Sendedatum: 23.10.2022 | 11:04 Uhr
1 | 5 Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt. Um Unterernährung und den versteckten Hunger, also den Mangel an Mikronährstoffen, in den Griff zu bekommen, wird hier einiges getan. Anfang der 2000er-Jahre galten noch etwa die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren als „stunted“, also zu klein für ihr Alter und in ihrer Entwicklung zurückgeblieben. Eine der höchsten Raten Afrikas. Heute sind es 33 Prozent. Das Land ist auf dem richtigen Weg.
© NDR / Zeitenspiegel / Rainer Kwiotek, Foto: Rainer Kwiotek
2 | 5 Damit Eltern mit ihren mangel- und unterernährten Kindern gar nicht erst in die Kliniken des Landes kommen müssen, soll das Wissen um gesunde Ernährung direkt in den Dörfern verbreitet werden.
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3 | 5 In dem Dorf Chindamba, auf dem sandigen Platz in der Mitte des Ortes lodert ein Feuer. Darüber kleine und große Kochtöpfe, aus denen es zischt, blubbert, Rauch aufsteigt. Es gibt gekochten Spinat, rote Bohnen, Kürbisstampf, frittierte Donuts, Hähnchenschenkel. Alle hier sind Mitglieder von Eltern-Gruppen. Regelmäßig treffen sie sich, im kleinen Kreis in ihren Dörfern oder zu mehreren wie an diesem Morgen. Sie kochen und essen miteinander, zeigen sich neue Gerichte.
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4 | 5 Die Essgewohnheiten der Menschen zu verändern, ist nicht einfach. Es braucht dafür viele persönliche Treffen, zum Beispiel mit Eltern. So wird sichergestellt, dass alle in der Gemeinde über Ernährungsthemen Bescheid wissen. Alle Schwangeren und Eltern von Kindern unter fünf Jahren sind automatisch in dem Slow Food-Programm registriert. Dort schulen besonders erfahrene Mütter aus der Gegend, Nichtregierungsorganisationen wie UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen oder das malawische Rote Kreuz die Mentorinnen. Doch die Basis sind die Mütter im Dorf.
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5 | 5 Die 45-jährige Mary Madalo Harawa klärt im Norden Malawis bereits seit zehn Jahren Schulkinder über Ernährung auf. Mary ist Koordinatorin für Slow Food Malawi. 1986 in Italien gegründet, kämpft die Organisation weltweit für eine ökologische Landwirtschaft ohne Einsatz von chemischen Düngern, Pestiziden oder genverändertem Saatgut. In Afrika möchte Slow Food 10.000 Schul- und Gemeindegärten errichten, in denen diese Prinzipien unterrichtet werden.
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