Corona-Blog: Neues Infektionsschutzgesetz kann in Kraft treten
NDR.de hat am Mittwoch, 18. November ausführlich über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag setzen wir unsere Berichterstattung per Blog fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bundestag und Bundesrat beschließen geändertes Infektionsschutzgesetz
- Niedersachsen will Besuchsmöglichkeiten in Heimen nicht beschränken
- Kinderschutzverbände kritisieren Kontaktbegrenzungen als kinderfeindlich
- Niedersachsen will 45 Millionen Euro in den Corona-Schutz an Schulen investieren
- Am Mittwoch bestätigte Corona-Fälle: in Niedersachsen 1.320 (vor einer Woche: 1.512), in Schleswig-Holstein 294 (252), in Hamburg 246 (396), in Mecklenburg-Vorpommern 173 (117) und in Bremen 296 (217) - bundesweit 17.561 (18.500)
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer heutigen Corona-Berichterstattung auf NDR.de. Wir melden uns morgen früh gegen 6 Uhr mit einer neuen Ausgabe unseres Blogs wieder. Kommen Sie gut durch die Nacht!
Die Corona-Krise im NDR Fernsehen
Die Reform des Infektionsschutzgesetzes und die Demo dagegen in Berlin war heute Abend ein Thema in der NDR Info Sendung um 21.45 Uhr. In den NDR Regionalmagazinen um 19.30 Uhr wurden auch andere Aspekte der Corona-Krise beleuchtet - unter anderem die Verteilung der Corona-Finanzhilfen, die Kontrolle der Quarantäne-Einhaltung oder die Situation an den Schulen. Hier einige der Beiträge:
Kommentar: "Ein Fortschritt im Kampf gegen das Virus"
Während im Bundestag in Berlin heute über das neue Infektionsschutzgesetz debattiert wurde, gingen draußen Tausende dagegen auf die Straße. Viele von ihnen meinen, das neue Gesetz schränke ihre Grundrechte ein. Dabei stärkt die Neufassung die Rechte von Bürgerinnen und Bürger, indem sie das Parlament als Kontrollinstanz der Regierung bestätigt. NDR Info Hauptstadtkorrespondent Alfred Schmit lobt die Regelung in seinem Kommentar.
Tschentscher befürwortet Infektionsschutzgesetz
Das geänderte Infektionsschutzgesetz ist heute im Eiltempo verabschiedet worden. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) verteidigte die Neuregelung im Bundesrat gegen Kritik. Die Schutzmaßnahmen seien ein "Sonderopfer, das wir zum Schutz der Älteren und Schwächeren, zum Schutz von Leben und Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger solidarisch erbringen müssen."
Karte: Die Infektionslage in Norddeutschland
Unsere Karte zeigt die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz nach Landkreisen. Die meisten Regionen liegen über dem oberen Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Nur wenige Kreise verzeichnen weniger als 50 entsprechende Fälle. Um die Werte in den Kreisen zu sehen, fahren Sie mit der Maus über die Landkreise (Desktop) oder tippen Sie auf den entsprechenden Kreis (Smartphone und Tablet):
Bremen weitet morgen Maskenpflicht aus
In der Stadt Bremen muss von morgen an auf weiteren Straßen und Plätzen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sagte: "Es geht kein Weg daran vorbei. Wir müssen diese Maßnahmen ergreifen. Sie tragen zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger bei." Unter anderem besteht die Maskenpflicht jetzt auf dem Bahnhofsvorplatz von Bremen sowie in Teilen von Gröpelingen, Hemelingen und Vegesack. Ausgenommen seien unter Sechsjährige sowie Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen könnten. Auch wer auf dem Rad unterwegs ist, braucht keinen Mund-Nasen-Schutz.
296 neue Corona-Fälle in Bremen
Bremen verzeichnet erneut viele Corona-Neuinfektionen. Den Behörden wurden seit gestern 296 neue Corona-Fälle gemeldet - heute vor einer Woche waren es 217. Wie Radio Bremen meldete, stieg die Gesamtzahl seit Pandemie-Beginn auf 8.753. In Bremen selbst liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 181,5, in Bremerhaven bei 102,8.
