Neue Jugendbücher: Liebe in all ihren Facetten
Bücher über die Liebe gehen immer - das trifft natürlich auch für Jugendbücher zu. "In the Shallows", "Stars and Smoke" und "Ryan und Avery" sind drei besonders lesenswerte Romane für Jugendliche ab 14 Jahren.
"In the Shallows" von Tanya Byrne: girl meets girl
Seit ein paar Monaten ist Mara mit Nico zusammen. Wobei zusammen vielleicht das falsche Wort ist, denn Nico lässt Mara kaum an sich ran, ist unzuverlässig und schweigsam, schlecht gelaunt. Dann verschwindet Nico in der Silvesternacht spurlos und wird kurz darauf aus dem Meer gerettet. Offenbar hatte sie einen Unfall, bei dem sie ihr Gedächtnis verloren hat. Auf einmal ist sie wie verwandelt, freundlich, aufgeschlossen, und sie trägt statt ihrer schwarzen Klamotten plötzlich rosa Kleider. Eigentlich könnte Mara froh über die Wesensveränderung ihrer Freundin sein, aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Mara kommt einem großen Geheimnis auf die Spur...
Tanya Byrnes Geschichte zeigt, wie schmerzhaft Liebe sein kann, aber auch, welche Kraft sie freisetzt. Byrnes Ton ist locker, manchmal fast spielerisch und macht die Schwere des Themas etwas leichter.
"Stars and Smoke" von Marie Lu: boy meets girl
Winter Young ist 19 und der neue internationale Pop-Star, mit kreischenden Fans, Privatflieger und luxuriösen Hotel-Suiten. Aber manchmal fehlt ihm in seinem Leben Sinnhaftigkeit, das Gefühl, den Unterschied zu machen. Da kommt die Anfrage eines supergeheimen Geheimdienstes gerade recht. Er soll bei einem Privatauftritt für die Tochter eines englischen Milliardärs Unterlagen beschaffen, die beweisen, dass der Superreiche sein Geld mit dem illegalen Handel von Chemiewaffen verdient. An die Seite gestellt bekommt er Sydney Cossette, eine gleichaltrige, aber dennoch sehr erfahrene Agentin. Sie begegnet dem Megastar kühl und abweisend, aber natürlich ist vollkommen klar, dass die beiden schnell mehr füreinander empfinden. Und bald riskieren sie sogar ihr Leben für den anderen...
"Stars and Smoke" ist witzig, spannend, romantisch, eben einfach gute Unterhaltung. Man muss über ein paar Logiklöcher hinwegsehen, aber die beeinträchtigen den Lesegenuss nicht.
"Ryan und Avery" von David Levithan: boy meets boy
Ryan und Avery sind verliebt - das erste Mal so richtig. Die beiden 16-Jährigen können kaum fassen, dass sie einander gefunden haben. Sie machen, was verknallte Teenager eben so tun: ins Kino gehen, Schneeballschlachten, Kanufahrten. Alles könnte so schön und perfekt sein, wären da nicht Ryans Eltern, die Avery nicht akzeptieren und ihn aus Ryans Leben raushaben wollen. Also beginnen die beiden Jungen, einander heimlich zu treffen. Aber kann das die Lösung sein?
David Levithan erzählt von der ersten großen Liebe, der damit verbundenen Unsicherheit; von Herzen, die vor Glück oder Kummer fast zerspringen. Seine zarte Geschichte ist in zehn Kapitel aufgeteilt, die den ersten zehn Dates entsprechen. Allerdings nicht chronologisch, was die Spannung erhöht.