Vom Schaalsee bis nach Usedom: Wandern auf dem Naturparkweg
Seen, Dörfer, Wälder und Meer: Auf 907 Kilometern verläuft der Fernwanderweg quer durch Mecklenburg-Vorpommern. Statt ihn ganz zu erwandern, kann man auch gut einzelne Tagestouren unternehmen.
Statt entlang der Ostseeküste führt der Naturparkweg quer durch das Binnenland des nordöstlichen Bundeslandes mit seinen naturnahen Wäldern und zahllosen Seen. Fernab vom Trubel der Seebäder geht es durch einige der interessantesten Naturparks Mecklenburg-Vorpommerns - besonders für Naturfreunde ein Erlebnis.
Wanderweg startet am Schaalsee
Westlicher Startpunkt des Fernwanderwegs ist das Biosphärenreservat Schaalsee. Vom tiefsten See Norddeutschlands führt der Weg auf einer Strecke von gut 50 Kilometern durch Wälder, Moore und Felder weiter bis zur Landeshauptstadt Schwerin mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und dem bekannten Schloss.
Anschließend geht es durch die Sternberger Seenlandschaft mit ihren naturnahen Wäldern und viel Wasser. Seen und dichter Wald prägen auch den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Der dünn besiedelte Landstrich ist Refugium etlicher seltener Tier- und Pflanzenarten und gehört zu den Regionen mit der geringsten Lichtverschmutzung in Deutschland. In klaren Nächten bietet sich daher ein spektakulärer Sternenhimmel. Kulturhistorisch Interessierte sollten zudem einen Abstecher zum Kloster Dobbertin einplanen. Weiter östlich trennt sich der Weg in eine Nord- und eine Südroute.
Südroute verläuft bis Usedom
Die südliche Strecke verläuft durch die wasserreiche Landschaft des Nationalparks Müritz mit seinen naturnahen Buchenwäldern, die zum UNESCO-Welterbe zählen. Im Naturpark Feldberger Seenlandschaft führt der Weg über den Schmalen Luzin und von dort weiter in nordöstlicher Richtung bis ans Stettiner Haff und endet schließlich auf der Insel Usedom.
Nordroute führt durch Mecklenburgische Schweiz
Die Nordroute führt in der Nähe des Malchiner und des Kummerower See durch die hügelige Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz. Sie ist geprägt von zahlreichen alten Herrenhäusern und Schlössern sowie alten Parks und kleinen Dörfern. Eine schöne Aussicht über die Landschaft bietet sich vom 96 Meter hohen Röthelberg. Die Route führt derzeit zunächst nur weiter bis nach Demmin - die letzten Abschnitte des Wegs sind noch nicht fertiggestellt. Sie sollen durch den Naturpark Flusslandschaft Peenetal ebenfalls bis Usedom führen.
Schöne Tages-Etappen an der Warnow und am Schmalen Luzin
Statt die gesamte Strecke von West nach Ost zu durchwandern, kann man auch einzelne Abschnitte des Naturparkwegs erkunden. Der Weg bietet zahlreiche schöne Etappen, die sich auch gut für eine Tageswanderung oder einen längeren Spaziergang eignen. Spektakulär ist etwa die Wanderung durch das Durchbruchstal der Warnow und Mildewitz bei Groß Görnow im Sternberger Seenland. Sie führt zu den Resten einer über 1.000 Jahre alten slawischen Höhenburg. Direkt am Naturparkweg liegt auch das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden, das Einblicke in das Leben der Slawen gibt.
Ein ebenfalls sehr lohnendes und abwechslungsreiches Teilstück führt durch die Feldberger Seenlandschaft. Direkt am Weg liegt Deutschlands ältester Buchenwald, die "Heiligen Hallen". Die mächtigen, hoch aufragenden Stämme erinnern an das Innere gotischer Kirchen. Der Weg führt weiter zur Luzinfähre, einer handbetriebenen Seilfähre. Mit ihr setzen Wanderer über den Schmalen Luzin. Der See ist bekannt für sein außergewöhnlich klares Wasser. Mit etwas Glück sieht man sogar einen Hecht unter dem Boot schwimmen oder einen Seeadler über dem Wasser kreisen.