Verschiedene Lebensmittel für den Notfall-Vorrat in einem Karton © picture alliance / Zoonar Foto: Olena Mykhaylova

Vorrat für Notfälle anlegen: Welche Lebensmittel eignen sich?

Stand: 06.05.2022 10:00 Uhr

Behörden raten Verbrauchern, sich für Notfälle einen Lebensmittelvorrat anzulegen. Welche Lebensmittel sollte man unbedingt zu Hause haben und wie bleiben sie lange genießbar?

Ob für den Fall einer Corona-Quarantäne oder für andere unvorhergesehene Umstände wie Stromausfall oder Hochwasser: Um im Krisen- oder Notfall vorbereitet zu sein, ist es sinnvoll, Vorräte anzulegen. Dafür eignen sich vor allem Lebensmittel mit langer Haltbarkeit. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittelpackungen bietet dabei nur einen groben Anhaltspunkt, häufig kann es deutlich überschritten werden.

Grundausstattung: Nudeln und Konserven als Notfall-Vorrat

Einige Grundnahrungsmittel sind mehrere Jahre haltbar. Dazu zählen etwa:

  • Nudeln ohne Ei und Vollkorn
  • weißer, polierter Reis
  • Zucker
  • Honig
  • Salz
  • Branntwein-Essig
  • Wasser in Glasflaschen
  • Gemüse, Fisch, Brot und Fertigprodukte in Konservendosen
  • sauer eingelegtes Gemüse im Glas
  • Dosenfleisch wie Corned Beef oder Frühstücksfleisch ist zwar lange haltbar, aber meist gepökelt. Pökeln steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Gesünder ist etwa eingekochtes Fleisch im Glas.

Vor der Zubereitung sollten die Produkte auf Anzeichen des Verderbens geprüft werden. Dazu gehören ein unangenehmer Geruch, Schimmelspuren oder aufgeblähte Dosen.

Kaffee und Mehl bleiben monatelang genießbar

Manche Produkte halten sich zwar viele Monate oder sogar einige Jahre, ohne zu verderben, aber die Qualität nimmt dabei ab. Sie verlieren an Aroma oder trocknen leicht ein, sind aber weiter genießbar. Hierzu zählen:

  • Kaffee (vakuumverpackt)
  • Knäckebrot
  • weißes Mehl (Typ 405)
  • Tee
  • getrocknete Gewürze
  • Trockenobst
  • getrocknete Hülsenfrüchte
  • Speiseöl (ungeöffnet)

Bei vielen Lebensmitteln entscheidet die richtige Lagerung über die Haltbarkeit. Dabei empfiehlt sich meist ein kühler, dunkler und trockener Standort. Luftdichte Gefäße wie Schraubgläser oder Plastikboxen schützen die Produkte vor Schädlingen und Feuchtigkeit.

Eier und einige Milchprodukte halten mehrere Wochen

Frische Produkte sind meist nicht lange lagerfähig und sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dazu zählen etwa Milch, Sahne, geschnittene Wurst, Weichkäse oder Gemüse. Die optimale Kühltemperatur liegt bei vier bis acht Grad. So bringen es einige Produkte auf mehrere Wochen:

  • H-Milch (ungeöffnet)
  • Eier (unbeschädigt im Kühlschrank, Spitze nach unten)
  • Butterschmalz
  • Hartkäse am Stück (im Kühlschrank)
  • Kartoffeln (dunkel, 4-8 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit)
  • Zwiebeln

Vorrat für Notfälle anlegen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, bestimmte Mengen an Lebensmitteln zu bevorraten:

  • Essen und Trinken optimaler Weise für 10 Tage
  • 2 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag
  • 2.200 kcal pro Person und Tag. Dabei Lebensmittel nach Haltbarkeit und persönlichen Vorlieben/Verträglichkeit wählen.
  • Gelagerte Lebensmittel regelmäßig verbrauchen und neu bevorraten ("lebender Vorrat")
  • Haustiere nicht vergessen (Nahrung, Einstreu)

Einen guten Überblick darüber, welche Lebensmittel in welchen Mengen sich für den Notfall-Vorrat empfehlen, bietet der Vorratskalkulator des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Nützlich sind zudem die Tipps des BBK zum Kochen ohne Strom.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 21.10.2022 | 14:00 Uhr

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