Corona-Blog: Erste Bewohner verlassen Quarantäne-Hochhaus
Der Live-Ticker von NDR.de hat Sie auch am Montag, 22. Juni, über die wichtigsten Ereignisse zur Corona-Krise in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Ticker weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Göttingen: Erste Bewohner haben Quarantäne-Hochhaus verlassen
- Usedom: Urlauber aus Corona-Risikogebiet zurückgeschickt
- "Night of Light": Eventbranche weist auf dramatische Lage hin
- 30 Tönnies-Mitarbeiter aus Osnabrück unter Quarantäne
- Fünfte Stufe des Lockerungsplans in Niedersachsen erreicht
- Veranstalter: Reeperbahn Festival in Hamburg findet statt
- Neue Folge des "After Corona Clubs" ist online
- Corona-Neuinfektionen im Norden: zwei in Schleswig-Holstein, 21 neue Fälle in Niedersachsen, aber keine in Hamburg und in Mecklenburg-Vorpommern
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Analyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?
Gute Nacht, Norddeutschland!
Der Live-Ticker zu den Folgen der Corona-Pandemie für Norddeutschland legt jetzt eine etwa sechsstündige Pause ein. Vielen Dank fürs Mitlesen heute - kommen Sie gut durch die Nacht! Morgen früh geht es mit einem neuen Live-Ticker weiter.
"Night of Light" zur Lage der Veranstaltungsbranche
Mit der bundesweiten Aktion "Night of Light" hat die Veranstaltungsbranche auf ihre finanzielle Notlage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. In rund 200 Städten wurden Gebäude und Plätze rot angeleuchtet, darunter die Oper in Hannover, die Hamburger Elbphilharmonie, das Holstentor in Lübeck und das Brandenburger Tor in Berlin. Die Initiatoren sprachen von einem flammenden Appell und Hilferuf an die Politik. Mit dem Verbot von Großveranstaltungen sei einem kompletten Wirtschaftszweig die Arbeitsgrundlage entzogen worden.
Hamburg: "Altonale kurz & schmerzlos" geplant
Als Ersatz für die ausgefallene 17-tägige Altonale gibt es im September eine viertägige Kurzversion des Kulturfestivals im Hamburg-Altona. "Wir arbeiten daran, unter Berücksichtigung aller geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen und in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt ein Veranstaltungskonzept zu entwickeln, mit dem wir Mitte September doch noch etwas Altonale-Feeling aufleben lassen können - achtsam, leiser, kürzer", teilten die Veranstalter heute mit. Die "Altonale kurz & schmerzlos" sei vom 10. bis 13. September rund um den Platz der Republik geplant. Unter anderem soll es unter dem Titel "Mehr Meer" einen musikalischen Abend in der Christianskirche geben. Geplant seien auch Ausstellungen, eine Podiumsdiskussion, ein Open Air-Kino und "Art Bike Touren" - geführte Radtouren zu Galerien und Ateliers.
Göttingen: Erste Bewohner dürfen Hochhaus verlassen
Nach knapp fünf Tagen Quarantäne haben am Abend die ersten 350 Bewohner das Göttinger Hochhaus in der Groner Landstraße wieder verlassen dürfen. Sie waren zuvor zweifach negativ auf das Coronavirus getestet worden. Der Oberbürgermeister der Stadt, Rolf-Georg Köhler (SPD), hatte dieses Prozedere am Sonntag angekündigt, um die Lage zu entschärfen. "Wer zweimal negativ getestet ist, kann die Anlage maximal in Dreier-Gruppen und mit An- und Abmeldungen verlassen."
Aktuelle Corona-Beiträge aus dem NDR Fernsehen
Hier finden Sie ausgewählte Videos zur Corona-Krise in Norddeutschland, die am Abend im NDR Fernsehen gelaufen sind.
