Corona-Blog: Tschentscher sieht kaum Chancen für Lockerungen
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, 15. November über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Montag früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Niedersachsens Innenminister Pistorius regt Datenschutz-Lockerungen im Kampf gegen Pandemie an
- Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hält Lockerungen für kaum möglich
- Städte- und Gemeindebund: Infektionsgeschehen weiter abwarten
- Maskenpflicht-Kontrolle: 650 Verstöße in Hamburg registriert
- SH: Maskenpflicht an Schulen wird größtenteils eingehalten
- Niedersachsen meldet 1.060 neue Corona-Fälle, Hamburg 243, Schleswig-Holstein 158, Mecklenburg-Vorpommern 38 und Bremen 93 - insgesamt 1.592 im gesamten Norden
- RKI: Bundesweit 16.947 Neuinfektionen bestätigt
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das Team von NDR.de wünscht gute Nacht
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und machen ein paar Stunden Pause mit unserer Corona-Berichterstattung. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat auch heute Abend wieder über die Folgen der Corona-Krise für Norddeutschland berichtet. Hier eine Auswahl der Videos:
Biontech-Gründer: Rückkehr zum Normalzustand bis Ende 2021
Der Mitgründer des Mainzer Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität bis Winter 2021. Dafür sei es aber "absolut essentiell", eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus vor dem Herbst zu erreichen, sagte er dem britischen Fernsehsender BBC laut tagesschau.de. Er sei aber optimistisch, dass dies gelingen könnte. Der von Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Impfstoff ist einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie. Unternehmenschef Sahin kündigte an, ihn bereits von Ende dieses Jahres an oder Anfang 2021 auszuliefern - "wenn alles gut geht", fügte er hinzu.
Leonhard: "Mit jeder weiteren Einschränkung erhöht man den Druck auf Familien"
Auch nach 14 Tagen an verschärften Regeln ist die Corona-Infektionslage noch angespannt. Das erklärte Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) im Interview mit dem Hamburg Journal.
Corona-Regeln missachtet - Polizisten in Hamburg-Blankenese attackiert
Bei einem Einsatz wegen der Missachtung von Corona-Regeln sind Polizisten in einem Park in Hamburg-Blankenese aus einer Gruppe von jungen Leuten heraus attackiert worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatten die Beamten einer zunächst rund 25-köpfigen Gruppe am frühen Samstagmorgen im Baurs Park aufgrund der Corona-Eindämmungsverordnung Platzverweise erteilt, denen jedoch nicht alle Anwesenden nachkommen wollten. Als die Polizisten die Platzverweise durchsetzen wollten, seien sie bedrängt und mit zum Teil illegaler Pyrotechnik beworfen worden. Daraufhin seien die Polizeibeamten mit Pfefferspray gegen die offensichtlich alkoholisierten und aggressiven Männer vorgegangen. Sechs von ihnen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren seien in Gewahrsam genommen worden.
Pistorius regt Lockerungen beim Datenschutz an
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat eine Debatte um zeitlich befristete Einschränkungen des Datenschutzes in der Corona-Pandemie angeregt. "Ich glaube, dass eine vorübergehende und angemessene Anpassung unserer im internationalen Vergleich sehr hohen Datenschutzvorgaben mit Blick auf effektive und schadenbegrenzende Pandemiebekämpfung Sinn gemacht hätte", sagte der SPD-Politiker der Zeitung "Welt". Angesichts der Tatsache, dass man im Kampf gegen Corona "noch viele Monate durchhalten" müsse, sei es auch nicht zu spät, die Datenschutzdebatte nachzuholen - etwa um die Corona-App besser nutzen zu können.
93 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Das Land Bremen verzeichnete am Sonntag 93 neue Fälle. Dort lag der Wert der Neuinfektionen binnen sieben Tagen auf 100 000 Einwohner bei 179,4 für die Stadt Bremen und bei 105,3 für Bremerhaven. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 3 auf insgesamt 97.
