Vom Schaalsee bis nach Usedom: Wandern auf dem Naturparkweg

Stand: 12.03.2025 12:34 Uhr

Seen, Dörfer, Wälder und Meer: Auf 907 Kilometern verläuft der Fernwanderweg quer durch Mecklenburg-Vorpommern. Statt ihn ganz zu wandern, kann man auch gut einzelne Tagestouren unternehmen.

Statt entlang der Ostseeküste führt der Naturparkweg quer durch das Binnenland des nordöstlichen Bundeslandes mit seinen naturnahen Wäldern und zahllosen Seen. Fernab vom Trubel der Seebäder geht es durch einige der interessantesten Naturparks Mecklenburg-Vorpommerns - besonders für Naturfreunde ein Erlebnis.

Wanderweg startet am Schaalsee

Westlicher Startpunkt des Fernwanderwegs ist das Biosphärenreservat Schaalsee. Vom tiefsten See Norddeutschlands führt der Weg auf einer Strecke von gut 50 Kilometern durch Wälder, Moore und Felder weiter bis zur Landeshauptstadt Schwerin mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und dem bekannten Schloss.

Ein Paar sitzt auf einem Steg am Lassahner See. © Tourismusverband MV Foto: Markus Kirchgessner
Zum Biosphärenreservat Schaalsee zählt auch der Lassahner See. Er lädt zu Paddeltouren ein.

Anschließend geht es durch die Sternberger Seenlandschaft mit ihren naturnahen Wäldern und viel Wasser. Seen und dichter Wald prägen auch den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Der dünn besiedelte Landstrich ist Refugium etlicher seltener Tier- und Pflanzenarten und gehört zu den Regionen mit der geringsten Lichtverschmutzung in Deutschland. In klaren Nächten bietet sich daher ein spektakulärer Sternenhimmel. Kulturhistorisch Interessierte sollten zudem einen Abstecher zum Kloster Dobbertin einplanen. Weiter östlich trennt sich der Weg in eine Nord- und eine Südroute.

Südroute verläuft bis Usedom

Die Binnendünen auf dem Naturparkweg in Altwarp aus der Luft © TMV/Gross
Sehenswert sind am Stettiner Haff auch die Binnendünen in Altwarp.

Die südliche Strecke verläuft auf insgesamt etwa 700 Kilometern durch die wasserreiche Landschaft des Nationalparks Müritz mit seinen naturnahen Buchenwäldern, die zum UNESCO-Welterbe zählen. Im Naturpark Feldberger Seenlandschaft führt der Weg über den Schmalen Luzin und von dort weiter in nordöstlicher Richtung bis ans Stettiner Haff und endet schließlich auf der Insel Usedom mit ihren Kaiserbädern, Seebrücken und dem ruhigen Achterwasser. Bis Altwarp am Haff ist der Naturparkweg als Europäischer Fernwanderweg E9a ausgewiesen.

Nordroute führt durch Mecklenburgische Schweiz

Wandernde in der Nähe vom Röthelberg in der Mecklenburgischen Schweiz © TMV/Felix Gaensicke
In der hügeligen Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz bieten sich schöne Ausblicke.

Die Nordroute führt in der Nähe von Malchiner und Kummerower See durch die hügelige Landschaft der Mecklenburgischen Schweiz. Sie ist geprägt von zahlreichen Herrenhäusern und Schlössern sowie alten Parks und kleinen Dörfern. Eine schöne Aussicht über die Landschaft bietet sich vom 96 Meter hohen Röthelberg. Die Route verläuft derzeit zunächst nur weiter bis nach Demmin - die letzten Abschnitte des Wegs sind noch nicht fertiggestellt. Sie sollen durch den Naturpark Flusslandschaft Peenetal ebenfalls bis Usedom führen.

Auf einzelnen Etappen wandern

Zwei Wandernde sitzen auf einem Steg am Schmalen Luzin im Naturpark Feldberger Seenlandschaft. © Tourismusverband MV Foto: Andreas-Duerst.de
Der Schmale Luzin ist für sein glasklares Wasser bekannt. Dichte Wälder rahmen sein Ufer.

Statt die gesamte Strecke von West nach Ost zu durchwandern, kann man auch einzelne Abschnitte des Naturparkwegs erkunden. Der Weg bietet zahlreiche schöne Etappen, die sich gut für eine Tageswanderung oder einen längeren Spaziergang eignen. Spektakulär ist etwa die Wanderung durch das Durchbruchstal von Warnow und Mildewitz bei Groß Görnow im Sternberger Seenland. Sie führt zu den Resten einer mehr als 1.000 Jahre alten slawischen Höhenburg. Direkt am Naturparkweg liegt auch das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden, das Einblicke in das Leben der Slawen gibt.

Durch die Feldberger Seenlandschaft

Ein ebenfalls sehr lohnendes und abwechslungsreiches Teilstück verläuft durch die Feldberger Seenlandschaft. Direkt am Weg liegt Deutschlands ältester Buchenwald, die "Heiligen Hallen". Die mächtigen, hoch aufragenden Stämme erinnern an das Innere gotischer Kirchen. Der Weg führt weiter zur Luzinfähre, einer der wenigen noch handbetriebenen Seilfähren in Europa. Mit ihr können Wanderer von Mai bis Oktober über den Schmalen Luzin setzen. Der See ist bekannt für sein außergewöhnlich klares Wasser. Mit etwas Glück sieht man sogar einen Hecht unter dem Boot schwimmen oder einen Seeadler über dem Wasser kreisen.

Karte: Der Naturparkweg in Mecklenburg-Vorpommern (grober Verlauf)

Weitere Informationen
Blick auf die Handfähre am See Schmaler Luzin. © Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern Foto: Thomas Grundner

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