"Der Schwarm": Thriller-Serie nach Schätzing-Bestseller
Erstmals feiert die Berlinale Serien mit einem eigenen Wettbewerb - dem "Berlinale Series Award". Die ZDF-Serie "Der Schwarm" nach dem gleichnamigen Roman von Frank Schätzing machte den Auftakt, außerhalb der Wertung.
Die Bestsellerverfilmung nach dem Roman "Der Schwarm" von Frank Schätzing ist eine packende Thrillerserie, die vom Kampf der Menschheit gegen eine unbekannte Schwarmintelligenz in den Tiefen des Meeres erzählt.
Ein Kampf von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gegen die Zeit, um eine große Katastrophe zu verhindern. Die österreichische Regisseurin Barbara Eder hat drei der acht Folgen von "Der Schwarm" inszeniert. Dass die Serie auf der Berlinale gezeigt wird, sei für sie wie ein Geschenk.
Thrillerserie "Der Schwarm" mit Leonie Benesch: "Serie steht für einen Zeitgeist"
Auch wenn das Buch fast 20 Jahre alt ist, liege die Serie voll im Trend, so Julia Fidel, Leiterin der Berlinale Series. "Wenn wir über Trends sprechen, die es in diesem Jahr gab, dann müssen wir als einen der stärksten Trends Zukunftsvisionen erwähnen." Es gebe offensichtlich sehr viel Unruhe, eine große Besorgnis über unsere gemeinschaftliche Zukunft, über die Art und Weise, wie wir mit unserer Welt umgehen, bemerkt sie. "Da steht diese Serie absolut auch für einen Zeitgeist, den sie sehr gut ausdrückt und das finde ich umso interessanter, als der Ursprungsstoff fast 20 Jahre alt ist."
Pechschwarze norwegische Satire und Einblicke ins Mafiamilieu
Auch die norwegische Miniserie "Arkitekten" spielt in der Zukunft. Sie ist eine Satire, in der es um Wohnraum und Wohnraumverknappung geht. Eine junge Architektin hat die Idee, leer stehende Tiefgaragen zu Wohnhäusern umzubauen. "Arkitekten" ist eine pechschwarze, genau beobachtete Zukunftsvision, die in nicht allzu weiter Ferne zu liegen scheint. Die britisch-italienische Produktion "The Good Mothers" erzählt von drei Frauen, die das italienische Mafiasystem von innen heraus stürzen wollen.
In der deutsch-rumänischen Koproduktion "Spy/Master" geht es um einen Überläufer des rumänischen Geheimdienstes zu den Amerikanern mitten im Kalten Krieg. "Die Produktion will absichtlich verwirren und so unseren Blick weiten", so Julia Fidel. "Die Serie schaut auf den Kalten Krieg auf eine Weise, die so gar nicht schwarz-weiß ist, wie wir das vielleicht bisher erzählt bekommen haben." Die Figuren seien sehr stark von eigenen Interessen geleitet und auf den eigenen Vorteil fokussiert, betont die Leiterin von Berlinale Series. "Das stellt ein bisschen die moralische Integrität der Guten oder auch der Bösen infrage. Das ist durchaus auch als Kommentar auf die heutigen Konflikte zu verstehen."
Wettbewerb zeigt enorme Bandbreite der Serien
Die sieben Serien im Wettbewerb, acht mit "Der Schwarm", zeigen die große Bandbreite des seriellen Schaffens mit der Besonderheit der großen Leinwand - eine Erfahrung, die kein Wohnzimmer der Welt bieten kann. Julia Fidel ist begeistert: "Es sind absolute Herzklopfen-Momente, wenn man dann zum ersten Mal wirklich diese Bilder auf dieser riesigen Leinwand sieht. Da sieht man, dass diese Magie dieses Kinoraums genauso bei Serien funktioniert."