Impfzentren: Kassenärztliche Vereinigung befürchtet Personalmangel
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) warnt vor Personalmangel in den geplanten Corona-Impfzentren. Um die Versorgung in den ambulanten Praxen sicherzustellen, müssten auch Ärzte im Ruhestand und Medizinstudenten für die Impfzentren gewonnen werden, teilte die KVN der "Bild"-Zeitung mit. Gleichzeitig bekräftigten die Kassenärzte ihr Hilfsangebot. "Die KVN wird das Land bei der Werbung um Ärzte für die Impfzentren in Niedersachsen unterstützen", sagte der Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch der Zeitung. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann und Innenminister Boris Pistorius (beide SPD) wollen morgen Vormittag das Konzept der Landesregierung bei der Einrichtung der Impfzentren vorstellen
Novelle des Infektionsschutzgesetzes kann in Kraft treten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das neue Infektionsschutzgesetz ausgefertigt. Das teilte das Bundespräsidialamt soeben in Berlin mit. Das zuvor von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetz kann nun nach der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten.
Senatorin: Etwas niedrigere Infektionszahlen nicht überbewerten
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hat davor gewarnt, die leicht zurückgehenden Neuinfektionen als belastbare Entwarnung anzusehen. "Die Anzahl der Krankenhaus-Patienten dürfte wahrscheinlich sogar noch steigen, weil schwere Verläufe nicht unmittelbar nach einer Infektion auftreten, sondern erst etliche Tage später", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Für die kommenden Wochen werden wir gut beraten sein, weiter vorsichtig vorzugehen." Sie ist überzeugt: "Verordnung und Beschlüsse hin oder her - insbesondere an Weihnachten wird es viele Begegnungen von Menschen geben. Das müssen wir berücksichtigen."
Hamburgs Schulsenator für Wechselunterricht
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) kommt eine wichtige Rolle zu. Er arbeitet für die SPD-Kultusminister an Vorschlägen, wie es mit den Schulen während der Corona-Pandemie weitergehen soll. Auch Rabe spricht sich nun für die Einführung eines Wechselunterrichts aus, wobei jeweils nur ein Teil der Schülerinnen und Schüler am Präsenzunterricht teilnimmt, während der Rest zu Hause lernt. Allerdings legt Rabe die Latte dafür hoch: Erst ab einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von mehr als 200 sollten Schulen reagieren. Zudem hat er weitere Maßnahmen im Blick.
Schleswig-Holstein enthielt sich bei Schutzgesetz-Abstimmung
Bei der heutigen Bundesrats-Abstimmung über das neue Infektionsschutzgesetz hat sich Schleswig-Holstein enthalten. Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Kieler Landtag, Oliver Kumbartzky, bemängelte, dass die Große Koalition in Berlin nicht auf die Opposition zugegangen sei. Seiner Ansicht nach sollte das Gesetz "durchgepeitscht" werden. Im "Jamaika"-Koalitionsvertrag von CDU, Grünen und FDP sind Bundesrats-Enthaltungen festgelegt, sofern die drei Regierungspartner sich nicht einig sind.
173 neue Corona-Fälle im Nordosten
In Mecklenburg-Vorpommern hat es seit gestern 173 laborbestätigte Corona-Neuinfektionen gegeben - heute vor einer Woche waren es 117. Die Gesamtzahl seit Pandemie-Ausbruch liegt damit bei 4.789. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Nachmittag mit. Die meisten neuen Fälle gab es in den Kreisen Vorpommern-Greifswald (+49) und Nordwestmecklenburg (+27). Fünf weitere Menschen verstarben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. 402 Patienten werden laut Lagus in Krankenhäusern behandelt, 50 davon intensivmedizinisch. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 43,2 am Dienstag auf 46,6.
Klinik-Mitarbeiter infiziert: OP-Verschiebungen in Rostock
Im Südstadtklinikum in Rostock sind elf Pflegekräfte und Ärztinnen bzw. Ärzte an Covid-19 erkrankt. Deshalb werden planbare Operationen verschoben, wie das Krankenhaus am Nachmittag mitteilte.
Bundestag und Bundesrat beschließen Infektionsschutzgesetz-Änderungen
Nach dem Bundestag hat am Nachmittag auch der Bundesrat die Reform des Infektionsschutzgesetzes passieren lassen. Damit kann die Novelle nach Ausfertigung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kraft treten. Zuvor hatte es im Bundestag eine kontroverse Debatte gegeben. Neben Union und SPD stimmten auch die Grünen der Regierungsvorlage dort zu. FDP, die Linke und AfD lehnten das Gesetz ab. Ziel des Gesetzes ist es unter anderem, bislang per Verordnung erlassene Corona-Maßnahmen gesetzlich zu untermauern und konkret festzuschreiben. Im Infektionsschutzgesetz war bisher nur allgemein von "notwendigen Schutzmaßnahmen" die Rede, die die "zuständige Behörde" treffen kann. Nun werden mögliche Maßnahmen konkret aufgelistet, etwa Abstandsgebote, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen oder Beschränkungen im Kultur- und Freizeitbereich. Auch ist eine zeitliche Beschränkung der Maßnahmen festgeschrieben. Die abschließende Beratung wurde von Protesten im Regierungsviertel gegen die Corona-Maßnahmen begleitet. Die Polizei sprach von mehr als hundert Festnahmen.