Tschentscher: Lockerung der Corona-Maßnahmen vorerst kaum möglich
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht vorerst so gut wie keine Möglichkeit, die bestehenden Kontaktbeschränkungen zu lockern. "Es ist derzeit nicht erkennbar, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen, um die Infektionsdynamik über das bereits erzielte Maß hinaus abzubremsen", sagte Tschentscher der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Onlineausgabe) . "Dies wäre erforderlich, um im Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage mit weniger Beschränkungen auszukommen." Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) an diesem Montag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte der SPD-Politiker auf die Frage, ob die Kontaktbeschränkungen über den November hinaus verlängert werden müssen: "Eine Lockerung der Maßnahmen kann vor diesem Hintergrund am Montag voraussichtlich nicht beschlossen oder konkret in Aussicht gestellt werden." Der von der MPK Ende Oktober für den November beschlossene "Wellenbrecher-Lockdown" wirke aber. "Er hat dazu geführt, dass die Infektionszahlen nicht weiter exponentiell gestiegen sind." Sie bewegten sich derzeit in einem Korridor um 20.000 Neuinfektionen pro Tag. "Ohne die Beschlüsse der MPK wären sie vermutlich bereits bei über 40.000 Neuinfektionen pro Tag. Wir müssten dann - wie derzeit Österreich - weitere drastische Maßnahmen beschließen und eine akute Überlastung des Gesundheitswesens befürchten."
Ähnlich äußerten sich auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD).
Neue Beschränkungen in Hamburgs Corona-Vorschriften
In Hamburg gelten Kontaktbeschränkungen von maximal 10 Menschen aus zwei Haushalten nun auch explizit in Fahrzeugen. Bei Versammlungen ab 100 Teilnehmenden müssen Masken getragen werden.
Niedersachsen: Weil hält an geöffneten Schulen fest
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil wirbt dafür, trotz des Teil-Lockdowns an der Öffnung der Schulen festzuhalten. "In der vergangenen Woche konnten in Niedersachsen mehr als achtzig Prozent der Schulen den vollständigen Präsenzunterricht erteilen", sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Einschränkungen gebe es konsequent überall dort, wo Corona-Infektionen auftreten. "Dieser Kurs hat sich bislang bewährt, und wir sollten ihn fortsetzen, solange das Infektionsgeschehen dies zulässt", sagte der Regierungschef vor dem Bund-Länder-Treffen am Montag. Ein solches Vorgehen sei im Interesse der Schüler, "vor allem derjenigen mit einem erhöhten Förderbedarf", erklärte Weil. Außerdem diene es den Familien, die anderenfalls ganz erheblich belastet würden.
38 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 38 auf insgesamt 4.434 gestiegen. Die meisten Fälle gab es im Landkreis Vorpommern-Greifswald (+10) sowie in Vorpommern-Rügen (+8) und in der Hansestadt Rostock (ebenfalls +8), wie . Die Sieben-Tages-Inzidenz lag bei 41,9.
Gestern hatte die Zahl der Neuinfektionen noch bei 108 gelegen, am Freitag sogar bei 127. Zu beachten ist bei der Interpretation der Daten allerdings, dass sonntags und montags meist Meldeverzögerungen und geringere Corona-Testzahlen auch niedrige gemeldete Neuinfektions-Zahlen zur Folge haben.
Ministerium: Kaum Maskenverweigerer an den Schulen in SH
Eine Abfrage an den Schulen in Schleswig-Holstein hat nach Angaben des Bildungsministeriums in Kiel ergeben: 99,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler landesweit tragen eine Mund-Nase-Bedeckung wie zurzeit zur Coronavirus-Ausbreitung vorgeschrieben. Am vergangenen Freitag hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig die Maskenpflicht auch an den Grundschulen für rechtmäßig erklärt.
Offenbar Aufbau Hunderter Impfzentren geplant
Bundesweit sollen offenbar noch im kommenden Monat Hunderte Impfzentren entstehen, um Millionen Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus zu impfen. Wie eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 16 Gesundheitsministerien der Länder ergeben hat, sollen dabei Messehallen eine zentrale Rolle spielen. Erster bestätigter Standort ist demnach die Messe in der Hansestadt Bremen. Allerdings fehlt laut dem Zeitungsbericht noch in allen Bundesländern ein Logistikkonzept für die geplanten Impfzentren. Das Paul-Ehrlich-Institut, das für die Freigabe der Impfstoffchargen in Deutschland zuständig ist, sieht sich aber für die bevorstehenden Aufgaben gut gerüstet.
