Corona-Blog: Deutschland sagt weitere 383 Millionen Euro zu
Der Live-Ticker von NDR.de hat Sie auch am Sonnabend, 27. Juni, über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Hier können Sie das Geschehen des Tages nachlesen. Am Sonntagmorgen geht es mit einem frischen Live-Ticker weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Deutschland sagt weitere 383 Millionen Euro für Kampf gegen Corona zu
- Merkel warnt vor Leichtsinn in der Corona-Krise
- Scharbeutz und Haffkrug ließen Tagesbesucher nicht mehr rein
- Hilfe für Krabbenfischer in der Corona-Krise
- Niedersachsen: 1,2 Milliarden Euro an Corona-Hilfen genehmigt
- Gesamtzahl der bestätigten Infektionen steigt in Schleswig-Holstein um zwei, in Hamburg um zehn, in Mecklenburg-Vorpommern um drei und in Niedersachsen um 27 Fälle
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Die NDR.de Redaktion beendet ihre Live-Berichterstattung zur Corona-Krise für heute! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen geht es weiter mit einem neuen Coronavirus-Live-Ticker.
Entspannte Tourismus-Lage in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind viele Menschen unterwegs, um den Sommer zu genießen. Aber die befürchteten Staus an den Zufahrten zu den Inseln gab es heute nicht. Und auch Strände mussten - anders als in Schleswig-Holstein - nicht wegen Überfüllung gesperrt werden.
Feiern bei bestem Wetter in Corona-Zeiten
Bei den hochsommerlichen Temperaturen haben sich heute auch viele Hamburgerinnen und Hamburger draußen getroffen - etwa am Elbstrand. Aber für so manchen bleibt ein mulmiges Gefühl in den Menschenmengen.
Norderney verhängt Maskenpflicht in bestimmten Straßen
Die niedersächsischen Ferien-Orte an der Küste rechnen mit einem ersten Urlauber-Ansturm - weil nun auch in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien beginnen. Auf Norderney wurde deshalb eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in mehreren besonders hoch frequentierten Straßen eingeführt - zunächst bis zum 19. Juli. Durch die hohe Anzahl von touristischen Gästen herrsche in den vier Straßen ein dichtes Gedränge: Der Mindestabstand von 1,5 Meter könne nicht eingehalten werden, heißt es zur Begründung.
Deutschland gibt weitere 383 Millionen Euro für Kampf gegen Corona
Beim internationalen Spendenmarathon für Impfstoffe und Behandlungen gegen Covid-19 sind neue Hilfszusagen in Höhe von 6,15 Milliarden Euro zusammengekommen. Das teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Sie unterstrich zuvor in ihrer Rede, das Geld solle eingesetzt werden, um besonders verwundbare Länder zu unterstützen. Jeder Mensch auf der Welt müsse Zugang zu Tests, Behandlungen und Impfstoffen bekommen - egal wo er lebe, wo er herkomme oder wie er aussehe. Ähnlich äußerte sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Deutschland sagte auf der Geberkonferenz zusätzlich 383 Millionen Euro an Hilfen zu, während von der Leyen weitere 4,9 Milliarden Euro an EU-Mitteln ankündigte.
Merkel warnt vor Leichtsinn in der Corona-Krise
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Menschen vor leichtsinnigem Verhalten in der Corona-Krise gewarnt. Merkel sagte in ihrer wöchentlichen Videobotschaft, die von dem Coronavirus ausgehende Gefahr sei weiterhin ernst. Das zeigten die aktuellen Ausbrüche. Sie appellierte an die Bürger, sich an die Corona-Regeln zu halten, also den Mindestabstand zu wahren, im öffentlichen Raum einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und regelmäßig die Hände zu waschen. Die Kanzlerin betonte noch einmal, die Pandemie werde das zentrale Thema der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sein. Zunächst müsse es darum gehen, die Verbreitung des Virus weiter einzudämmen.
Bullmann für Beteiligung von Krisen-Gewinnern
Der SPD-Abgeordnete im Europa-Parlament, Udo Bullmann, begrüßt den Vorschlag von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, die Weltwirtschaft stärker am Kampf gegen die Corona-Krise zu beteiligen. Auf NDR Info sagte Bullmann, insbesondere ärmere Länder seien jetzt auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Daher halte er es für richtig, dass diejenigen Konzerne einen Beitrag leisteten, die in der Krise Gewinn gemacht hätten. Müller hatte im Bayerischen Rundfunk gefordert, Unternehmen wie den Internet-Händler Amazon zur Kasse zu bitten. Dieser sei in den vergangenen Monaten um 35 Milliarden Euro reicher geworden. Zudem zahle die Firma in Europa kaum Steuern, so der CSU-Politiker.