Impfstoff von Biontech und Pfizer sogar zu 95 Prozent wirksam
Der in Zusammenarbeit mit dem deutschen Partner Biontech entwickelte Impfstoffkandidat des US-Unternehmens Pfizer ist weiteren Studienergebnissen zufolge sogar zu 95 Prozent wirksam. Das Mittel scheine ältere Menschen zu schützen, die das höchste Risiko haben, nach einer Covid-19-Erkrankung zu sterben, teilte der Konzern mit. Pfizer hatte bereits vergangene Woche Ergebnisse seiner Studie veröffentlicht und da von einer 90-prozentigen Wirksamkeit gesprochen. Für den Impfstoff wolle man innerhalb von Tagen eine Zulassung bei der US-Behörde FDA beantragen.
Virologin Marylyn Addo erhält Auszeichnung Medizinerin des Jahres
Die Virologin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat die Auszeichnung Medizinerin des Jahres 2020 erhalten. Die Leiterin der Sektion Infektiologie, die aus Nordrhein-Westfalen stammt, erhalte den undotierten German Medical Award für ihre Arbeit an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus, teilte der German Medical Club am Mittwoch mit. Er verleiht den Preis eigenen Angaben zufolge jährlich in unterschiedlichen Kategorien an Kliniken, Ärzte, Praxen, Forscher und Unternehmen, die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben. Statt der geplanten Gala in Düsseldorf gab es am Dienstagabend wegen der Corona-Pandemie lediglich eine Online-Veranstaltung.
Ironie, Romantik oder Horror: Wie europäische Länder für Corona-Maßnahmen werben
Politik im Dauer-Krisenmodus: Wie versuchen Regierungen für ihre Corona-Regeln zu werben? Und wie haben Italiener und Franzosen die deutsche Kampagne wahrgenommen?
30 Bewohner und Mitarbeiter in Pflegeheim Zempin positiv getestet
In einer Pflegeeinrichtung in Zempin auf der Insel Usedom sind 30 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen seien 17 Bewohner und 13 Mitarbeiter, teilte das Landratsamt des Kreises Vorpommern-Greifswald am Mittwoch mit. Auch in anderen Pflegeeinrichtungen über das Kreisgebiet verteilt gebe es Corona-Neuinfektionen. So sei in einer Reha-Einrichtung in Ahlbeck auf Usedom eine Person positiv getestet worden, in einem Pflegeheim in Torgelow seien es zwei Personen. Weitere positive Tests meldete dem Kreissprecher zufolge der AWO-Pflegedienst in Leopoldshagen.
Nach positivem Test: VfL Wolfsburg ohne Pongragic gegen Schalke
Im Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 am Sonnabend müssen die Niedersachsen auf den Innenverteidiger verzichten. Marin Pongragic vom VfL Wolfsburg ist bei der kroatischen Nationalmannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Niedersachsen will Besuchsmöglichkeiten in Heimen nicht beschränken
Obwohl sich in einigen Pflegeheimen Corona-Ausbrüche häufen, möchte Niedersachsen die Besuchsmöglichkeiten in Heimen nicht reglementieren. "Momentan gibt es keine Überlegungen, das Besuchsrecht einzuschränken", sagte Sozialministeriumssprecher Oliver Grimm am Mittwoch in Hannover. Die Landesregierung setze darauf, dass Schnelltests für regelmäßige Tests des Pflegepersonals in noch größerer Zahl verfügbar werden. Dies zeichne sich ab. Neben den Besuchern seien unvermeidlich auch die Mitarbeiter der Heime eine Quelle eingeschleppter Infektionen. Während der ersten Infektionswelle hatte es vielfach Beschwerden gegeben, weil zentral erlassene Besuchsbeschränkungen von einigen Heimen nur zögerlich wieder gelockert wurden.