Ausnahmegenehmigung in Corona-Zeiten für Jagd auf Wildschweine
Für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist der Landesjägerschaft zufolge die Wildschweinjagd nötig - trotz Corona. Die Bedrohung durch die Schweinepest ist auch der Grund, weshalb derartige Zusammenkünfte von vielen Menschen, wie bei der Jagd in der Revierförsterei Rosengarten gestern, trotz der Corona-Pandemie erlaubt sind. Es wurden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Die Wildtiere können die Afrikanische Schweinepest bei Kontakt mit Hausschweinen übertragen.
Maskenpflicht-Kontrolle: 650 Verstöße in Hamburg registriert
In Hamburg hat es gestern Abend eine groß angelegte Maskenpflicht-Kontrolle im öffentlichen Nahverkehr gegeben. Insgesamt waren rund 140 Einsatzkräfte von Polizei, Bundespolizei, Hochbahn und S-Bahn unterwegs. Im Verlauf des Einsatzes wurden nach Angaben der Polizei von heute insgesamt mehr als 17.500 Fahrgäste überprüft. Neben mehr als 650 Verstößen gegen die Maskenpflicht (das entspricht knapp vier Prozent der Kontrollierten) wurden auch fast 450 Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein angetroffen.
Landurlaubs-Anbieter sehen sich im Aufwind
Die Tourismusbranche leidet stark unter der Corona-Pandemie. Die ganze Tourismusbranche? Nein, meint der Verband Landurlaub Mecklenburg-Vorpommern. Das Geschäft fernab der großen Ferienzentren boome, heißt es dort.
Hamburg: Zahl der bestätigten Corona-Fälle um 243 gestiegen
Auch in Hamburg sind die jüngsten gemeldeten Neuinfektionszahlen nicht nur geringer als in den vergangenen Tagen, sondern auch als vor einer Woche. Wurden gestern 528 neue Corona-Fälle bestätigt und am vergangenen Sonntag 285, so sind es heute laut den Behörden 243. Auch der Sieben-Tage-Inzidenzwert hat eine leicht sinkende Tendenz: Von 167,9 Fällen pro 100.000 Einwohner am Freitag über 164,5 gestern ist er nun mit 162,3 angegeben. Um die Infektionsketten dauerhaft mit Erfolg unterbrechen zu können, muss dieser Wert aber laut den Experten auf unter 50 oder besser noch auf unter 35 sinken. Zu beachten ist bei der Interpretation der Daten, dass sonntags und montags meist Meldeverzögerungen und geringere Corona-Testzahlen auch niedrige gemeldete Neuinfektions-Zahlen zur Folge haben.
Corona-Krise bringt Finanzplanung des VfB Lübeck durcheinander
Fußball-Drittligist VfB Lübeck rechnet in der laufenden Saison wegen der Corona-Pandemie mit einem Finanzloch von 1,3 Millionen Euro. "Da denkst du, du hast das alles gut geplant, da hast du die Saison tatsächlich bis zum Ende gut durchfinanziert, und dann grätscht dir so eine Pandemie dazwischen. So haben wir uns unsere erste Drittliga-Saison nicht vorgestellt", sagte Vorstandssprecher Thomas Schikorra den "Lübecker Nachrichten". Die Lübecker hatten vor Saisonbeginn mit einem Etat von 4,8 Millionen Euro kalkuliert. Neben den fehlenden Einnahmen aus dem Eintrittskarten-Verkauf zunächst bis Ende Dezember in Höhe von rund 500.000 Euro belaufen sich laut Schikorra auch die Kosten für die Corona-Tests bis zum Ende dieser Spielzeit auf rund 200.000 Euro. Der Club werde nun versuchen, an anderer Stelle weiteres Geld einzuwerben: "Um die Lücke zu schließen, brauchen wir die Anstrengungen aller Mitarbeiter im Verein."