Feier in Corona-Zeiten: Hamburger SPD steht zu Grote
Rücktrittsforderungen und auch Kritik aus den eigenen Reihen: Der Druck auf Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) ist nach den Vorwürfen um Verstöße gegen Corona-Regeln bei einem Steh-Empfang groß. Doch die SPD-Fraktion lässt sich von der massiven Kritik am Innensenator offensichtlich nicht beeindrucken. Fraktionschef Dirk Kienscherf sagte nach einer nicht-öffentlichen Sitzung, Grote habe Rückhalt in der Fraktion. "Der Innensenator hat sich erklärt und hat sich noch mal entschuldigt. Er hat gesagt, das war ein einmaliger Fall und so etwas werde nie wieder vorkommen."
Hamburger Umfrage: Homeschooling ist anstrengend
Schüler und Schülerinnen, Eltern und Lehrkräfte in Hamburg sind zunehmend unzufrieden mit der Unterrichtssituation während der Corona-Krise. Das zeigt eine Umfrage der Schulbehörde. Alle Gruppen empfinden den Fernunterricht als "anstrengend". Die Eltern sind am wenigsten zufrieden: Unter ihnen fühlen sich 54 Prozent "stark belastet".
Oyten: Corona-Tests in neun weiteren Pflegeheimen
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Altersheim in Oyten lässt der zuständige Landkreis Verden die Mitarbeiter von neun weiteren Pflegeeinrichtungen in der Stadt testen. In einem der Heime wurden zudem bereits sämtliche Bewohner getestet, weil es dort einige Fälle mit fiebrigen Symptomen gab, teilte der Landkreis heute mit.
Usedom: Urlauber aus Corona-Risiko-Gebiet zurückgeschickt
Auf der Insel Usedom ist ein Ehepaar aus Gütersloh dazu aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen. Das teilte das Landratsamt des Kreises Vorpommern-Greifswald am Abend mit. Im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh hatte es einen massiven Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik der Firma Tönnies gegeben. Kreissprecher Achim Froitzheim bedauerte, dass die Feriengäste ihren Aufenthalt abbrechen müssen, verwies aber auf die geltende Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Demnach dürfen Personen nicht einreisen oder bleiben, wenn sie aus einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt kommen, in denen in den letzten sieben Tagen vor Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner höher als 50 ist.
Tennis-Profi Alexander Zverev in Quarantäne
Tennis-Star Alexander Zverev hat sich trotz eines negativen Tests auf Covid-19 während der umstrittenen Adria-Tour in Selbst-Quarantäne begeben. Das teilte der 23-jährige Hamburger heute mit. "Ich entschuldige mich bei jedem, den ich potenziell einem Risiko ausgesetzt habe, weil ich diese Tour gespielt habe", schrieb der Weltranglisten-Siebte. Stunden zuvor hatte Zverev bekannt gegeben, dass er negativ auf Covid-19 getestet worden sei. Zwei Spieler der Adria-Tour waren positiv getestet worden.
Wie ist die Lage rund ums Göttinger Hochhaus?
In Göttingen stehen rund 700 Bewohner eines Hochhauses unter Quarantäne. Am Wochenende versuchten etwa 100 von ihnen, die Absperrungen vor dem Gebäude zu durchbrechen. Acht Polizisten wurden verletzt. Wie ist die Lage vor Ort heute Nachmittag gewesen?
21 neue Coronavirus-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen sind binnen eines Tages 21 weitere Corona-Infektionen gemeldet worden. Die Gesamtzahl liegt damit bei 13.264 bestätigten Infektionen. In den Kliniken werden derzeit landesweit 247 mit dem Virus infizierte Patientinnen und Patienten behandelt: 49 Erwachsene benötigen intensivmedizinische Behandlung, auf den Intensivstationen müssen 21 Menschen beatmet werden.
30 Tönnies-Mitarbeiter aus Osnabrück in Quarantäne
Ein Mitarbeiter eines Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück (NRW) ist positiv getestet worden. Nun müssen die Kontaktpersonen des Infizierten ermittelt werden. Etwa 30 Werkvertragsarbeiter von Tönnies stehen im Raum Osnabrück sicherheitshalber unter Quarantäne.
Keine neue Infektion in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist bis Montagnachmittag keine weitere Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit sind landesweit weiterhin 792 Infektionsfälle registriert, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. 753 der Infizierten gelten als genesen.
