#everynamecounts: 27.000 Namen gegen das Vergessen digitalisieren
Die Arolsen Archives in Hessen, das weltweit größte Archiv über Opfer und Überlebende des NS-Regimes, ruft erneut zur Aktion #everynamecounts auf. Zehntausende Daten sollten anlässlich des Holocaust-Gedenktags digitalisiert werden.
27.000 Namen in einer Woche - das ist das Ziel der #everynamecounts-Challenge zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar. Die Befreiung des KZ Auschwitz jährt sich an diesem Tag zum 80. Mal. Aus diesem Anlass rufen die Arolsen Archives Freiwillige auf, bei der Digitalisierung von Dokumenten über NS-Überlebende mitzuhelfen. Es geht um 27.000 Häftlingspersonalkarten, die meisten davon aus dem KZ Auschwitz. Die Originale befinden sich in Archiven in Moskau und Prag.
#everynamecounts: Aktion rund um Holocaust-Gedenktag
Es wäre ein großer Schritt gegen das Vergessen, könnte man eines Tages den Namen und die Geschichte eines jeden Holocaust-Opfers mit einer einfachen Internet-Recherche finden. Genau das haben sich die Arolsen Archives in Hessen zum Ziel gesetzt. Dort befindet sich das weltweit größte Archiv über die Opfer und die Überlebenden des NS-Regimes - und Zigtausende Akten sollen digitalisiert werden. Jeder kann dabei mitmachen.
Rund um den Holocaust-Gedenktag können Freiwillige mithelfen - und zwar vom 24. bis 31. Januar 2025, 20 Uhr. Aber auch danach ist mitmachen bei #everynamecounts weiter ausdrücklich erwünscht.
Wie die Daten von bereits gemachten Scans eingegeben werden sollen, wollen die Verantwortlichen rechtzeitig bekannt geben. Alle Infos: https://everynamecounts.arolsen-archives.org.
Wer waren die Auschwitz-Opfer?
Wer waren die Menschen, die nach Auschwitz verschleppt wurden? Woher kamen sie und wen ließen sie zurück? Wann fanden Deportationen nach Auschwitz statt? Die Sammlung der Häftlingspersonalkarten kann neue Antworten auf diese Fragen geben.
Weltweit größtes Archiv über Opfer des NS-Regime
Das Archiv im hessischen Bad Arolsen, früher bekannt unter dem Namen Internationaler Suchdienst (ITS), beherbergt eine Sammlung mit Hinweisen zu mehr als 17,5 Millionen Menschen. Dieses UNESCO-Weltdokumentenerbe umfasst Unterlagen zu den verschiedenen Opfer-Gruppen des NS-Regimes - von nationalsozialistischer Verfolgung über Zwangsarbeit bis zum Holocaust.
Zigtausende Namen von NS-Verfolgten wurden bereits digitalisiert
2023 und 2024 war es jeweils das Ziel, 30.000 Daten in die Datenbank zu übertragen. 2023 lag der Schwerpunkt darauf, Informationen aus Häftlingskarten des Konzentrationslagers Stutthof in Polen zu digitalisieren. 2024 ging es um Karten aus der sogenannten Auswandererkartei, die im Staatsarchiv Bremen aufbewahrt wird.