Trotz Krise: Norddeutsche bleiben die zufriedensten
Die Corona-Krise beeinflusst laut "Glücksatlas 2020" die Lebenszufriedenheit der Menschen in Deutschland. Auf einer Skala von null bis zehn bewerteten die Befragten ihre allgemeine Zufriedenheit in diesem Jahr im Schnitt mit 6,74 Punkten - nach dem bisherigen Höchststand von 7,14 Punkten 2019. Zu den zufriedensten gehören Hamburger und Schleswig-Holsteiner.
Corona macht es Gründerinnen schwer
Viele Frauen haben es während der aktuellen Corona-Pandemie schwer, ein Unternehmen zu führen oder gar zu gründen. Das bestätigt der Landesverband Deutscher Unternehmerinnen. Wegen der staatlich verordneten Beschränkungen könnten viele Frauen nicht arbeiten, weil sie die Erziehung der Kinder oder die Pflege von Älteren übernehmen würden. Das hat demnach oft betriebswirtschaftliche Folgen: Weniger Arbeitszeit und gleichzeitig weniger Aufträge bei weiter laufenden Kosten können besonders für kleine Betriebe gefährlich werden, mahnt der Verband. Ein weiteres Problem sei, dass Frauen nicht so einfach an die nötigen Mittel für Investitionen kämen wie Männer.
An Schulen in Salzgitter gilt ab sofort das Wechselmodell
Sämtliche Schulen in Salzgitter gehen von diesem Mittwoch an für zunächst zwei Wochen in den Wechselunterricht. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Das bedeutet, dass die Hälfte der Schüler in der Schule unterrichtet wird, während die anderen zu Hause lernen. Das Corona-Infektionsgeschehen lasse ihm keine andere Wahl, sagte Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU). Der Wechselunterricht soll auch helfen, die angespannte Lage in vollen Klassenräumen und Schulbussen zu entzerren. Anfang Dezember werde die Lage neu bewertet.
Juristen fordern stärkere Rolle der Parlamente
Der Rechtsexperte Florian Becker hat vor einer "Zentralisierung" und "Entparlamentarisierung" im Zuge der Corona-Pandemie gewarnt. "Alles das, was die Regierung als Verordnung erlassen hat, hätten Sie auch als Gesetz erlassen können", sagte der Professor für öffentliches Recht der Kieler Universität heute in einer Anhörung des Landtags zum Umgang mit der Pandemie an die Abgeordneten gerichtet. In Einzelfällen sei eine schnelle Umsetzung auch in der Gesetzgebung möglich, "wenn alle an einem Strang ziehen". Auch nach Ansicht des Professors für Rechtsphilosophie und öffentliches Recht der Uni Bayreuth, Stephan Rixen, sei es möglich, dass der Landtag die Corona-Verordnungen als Gesetze erlässt. "Das wäre noch eine stärkere Beteiligung, Verantwortungsübernahme des Landtags." Zwar sei die Krise die Stunde der Exekutive. Weil diese Krise aber schon längere Zeit andauere, schlage wieder stärker die Stunde des Parlaments. Es sei deshalb richtig, dass sich der Landtag in den Umgang mit der Pandemie einbringe. Becker forderte einen stärkeren Fokus auf regional unterschiedliche, individuelle Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus. Dezentralismus biete regional unterschiedliche Möglichkeiten im Umgang mit der Pandemie.
246 neue Corona-Fälle in Hamburg bestätigt
In Hamburg ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 246 auf 21.076 gestiegen. Am Mittwoch vergangener Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen bei 396 gelegen. Auf den Intensivstationen der Stadt liegen 82 Covid-19-Patienten. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 148,5.
Fan-Marketing in Pandemie-Zeiten: Innovative Konzepte gefordert
Wie reagieren die Fans nach den Corona-Beschränkungen? Ein Wochenende ohne Stadionbesuch ist zur Normalität geworden. Clubs und Ligen brauchen innovative Konzepte im Konkurrenzkampf der Freizeit-Industrie.
Infektionsschutzgesetz: Ist die Änderung ein Mehr an Demokratie?
Die Maßnahmen im Kampf gegen Corona sollen jetzt konkret im neuen Infektionsschutzgesetz festgehalten werden. Warum das Gesetz wichtig ist und warum es nicht der Weg in die Diktatur ist - eine Analyse.