Oldenburg sagt Kramermarkt ab
Die Stadt Oldenburg hat den für Oktober geplanten Kramermarkt für dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Das traditionsreiche Fest hatte in den vergangenen Jahren stets mehr als eine Million Besucher angelockt. Noch bis vergangene Woche habe man den Kramermarkt vorbereitet, teilte die Stadt am Montag mit. Doch die Infektionsschutzverordnung des Landes verbiete auch nach neuem Stand Großveranstaltungen mit über 1.000 Besuchern noch bis zum 31. Oktober. Der Kramermarkt sollte vom 2. bis 11. Oktober stattfinden.
Droht in Deutschland eine zweite Corona-Welle?
In Deutschland wächst die Sorge vor einer zweiten Welle von Corona-Infektionen. Das Robert Koch-Institut meldete zuletzt 537 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Besonders auffällig ist dabei, dass der Virus-Reproduktionsfaktor R über das Wochenende deutlich über den kritischen Wert von 1 geklettert ist. Allerdings liegt die Zahl der erfassten aktiven Corona-Fälle weiterhin sehr niedrig. Knapp 6200 Menschen gelten aktuell in Deutschland als infiziert, davon entfallen mehr als 2500 auf NRW. In anderen Bundesländern gibt es nur wenige aktive Fälle: In Mecklenburg-Vorpommern 18, in Schleswig-Holstein 23.
Job-Abbau in der Corona-Krise: Aktionswoche der IG Metall gestartet
"Wenn wir zusammenhalten, ist alles möglich": Unter diesem Motto hat die IG Metall Küste heute eine Aktionswoche gestartet. Damit will sie auf den drohenden Personalabbau in der Corona-Krise in verschiedenen Industriezweigen aufmerksam machen.
Corona-Warn-App fast zwölf Millionen Mal heruntergeladen
Knapp eine Woche nach dem Start ist die Corona-Warn-App bereits 11,8 Millionen Mal heruntergeladen worden. Allerdings reißt die Debatte nicht ab, warum die App nicht auf noch mehr älteren Smartphones läuft. Laut Regierungssprecher Steffen Seibert nutzt die App neue Techniken und Sicherheitsverfahren, die ältere Smartphones nicht leisten. "Sie läuft auf mehr als 85 Prozent der in Deutschland vorhandenen Smartphones", sagte er. Die Entwickler hätten zugesagt, noch einmal zu überprüfen, ob eine Steigerung möglich ist.
Corona-Regeln missachtet: Opposition fordert Grotes Rücktritt
Hamburgs Innensenator Andy Grote gerät wegen eines von ihm trotz Corona-Pandemie organisierten Empfangs zu seiner Wiederernennung als Senator weiter unter Druck. Nach CDU und AfD forderte nun auch die Linke den Rücktritt des SPD-Politikers.
Obdachlose in Hotels: Corona-Projekt beendet
Die Hotel-Unterbringung von Hamburger Obdachlosen zum Schutz vor dem Coronavirus ist zu Ende. Die Initiatoren zogen am Montag eine positive Bilanz. Insgesamt wurden rund 170 Personen in zehn Hotels über einen Zeitraum von drei Monaten einquartiert, wie die Diakonie Hamburg am Montag mitteilte. Der Corona-Schutz sei erfolgreich gewesen. Es sei keine Infektion gemeldet worden. Für die Initiative hatten Diakonie, Caritas, das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" und die katholische Tagesstätte "Alimaus" zusammengearbeitet.
Bier-Absatz auch im Mai eingebrochen
In der Corona-Krise wird in Deutschland immer weniger Bier verkauft. Nach der Steuerstatistik war es im Mai nicht einmal mehr halb so viel wie üblich. Die Steuereinnahmen beim Bier lagen rund 62 Prozent unter der Summe vom Mai 2019. "Die gesellschaftlichen Auswirkungen auf den Alkoholkonsum, Alkohol-Missbrauch und -Abhängigkeit infolge der Covid-19-Pandemie sind derzeit noch nicht abschätzbar", erklärte das Gesundheitsministerium. Schon im April war deutlich weniger Bier verkauft worden als im April 2019.
