Vorzeige-Gefängnis: Französischer Minister besucht JVA Meppen
Der französische Justizminister Gérald Darmanin hat am Freitag die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Meppen (Landkreis Emsland) besucht. Die Modulbauweise könnte Vorbild für Frankreichs Gefängnisse werden.
Dort seien die Haftanstalten oft deutlich überbelegt. Deswegen will Darmanin bis 2029 in Frankreich 15.000 neue Haftplätze schaffen. Die Modulbauweise in der JVA Meppen könnte als eine Quelle der Inspiration dienen, sagte Darmanin am Mittag. Denn das Bauen auf herkömmliche Weise würde viel zu lange dauern. Eine Modul-Lösung sei eine gute Alternative. Von der Planung bis zum Einzug der Gefangenen dauert es nur sechs Monate, heißt es vom niedersächsischen Justizministerium. Begleitet wurde Darmanin bei seinem Besuch von Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD).
Module werden wie Bausteine zusammengesetzt
Die Module im Meppener Gefängnis bestehen aus Stahlbeton und sehen von außen aus wie normale Gebäude. Sie lassen sich einfach zusammensetzen. Laut Wahlmann ist das deutschlandweit einzigartig. Der französische Minister und seine Delegation waren sehr interessiert daran, was die deutsche Seite zu sagen hatte. Dazu gehörten allerdings nicht nur positive Aspekte, denn das Modul-Gebäude hat mit Platz für 20 Insassen fünf Millionen Euro gekostet. Das ist laut Ministerium rund 30 Prozent teurer als ein normaler Bau. Fraglich ist, ob das französische Justizministerium angesichts 15.000 geplanter Plätze diese Kosten zahlen will.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version stand ein falscher Name des französischen Justizministers. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Der französische Justizminister heißt Gérald Darmanin.