Medizinerin fordert strengere Corona-Beschränkungen
Die leitende Amtsärztin des Gesundheitsamts Neumünster, Alexandra Barth, hat striktere Corona-Einschränkungen gefordert. "Wenn die Einschränkungen lasch bleiben, werden wir auch in Schleswig-Holstein bald nicht mehr handlungsfähig sein", sagte Barth am Mittwoch in einer Expertenanhörung des Landtags. Familienfeiern und religiöse Feste seien die Hotspots der Übertragung. In den Betrieben gebe es mittlerweile weniger Infektionen. "Die meisten Übertragungen sind im privaten Bereich." Barth warnte davor, sich angesichts im Vergleich zu anderen Bundesländern niedrigeren Infektionszahlen in Sicherheit zu wiegen. "Wenn wir in Deutschland einen Monat eine komplette Ausgangssperre haben, dann läuft sich die Epidemie tot." Dann könnten die Gesundheitsämter die Nachverfolgung noch auftretender Fälle gut bewältigen. Auch der Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie der Kieler Uni, Philip Rosenstiel, sprach davon, dass das nördlichste Bundesland in der Pandemie bislang wahrscheinlich Glück gehabt habe. Aber dennoch füllten sich auch hier die Kliniken, sagte er. "Auch in Schleswig-Holstein wird auf den Intensivstationen gestorben."
Verbände kritisieren Kontaktbeschränkungen als "kinderfeindlich"
Kinderschutzverbände haben den Appell von Bund und Ländern, auch die Kontakte von Kindern und Jugendlichen weiter zu begrenzen, scharf kritisiert. "Soziale Interaktion ist sehr wichtig, gerade für Jugendliche ist sie das zentrale Entwicklungsmoment", sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei "völlig unverhältnismäßig und kinderfeindlich", dies auf einen Kontakt zu beschränken. Mit der Schließung von Sportvereinen, Kulturstätten und Freizeitzentren werde Kindern und Jugendlichen ohnehin schon sehr viel zugemutet. "Man erreicht damit nur, dass Verständnis verspielt wird bei Kindern und Jugendlichen."
Auch der Deutsche Kinderschutzbund sieht den Vorstoß mit großer Sorge. "Es ist furchtbar für das Kind, das sich zwischen seinen Freunden entscheiden soll, und es ist furchtbar für jenes Kind, das im Zuge einer solchen Entscheidung vielleicht abgewiesen werden musste", sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers. Es ärgere ihn, dass in den jüngsten Vorschlägen für Kontaktbeschränkungen vor allem Kinder und Jugendliche im Zentrum stünden. "Denn gleichzeitig läuft in den Bürohäusern deutscher Innenstädte ein völlig ungeregelter Präsenzbetrieb weiter."
1.320 neue Corona-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen ist die Zahl der Coronavirus-Fälle um 1.320 auf bislang 58.147 gestiegen. Am Mittwoch vergangener Woche waren es 1.512 Neuinfektionen gewesen. Die meisten Neuinfektionen gibt es in der Region Hannover (+182), gefolgt von Osnabrück (+145) und Cloppenburg (+81).
Hamburg: 1,8 Milliarden Euro mehr Schulden als zu Jahresbeginn
Hamburgs Schuldenstand ist durch die Corona-Krise bereits stark gewachsen. Unter dem Strich hat der Senat jetzt fast 1,8 Milliarden Euro mehr Schulden als zu Jahresbeginn.
Heimeligkeit in Krisenzeiten
Die Corona-Beschränkungen führen offenbar bei vielen Menschen zu verfrühter Weihnachtsstimmung. Gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten ändern sich gerade so wie nie zuvor. Traditionen bieten da ein Mindestmaß an Beständigkeit, begründet Religionssoziologin Anna Neumaier die Weihnachtsgefühle.
Pflegeheim in Melle wegen 58 neuer Corona-Fälle gesperrt
Angesichts eines größeren Corona-Ausbruchs sind Bewohner eines Seniorenheims in Melle im Landkreis Osnabrück isoliert worden. Eine Reihentestung habe ergeben, dass 50 Bewohner und acht Mitarbeiter mit dem Virus infiziert seien, teilte die Einrichtung mit. Derzeit gebe es ein Besuchsverbot und es würden noch weitere Testergebnisse erwartet, sagte ein Landkreissprecher am Mittwoch. Insgesamt werden ihm zufolge 75 Menschen dort betreut. Laut dem Pflegeheim befinden sich zurzeit drei Bewohner zur medizinischen Versorgung im Krankenhaus. In der Einrichtung sind demnach die Wohnbereiche so aufgeteilt worden, dass alle Infizierten isoliert sind. Das Team stehe im engen Kontakt mit Angehörigen, der Aufsicht und dem Gesundheitsamt Osnabrück und werde zum weiteren Verlauf informieren.