"After Corona Club": Wird eine Verkehrswende eingeläutet?
Während der Corona-Beschränkungen ging der Verkehr stark zurück. Doch wie entwickelt sich jetzt die Mobilität? Barbara Lenz, Professorin für Verkehrsgeografie an der Humboldt-Universität Berlin, erläutert im "After Corona Club" die Zukunftsaussichten für verschiedene Verkehrsmittel.
Niedersachsens Einzelhändler kämpfen mit Corona-Folgen
Zwei Monate nach der Wiedereröffnung der Geschäfte in Niedersachsen kämpfen viele Einzelhändler noch mit den Folgen der Corona-Krise. Abseits der Lebensmittelbranche habe etwa jeder dritte Betrieb wegen geringerer Umsätze "spürbare Existenzängste", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack. "Leider hat das Kundeninteresse noch nicht wieder das Vor-Krisen-Niveau erreicht." Kritik gebe es immer häufiger an der Maskenpflicht. Ein Einkaufsbummel oder Einkaufserlebnis sei nur schwer damit in Einklang zu bringen. Angesichts weniger Neuinfektionen in vielen Orten sei es daher wünschenswert, statt der Maskenpflicht eine Trage-Empfehlung auszusprechen, sofern die Mindestabstände eingehalten werden können, sagte Krack.
Versuchsballon Reeperbahn Festival
Obwohl größere Veranstaltungen bis Ende Oktober Corona-bedingt nicht erlaubt sind, wird das Hamburger Reeperbahn Festival vom 16. bis zum 19. September wie geplant über die Bühne gehen. Der Hauptgrund: Das viertägige Clubfestival ist seinem Wesen nach eine dezentrale Veranstaltung mit vielen kleinen Einzelkonzerten ist, wie Festivalchef Alexander Schulz sagte. So könnten Abstands- und Hygieneregeln komplett eingehalten werden. Das Festival werde so zum Experimentierfeld für andere Veranstalter.
Innensenator Grote: "Das war ein Fehler"
Nach heftiger Kritik wegen Verstoßes gegen Corona-Auflagen hat sich Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) für einen Stehempfang anlässlich seiner Wiederwahl öffentlich entschuldigt. Es sei ein Fehler gewesen und es tue ihm leid, erklärte Grote am Montag im Gespräch mit NDR 90,3.
Corona-Beiträge im NDR Hörfunk
In vielen Einzelbeiträgen berichtet der NDR Hörfunk auch heute wieder über die Auswirkungen der Corona-Krise. Hier eine Auswahl der Audios:
Keine Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg liegt die Zahl der Corona-Infizierten unverändert bei 5.169. Seit Sonntag sei keine Neuinfektion hinzugekommen, teilte der Senat am Montag mit. Rund 4.800 der Infizierten gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts als genesen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde werden 22 Infizierte aus Hamburg und dem Umland stationär in Krankenhäusern behandelt. Zwölf Infizierte liegen auf Intensivstationen.
Nach Randale: Eine Festnahme in Göttingen
In Göttingen hat es nach den Ausschreitungen an einem unter Quarantäne stehenden Wohnkomplex eine Festnahme gegeben. Ein Tatverdächtiger wurde vorübergehend am frühen Sonntagabend auf dem Gelände wiedererkannt und festgenommen.
Lufthansa: Sorgen um Rettungspaket
Bei der durch die Corona-Krise angeschlagenen Lufthansa wachsen die Sorgen: Für die Staatshilfen über neun Milliarden Euro steht noch das Ja der Aktionäre aus. Von denen haben sich aber zu wenige für die Hauptversammlung am Donnerstag dieser Woche angemeldet.
Zwei neue Coronavirus-Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus um zwei Fälle erhöht. Insgesamt wurden damit 3.136 Infektionen registriert, rund 3.000 Infizierte gelten aber als wieder gesund. Neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gab es nicht, die Zahl blieb bei 152. In Krankenhäusern wurden nach dem jüngsten Stand sechs an Covid-19 Erkrankte behandelt.