Niedersachsen: Verbandstag stimmt für Fußball-Saisonabbruch
Die Mitglieder des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) haben bei einem Außerordentlichen Verbandstag den Saisonabbruch im Amateurbereich unterhalb der Regionalliga Nord bestätigt. 91,1 Prozent stimmten heute in Barsinghausen für den entsprechenden Vorschlag des NFV-Vorstands. Damit enden 107 Tage nach der Unterbrechung aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Fußball-Ligen in Niedersachsen endgültig. Der Beschluss sieht vor, dass in den Tabellen die sogenannte Quotientenregelung angewendet wird. Alle Clubs auf den Aufstiegs- und Relegationsplätzen steigen auf, Absteiger gibt es nicht.
Haustiere in der Corona-Krise begehrt
Mit der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Haustieren zugenommen - beobachtet zum Beispiel Frank Weber, Leiter des Franziskustierheims in Hamburg. Er betont aber auch: "Wir haben jetzt genau die gleichen Anforderungen wie vor Corona. Diejenigen, die ins Tierheim kommen und ein Tier haben wollen, worüber ich mich freue, müssen mir aber beweisen, dass das Tier in guten Händen ist."
Karstadt/Kaufhof-Beschäftigte demonstrieren in Hamburg
Beschäftigte von Galeria Karstadt Kaufhof haben heute in der Hamburger Innenstadt gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu der Demonstration aufgerufen. Dem Aufruf waren nach Angaben der Polizei mehr als 100 Menschen gefolgt. Vier der sieben Karstadt/Kaufhof-Filialen in Hamburg sollen schließen. Schon länger kämpft die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ums Überleben. Durch die Corona-Krise hat sich die Situation noch einmal deutlich verschlimmert: Die Umsätze sind dramatisch eingebrochen. Jetzt werden wohl Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job verlieren.
Corona-Regeln: Strandkörbe im Dangast auf Drei-Meter-Abstand
Das niedersächsische Nordseebad Dangast ist zum Auftakt der Feriensaison gut ausgelastet. "Nicht zu 100 Prozent, aber die touristischen Zahlen sind gut", sagte Kurdirektor Johann Taddigs heute der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Einhaltung der Corona-Regeln funktioniere. An den Stränden seien etwa die Strandkörbe auf drei Meter auseinandergerückt, damit der Radius von 1,50 Meter eingehalten werden könne. Taddigs begrüßte die Attest-Regelung für Urlauber aus Corona- Risikogebieten. "Ich bin dankbar, dass jetzt eine vernünftige Regelung gefunden wurde, die für Schutz sorgt und auch umsetzbar ist." Seit Montag habe das Telefon wegen der Situation nicht mehr still gestanden.
Tierhaltung: Künast für verschärfte gesetzliche Standards
Die Grünen fordern mehr gesetzliche Standards in der Fleisch-Industrie. Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast sagte auf NDR Info, ein erheblicher Teil der Verbraucher lehne die herrschenden Verhältnisse ab. Gerade die junge Generation lege verstärkt Wert auf faire Arbeitsbedingungen und gute Tierhaltung. Daher müssten gesetzliche Standards verschärft werden, auch wenn die Branche sich dagegen wehren sollte, so Künast weiter. Der Druck auf die Fleischbranche war zuletzt wegen teils massiver Corona-Ausbrüche in einigen Schlacht- und Zerlegebetrieben gewachsen.
Hilfe für Krabbenfischer in der Corona-Krise
Die finanziellen Überbrückungshilfen für Krabbenfischer vom Bund sollen bis zum 1. September verlängert werden. Das teilte die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) aus Leer mit.
Häusliche Gewalt in MV: Experten rechnen mit Anstieg
Zu Beginn der Corona-Krise hatten es Fachleute befürchtet: Einen Anstieg von häuslicher Gewalt und Missbrauch in den eigenen vier Wänden. Wenn Familien längere Zeit auf engem Raum, in einer Wohnung bleiben müssen und soziale Kontakte durch Schule, Kita sowie Freunde und Bekannte wegfallen - dann ist Stress programmiert.
