Warnstreik bei der Post: Millionen Sendungen bleiben liegen

Stand: 21.01.2023 17:59 Uhr

Im Tarifstreit bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft ver.di ihre Warnstreiks auch in Norddeutschland fortgesetzt. Am Sonnabend beteiligten sich zahlreiche Zusteller.

Allein in Niedersachsen und Bremen legten nach Gewerkschaftsangaben mehr als 1.300 Brief- und Paketzusteller ihre Arbeit nieder - mehr als doppelt so viele wie erwartet. In der Folge sind zahlreiche Briefkästen leer geblieben: Bundesweit blieben am Sonnabend laut Post rund drei Millionen Briefe und eine Million Pakete liegen. Insgesamt sollen rund 9.400 Beschäftigte dem Streikaufruf gefolgt sein. Zusätzlich zu den Warnstreiks sorgten "in einigen Regionen die durch den Wintereinbruch schwierigen Witterungsverhältnisse" für Einschränkungen, so die Post.

Streiks bei Post begannen in der Nacht zu Freitag

Die Arbeitsniederlegungen hatten bereits in der Nacht zu Freitag begonnen - zunächst in Brief- und Paketzentren. Betroffen waren etwa Hannover, Celle, Braunschweig, Göttingen, Bremen, Oldenburg und Osnabrück. Auch in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg legten Beschäftigte an mehreren Standorten ihre Arbeit nieder.

Warnstreik: Ver.di zufrieden mit Beteiligung

Die Gewerkschaft zeigte sich bereits zum Auftakt zufrieden mit Beteiligung an den Warnstreiks. Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden laut ver.di-Angaben auf Grund der Warnstreiks seit Freitag etwa 600.000 Briefe und 65.000 Pakete nicht zugestellt. Zuvor hatte es in der zweiten Verhandlungsrunde in Köln für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten keine Fortschritte gegeben. "Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen", sagte ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Ver.di fordert 15 Prozent mehr Geld und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung von 200 Euro bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Die Forderungen seien "notwendig, gerecht und machbar". Vom Erfolg der Deutschen Post dürften nicht nur die Aktionäre profitieren, ergänzte Thomas Warner, ver.di-Landesfachbereichsleiter Postdienste. Im Jahr 2022 habe der Postkonzern einen operativen Gewinn von 8,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Ver.di fordert Ausgleich von Reallohnverlusten

Kocsis betonte, dass der überwiegende Teil der ver.di-Mitglieder bei der Post ein niedriges Einkommen habe und Reallohnverluste nicht verkraften könne. "Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation. Darauf werden die Beschäftigten in den Betrieben nun eine klare Antwort geben und ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verleihen." Eine dritte Verhandlungsrunde soll am 8. und 9. Februar in Düsseldorf stattfinden.

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Das Logo der Deutschen Post ist samt Schriftzug auf einem gelben Hintergrund auf einem Hochhaus am Bahnhof Neumünster zu sehen. © NDR Foto: Pavel Stoyan

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Tausende Pakete sind am Donnerstag liegen geblieben. Die Gewerkschaft fordert zwölf Prozent mehr Lohn. (05.01.2023) mehr

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Hallo Niedersachsen | 20.01.2023 | 19:30 Uhr

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