Verschwommen sind die Rücklichter eines getunten Autos zu sehen. © picture alliance / Felix Kästle/dpa | Felix Kästle Foto: Felix Kästle

"Car-Freitag" in Niedersachsen: So fällt die Bilanz der Polizei aus

Stand: 08.04.2023 15:30 Uhr

Die Polizei hat am sogenannten Car-Freitag in Niedersachsen nur wenige Zwischenfälle verzeichnet. Die meisten Teilnehmenden der Tuning-Szene hätten sich grundsätzlich ordnungsgemäß verhalten, hieß es.

Unter anderem wurden Verfahren wegen illegaler Kraftfahrzeugrennen, Trunkenheit im Verkehr sowie Verstößen gegen das Pflichtversicherungsgesetz eingeleitet. In Hannover fiel den Beamten beispielsweise ein Auto auf, das im Bereich des Leibnizufers mehrfach auf rund 120 km/h beschleunigte, mehrere Fahrzeuge überholte und mit quietschenden Reifen anfuhr. Nachdem der 24-Jährige mit seinem Fahrzeug auf einer Sperrfläche wendete, wurde er schließlich von der Polizei gestoppt. Gegen den Mann wird wegen des Verdachts des unerlaubten Kraftfahrzeugrennens ermittelt. Dem 24-Jährigen wurde die Weiterfahrt untersagt und die Polizei erteilte ihm einen Platzverweis.

Spitzenreiter der Geschwindigkeitsverstöße: Mit 156 km/h in der 50er-Zone

Die Beamten in Hannover stoppten ein Auto mit 156 km/h in einer 50er-Zone sowie ein anderes Auto mit 131 km/h in einer 60er-Zone. Zudem leitete die Polizei Hannover fünf Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr und wegen Drogenverstößen ein. Weiterhin wurden vier Verfahren wegen illegalem Kraftfahrzeugrennen eingeleitet sowie drei Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz festgestellt. Zudem registrierten die Beamten 21 Mal sogenanntes Poserverhalten. Achtmal wurden außerdem unvorschriftsmäßige Zustände an Fahrzeugen festgestellt, sechsmal waren die jeweiligen Betriebserlaubnisse erloschen. Sechs Fahrzeuge wurden durch die Polizei beschlagnahmt.

Beamten untersuchen Fahrzeuge auf Hebebühnen

In Osnabrück kamen den Angaben zufolge rund 850 Anhänger der Szene zusammen. Hier beanstandete die Polizei 70 Fahrzeuge und leitete Verfahren ein, sagte ein Sprecher. Zudem gab es Anzeigen wegen zu hoher Geschwindigkeit. In Hildesheim wurden 16 Verfahren eingeleitet - bei 120 kontrollierten Fahrzeugen. Die Beamten untersuchten dabei die Wagen auf Hebebühnen in einer Polizeiwerkstatt. "Durch unsere konsequenten Kontrollen sorgen wir dafür, dass laute Motoren wieder leiser heulen", sagte der zuständige Polizeihauptkommissar Stephan Heinz. Auch in Oldenburg blieb es bei zwei Treffen der Tuning-Szene weitgehend ruhig. In neun Fällen wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Car-Freitag: Spezialisten untersuchen getunte Autos

Die Polizei hatte zuvor angekündigt, auf mögliche Ansammlungen von Leuten mit aufgemotzten Autos am Karfreitag vorbereitet zu sein. Vielerorts waren zusätzliche Beamten im Einsatz. Darunter sollten auch speziell ausgebildete Kräfte sein, die unzulässige Veränderungen an getunten Autos schnell erkennen können.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 08.04.2023 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Blick auf das Bosch-Werk Hildesheim. © dpa-Bildfunk Foto: Alicia Windzio

Bosch will 750 Stellen in Hildesheim streichen

Bis 2026 sollen die ersten 600 Arbeitsplätze wegfallen. Wirtschaftsminister Lies sprach von einem "herben Schlag". mehr