Corona-Blog: Inzidenzwert in MV nur noch knapp unter 50
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, den 8. November über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Robert Koch-Institut meldet bundesweit 16.017 Neuinfektionen
- 1.320 neue bestätigte Fälle in Niedersachsen, 285 in Hamburg, 233 in Schleswig-Holstein, 52 in Mecklenburg-Vorpommern, 73 in Bremen
- Lage auf Intensivstationen wird angespannter
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das Team von NDR.de wünscht gute Nacht
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und machen ein paar Stunden Pause mit unserer Corona-Berichterstattung. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat heute erneut über die Folgen der Corona-Krise für Norddeutschland berichtet. Hier eine Auswahl der Videos:
Zahl der Infektionen auf der Welt übersteigt 50 Millionen
Weltweit gibt es inzwischen mehr als 50 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt seit Beginn der Pandemie bei 1,25 Millionen, wie heute aus Daten der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Die Pandemie breitet sich, wohl auch infolge des kühleren Wetters, zuletzt vor allem in Ländern der Nordhalbkugel stark aus, darunter in Europa und Nordamerika. In den USA wurden für gestern knapp 130.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahlen der Universität werden regelmäßiger aktualisiert und liegen daher oft etwas höher als amtliche Daten; die Weltgesundheitsorganisation zählte bislang 49,6 Millionen Infektionen. Die meisten bestätigten Infektionen gibt es mit 9,9 Millionen in den USA.
Bremen meldet 73 Neuinfektionen
Innerhalb eines Tages sind in Bremen 73 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie Radio Bremen berichtete, liegt die Gesamtzahl der Infektionen nun bei 7.161. Für die Stadt Bremen beträgt der Sieben-Tage-Inzidenzwert aktuell 240,7 und für Bremerhaven 95,1. Landesweit starben bislang 87 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Hamburg: Menschen sollen Kontakttagebuch führen
Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat dazu aufgerufen, ein Kontakttagebuch zu führen, um im Falle einer unbemerkten Ansteckung mit Sars-Cov-2 dennoch alle Kontakte nachvollziehen zu können. Nicht erfasst werden sollen dabei alltägliche Kontakte mit der Familie, den direkten Kolleginnen und Kollegen im Büro oder den Mitschülerinnen und Mitschülern. Zudem gibt es einige verschärfte Regeln.
52 neue Infektionen im Nordosten
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales hat binnen eines Tages 52 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern registriert. Die Gesamtzahl stieg damit nach Angaben der Behörde auf 3.741 Infektionen seit Ausbruch der Pandemie. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Stadt Rostock und der Landkreis Vorpommern-Rügen mit jeweils 17 neuen Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun mit 49,7 Fällen pro 100.000 Einwohner landesweit nur noch knapp unter der Warnwert-Schwelle von 50. Ein weiterer Mensch starb im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung, insgesamt sind es nun 30.
Merkel: Impfstoff nicht unmittelbar für alle verfügbar
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass nach Zulassung eines Corona-Impfstoffs als Erstes Pflegekräfte, Ärzte und Menschen aus Risikogruppen geimpft werden. In einem Video zum Tag der Offenen Tür der Bundesregierung stellte die CDU-Politikerin heute klar, dass nicht unmittelbar für die gesamte Bevölkerung Impfdosen zur Verfügung stehen werden. Daher diskutiere die Regierung das genaue Vorgehen unter anderem mit der Ethikkommission. Merkel betonte zugleich, dass niemand gegen seinen Willen geimpft wird. Bei der Verteilung des Impfstoffs soll offenbar die Bundeswehr helfen. Medienberichten zufolge planen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, den Stoff in Kasernen in Kühlcontainern zwischenzulagern und von dort an 60 geplante Impfzentren zu liefern.
Hamburger Kliniken müssen keine Betten freihalten
Trotz anhaltend hoher Corona-Neuinfektionen müssen die Krankenhäuser in Hamburg aktuell keine Betten für Covid-19-Patienten freihalten. Anders als im Frühjahr gebe es derzeit keine solche Verpflichtung, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage des Linke-Bürgerschaftsmitglieds Deniz Celik mit. Die zuständige Behörde führt demnach allerdings Gespräche mit der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, ob die hauptsächlich betroffenen Plankrankenhäuser gegebenenfalls wieder Kapazitäten freihalten sollten. Im Mai galt in der Hansestadt der Kleinen Anfrage zufolge noch eine Freihaltequote von 25 Prozent der Intensivbetten und 10 Prozent auf Normalstationen. Im Juni/Juli lag die Quote bei zehn Prozent der Intensivbetten und zwei Prozent der Betten auf Normalstationen.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hatte am Mittwoch angekündigt, wegen der steigenden Zahl von Corona-Patienten nicht dringliche Operationen und einen Teil der ambulanten Termine zu verschieben. In Hamburger Kliniken werden - mit Stand Freitag - 240 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, 58 davon auf Intensivstationen.
