Deutscher Buchpreis 2024: Wer schafft es auf die Shortlist?
Heute um 10 Uhr wird der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die sechs Titel der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024 bekannt geben. Zu den Nominierten der Longlist gehören der Hannoversche Autor Markus Thielemann, die Bremerin Nora Bossong sowie Michael Köhlmeier und Iris Wolff.
20 Autorinnen und Autoren dürfen sich Hoffnung auf den Deutschen Buchpreis machen - noch. Denn heute um 10 Uhr, wenn die Shortlist erscheint, bleiben nur noch sechs Titel übrig. "Diese Longlist hat genau das richtige Maß an Erwartbarem, Überraschendem und Empörendem", meint Alexander Solloch aus der NDR Kultur-Literaturredaktion.
Erwartbar seien die Nominierungen von Nora Bossong, Dana von Suffrin und Michael Köhlmeier gewesen. "Ihre Romane gehören zum Herausragendsten, was in den vergangenen zwölf Monaten im deutschen Sprachraum erschienen ist", meint Solloch. Überraschend sind die Nominierungen der bislang im Literaturbetrieb kaum bekannten Max Oravin und Ruth-Maria Thomas.
Das sind die 20 nominierten Titel:
- Nora Bossong: "Reichskanzlerplatz"
- Zora del Buono: "Seinetwegen"
- Franz Friedrich: "Die Passagierin"
- Martina Hefter: "Hey guten Morgen, wie geht es dir?"
- Timon Karl Kaleyta: "Heilung"
- Maren Kames: "Hasenprosa"
- Michael Köhlmeier: "Das Philosophenschiff"
- Daniela Krien: "Mein drittes Leben"
- André Kubiczek: "Nostalgia"
- Ulla Lenze: "Das Wohlbefinden"
- Clemens Meyer: "Die Projektoren"
- Max Oravin: "Toni & Toni"
- Ronya Othmann: "Vierundsiebzig"
- Mithu Sanyal: "Anti Christie"
- Stefanie Sargnagel: "Iowa - ein Ausflug nach Amerika"
- Dana von Suffrin: "Nochmal von vorne"
- Markus Thielemann: "Von Norden rollt ein Donner"
- Ruth-Maria Thomas: "Die schönste Version"
- Doris Wirth: "Findet mich"
- Iris Wolff: "Lichtungen"
Drei Norddeutsche mit dabei, Arno Geiger fehlt auf der Liste
Der Norden ist dreimal vertreten, einmal der Hannoversche Autor Markus Thielemann mit seinem Roman "Von Norden rollt ein Donner" und die Bremer Erzählerin Nora Bossong mit "Reichskanzlerplatz" - ein Roman, der jetzt als klarer Favorit auf den Deutschen Buchpreis gelten kann. Außerdem stammt Daniela Krien, die heute in Leipzig lebt, aus Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Roman "Mein drittes Leben" erscheint am 21. August. "So richtig schön aufregen kann man sich darüber, dass Arno Geiger mit seinem wundervollen Roman 'Reise nach Laredo' ignoriert wurde und auch darüber, dass die Jury unverständlicherweise Thea Mengelers 'Nach den Fähren' verschmäht hat", sagt Solloch.
Shortlist kommt heute
Im nächsten Schritt wählt die Jury sechs Romane für die Shortlist, die heute veröffentlicht wird. Weitere vier Wochen später, am 14. Oktober, wird schließlich im Rahmen einer feierlichen Gala im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis verliehen. Wer gewinnt, erfahren auch die Autorinnen und Autoren erst bei der Preisverleihung. Zum 20-jährigen Jubiläum übernimmt Julia Westlake die Moderation der Preisverleihung. Westlake moderiert das wöchentliche "NDR Kultur - Das Journal" im NDR Fernsehen und führte zehn Jahre durch die Sendung "Bücherjournal".
Buchpreis 2023 ging an Tonio Schachinger
Sieger des vergangenen Jahres war Tonio Schachinger. Der junge österreichische Autor wurde für seinen Roman "Echtzeitalter" über einen jungen Internatsschüler, der in der Gamingwelt einen Ort der Freiheit findet, ausgezeichnet. Zu den weiteren Preisträgerinnen der vergangenen Jahre gehörten Anne Weber, Antje Rávik Strubel, Saša Stanišić und Kim de l'Horizon.