Suche nach Lithium: Esso erhält Genehmigung für weitere Gebiete
Der Tankstellenbetreiber Esso darf auf zehn weiteren Gebieten in Niedersachsen nach Lithium suchen. Eine entsprechende Genehmigung hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) zum 1. April erteilt.
Das teilte das LBEG am Donnerstag mit. Bereits im Dezember waren Esso vier sogenannte Erlaubnisfelder in fünf Landkreisen in Niedersachsen genehmigt worden, um nach dem Rohstoff zu suchen. Die Genehmigung gilt zunächst für fünf Jahre, also bis 31. Dezember 2029 beziehungsweise 31. März 2030. Esso, ein Tochterunternehmen des Ölkonzerns ExxonMobil, plant, Lithium für gewerbliche Zwecke abzubauen.
Rund 7.500 Quadratkilometer Fläche freigegeben
Insgesamt gebe es in Niedersachsen aktuell 20 Erlaubnisfelder, auf denen verschiedene Unternehmen nach Lithium suchen dürfen, heißt es vom Landesbergamt. Weitere Anträge lägen bereits vor. Die für die Suche freigegebene Fläche beträgt den Angaben zufolge rund 7.500 Quadratkilometer - etwa ein Sechstel der Gesamtfläche von Niedersachsen. Die Projekte würden sich jedoch nicht über die gesamte Fläche erstrecken, sondern auf kleine Teilbereiche konzentrieren, teilte der Chef des LBEG, Carsten Mühlenmeier, mit. Laut LBEG wurden die Erlaubnisfelder geprüft und die betroffenen Landkreise um Stellungnahme gebeten. Auch die betroffenen Städte und Gemeinden seien informiert worden.
In diesen Landkreisen liegen die Esso neu zugeteilten Erlaubnisfelder
- Landkreis Celle
- Landkreis Cloppenburg
- Landkreis Diepholz
- Landkreis Emsland
- Landkreis Harburg
- Landkreis Heidekreis
- Landkreis Lüneburg
- Landkreis Nienburg/Weser
- Landkreis Osterholz
- Landkreis Rotenburg (Wümme)
- Landkreis Uelzen
- Landkreis Vechta
- Landkreis Verden
- Delmenhorst
- Region Hannover
Lithiumförderung - Niedersachsen als führendes Bundesland?
Lithium wird verwendet, um Akkus beispielsweise für Smartphones und Elektroautos herzustellen. In Norddeutschland lässt sich der Rohstoff Mühlenmeier zufolge sehr ressourcenschonend abbauen. Perspektivisch, meint Mühlenmeier, könne Niedersachsen, zum Bundesland Nummer eins bei der Lithiumförderung werden. Beim sogenannten Bohrlochbergbau würde es laut LBEG an der Oberfläche nur kleinräumige Anlagen geben, ähnlich wie bei der Förderung von Erdgas. Über die Anlagen würde tiefes Thermalwasser aus Tausenden Metern Tiefe gefördert, aus dem der Rohstoff isoliert werde. Der Rest der Flüssigkeit soll anschließend zurückgeführt werden.
Genehmigung von bergrechtlichen Betriebsplänen muss noch folgen
Mit der Suche nach Lithium beginnen darf Esso auch mit der Genehmigung des LBEG allerdings noch nicht. Dafür braucht es noch bergrechtliche Betriebspläne, die vorgelegt und genehmigt werden müssen. Für diese sei unter anderem ein gesondertes Beteiligungsverfahren nötig, heißt es von dem Landesamt.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels war stellenweise von 7.500 Quadratmetern die Rede, die untersucht werden sollen. Es handelt sich selbstverständlich um 7.500 Quadratkilometer.