Feature über die Folgen der Grenzschließungen
Wird das "grenzenlose Europa" zu Grabe getragen oder kann aus den Lehren der Corona-Krise ein neues, stärkeres entstehen? In einem ARD-Radiofeature beschäftigen sich zwei Autorinnen mit den Folgen der Grenzschließungen im Zuge der Pandemie.
Tag der Architektur im Norden nur online
Traditionell findet am letzten Juni-Wochenende der Tag der Architektur in vielen Bundesländern statt. Dabei geht es nicht um architektonische Meisterleistungen der Geschichte, die seit Jahrhunderten das Bild einer Stadt prägen, sondern vor allem um moderne Architektur, die in der Gegenwart und in der Zukunft die Stadt prägen wird. In diesem Jahr werden wegen der Corona-Krise keine Besichtigungen vor Ort stattfinden. Aber online gibt es einiges zu sehen.
Hamburg: Zehn neue Infektionen bestätigt
In Hamburg sind im Vergleich zum Vortag zehn weitere Corona-Fälle bestätigt worden. Insgesamt gibt es damit 5.187 gemeldete Infektionsfälle. Rund 4.800 Personen gelten als geheilt. Am Donnerstag war noch von 4.900 Genesenen die Rede gewesen, das Robert-Koch-Instituts (RKI) hat seine Angaben korrigiert. Stationär in Hamburger Krankenhäusern behandelt werden derzeit 21 Menschen, elf davon auf einer Intensivstation. Die Zahl der Todesfälle in Hamburg liegt laut RKI unverändert bei 259. Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat bislang in 231 Fällen bestätigt, dass die Menschen an der Corona-Infektion starben. Das sind zwei mehr als am Vortag.
Scharbeutz und Haffkrug für Tagesbesucher abgeriegelt
Scharbeutz und Haffkrug haben die Notbremse gezogen. Weil bereits am Vormittag zu viele Tagestouristen in die Ostseeorte gekommen sind, ließ die parteilose Bürgermeisterin Bettina Schäfer verschiedene Zufahrtsstraßen von Polizei und Feuerwehr abriegeln. Trotz Absperrung in die Orte dürfen aber weiterhin Anwohner, Urlauber mit Buchungsbestätigung und Zweitwohnungsbesitzer.
Impfstoff: Wie kommen die Wissenschaftler voran?
Die Europäische Union will das Corona-Problem global angehen: Vor knapp zwei Monaten rief Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Japan, Kanada und einigen anderen Ländern eine Spenden-Initiative ins Leben. Das Ziel: Geld sammeln für die Entwicklung eines Impfstoffs, der für alle verfügbar und erschwinglich sein soll. Knapp zehn Milliarden Euro sind bis jetzt zusammengekommen. Aber wie kommen die Wissenschaftler bei der Entwicklung eines Impfstoffs voran?
Niedersachsen: 27 neue Corona-Fälle bestätigt
In Niedersachsen sind 27 neue Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden. Damit gibt es insgesamt 13.438 Fälle. 630 an Covid-19 Erkrankte wurden als verstorben gemeldet (plus eine Person gegenüber dem Vortag). Genesen sind in Niedersachsen laut Gesundheitsamt 11.929 der Infizierten (88,8 Prozent aller Fälle).
Lies plädiert für Verlängerung des Baukindergeldes
Niedersachsens Bauminister Olaf Lies (SPD) fordert eine Verlängerung des Baukindergeldes für weitere fünf Jahre. "Für viele Familien war und ist es in der Corona-Zeit nicht möglich, entsprechende Anträge rechtzeitig zu stellen", sagte Lies dem "Weser-Kurier". "Wenn wir Ende des Jahres mit dieser Förderung abrupt aufhören, bekommen diese Menschen ein Problem." Das Baukindergeld gebe gerade jungen Familien, für die es sonst finanziell nicht reichen würde, eine Perspektive, Eigentum zu schaffen. Dafür brauche es Verlässlichkeit und Planungssicherheit – auch mit Blick auf das Bauhandwerk und die Konjunktur insgesamt. Man dürfe niemanden zur Eile zwingen. "Jeder soll sich bewusst überlegen, ob er sich Eigentum schafft. Dafür braucht es die entsprechende Zeit."
