Stettiner Haff: Natur und Fischerorte rund um Ueckermünde
Wälder, Wiesen und Wassersport: Nur wenige Kilometer von der Ostsee entfernt bietet die Landschaft am Stettiner Haff urwüchsige Natur, idyllische Dörfer und ideale Bedingungen zum Paddeln, Radfahren und Wandern.
Ruhig, idyllisch und trotz der Nähe zur Ostsee auch in der Hochsaison nicht überlaufen - so präsentiert sich das Stettiner Haff ganz im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern. Im Westen trennt Usedom, im Osten die polnische Insel Wollin das Haff fast vollständig von der Ostsee ab. Nur der westliche Teil des Haffs gehört zu Deutschland - die Grenze zu Polen verläuft mitten durch das Gewässer.
Radfahren und Wandern am Stettiner Haff
Wiesen, Buchenwälder, aber auch Dünenzonen, Heideflächen und Moore prägen die Landschaft der Haffküste. Sie lässt sich auf zahlreichen Wander- und Radwegen erkunden. Auch auf Strand muss man am Haff nicht verzichten: Zwischen den ausgedehnten Schilfflächen wurden zahlreiche kleine Badestrände angelegt.
Eine schöne Fahrrad-Rundtour führt auf 38 Kilometern von Ueckermünde rund um den Neuwarper See. Wer sich zwei Tage Zeit nimmt, kann den 114 Kilometer langen Stettiner Haff-Radweg erkunden, der den deutschen Teil des Haffs umrundet. Die Tour ist meist flach und lässt sich gut fahren. Um das gesamte Haff in Etappen von jeweils etwa 50 Kilometern zu umrunden, benötigt man eine Woche.
Reizvoll sind auch kombinierte Rad-Schiff-Tagesausflüge. Viele Fahrgastschiffe nehmen Fahrräder mit. Mit ihnen können Urlauber zum Beispiel von Ueckermünde nach Usedom übersetzen und die Insel mit dem Rad entdecken.
Mit dem Boot unterwegs auf dem Stettiner Haff
Ideal für Wasserwanderer ist die Uecker mit mehreren Rastplätzen am Wasser. Mit einer Wasserfläche, die sogar noch größer ist als die des Bodensees, ist das Haff ein erstklassiges Revier für Wassersportler. In Ueckermünde finden sich Segelboot- und Kanuverleihe. Ein- und mehrtägige Paddeltouren bieten sich auf der naturbelassenen Uecker an, die ins Stettiner Haff mündet. Sportboote können problemlos auch in polnischen Häfen anlegen. Zwischen beiden Ländern herrscht zudem reger Verkehr mit Ausflugsschiffen. So können Urlauber von deutschen Häfen, etwa in Ueckermünde oder Kamminke, nach Stettin oder Swinemünde starten.
Altwarp: Fischerdorf, Binnendünen und Wacholderheide
Ein besonderes Naturphänomen bietet sich bei dem kleinen Fischerdorf Altwarp am sogenannten Neuwarper See, der eigentlich eine Bucht im Haff ist. Dort befinden sich bis zu 15 Meter hohe Binnendünen, die nicht am Wasser, sondern ein ganzes Stück landeinwärts liegen. Sie sind ein Relikt der Eiszeit, als sich durch abfließendes Schmelzwasser große Schichten Sand in der Region ablagerten. Von oben bietet sich ein schöner Blick über das Haff. Ein Spaziergang führt von dort in das Wacholdertal. Inmitten eines Kiefernwaldes wachsen dort zahlreiche Wacholderpflanzen in vielen verschiedenen Formen.
Etwas weiter südlich am Neuwarper See liegt das idyllische Dorf Rieth. Ihm ist die Insel Riether Werder vorgelagert. Sie steht unter Naturschutz und darf nicht betreten werden, weil dort viele seltene Vogelarten wie Seeadler leben.
Ueckermünde: Der größte Ort am Haff
Größter und bekanntester Ort am deutschen Teil des Haffs ist Ueckermünde. Dort befindet sich auch ein Informationszentrum mit einer interaktiven Ausstellung zu den Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt des Naturparks Stettiner Haff.
Ältestes Gebäude im Ort ist das Schloss, in dem heute das Rathaus und ein Haffmuseum, das sich der regionalen Geschichte widmet, untergebracht sind. Der Schlossturm bietet einen schönen Ausblick über Stadt und Hafflandschaft.
Sehenswert ist neben der Altstadt mit vielen hübsch renovierten Häusern auch der angrenzende Stadthafen an der Uecker. Von dort starten Fahrgastschiffe zu Törns über das Haff. Beliebtes Ausflugsziel für Familien ist der Tierpark. Dort leben mehr als 400 Tiere aus 100 Arten, darunter Affen, Kängurus und Löwen.
Ausflugsziele in der Region
Südlich von Ueckermünde befindet sich mit dem Ukranenland in Torgelow ein sehenswertes Freilichtmuseum. Mit nachgebauten Häusern und Schiffen aus der Slawenzeit gibt es Einblicke in das Leben der Bevölkerung im frühen Mittelalter. Besucher können den Töpfern, Schmieden und Bronzegießern über die Schulter schauen oder selbst probieren, wie mühsam Handwerk im 10. Jahrhundert war.
Lohnend ist auch ein Abstecher zum Botanische Garten Christiansberg bei Luckow. Zu den Besonderheiten der privaten Anlage, zählt die große Pfingstrosen-Sammlung, der Magnoliengarten mit etwa 100 Sorten sowie ein Alpinum mit seltenen Gebirgspflanzen.
Einblicke in die Geschichte der Eisenbahn
Eisenbahnfreunde sollten einen Abstecher nach Pasewalk zum Erlebniszentrum des Vereins Lokschuppen Pomerania einplanen. Neben einer Modellbauanlage zeigt das Museum in einem ehemaligen Wasserturm historische Fernmelde- und Signaltechnik. Besondere Attraktion ist der Regierungswagen des einstigen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker.