Omikron BA.2: Wie verläuft die Erkrankung und schützt die Booster-Impfung?
Laut einer Studie bietet eine Booster-Impfung nur einen geringen Schutz vor einer Ansteckung mit der Omikron-Subvariante BA.2 des Coronavirus. Die Chance auf einen milden Krankheitsverlauf erhöht sie trotzdem.
Mehr als drei Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland mit Corona infiziert - und trotz frühlingshafter Temperaturen ist keine Entspannung der Lage in Sicht. Täglich kommen 300.000 Neuinfektionen hinzu - und jetzt infizieren sich immer mehr Menschen, die sich zwei Jahre lang gut vor dem Virus schützen konnten. Ein Grund für die vielen Infektionen ist die Virusvariante Omikron BA.2. War bereits Omikron BA.1 deutlich ansteckender als die vorherigen Varianten, gilt das noch umso mehr für die derzeit vorherrschende Subvariante BA.2.
Omikron BA.2 ist hochansteckend: Nur FFP2-Masken bieten Schutz
Es gibt Hinweise, dass Omikron BA.2 ähnlich infektiös zu sein scheint wie eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt: die Masern. Außer FFP2-Masken gibt es kaum noch Möglichkeiten, eine Infektion zu verhindern. Laut einer aktuellen Studie aus Katar bietet selbst eine Booster-Impfung nur noch geringen Schutz vor einer Ansteckung. Und so infizieren sich nun auch Menschen, die dank Impfung und Vorsichtsmaßnahmen bisher gut durch die Pandemie gekommen sind.
Warum sind die Krankheitsverläufe unterschiedlich schwer?
Es gibt verschiedene Faktoren, warum Infizierte unterschiedlich schwer erkranken:
- Viruslast: Anzahl der Viren, die bei der Infektion eingeatmet wurden
- Genetische Faktoren: Stärke des individuellen Immunsystems
- Impfschutz: selbst bei gleichem Impfstatus sind Menschen unterschiedlich gut vor dem Virus geschützt
Schwere Krankheitsverläufe besonders bei Ungeimpften
Dass nur relativ wenige Infizierte im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist vor allem auf die Impfung zurückzuführen. In Hongkong, wo nur sehr wenige Menschen geimpft sind, sterben derzeit sehr viele Menschen an Corona. Denn wenn Omikron BA.2 auf ungeimpfte Menschen trifft, drohen auch schwere Krankheitsverläufe.
Symptome beobachten und Werte an Hausarzt melden
Auch bei milden Verläufen können die Symptome unterschiedlich stark ausfallen. Wer unter Fieber und Brustschmerzen leidet, hat oft Schwierigkeiten, das selbst einzuschätzen. Daher ist es wichtig, die Hausärztin oder den Hausarzt über die folgenden Parameter auf dem Laufenden zu halten:
- Körpertemperatur: Steigt das Fieber längere Zeit über 39 Grad, kann Paracetamol die Temperatur senken.
- Krankheitsgefühl im Vergleich zum Vortag einschätzen
- Husten, Luftnot oder Druck auf der Brust
- Betroffene können sich ein Messgerät für den Sauerstoffsättigung im Blut besorgen und diesen Wert sowie die Herzfrequenz überprüfen. Auch einige Smartwatches können diese Werte bestimmen.
Die objektiven Parameter geben vielen Betroffenen ein gutes Gefühl, wie ihre Krankheit verläuft. Erst wenn sich mehrere Parameter im Vergleich zum Vortag verschlechtern, muss man sich wirklich Sorgen machen.
Medikamente und Hausmittel: Was hilft gegen die Corona-Symptome?
Gegen den Husten kann in Absprache mit dem Arzt ein Kortison-Spray helfen. Vor allem aber sollten die Betroffenen viel trinken, denn der Schleim in den Atemwegen kann sich nur lösen, wenn genug Wasser im Körper ist. Für jedes Grad Fieber einen Liter Wasser mehr pro Tag, lautet die Faustregel.
Bei anhaltenden Beschwerden Lungenfunktion und EKG prüfen
Nach spätestens zehn Tagen sollte das Virus nicht mehr nachweisbar sein. Doch bei vielen Betroffenen dauern die Beschwerden noch länger an. Sie klagen über anhaltenden Husten, Schlappheit und Kopfschmerzen - manchmal noch mehrere Wochen nach der Infektion. Wer längere Zeit unter Luftnot oder Druck auf der Brust bei Belastung leidet und immer müde ist, sollte seine Lungenfunktion überprüfen lassen - und vor einem sportlichen Neubeginn ein EKG schreiben lassen. Denn wer zu früh zu hart trainiert, riskiert eine gefährliche Herzmuskelentzündung.
Infektion nach Booster-Impfung sorgt für guten Schutz
Wer sich trotz Booster-Impfung mit Omikron infiziert, hat nach der Genesung immerhin einen guten Schutz vor allen Corona-Varianten. Das bedeutet aber nicht, dass die Infektion ohne Symptome abläuft, denn die Abwehrreaktion des Körpers ist meist deutlich zu spüren.
Booster hilft schwere Covid-Erkrankung zu vermeiden
Das Virus ist zurzeit überall, sodass sich eine Infektion kaum verhindern lässt. Wer die eigenen Chancen auf einen leichten Verlauf verbessern möchte, sollte sich unbedingt die Booster-Impfung verabreichen lassen und in Innenräumen weiter einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Damit hat man alles für eine möglichst gute Ausgangslage getan.
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