Schaalsee: Schönes Ausflugsziel mit viel unberührter Natur
Etliche Wander- und Radwege führen quer durch das artenreiche Biosphärenreservat Schaalsee, das in Schleswig-Holstein und Mecklenburg liegt. Im Fischerort Zarrentin steht ein sehenswertes Kloster.
Ein See, zwei Länder: Bis 1990 teilte die innerdeutsche Grenze den Schaalsee. Jahrzehntelang profitierte die Natur von der abgeschiedenen Lage und konnte sich nahezu unberührt entwickeln. Heute gehört der 24 Quadratkilometer große See gemeinsam mit elf weiteren Gewässern zum UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee.
Wander- und Radwege erschließen die Natur
Das Biosphärenreservat gewährleistet den Schutz der artenreichen Natur ebenso wie die nachhaltige Nutzung durch die Bevölkerung und Besucher. Knapp 70 Prozent der Fläche sind Acker- oder Grünland, 20 Prozent Wald, 6 Prozent Gewässer. 150 Kilometer ausgeschilderte Rad- und Wanderwege durchziehen die hügelige Landschaft mit einer Mischung aus Feuchtwiesen, Feldern und Wäldern. An zahlreichen Aussichtspunkten können Ausflügler die vielfältige Tierwelt beobachten. In der Seenlandschaft brüten Kraniche und Seeadler, im Herbst rasten dort Tausende Zugvögel.
Der Schaalsee, 14 Kilometer lang und mit bis zu 72 Metern der tiefste See Norddeutschlands, gilt als sehr sauber und sauerstoffreich. Die gute Wasserqualität sorgt dafür, dass dort Dutzende Fischarten leben. An den Ufern wachsen teilweise dichtes Schilf, aber auch Erlen und Buchen. Die zahlreichen Buchten und Halbinseln bildeten sich, als der See während der vergangenen Eiszeit entstand.
Informationszentrum Pahlhuus und Schaalsee-Markt
Im Informationszentrum des Biosphärenreservats, das Pahlhuus in Zarrentin, dokumentiert in einer Ausstellung den Wandel der Landschaft von der Eiszeit bis heute. Der Eintritt ist frei. Außerdem beginnen am Pahlhuus mehrere ausgeschilderte Wanderwege und man kann dort Fahrräder leihen. Von April bis November findet an jedem ersten Sonntag im Monat der Biosphäre-Schaalsee-Markt statt, auf dem regionale Anbieter ökologische Lebensmittel sowie Kunsthandwerk verkaufen.
Boot fahren und Baden
Wer das Gebiet vom Wasser aus erkunden möchte, kann sich Ruder-, Tret- oder Segelboote ausleihen oder ab Zarrentin eine Rundfahrt mit einem Fahrgastschiff unternehmen. Eigene Boote dürfen nicht mitgebracht werden, da jedes Wasserfahrzeug eine Zulassung benötigt und die Anzahl beschränkt ist. Auch das Baden ist mit Rücksicht auf die Natur nicht überall erlaubt, es gibt aber zahlreiche ausgewiesene Stellen. In Zarrentin etwa lockt ein Strandbad.
Zarrentin: Fischerstädtchen mit sehenswertem Kloster
Am Südufer des Schaalsees liegt das Städtchen Zarrentin, mit knapp 5.000 Einwohnern der größte Ort in der Region. Eine Promenade lädt zum Bummeln ein. Sehenswert ist das ehemalige Zisterzienser-Nonnenkloster, das detailgetreu saniert wurde. Beeindruckend sind vor allem das großzügige Refektorium - das ist der ehemalige Speisesaal - sowie der original erhaltene Kreuzgang, der heute eine Ausstellung zur Geschichte des Klosters zeigt.
Die benachbarte Kirche wurde erstmals Ende des 12. Jahrhunderts erwähnt und 1251 zur Klosterkirche ernannt. Im 15. Jahrhundert war das romanische Gebäude so baufällig, dass es abgerissen werden musste. Doch der Neubau im gotischen Stil enthält noch immer zahlreiche Elemente der ursprünglichen Kirche. In dem Gotteshaus steht auch eine der ältesten evangelischen Kanzeln Norddeutschlands.
Am Brückenhaus vorbei auf die Insel Kampenwerder
Die größte Insel im Schaalsee ist Kampenwerder, ein schönes Ausflugsziel für Naturliebhaber. Dort leben nur wenige Menschen zwischen Feldern und einem bewaldeten Uferstreifen. Besucher erreichen die Insel über einen schmalen Damm von der Gemeinde Lassahn am östlichen Seeufer aus. Der Weg führt über die benachbarte Stintenburg-Insel mit dem historischen Brückenhaus, in dem zu DDR-Zeiten Grenzsoldaten stationiert waren. Heute ist das renovierte Fachwerkhaus eine Ferienwohnung.
Regionale Spezialität - die Maräne
Wer die Region bei einer Boots- oder Wandertour erkundet, sollte sich Zeit nehmen, Maränen aus dem Schaalsee zu probieren. Die lachsartigen Fische werden von den Seefischern mit Netzen gefangen und in vielen Restaurants rund um den See meist in Butter gebraten serviert. Fehlt die Zeit oder Muße einzukehren, kann man die Fische geräuchert mit nach Hause nehmen. Viele Fischer - beispielsweise in Zarrentin - bieten sie frisch aus dem Räucherofen im Kleinverkauf an.