Deutscher Buchpreis 2024: Das sind die Nominierten auf der Shortlist
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2024 bekannt gegeben. Zu den Nominierten zählt auch der hannoversche Autor Markus Thielemann mit seinem Roman "Von Norden rollt ein Donner".
Vier Frauen und zwei Männer dürfen sich noch Hoffnung auf den Deutschen Buchpreis machen. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2024 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen.
- Iris Wolff: "Lichtungen"
- Martina Hefter: "Hey guten Morgen, wie geht es dir?"
- Clemens Meyer: "Die Projektoren"
- Maren Kames: "Hasenprosa"
- Markus Thielemann: "Von Norden rollt ein Donner"
- Ronya Othmann: "Vierundsiebzig"
Markus Thielemann beschreibt die Heide als trügerisches Idyll
Der Roman des Hannoveraners Markus Thielemann war das NDR Buch des Monats Juli. Er spielt in der Lüneburger Heide und beschreibt die Landschaft als trügerisches Idyll. In Thielemanns Sprache kommt uns die Heide zugleich fremd und vertraut vor, hier, wo die "Sonne hell und wirkungslos" scheint, wo "Böen sterbende Vegetation übers trostlose Braun der Landschaft blasen". Er erzählt eine sehr zeitgemäße Geschichte: Vom Wolf, den die ferne Politik ansiedelt, der Schafe reißt, aber nie gesichtet wird.
Krieg und Gewalt zentrales Thema vieler nominierter Romane
Viele der nominierten Romane setzen sich mit dem Thema Krieg und Gewalt auseinander. Ronya Othmann verarbeitet in ihrem Buch "Vierundsiebzig" literarisch den Genozid an den Jesiden. Clemens Meyers neuer Roman "Die Projektoren" erzählt auf über 1.000 Seiten von Krieg, Gewalt und Verrohung in Jugoslawien - von alten und neuen Nazis, von Utopien, Hoffnungen und Fantasien. Mit außergewöhnlichen, starken und zarten Bildern erzählt Iris Wolff in "Lichtungen" von einer Kindheit und Jugend in der Ceausescu-Diktatur in Rumänien. Selbst in Maren Kames "Hasenprosa", die in einer fast lyrischen Sprache geschrieben ist, schimmern immer wieder Kommentare zu den zeitgenössischen Kriegen durch. Dagegen setzt Martina Hefter mit "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen.
Das waren die 20 Bücher auf der Longlist
- Nora Bossong: "Reichskanzlerplatz"
- Zora del Buono: "Seinetwegen"
- Franz Friedrich: "Die Passagierin"
- Martina Hefter: "Hey guten Morgen, wie geht es dir?"
- Timon Karl Kaleyta: "Heilung"
- Maren Kames: "Hasenprosa"
- Michael Köhlmeier: "Das Philosophenschiff"
- Daniela Krien: "Mein drittes Leben"
- André Kubiczek: "Nostalgia"
- Ulla Lenze: "Das Wohlbefinden"
- Clemens Meyer: "Die Projektoren"
- Max Oravin: "Toni & Toni"
- Ronya Othmann: "Vierundsiebzig"
- Mithu Sanyal: "Anti Christie"
- Stefanie Sargnagel: "Iowa - ein Ausflug nach Amerika"
- Dana von Suffrin: "Nochmal von vorne"
- Markus Thielemann: "Von Norden rollt ein Donner"
- Ruth-Maria Thomas: "Die schönste Version"
- Doris Wirth: "Findet mich"
- Iris Wolff: "Lichtungen"
Preisverleihung zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse
Am 14. Oktober wird schließlich im Rahmen einer feierlichen Gala im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis verliehen. Wer gewinnt, erfahren auch die Autorinnen und Autoren erst bei der Preisverleihung. Zum 20-jährigen Jubiläum übernimmt Julia Westlake die Moderation der Preisverleihung. Westlake moderiert das wöchentliche "NDR Kultur - Das Journal" im NDR Fernsehen und führte zehn Jahre durch die Sendung "Bücherjournal".
Buchpreis 2023 ging an Tonio Schachinger
Sieger des vergangenen Jahres war Tonio Schachinger. Der junge österreichische Autor wurde für seinen Roman "Echtzeitalter" über einen jungen Internatsschüler, der in der Gamingwelt einen Ort der Freiheit findet, ausgezeichnet. Zu den weiteren Preisträgerinnen der vergangenen Jahre gehörten Anne Weber, Antje Rávik Strubel, Saša Stanišić und Kim de l'Horizon.