beneschs ausdrucksstarkes Gesicht kennen die Zuschauenden nicht nur aus der deutschen Erfolgsserie "Babylon Berlin", wo sie Greta Overbeck spielt, sondern auch aus internationalen Großproduktionen wie "Spy City", "In 80 Tagen um die Welt" oder "The Crown" - eine Serie, mit der sie sich ihren Schauspielwunsch aus Jugendtagen erfüllen konnte: "Ich glaube, ich war besessen von dem Gedanken, Schauspielerin zu werden, als ich 13 war. Ich habe 'Gladiator' geschaut und dachte, ich muss mal zum Hans Zimmer-Soundtrack sterben. Das habe ich dann auch gemacht und in 'The Crown' abgehakt. Aber die Leidenschaft fürs Spielen habe ich, glaube ich, beim 'Weißen Band' entdeckt, weil ich da Unterricht hatte, Acting Coaching für die Rolle richtig an der Schauspielschule."

Weitere Informationen
Leonie Benesch läuft als Sportlehrerin Carla Nowak im Spielfilm "Das Lehrerzimmer" durch eine Turnhalle © Alamode Foto: Judith Kaufmann

"Das Lehrerzimmer": Preisgekröntes Drama um moralische Zwickmühle

Regisseur İlker Çatak hat ein abgründiges Drama über eine Lehrerin inszeniert, die in einer moralischen Zwickmühle landet. Es war die deutsche Oscar-Hoffnung. mehr

Zwei Berlinale-Premieren mit Leonie Benesch

Ihre Leidenschaft fürs Schauspiel hat sie auf der Berlinale nicht nur als European Shooting Star unter Beweis gestellt, sondern auch auf der großen Leinwand. Gleich zwei Projekte von ihr hatten während des Filmfestivals Premiere: die Serienadaption des Bestsellers "Der Schwarm" und das eindringliche Drama "Das Lehrerzimmer" über eine Lehrerin, die immer nur das Beste will. Zwei vollkommen unterschiedliche Projekte: das eine, eine große internationale Koproduktion, das andere ein kluger Beitrag zu unserer derzeitigen Debattenkultur.

An rote Teppiche und Pressetrubel wird sie sich wohl weiter gewöhnen müssen. "Es kommt immer drauf an, mit wem man das macht und wie ausgeruht man ist", sagt Benesch. "Aber es hat mich in der Vergangenheit schon auch komplett überfordert und dann ist es nicht cool. Aber es sieht alles so aus, als könnte das hier einen Haufen Spaß machen."

Nominiert für Lola als Beste Hauptdarstellerin in "Das Lehrerzimmer"

İlker Çataks Drama "Das Lehrerzimmer" läuft seit dem 4. Mai im deutschen Kino. Die Deutsche Filmakademie hat am 12. Mai. Leonie Benesch als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet - und dem Drama unter anderem die Lola in Gold als bester Film verliehen. Benesch war neben Sandra Hüller in "Sisi & ich" von Frauke Finsterwaler und Zar Amir Ebrahini im Thriller "Holy Spider" nominiert.

Das Filmteam von "Das Lehrerzimmer" bei der Premiere in Hamburg © NDR Foto: Patricia Batlle
AUDIO: "Das Lehrerzimmer": Hintergründe zum Hamburger Film von İlker Çatak (3 Min)
Weitere Informationen
Leonie Benesch läuft als Sportlehrerin Carla Nowak im Spielfilm "Das Lehrerzimmer" durch eine Turnhalle © Alamode Foto: Judith Kaufmann

"Das Lehrerzimmer": Preisgekröntes Drama um moralische Zwickmühle

Regisseur İlker Çatak hat ein abgründiges Drama über eine Lehrerin inszeniert, die in einer moralischen Zwickmühle landet. Es war die deutsche Oscar-Hoffnung. mehr

Der Regisseur und die Schauspielerin von "Das Lehrerzimmer" im Interview. © Screenshot

