Neurosarkoidose erkennen und behandeln
Die Neurosarkoidose ist eine seltene Komplikation der Sarkoidose, einer systemischen Erkrankung des Bindegewebes: Durch Entzündungen bilden sich in verschiedenen Organen mikroskopisch kleine Knötchen aus funktionslosem Bindegewebe (Granulome). Oft sind die Lunge oder die Lymphknoten betroffen, seltener Haut, Augen, Herz, Nerven oder das Gehirn.
Bezieht sich die Erkrankung auf die peripheren Nerven oder das Gehirn, sprechen Mediziner von einer Neurosarkoidose. Sie tritt bei etwa ein bis fünf Prozent der Sarkoidose-Erkrankten auf.
Erste Symptome einer Neurosarkoidose treten typischerweise zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt.
Symptome bei Neurosarkoidose
Eine Neurosarkoidose kann diese Beschwerden verursachen:
- Ausfälle von Nerven im Gehirn, zum Beispiel Lähmungen der Gesichtsnerven
- Seh- und Hörstörungen
- Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Kopfschmerzen
- chronische Müdigkeit
- Fieber
- Verwirrtheit
- Depression oder Aggression
Diagnose: Welches Verfahren gibt Aufschluss?
Hilfreich für die Diagnose einer Neurosarkoidose sind:
- Magnetresonanztomographie (MRT) zur Darstellung der entzündlich veränderten Hirnhäute
- Entnahme von Gewebeproben aus dem Gehirn zum Nachweis der Granulome
- Entnahme von Nervenflüssigkeit (Liquorpunktion)
- Blutuntersuchung
- Röntgen- oder CT-Untersuchung der Lunge zum Nachweis einer systemischen Sarkoidose
Therapie mit Medikamenten
Eine Neurosarkoidose ist nicht heilbar. Die Symptome lassen sich oft durch Medikamente lindern, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppresiva), zum Beispiel Kortison. Nach dem Absetzen kommt es allerdings bei 20 bis 50 Prozent der Betroffenen zu einem Rückfall.