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"Vieles wäre vor Corona unvorstellbar gewesen"
Die Corona-Maßnahmen haben das Leben in Deutschland in den vergangenen Monaten stark beeinträchtigt. Was spricht dafür, dass sich die Corona-Krise tatsächlich als Zäsur im Gedächtnis einprägen wird? Ein Gespräch mit Wolfgang Müller, Redakteur für Zeitgeschichte bei NDR Info.
Corona-Krise stärkt die Wander-Lust
Solange in der Corona-Krise Fernreisen schwierig bis unmöglich sind, suchen viele Menschen in Niedersachsen offenbar Erholung beim Wandern. Wandervereine und Touristikzentralen berichten jedenfalls von steigendem Interesse. "Die Nachfrage nach Wanderkarten hat enorm zugenommen", sagte Ulrich Gövert, Vorsitzender des Wanderverbandes Niedersachsen, der Deutschen Presse-Agentur. Doch die Corona-Beschränkungen verändern auch das Wandern. Das Fernwandern, die "klassische Wochenwanderung" von Quartier zu Quartier, werde in diesem Sommer schwieriger, erwartet Gövert. Als Alternative bieten sich Tageswanderungen an mit der Anreise von zu Hause oder einem festen Quartier.
Meeresmuseum in Stralsund hat wieder geöffnet
Das Meeresmuseum in der Stralsunder Altstadt öffnet heute nach dreimonatiger Corona-Zwangspause wieder. Besucher müssen Hygiene- und Abstandsregeln beachten. Nur knapp 300 Menschen dürfen gleichzeitig in die Ausstellung. In den dunklen Aquarienbereichen wurden Sackgassen abgesperrt, um den Besucherstrom zu lenken.
Veranstaltungsbranche macht auf finanzielle Notlage aufmerksam
Mit der bundesweiten Aktion "Night of Light" wirft die Veranstaltungsbranche heute ein Schlaglicht auf ihre finanzielle Notlage durch die Corona-Krise. Seit dem 10. März sind die Aufträge für Beleuchter, Tontechniker und Bühnenbauer nahezu komplett weggebrochen. In den Unternehmen herrscht Unverständnis darüber, dass in dem beschlossenen Konjunkturpaket der Bundesregierung kein Sonderhilfsfonds für Veranstaltungsunternehmen in der jetzigen Situation vorgesehen ist.
Freie Zimmer in Studierenden-Wohnheimen in Niedersachsen
Dass wegen der Corona-Pandemie viele Studierende aus dem Ausland nicht einreisen können oder wollen, hat offenbar auch Folgen für die Studentenwerke. Nach Recherchen von NDR 1 Niedersachsen fehlen den Studentenwohnheimen im Land derzeit Bewohner. Knapp 1.000 der rund 16.000 Zimmer in Niedersachsen stehen leer. Die Studentenwerke, die die Wohnheime unterhalten, haben dadurch teils massive finanzielle Einbußen.
R-Wert in Deutschland steigt an
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, ist (Stand: 21.6., 0 Uhr) nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) auf 2,88 gestiegen. Am Vortag lag er noch bei 1,79. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Der Wert reagiert laut RKI empfindlich auf kurzfristige Änderungen der Fallzahlen, etwa verursacht durch einzelne Ausbrüche. Insbesondere bei einer insgesamt kleinen Anzahl von Neuerkrankungen könne dies zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen.
Hamburger Hilfsprogramm für "strukturell wichtige" Firmen
Hamburg will sich wegen der Corona-Krise vorübergehend an einigen privaten Unternehmen beteiligen. Für das Programm, das im Herbst starten soll, hat Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) im Gespräch mit NDR 90,3 erste Eckpunkte vorgelegt.
Corona-Infektionen: WHO meldet Rekord-Anstieg
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet einen Rekordanstieg bei den weltweiten Coronavirus-Fällen. Die Gesamtzahl der Neuinfektionen ist nach offiziellen Daten innerhalb eines Tages um 183.020 gestiegen. Laut WHO meldeten Nord- und Südamerika mit über 116.000 den größten Teil der Neuinfektionen. Weltweit sind nach Angaben der WHO während der Corona-Pandemie mehr als 8,7 Millionen Menschen an dem Virus erkrankt. Mehr als 461.000 Menschen starben infolge einer Covid-19-Erkrankung. Bislang war am 18. Juni mit 181.232 Fällen der größte Anstieg seit dem Ausbruch des Virus verzeichnet worden.