Kommentar: Ein "Fleischgipfel" mit magerem Ergebnis
Beim "Branchengespräch Fleisch" haben Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU), Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen am Freitag für höhere Sozialstandards und mehr Tierwohl geworben. Dafür müssten die Fleisch-Preise steigen. Der Druck auf die Fleischbranche war zuletzt wegen teils massiver Corona-Ausbrüche in einigen Schlacht- und Zerlegebetrieben gewachsen. Michael Orth kommentiert:
Endspurt für Corona-Spendenmarathon - Konzert im TV zu sehen
Nach rund zwei Monaten endet heute ein großangelegter Spendenmarathon für den Kampf gegen die Corona-Pandemie. Online-Auftritte weltberühmter Musiker und eine große internationale Geberkonferenz sollen die Aktion abschließen. Sie hat bislang rund 9,8 Milliarden Euro eingebracht. Das Geld soll für die Entwicklung eines für alle zugänglichen Impfstoffes gegen Covid-19 genutzt werden. Als Redner auf der Konferenz sind unter anderem Kanzlerin Angela Merkel (CDU), der britische Premier Boris Johnson und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron eingeplant. Am Abend soll es dann ein Internet-Konzert mit Stars wie Coldplay, Justin Bieber und Miley Cyrus geben. Das Event wird von der EU-Kommission gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Global Citizen organisiert. Das virtuelle Konzert wird von TV-Sendern und Online-Plattformen auf der ganzen Welt gezeigt - in Deutschland um 20.15 Uhr auf ONE und um 1.40 Uhr im Ersten sowie danach drei Tage lang in der ARD Mediathek. Einen Live-Stream gibt es auch auf der offiziellen Seite Global Goal: Unite for Our Future ab 20 Uhr.
SH: Drei Neuinfektionen bestätigt, ein Fall korrigiert
In Schleswig-Holstein ist die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Infektionen binnen eines Tages um zwei auf jetzt 3.146 gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldete zwei Neuinfektionen im Kreis Stormarn und eine in Kiel, dafür wurde in Nordfriesland eine bereits bestätigte Infektion wieder zurückgenommen. Verstorben sind den Angaben zufolge in Schleswig-Holstein bislang 152 Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren. Als genesen gelten knapp 3.000 Corona-Patienten.
MV: Nicht alle Schlösser und Museen komplett geöffnet
Die Museen in Mecklenburg-Vorpommern dürfen seit Mitte Mai wieder öffnen, doch das Coronavirus hat für die Besucher noch immer Einschränkungen zur Folge. So können zum Beispiel Hörstationen und Touch-Bildschirme oft nicht benutzt werden, weil nicht genügend Personal vorhanden ist, um sie nach jeder Benutzung zu desinfizieren. In einigen Schlössern und Museen sind nicht alle Räume zu besichtigen, weil sie zu klein sind oder enge Gänge zu ihnen führen, in denen die Sicherheitsabstände nicht garantiert werden können. Im Jagdschloss Granitz auf Rügen etwa können die Besucher zwar fast alle Museumsräume besichtigen, die beliebte Turmbesteigung ist aber bis auf Weiteres nicht möglich. Der Ausblick vom Mittelturm werde deshalb für die Besucher auf einen Monitor im Museumsshop übertragen.
1,2 Milliarden Euro Unterstützung in Niedersachsen
In Niedersachsen sind nach gut drei Monaten staatlicher Unterstützung in der Corona-Krise inzwischen mehr als 1,2 Milliarden Euro an Hilfen geflossen oder genehmigt. Davon entfallen nach Angaben der landeseigenen NBank etwa 900 Millionen Euro auf bewilligte Zuschüsse und weitere 331 Millionen Euro auf Kredite. Die direkten Soforthilfen ohne Rückzahlungsverpflichtung konnten bis Ende Mai beantragt werden - 158.000 Anträge wurden eingereicht, 21.000 davon sind noch in der Prüfung. Bei Darlehen zur Sicherung der Liquidität sind nach wie vor Anträge möglich. Hier gab es bisher 11.500 Hilfsgesuche, 3.450 davon werden noch begutachtet. Während die Soforthilfe erst einmal nicht fortgeführt wird, sollen Zuschussprogramme als "Überbrückungshilfen" für kleine und mittlere Unternehmen weitergehen und sich an Betriebe richten, die noch auf eine längere Zeit hin auf Unterstützung angewiesen sind. Ziel sei es, mit dem Überbrückungsgeld im Juli zu starten. Die Prüfung der Anspruchsberechtigung werde dabei umfangreicher sein, und die genauen Konditionen für die Hilfe würden noch besprochen.
