Wenn Martin Walkers Held Bruno durchs Périgord zieht
Im südfranzösischen Périgord kümmert sich seit 14 Jahren der Dorfpolizist Bruno Courrèges darum, Morde und andere Delikte aufzuklären. Der Schotte Martin Walker hat Bruno erfunden. Jetzt ist ein passendes Reisebuch erschienen.
Wer das Périgord als eines der bezauberndsten Teile Frankreichs bezeichnet, der muss es wahrlich lieben - so wie Martin Walker. Schon vor seinen Bruno-Krimis hatte der Autor bereits 2002 ein Buch über diese Region geschrieben - der Titel: "Schatten an der Wand": "Ich war der erste, der über diese Region, das Périgord - mein Schlaraffenland -, einen Roman geschrieben hat", sagt Martin Walker während einer Lesereise 2019 in Schwerin und seitdem nähert er sich dieser Region vor allem aus ihrer Geschichte heraus.
"Was ich schreiben will, ist ein bisschen eine Dokumentation: über das Essen, die Kultur, die Geschichte", so Walker. "Eine Region, die in der Römischen Zeit bereits eine große Stadt hatte, 200 Jahre nach Christus, mit einem großen Amphitheater für 20.000 Leute im Périgord. Dann kamen Angriffe der Wikinger und der Araber. Und dann waren 300 Jahre die Engländer hier im Südwesten. Diese Geschichte bedeutet, hier gibt es viele Schlösser und Festungen in dieser Region. Diese Geschichte hat diese Region geformt."
"Brunos Périgord" ein Reise-, Koch- und Geschichtsbuch
Wer Martin Walker und seinen Haupthelden, den Dorfpolizisten Bruno in der fiktiven Kleinstadt Saint-Denis, bereits kennt, der konnte in den vergangenen Jahren schon sehr viel erfahren über Höhlen und steinzeitliche Wandmalereien, über Schlösser und Burgen, über die herausragende Küche mit Trüffeln, Pasteten und Gänsestopfleber.
Bruno gibt es auch im wahren Leben. Er heißt Piero und ist ein Freund von Martin Walker. Mit "Brunos Périgord" legt Martin Walker nun ein Reise-, Koch- und Geschichtsbuch vor. Keine Leichen, stattdessen eine Liebeserklärung. Auf wunderbar unterhaltsame Weise lädt er seine Leser ein, ihn zu begleiten, dorthin wo der Autor genießen kann, das Leben und die Küche, genau wie sein Krimiheld, der Dorfpolizist Bruno. "Mein Held ist nicht ein Polizist, mein Held ist das Périgord", sagt Walker. Das wird auf jeder der rund 280 Buchseiten überaus deutlich. Périgord-Kenner werden nach der Buchlektüre ganz bestimmt wiederkommen, andere mögen sich überlegen, wohin sie ein nächster Frankreich-Urlaub führt.
Brunos Périgord
- Seitenzahl:
- 288 Seiten
- Genre:
- Literarischer Reiseführer
- Verlag:
- Diogenes Verlag
- Bestellnummer:
- 978-3-257-07201-3
- Preis:
- 36 Euro €
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Romane
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