Hier finden Sie einen Überblick über den Verlauf der Pandemie in den norddeutschen Bundesländern anhand der Zahlen der diagnostizierten Neuinfektionen. Allerdings sind die jeweils neuen Zahlen möglicherweise nicht komplett, da die Behörden immer noch neue Fälle nachmelden. Das lässt sich auch am Verlauf der Säulen erkennen: An Wochenenden werden weniger Fälle bekannt, zu Wochenbeginn gibt es einen höheren Ausschlag wegen der Nachmeldungen, die am Sonnabend und Sonntag liegen blieben.
Hamburg: Ausbildung zur Pflegefachkraft gefragt
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wird in Hamburg trotz - oder gerade wegen - der Corona-Krise stark nachgefragt. Das Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe verzeichnet die höchste Anmeldungszahl seit sieben Jahren. "Die Ausbildung startet im August - und schon jetzt haben wir einem Drittel mehr Bewerberinnen und Bewerbern zugesagt: 172 statt 129", sagte Leiter Holger Graber. Das Ansehen der Pflegeberufe habe sich in den vergangenen Wochen erheblich verbessert. Auch die Anzahl der Bewerbungen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist während der Corona-Pandemie auf einem hohen Niveau geblieben.
Schwierige Spargelernte geht zu Ende
Die zwischenzeitlich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise in Gefahr scheinende Spargelernte geht in diesen Tagen zu Ende - und die Bilanz der Landwirte fällt offenbar positiv aus. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Spargelbauern in Mecklenburg-Vorpommern ergab, dass Erträge und Qualität durchschnittlich bis gut ausgefallen seien. Als zu Beginn der Corona-Pandemie die Grenzen in Europa geschlossen wurden, sollten zunächst auch keine ausländischen Erntehelfer einreisen dürfen. Letztlich konnten aber doch Saisonkräfte nach Deutschland fliegen, etwa aus Polen, Rumänien und Bulgarien. Es seien aber weniger Arbeiter als sonst gewesen, hieß es von den Anbauern.
Neue Lockerungen in Niedersachsen, SH und MV
Zum Start in die Woche fallen erneut diverse Corona-Auflagen - insbesondere in Niedersachsen. Dort können sich jetzt zum Beispiel wieder Gruppen von bis zu zehn Personen treffen. Bislang war dies auf Mitglieder aus zwei Haushalten beschränkt. Auch das Picknicken und Grillen im Freien ist möglich. Außerdem fällt der Startschuss für Kinos, Theater, Indoor-Freizeiteinrichtungen und Saunen.
Kitas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sollen eine ausgeweitete Betreuung für alle Kinder anbieten. In Schleswig-Holstein können alle Jahrgänge im Klassenverband in die Schule gehen. Die vollständige Übersicht aller Änderungen:
Corona-Beiträge im NDR Fernsehen
Die Landesmagazine des NDR Fernsehens haben auch gestern Abend wieder in vielen Einzelbeiträgen über die Auswirkungen der Corona-Krise berichtet. Hier die Filme:
Kommen Sie gut in die Woche!
Guten Morgen! Wir berichten auch heute in einem Live-Ticker über die Coronavirus-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Norddeutschland. Sie finden bei uns neben Nachrichten auch Inhalte aus den Hörfunk- und Fernsehprogrammen des Norddeutschen Rundfunks.
Am Sonntag gab es mit Blick auf die Neuinfektionen im Norden folgende Zahlen: Niedersachsen bestätigte 122 weitere Infektionen, Schleswig-Holstein eine und Hamburg sieben. In Mecklenburg-Vorpommern gab es keinen neuen registrierten Fall, in Bremen drei. Die folgende Tabelle gibt die gesamte Statistik der erfassten Fälle seit Ausbruch der Pandemie wieder:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 21. Juni
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 20. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 19. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 18. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 17. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 16. Juni 2020
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 15. Juni 2020