ARD-Themenwoche blickt auf die Zeit nach der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat die Welt, wie wir sie bisher kannten, aus den Angeln gehoben - wirtschaftlich, politisch, sozial. Was können wir nachhaltig verändern, um Nutzen aus der Krise zu ziehen? Damit beschäftigt sich die heute beginnende ARD-Themenwoche "Wie wollen wir leben?". Auch der NDR widmet sich dem Thema online, im Fernsehen und im Hörfunk. Alle Infos und viele Beiträge finden Sie hier:
1.060 neue Fälle in Niedersachsen registriert
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Niedersachsen ist binnen eines Tages um 1.060 auf jetzt insgesamt 55.415 seit Beginn der Pandemie gestiegen. Dabei gilt es zu beachten, dass an Sonn- und Montagen die Zahlen oft niedriger sind als an den anderen Wochentagen, da an Wochenenden weniger Tests vorgenommen werden und auch die Daten nicht immer lückenlos übermittelt werden. Nach Angaben der Behörden wurden die meisten Neuinfektionen in der Region Hannover (+152), im Landkreis Osnabrück (+78), im Landkreis Cloppenburg (+76) sowie im Emsland (+73) verzeichnet. Der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) sank binnen eines Tages leicht von 109,1 auf 106,1.
Die folgende Grafik bildet den Sieben-Tage-Trend bei den Neuinfektionen in Norddeutschland ab. Die Prozentzahl zeigt, wie sich die Summe der Neuinfektionen in der zurückliegenden Woche im Vergleich zur Summe eine Woche zuvor verändert hat.
Städtebund: Infektionsgeschehen weiter abwarten
Der Städte- und Gemeindebund mahnt mit Blick auf die derzeitigen Corona-Einschränkungen weiter Geduld an. Auf NDR Info sagte der Verbandsgeschäftsführer Gerd Landsberg, die Maßnahmen hätten die Infektionswelle zwar noch nicht gebrochen, zeigten aber erste Wirkungen. Er halte es für falsch, jetzt schon von einer Verlängerung der Einschränkungen zu sprechen. Man müsse erst einmal die kommende Woche abwarten und schauen, wie sich das Infektionsgeschehen in den nächsten Tagen entwickele, so Landsberg weiter. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geht davon aus, dass die Beschränkungen noch mehrere Monate gelten werden. Der "Bild am Sonntag" sagte er, bislang sehe er keine wesentlichen Erfolge der seit Anfang des Monats geltenden Einschränkungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will morgen mit den Ministerpräsidenten der Länder eine Zwischenbilanz der Maßnahmen ziehen.
Lachen in der Corona-Krise - auch das muss mal sein!
An der Corona-Krise ist eigentlich nichts lustig. Eigentlich! Die Künstler-Gruppe "Hamburger Strich" hat aber in Cartoons doch eine ganze Reihe von Perspektiven gefunden, die einem beim Anschauen zumindest ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Sehen Sie selbst:
Trauerfeiern und Beerdigungen auf andere Art und Weise
Bestatter müssen in der Corona-Krise für den Abschied von Gestorbenen auf neue Ideen setzen: Weil wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen nicht jeder vor Ort sein kann, würden einige Trauerfeiern inzwischen zum Beispiel per Videostream im Internet übertragen oder aufgenommen, so der Bestatter Markus Gebauer aus Wolfsburg. "Das Angebot wird bei uns nur gering angenommen", schränkte er ein. Er kenne aber Kollegen, bei denen seit Beginn der Corona-Pandemie auch gestreamte Beerdigungen nachgefragt würden. Es gibt außerdem die Möglichkeit digitaler Seelsorge per Telefon oder Chat. Dennoch sei er froh, dass die Menschen vielerorts wieder in die Kapellen dürfen, so Gebauer.
