Schwerin: Grüne Landeshauptstadt mit Schloss im See
Ein schönes Schloss, mehrere Museen und eine quirlige Altstadt machen die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns zu einem attraktiven Ausflugsziel. Wasser und viel Grün bieten Gelegenheit zur Erholung.
Bekannt ist Schwerin vor allem für sein märchenhaft anmutendes Schlosses. Die goldenen Türme sind schon aus der Ferne zu sehen. Der auf einer kleinen Insel gelegene Prachtbau ist Wahrzeichen, Sitz des Landtags und Touristenmagnet zugleich. Am 27. Juli erhielt das Schweriner Schloss und mehr als 30 weitere historische Gebäude und Gärten den begehrten Status des UNESCO-Welterbes.
Schloss Schwerin: Prachtbau im Renaissance-Stil
Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss nach einem Umbau Mitte des 19. Jahrhunderts, bei dem man bewusst auf Stilformen der französischen Renaissance zurückgriff und alte Bauabschnitte aus dem 16. Jahrhundert wieder stärker hervorhob. Heute beherbergt das Gebäude, an dessen Stelle bereits im 10. Jahrhundert eine Burg stand, neben dem Landtag auf drei Etagen ein Museum.
Schwerins barocker Schlossgarten
Der Barockgarten beeindruckt mit großzügigen Rasenflächen, altem Baumbestand und idyllischen Laubengängen. Zu sehen sind außerdem zahlreiche Skulpturen des sächsischen Hofbildhauers Balthasar Permoser (1651-1732). Eine Uferpromenade führt im Westen des Schlosses um den Burgsee herum und bietet schöne Ausblicke auf das Ensemble und die Parkanlage.
Zwischen Schloss und Altstadt liegt der "Alte Garten": Auf dem Areal befinden sich das Mecklenburgische Staatstheater und das Staatliche Museum. Im Sommer locken die Schlossfestspiele Tausende Kulturliebhaber in den Garten.
Der Dom überragt die Schweriner Altstadt
Hinter dem "Alten Garten" beginnt die Schweriner Altstadt mit vielen schmalen Gassen und kleinen Straßencafés. Überragt wird die Altstadt vom Dom im Stil der Backsteingotik. Zu den Kunstgegenständen im Inneren gehören der mittelalterliche Kreuzaltar, das Triumphkreuz, das bronzene Taufbecken und die Orgel. Vor dem Dom trifft der Besucher auf die Skulptur eines großen Löwen - eine Kopie des Braunschweiger Löwen. Er erinnert an Heinrich den Löwen, der als Herzog von Sachsen und Bayern einst die Stadt Schwerin gründete.
Im Norden grenzt die Altstadt an den Pfaffenteich, der sich für einen Spaziergang anbietet. Vom Ufer aus bietet sich ein schöner Panoramablick auf die alte Bischofs- und Residenzstadt.
Barocke Schelfkirche
Östlich des Pfaffenteiches, hinter einer Reihe prächtiger Villen, liegt der Stadtteil Schelfstadt mit vielen historischen Häusern. Der Name stammt vermutlich vom niederdeutschen Wort Schelp, das für Schilf steht. Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt die Schelfkirche in der Puschkinstraße, die einzige stilreine Barockkirche in West-Mecklenburg mit einer wertvollen historischen Orgel des Orgelbauers Friedrich Friese und einem Altarbild des Schweriner Hofmalers Gaston Lenthe.
Wandern und Baden an Schwerins Seen
Schwerin ist eine außerordentliche wasserreiche Stadt. Mehr als zehn Seen umgeben die Landeshauptstadt und erstrecken sich teilweise bis ins Zentrum. Sie nehmen rund ein Drittel der Gesamtfläche ein. Am bekanntesten ist der Schweriner See im Osten der Stadt, mit mehr als 60 Quadratkilometern ist er Deutschlands viertgrößter See. Wanderwege und Badestrände machen ihn zu einem idealen Naherholungsgebiet. Außerdem bietet er viele Möglichkeiten für Wassersportler und zum Angeln.
See-Rundfahrten und Ufer-Spaziergänge
Den südlichen Teil des Schweriner Sees, den sogenannten Innensee, können Besucher hervorragend mit Ausflugsschiffen entdecken, die nur wenige Schritte von der Schlossinsel entfernt anlegen. Neben Rundfahrten auf dem Innensee gibt es auch Vier-Seen-Touren, Fahrten zum Außensee und zu der kleinen Insel Kaninchenwerder mit einem Aussichtsturm und einem Naturerlebnispfad.
Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann einen Spaziergang auf dem Franzosenweg machen. Der attraktive Rad- und Wanderweg führt vom Schlossgarten am Seeufer entlang bis nach Zippendorf. Der Stadtteil am südlichen Ufer bietet einen schönen Strand sowie Cafés und Restaurants mit Ausblick.
Freilichtmuseum Mueß am Schweriner See
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist das alte Fischer- und Bauerndorf Mueß, idyllisch am Südufer des Schweriner Sees gelegen. Ein Freilichtmuseum bietet Besuchern von April bis Oktober Einblicke in die harte Arbeits- und Lebenswelt der Bauern und Fischer eines mecklenburgischen Dorfes vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
Tiere aus aller Welt im Schweriner Zoo
Ebenfalls direkt am Schweriner See liegt der Zoo. Dort leben rund 1.500 Tiere aus fast 160 Arten, darunter Giraffen und Braunbären, Nashörner, Tiger und Humboldtpinguine. Besondere Attraktionen sind das Humboldt-Haus, eine südamerikanische Tier-Wohngemeinschaft mit Affen, Aras und Fischen sowie das Rote-Liste-Zentrum, in dem vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der asiatische Löwe leben.