Niedersächsische Polizei ahndet Regelverstöße
In Niedersachsen hat die Polizei am Wochenende bei landesweiten Kontrollen Verstöße gegen Auflagen wie die Schließung von Restaurants und Bars sowie die maximale Größe für Zusammenkünfte geahndet. So waren Beamte in Garbsen bei Hannover im Einsatz, wo sich am Sonnabend etwa 50 Menschen zu einer Trauerfeier zusammengefunden hatten. Zunächst sei die Stimmung sehr aufgebracht gewesen, die Lage habe sich dann aber beruhigt, teilte die Polizei mit. Die Feier wurde aufgelöst. Auch die Polizei in Hannover berichtete von Ansammlungen und Feiern größerer Menschengruppen. Platzverweise wurden erteilt und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Zurzeit dürfen maximal zehn Menschen aus zwei Haushalten zusammenkommen.
Höchststand an Covid-19-Patienten auf Intensivstationen fast erreicht
Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat in Deutschland fast wieder den Höchstwert vom Frühjahr erreicht. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete, dass bundesweit 2.904 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden (Stand: 8.11.). Davon werden 1.605 (55 Prozent) invasiv beatmet. Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2.933 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden. Tatsächlich sei die Lage in den Kliniken derzeit sogar schlimmer als im Frühjahr, sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Es gebe wesentlich mehr infizierte Patienten auf den anderen Stationen - von denen ein Teil noch auf den Intensivstationen landen werde. Die Situation im Norden:
Dänemark hat bereits fast zwei Millionen Nerze gekeult
In Dänemark sind nach dem Auftreten von Nerz-Corona-Varianten bereits 1,9 Millionen der etwa 15 Millionen Nerze in Zuchtanlagen getötet worden. Das teilte Dänemarks Polizei mit. Um die Ausbreitung der mutierten Erreger in der Bevölkerung einzudämmen, sind seit Sonnabend zudem in sieben norddänischen Kommunen mit insgesamt 280.000 Einwohnern alle Lokale geschlossen. In Dänemark wurden die bei Nerzen aufgetretenen Varianten des Coronavirus seit Juni bei mindestens 214 Menschen nachgewiesen. Der von Dänemark als besorgniserregend eingestufte Cluster-5-Virustyp wurde bisher bei zwölf Personen gefunden. Ob und wie viele weitere Menschen betroffen sind, sei derzeit noch unklar, sagte Tyra Grove Krause vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI.
Empörung über geplante Anti-Corona-Demo in Braunschweig
Nach Einschätzung der Gewerkschaft Ver.di handelt es sich bei einer von Corona-Skeptikern für Montagabend in Braunschweig geplanten Kundgebung um eine "Naziveranstaltung". Dafür sprächen Termin, Motto und Uhrzeit der Veranstaltung.
285 neue Fälle in Hamburg registriert
In Hamburg meldet die Gesundheitsbehörde 285 neue Corona-Fälle - zwei mehr als am vergangenen Sonntag. An Sonntagen liegen die Werte meist deutlich niedriger als an den Vortagen, da die Gesundheitsämter häufig nicht alle Daten übermitteln. Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in der Hansestadt auf 17.139 gestiegen, etwa 10.000 Menschen gelten als genesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Hamburg jetzt bei 163,4.
Niedersachsen meldet 1.320 Neuinfektionen
Das Land Niedersachsen hat 1.320 neue Corona-Fälle im Vergleich zum Vortag registriert. Die Gesamtzahl bestätigter Sars-CoV-2-Infektionen stieg nach Angaben des Landesgesundheitsamtes auf 46.306. Demnach gelten 28.644 Menschen als genesen. Am Sonntag vor einer Woche hatte das Bundesland 972 neue Fälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Niedersachsen jetzt bei 102,2. Die meisten neuen Corona-Fälle wurden aus dem Landkreis Cloppenburg gemeldet (+193), der mit 330,4 auch den höchsten Inzidenzwert bezogen auf die vergangenen sieben Tage aufweist.
Drosten: Forscher müssen Unsinn auch beim Namen nennen
Der Virologe Christian Drosten hat den Wert unabhängiger Wissenschaft gegen teils harsche Kritik in sozialen Medien verteidigt und auf die Logik des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns verwiesen. In der Corona-Pandemie sei es seine Aufgabe, "die Methoden meines Fachgebietes zu erklären, die Grenzen wissenschaftlicher Studien aufzuzeigen, einzuordnen, was Fakt und was Fiktion ist", erklärte Drosten in einer in Marbach am Neckar veröffentlichten Rede, mit der er an den Geburtstag des Dichters und Philosophen Friedrich Schiller erinnerte. Forscher müssten "ein realistisches Bild zeichnen und nicht das gewünschte". Daher fühle er sich auch verpflichtet, "korrigierend einzugreifen und ausgemachten Unsinn auch einmal beim Namen zu nennen". Drosten ist am kommenden Dienstag wieder im Podcast Coronavirus-Update von NDR Info zu hören.