Debatte um Präsenzunterricht geht auch in Schleswig-Holstein weiter
Wegen der steigenden Corona-Belastungen an den Schulen fordern die Bildungsgewerkschaft GEW und der Landeselternbeirat Gymnasien Konsequenzen für die Schulen in Schleswig-Holstein. "Das Bildungsministerium verdrängt statt zu handeln", sagte GEW-Geschäftsführer Bernd Schauer der Deutschen Presse-Agentur. "Dabei können wir das wachsende Gesundheitsrisiko für alle an Schule Beteiligten doch nicht einfach ausblenden." Die GEW fordert bei hohen Corona-Zahlen halbierte Klassen. Die Vorsitzende des Landeselternbeirats Gymnasien, Claudia Pick, ist für mehr und besseren Hybridunterricht, bei dem ein Teil der Klasse direkt vor Ort unterrichtet wird, und andere Schüler per Internet zugeschaltet sind.
Corona-Krise offenbar auch Gefahr für Suchtkranke
In der Corona-Pandemie steigt offenbar auch die Rückfall-Gefahr für ehemalige Alkoholiker, wieder zu trinken. "Viele Menschen, die mehrere Jahre trocken waren, sind in der Isolation wieder rückfällig geworden, wie uns insbesondere die Verbände der Suchtselbsthilfe berichten", sagte Linda Heitmann, Geschäftsführerin der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V., der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem liege das an den großen psychischen Belastungen, die durch die Pandemie ausgelöst werden. Viele Menschen fühlten sich Befragungen zufolge einsam. Hinzu kämen die Jobunsicherheit und manchmal auch die Langeweile, die Menschen dazu bringe, mehr Drogen und Suchtmittel zu konsumieren.
Offenbar kostenlose Schutzmasken für Risikogruppen
Die Große Koalition will in der Corona-Pandemie die Menschen aus den Risikogruppen kostenlos mit Schutzmasken ausstatten. Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Plänen hervor, die das Bundesgesundheitsministerium gemeinsam mit Fachpolitikern von CDU und SPD erarbeitet hat. Demnach sollen Versicherte einen Anspruch auf kostenlose Masken haben, wenn sie ein signifikant erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf nach einer Corona-Infektion haben. Die Kosten dafür soll der Bund tragen. Am Mittwoch sollen Bundestag und Bundesrat die Gesetzesergänzung beschließen.
Schleswig-Holstein meldet 158 Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist innerhalb eines Tages um 158 gestiegen - 43 Fälle werden dem Kreis Pinneberg zugeordnet. Das teilte die Landesregierung in Kiel mit. Am Vortag hatte sie 296 Neuinfektionen im Land bestätigt, vor genau einer Woche 233. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 erhöhte sich um einen auf 219 seit Beginn der Pandemie. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein werden den Angaben zufolge aktuell 116 positiv Getestete behandelt.
16.947 neue Fälle für ganz Deutschland bestätigt
Binnen 24 Stunden haben die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland 16.947 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 5.514 Fälle weniger als noch am Tag zuvor (22.461). An Sonn- und Montagen sind die erfassten Fallzahlen aber meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen für ganz Deutschland bei 16.017 gelegen. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht bei 1,05 (Vortag: 0,99). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch gut 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
XFEL Schenefeld: Das Rätsel des Corona-Proteins
Am XFEL-Forschungszentrum in Schenefeld will ein internationales Wissenschaftler-Team ein Rätsel lösen: Wie ist das Protein aufgebaut, das das Coronavirus in seiner Hülle trägt? Mit dem Röntgenstrahl am XFEL wollen die Forscher die Struktur dieses E-Proteins entschlüsseln. Haben die Wissenschaftler Erfolg, könnte das den Weg zur Entwicklung eines Corona-Medikaments ebnen. Scheitern sie, bleibt das Protein vorerst ein Mysterium.
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat auch gestern Abend über die Folgen der Corona-Krise für Norddeutschland berichtet. Hier eine Auswahl der Videos:
Kein Ruhetag für den NDR.de Live-Ticker
NDR.de berichtet auch am heutigen Sonntag von früh bis spät über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Sonnabend hatte Niedersachsen 1.482 neue Corona-Fälle gemeldet, Hamburg 528, Schleswig-Holstein 296, Bremen 192 und Mecklenburg-Vorpommern 108 - bundesweit lag die Zahl der bestätigten Neuinfektionen bei knapp 22.500.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend 14. November
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