Eine Person hält in einem Labor eine Glasschale mit Lithiumchlorid in den Händen. © Uwe Anspach/dpa

Esso darf in Niedersachsen nach Lithium suchen

Stand: 17.12.2024 17:04 Uhr

Der Tankstellenbetreiber Esso darf ab Januar in Niedersachsen nach Lithium suchen. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hat die Suche nach dem Rohstoff in fünf Landkreisen genehmigt.

Den Angaben zufolge handelt es sich um eine Gesamtfläche von mehr als 1.400 Quadratkilometern. Sie sei etwa sieben Mal so groß wie die Stadt Hannover, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Dienstag mit. Dem Tankstellenbetreiber wurden laut LBEG zunächst für zunächst fünf Jahre vier sogenannte Erlaubnisfelder "zur Aufsuchung des Rohstoffs" zugeteilt. Esso plant, den Rohstoff Lithium zu gewerblichen Zwecken abzubauen.

Das sind die vier Erlaubnisfelder, auf denen Esso nach Lithium suchen darf

  • Greetsiel IV: Von Emden entlang der Emsmündung bis an den Stadtrand von Norden (Landkreis Aurich) - auf einer Fläche von gut 325 Quadratkilometern
  • Hengstlage: Zwischen Wardenburg (Landkreis Oldenburg) und Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) - auch der Landkreis Cloppenburg soll betroffen sein - auf einer Fläche von gut 429 Quadratkilometern
  • Hemslingen: Von Rotenburg (Wümme) und Visselhövede (Landkreis Rotenburg) bis Schneverdingen (Landkreis Heidekreis) - auf einer Fläche von gut 453 Quadratkilometern
  • Wolterdingen: Direkt daran anschließend östlich anschließend bis nach Soltau (Landkreis Heidekreis) und Bispingen (Landkreis Heidekreis) - auf einer Fläche von knapp 236 Quadratkilometer

Esso hat 19 weitere Anträge in Niedersachsen eingereicht

Die Landkreise und Gemeinden seien vorab über die Antragstellungen informiert und vom LBEG konsultiert worden, hieß es von dem Tankstellenbetreiber. Der Schwerpunkt der Erkundung werde zunächst auf der Analyse vorhandener Daten liegen. Esso hat nach eigenen Angaben 19 weitere Anträge auf sogenannte Aufsuchungserlaubnisse in Niedersachsen eingereicht.

Lithium wird für E-Autos und Smartphones verwendet

Lithium soll in Norddeutschland perspektivisch im "Bohrlochbergbau" gewonnen werden. Dabei werden laut LBEG aus mehreren Tausend Metern Tiefe Flüssigkeiten gefördert, die Lithiumanteile enthalten und dabei isoliert werden. Die restlichen geförderten Flüssigkeiten können demnach wieder zurückgeführt werden. Umweltschützer hatten sich bereits skeptisch zum Lithium-Abbau geäußert. Sie fordern, dass in norddeutschen Regionen nicht gebohrt wird. Der Rohstoff Lithium wird für Akkus verwendet, die zum Beispiel in Smartphones und Elektroautos verbaut werden. Wegen der zunehmenden Verbreitung von E-Autos wird in den kommenden Jahren mit einer deutlich höheren Nachfrage gerechnet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 17.12.2024 | 18:00 Uhr

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Umweltschutz

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