Gurgel-Test-Station auf dem Kiez
Ein Hamburger Unternehmen baut auf dem Spielbudenplatz eine Corona-Gurgel-Test-Station auf - die erste ihrer Art in der Hansestadt. Sie soll an den Start gehen, wenn auch die dazu gehörende App freigeschaltet ist. Das RKI und die Gesundheitsbehörde sind eher zurückhaltend.
5.000 Mitarbeiter und mehr Infektionsschutz für Niedersachsens Schulen
Das Land Niedersachsen will 45 Millionen Euro in den Corona-Schutz investieren. Mit 25 Millionen Euro sollen für ein halbes Jahr rund 5.000 pädagogische Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis eingestellt werden. Für den Infektionsschutz stehen laut Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Bundesweit 17.561 Neuinfektionen gemeldet
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt 17.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind gut 3.100 Fälle mehr als am Tag zuvor, aber knapp 1.000 Fälle weniger als vor einer Woche.
294 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung im Vergleich zum Vortag 294 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das sind fast dreimal so viele wie am Vortag (100). Etwas niedriger war die Zahl mit 252 vor einer Woche. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet - ihre Zahl liegt damit weiter bei 227. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt werden den Angaben zufolge aktuell 145 Covid-19-Patienten - am Montag waren es 148.
Abstimmung über Neuregelungen des Infektionsschutzgesetzes
Vor der heutigen Abstimmung über die geplanten Neuregelungen des Infektionsschutzgesetzes bereitet sich die Polizei in Berlin auf Demonstrationen und womöglich gewalttätige Proteste von Gegnern vor. Mehrere geplante Kundgebungen vor dem Bundestag dürfen dort nicht stattfinden. Bundestagsabgeordnete wurden zudem mit Tausenden kritischen Spam-E-Mails bombardiert. Vertreter der Regierungsparteien wiesen Vergleiche des Infektionsschutzgesetzes mit dem sogenannten Ermächtigungsgesetz von 1933 scharf zurück. Damals hatte sich der Reichstag selbst entmachtet und die Gesetzgebung auf Reichskanzler Adolf Hitler übertragen.
Niedersächsischer Landtagsausschuss berät über Messe und Flughafen
Der Haushaltsausschuss des Landtages in Hannover will am Mittag über die bedrohliche Finanzlage bei den niedersächsischen Beteiligungen Messe und Flughafen Hannover beraten. Beide Unternehmen waren durch wegbrechende Veranstaltungen und den erneut eingeschränkten Reiseverkehr im Corona-Teil-Lockdown zuletzt weiter unter Druck geraten.
Ganztägige Experten-Anhörung im Kieler Landtag zur Corona-Pandemie
Die Abgeordneten des Kieler Landtags befragen zehn Experten aus Medizin, Wirtschaft, Justiz und auch einen Krisenforscher zu Strategien im Umgang mit der Corona-Pandemie. Die Landtagsabgeordnete können nun vor Sitzungen im Plenarsaal einen Corona-Schnelltest machen. Die Möglichkeit trifft nicht nur auf Zustimmung.
NDR Newsletter: Immer gut informiert
Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Von montags bis freitags bündeln wir die wichtigsten Ereignisse des Tages und erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft. Die nächste Ausgabe gibt es heute Nachmittag. Infos zum kostenlosen Abonnieren des Newsletters finden Sie hier.
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat gestern Abend erneut über die Folgen der Corona-Krise für Norddeutschland berichtet. Hier eine Auswahl der Videos:
Ciesek: Schüler können das Coronavirus weitergeben
Die Virologin Sandra Ciesek hebt in der neuen Podcast-Folge des "Coronavirus-Update" hervor, dass Kinder unterschiedlichen Alters ganz andere Infektionszahlen aufweisen. Dieser Punkt sei wichtig in der aktuellen Diskussion darüber, in welcher Form der Unterricht an den Schulen in den Wintermonaten aufrechterhalten werden soll und ob womöglich Kindergärten wieder schließen müssen.
Willkommen zum Live-Ticker am Mittwoch
NDR.de berichtet auch heute über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Dienstag gab es 1.747 bestätigte Neuinfektionen in Norddeutschland: in Hamburg 424 (Vorwoche: 422), in Niedersachsen 944 (Vorwoche: 1.163), in Schleswig-Holstein 100 (215), in Mecklenburg-Vorpommern 156 (130), in Bremen 123 (119) und bundesweit 14.419 (15.332)
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