Hygiene-Experte vergleicht Infektionsrisiko mit Bingo-Gewinnchance
Die Gefahr, sich in Hamburg mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken, ist nach Meinung des Hamburger Mikrobiologen und Krankenhaushygienikers Johannes Knobloch derzeit so groß wie die Gewinnchance beim Bingo oder Lotto. "Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person, auf die ich treffe, ansteckend ist, liegt statistisch im Bereich des Lottos mit vier richtigen Zahlen und Zusatzzahl", sagte der Leiter der Krankenhaushygiene im Universitätsklinikum Eppendorf der Deutschen Presse-Agentur. Mit diesem Vergleich erklärte Knobloch, warum die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen und sogar eine Anti-Rassismus-Demonstration mit rund 14.000 Teilnehmern Anfang Juni nicht zu einer höheren Zahl an Infizierten geführt haben.
Ärztepräsidentin: Corona-Immunitätsausweis ist "Etikettenschwindel"
Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker hat sich gegen die Einführung eines Corona-Immunitätsausweises ausgesprochen. Notwendig sei zunächst der wissenschaftliche Nachweis, dass die Bildung von Antikörpern tatsächlich zu einer lebenslangen Immunität führe, sagte die Lungenfachärztin der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dazu gebe es noch keine belastbare Langzeituntersuchung. "Ein Antikörpernachweis ist nicht viel wert: Er sagt mir nicht, ob ich die Krankheit nicht noch einmal bekommen kann und auch nicht, ob ich nicht noch andere Menschen anstecken kann", sagte Wenker. Neben den medizinischen Gründen sprechen aus ihrer Sicht auch ethische Gründe gegen die Einführung eines solchen Ausweises.
Küstenorten droht Urlauber-Ansturm
Für das Wochenende erwarten der ADAC und die regionale Tourismusbranche einen Ansturm auf die Urlaubsgebiete an den Küsten in Norddeutschland. Schon gestern staute es sich stellenweise auf den Autobahnen, heute könnten Tagesausflügler auch die Zufahrtsstraßen in die Küstenorte verstopfen. Ungetrübt dürfte aber auch für sie das Strandleben in Corona-Zeiten nicht überall werden: Die Wetteraussichten versprechen nicht nur Sonnenschein.
Hotspots: Einigung auf neue Reisebeschränkungen
Angesichts des massiven Corona-Ausbruchs im Kreis Gütersloh haben Bund und Länder Beschränkungen für Reisende aus Städten oder Landkreisen mit hohem Infektionsgeschehen beschlossen. Sie dürfen nur dann in Hotels oder Ferienwohnungen untergebracht werden, wenn ein ärztliches Attest vorliegt, das sie als Corona-frei ausweist. Das geht aus einem Beschluss der Chefs von Bundeskanzleramt sowie Staats- und Senatskanzleien der Länder von gestern hervor.
So entwickeln sich die Neuinfektionen im Norden
In dieser Grafik liefern wir Ihnen einen Überblick über den Verlauf der Pandemie in den norddeutschen Bundesländern anhand der Zahlen der diagnostizierten Neuinfektionen. Allerdings sind die jeweils neuen Zahlen möglicherweise nicht komplett, da die Behörde immer noch neue Fälle nachmelden. Das lässt sich auch am Verlauf der Säulen erkennen: An Wochenenden werden weniger Fälle bekannt, zu Wochenbeginn gibt es einen höheren Ausschlag wegen der Nachmeldungen, die am Sonnabend und Sonntag liegen blieben.
Corona und die Folgen - Beiträge im NDR Fernsehen
Der Start in die "Coronavirus-Sommerferien", die Situation in der Fleischbranche, die Lage für Künstler und Gastronomen - das und mehr war gestern Abend Thema in Berichten in den Fernseh-Regionalmagazinen des Norddeutschen Rundfunks. Eine Auswahl zum Anklicken finden Sie hier:
Kein Sonnabend ohne NDR.de Live-Ticker
Guten Morgen aus der Redaktion von NDR.de. Heute berichten wir zum 18. Mal in Folge an einem Sonnabend per Live-Ticker über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Norddeutschland. Neben Nachrichten finden Sie auch Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am Freitag gab 39 neue bestätigte Corona-Fälle in Niedersachsen, vier in Schleswig-Holstein, fünf in Hamburg und je einer in Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 26. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 25. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 24. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 23. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 22. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 21. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 20. Juni 2020