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach vergibt die Schillerrede jährlich an einen neuen Redner und will damit an den Geburtstag von Friedrich Schiller (1759-1805) erinnern, der in Marbach geboren wurde.
Intensivmedizin in MV: Pflege-Ressourcen werden knapp
Wie gut ist die Intensivmedizin in Mecklenburg-Vorpommern in der zweiten Corona-Welle aufgestellt? Aktuell versuchen die Kliniken im Land, den normalen Krankenhausbetrieb aufrechtzuerhalten. Aber die Verfügbarkeit von Pflegekräften ist begrenzt.
Scholz: Senkung der Mehrwertsteuer wird nicht verlängert
Die wegen der Corona-Krise beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent wird nach Worten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) nicht verlängert. Es werde bei den vereinbarten sechs Monaten bleiben, sagte Scholz zum Tag der Offenen Tür der Bundesregierung, die in diesem Jahr im Internet stattfindet. "Das endet mit diesem Jahr. Weil wir gesagt haben, wir wollen alle davon abhalten, dass sie auf bessere Zeiten warten, sondern dass einige schon voranschreiten und Geld ausgeben", so Scholz. "Und das hat sogar geklappt, wie wir an den Zahlen sehen."
Sichere Jobs sind gefragt - Öffentlicher Dienst profitiert
Verwaltung ist plötzlich "sexy": Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es in vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes deutlich mehr Bewerber. Sichere Jobs sind jetzt gefragt, analysiert das Institut für Weltwirtschaft in Kiel.
MV: Ärztekammer mahnt Zweifler in den eigenen Reihen
Die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommerns setzt sich nach Angaben des Vorstandes kritisch mit sogenannten Corona-Kritikern in den eigenen Reihen auseinander und mahnt zu Sachlichkeit in der Debatte. "Selbstverständlich gilt auch für Ärzte die grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit. Die Kammer toleriert aber kein ärztliches Handeln, das gegen medizinische und ethische Grundlagen des Berufs verstößt", sagte Kammer-Vizepräsident Wilfried Schimanke. Wegen der besonderen Stellung der Ärzteschaft in der Gesellschaft, dem Gewicht des ärztlichen Wortes und angesichts immer noch unbefriedigender Kenntnisse zum Coronavirus seien Zurückhaltung und Bedachtsamkeit geboten. Schimanke reagierte damit auf zum Teil drastische Kritik aus der Ärzteschaft an Schutzvorkehrungen in der Corona-Pandemie.
233 neue Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind binnen eines Tages 233 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden - am Vortag waren es 274, am Sonntag vor einer Woche 265. Die Zahl der Todesfälle liegt weiter bei 200. Wie die Landesregierung weiter mitteilte, haben sich somit seit Beginn der Pandemie 9.820 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Im Krankenhaus behandelt wurden den Angaben zufolge 124 Covid-19-Patienten. Am Freitag waren es 118.
Zahl der Neuinfektionen bundesweit höher als vor einer Woche
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 16.017 Neuinfektionen (Vortag: 23.399). Am Sonntag liegen die Fallzahlen in der Regel unter denen der Vortage, da die Gesundheitsämter am Wochenende häufig nicht alle Daten übermitteln. Am vergangenen Sonntag waren 14.177 Neuinfektionen registriert worden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen stieg auf 658.505. Den Daten zufolge starben weitere 63 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,04 (Vortag: 0,99). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa zehn weitere Menschen ansteckten. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Corona und Intensivmedizin: Die Lage in MV
Auch wenn Mecklenburg-Vorpommern die bundesweit geringsten Sieben-Tage-Inzidenzwerte aufweist, steigt auch dort die Zahl der Covid-19-Erkrankten. Das Nordmagazin hat mit Intensivmedizinern gesprochen, um einzuordnen, wie wahrscheinliche Engpässe in der Versorgung sind.
Weitere Corona-Beiträge aus dem NDR Fernsehen
Die NDR Landesmagazine haben auch gestern Abend über Aspekte der Corona-Pandemie berichtet. Hier die Videos:
Willkommen zum Live-Ticker am Sonntag
NDR.de berichtet auch heute wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die Corona-Zahlen in Norddeutschland von gestern: 1.149 neue Fälle in Niedersachsen, 592 in Hamburg, 274 in Schleswig-Holstein, 111 in Mecklenburg-Vorpommern, 185 in Bremen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 7. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 6. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 5. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 4. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 3. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 2. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 1. November