İlker Çatak über "Das Lehrerzimmer" und das Drehen in Hamburg

Çataks für einen Oscar nominiertes Drama über eine engagierte Lehrerin ist in der Hansestadt gedreht. mehr

Leonie Benesch im Spielfilm "Das Lehrerzimmer" © Alamode

Berlinale 2023: Große Bandbreite und "ungeahnte deutsche Romantik"

NDR Kultur Filmkritikerin Bettina Peulecke blickt auf die deutschen Filme und Stars bei der diesjährigen Berlinale. mehr

Illustration zur neuen ZDF-Serie "Der Schwarm": Ein Boot im Meer © Staudinger + Franke/ZDF/dpa

"Der Schwarm": Thriller-Serie nach Schätzing-Bestseller

Frank Schätzings Romanverfilmung mit Leonie Benesch war auf der Berlinale in der Reihe "Berlinale Series" zu sehen. mehr

Die Siegerinnen und Sieger des Deutschen Filmpreises im Berlinale Palast 2023 © Foto: Hannes P. Albert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Hannes P. Albert

Deutscher Filmpreis in Gold für Drama "Das Lehrerzimmer"

Edward Bergers Drama "Im Westen nichts Neues" hat neun Lolas erhalten. Überraschend erhielt İlker Çatak die Lola als bester Regisseur für sein in Hamburg gedrehtes Drama. mehr

Regisseurin Sonja Heiss mit Produzenten und Darstellern von "Wann wird es wieder mal so, wie es nie war" auf dem Berlinale-Empfang der Filmförderung Moin aus Hamburg © Moin Filmförderung / Jasper Ehrich Foto: Jasper Ehrich

Berlinale 2023: Die norddeutschen Filme beim Festival

Bei der Berlinale laufen norddeutsche Produktionen wie "Das Lehrerzimmer" und "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war." mehr

CGI Unterwasseraufnahme eines schwimmenden Wals für die Doku "Der Schwarm - Die Doku: Wie gefährlich sind Wale?" im ZDF © ZDF/Julian Balducci Foto: ZDF und Julian Balducci

"Der Schwarm" im ZDF: Atemberaubender Science-Fiction-Thriller

Das ZDF hat auf Basis des Romans von Frank Schätzing eine Serie produziert. Seit Mittwoch steht die Serie vollständig in der Mediathek. mehr

Ronald Zehrfeld, Regisseurin Margarethe von Trotta und Vicky Krieps bei der Weltpremiere von "Ingeborg Bachmann" © Jens Kalaene/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Jens Kalaene

Starke Frauen und gescheiterte Lieben: Deutsche Filme bei der Berlinale

Die ersten beiden deutschen Filme sind ins Rennen um den Goldenen Bären gegangen. Wie schlagen sie sich? mehr

Berlinale 2023: Starke deutsche Beteiligung im Wettbewerb

Margarethe von Trotta und Christian Petzold sind zwei von fünf Deutschen, die mit ihren Filmen um den Goldenen Bären konkurrieren. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 12.05.2023 | 16:20 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Porträt

Spielfilm

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Zwei Gladiatoren in einer Arena im Lederoutfit kämpfen miteinander - Szene mit Paul Mescal (links) und Pedro Pascal aus "Gladiator II" von Ridley Scott © Paramount Pictures Germany

Filme 2024: Diese Highlights kommen im Herbst

Bis Weihnachten locken Blockbuster wie "Gladiator 2" und "Konklave" von Edward Berger ins Kino. Auch von Nora Fingscheidt und Andreas Dresen gibt es Neues. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mehr Kultur

Charlie Hübner sitzt an einem Tisch. © Thomas Aurin

Charly Hübner als wandelbarer Antiheld in "Late Night Hamlet"

Munteres Late Night Geplauder trifft auf Shakespeare-Drama - so das Setting für den Solo-Abend im Schauspielhaus Hamburg. mehr