Corona-Blog: 2.720 Neuinfektionen im Norden an einem Tag
NDR.de Sie hat auch am Donnerstag, 5. November, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag früh gibt es dann einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- OVG Greifswald lehnt Eilanträge von Urlaubern ab - auch OVG Schleswig weist Anträge gegen eingeschränkte Beherbergung zurück
- Niedersachsen: Kliniken müssen immer mehr Covid-19-Patienten beatmen
- Hamburg: Corona-Massentest an Schule in Harvestehude
- SH und MV: Letzte Urlaubsgäste abgereist - hohe Umsatzverluste
- 2.720 Neuinfektionen im Norden gemeldet: 647 in Hamburg, 1.423 in Niedersachsen, 262 in Schleswig-Holstein, 136 in Mecklenburg-Vorpommern und 252 im Bundesland Bremen
- RKI registriert neuen Deutschland-Höchstwert: 19.990 neue Fälle
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Wir beenden unseren Blog für heute
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und machen ein paar Stunden Pause mit unserer Corona-Berichterstattung. Freitag früh geht es wie gewohnt weiter. Angenehme Nacht!
2.720 neue Corona-Fälle im Norden
In den norddeutschen Bundesländern sind heute insgesamt 2.720 neue Corona-Fälle gemeldet worden. In Hamburg gibt es mit 647 positiven Tests innerhalb von 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Wie gehen die Menschen in der Stadt damit um?
Niedersachsen: Krisenstab warnt - Lage verschärft
Die Pandemielage in Niedersachsen hat sich drastisch verschärft. Die Zahl der beatmungspflichtigen Corona-Erkankten ist sprunghaft angestiegen - der Krisenstab der Landesregierung warnt.
Corona-Berichte aus den NDR Landesmagazinen
Auch heute Abend war die Corona-Pandemie wieder ein Schwerpunkt in den NDR Fernseh-Landesprogrammen. Hier die Beiträge:
SH: Minister Buchholz kritisiert Rettungsschirm für November
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz hat den neuen Rettungsschirm der Bundesregierung in mehreren Punkten kritisiert. "Vor allem die Definition der vom November-Lockdown mittelbar betroffenen Betriebe ist nicht nur unpraktikabel, sondern auch ungerecht - denn sie lässt auch bei uns im Norden eine Menge von Betrieben im Regen stehen", sagte der FDP-Politiker. Indirekt von Schließungen betroffene Firmen - also etwa Lieferanten für Kneipen - erhalten bei dem Rettungsschirm finanzielle Unterstützung, wenn sie "nachweislich und regelmäßig" 80 Prozent ihrer Umsätze mit direkt von Schließungen betroffenen Unternehmen erzielen. "Das heißt, dass nahezu alle Einzelhandelsbetriebe in Tourismusorten keine Hilfen bekommen werden", so Buchholz. Das sei geradezu das Gegenteil der vom Bund ursprünglich versprochenen Hilfe. Buchholz begrüßte an dem am Donnerstag vorgestellten Paket, dass nun auch Solo-Selbständige in den Genuss von Hilfen kommen sollen. "Allerdings drängt sich hier die Frage auf, warum dies nur für den November gilt", sagte der Minister.
Grüne: Kinder bei möglicher Theateröffnung stärker berücksichtigen
Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern fordern bei einer möglichen Öffnung der Theater nach dem Teil-Lockdown eine stärkere Berücksichtigung von Kindern. So sollten etwa Weihnachtsmärchen für Kita-Gruppen und Schüler ermöglicht werden, sagte die Grünen-Politikerin Anne Shepley heute in einer Mitteilung. Dies wäre für die Künstler zudem eine Abwechslung zum Probenbetrieb. Theater in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen des Corona-Teil-Lockdowns bis Ende November geschlossen. Die Grünen sind in dieser Legislaturperiode nicht im Schweriner Landtag vertreten.
MV: Noch keine Hilfen für Künstler - Frust groß
Von der versprochenen Unterstützung für die Solo-Selbstständigen kommt in der Kulturbranche in Mecklenburg-Vorpommern bislang nichts an. In Schwerin gibt es weder Ansprechpartner noch Formulare für Betroffene.
Niedersachsen: Kommunen sehen Schulen gut fürs Lüften gerüstet
Die niedersächsischen Kommunen sehen die Schulen gut für das Corona-bedingte Lüften gerüstet. Das Lüftungskonzept des Kultusministeriums könne fast überall umgesetzt werden, erklärten die Landkreise, Städte und Gemeinden heute in Hannover. Ihre Spitzenverbände stützten sich auf eine Umfrage unter den Mitgliedern. Die Kommunen sind als Schulträger für die Ausstattung der Schulen verantwortlich. Probleme könne es lediglich bei einzelnen Schulräumen geben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, Hubert Meyer. Darauf müsse bei der Unterrichtsplanung Rücksicht genommen werden. Der Vorgabe des Ministeriums nach soll in allen Räumen in den Pausen und einmal in der Unterrichtsstunde fünf Minuten lang mit Durchzug gelüftet werden.
OVG Schleswig lehnt Anträge gegen eingeschränkte Beherbergung ab
Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hat zwei Anträge gegen die neue Corona-Verordnung, die Beherbergungen in Schleswig-Holstein beschränkt, abgelehnt. Diese Eilentscheidungen teilte das Gericht am Abend mit. Ein Ehepaar, das auf Sylt Urlaub machte und laut Verordnung bis heute abreisen musste, hatte den Antrag am Mittwoch gestellt. In Anbetracht der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit habe sich der Senat nicht in der Lage gesehen, die Rechtmäßigkeit der angegriffenen Regelung eingehend zu prüfen, hieß es. Der zweite Beschluss betraf eine Gesellschaft, die auf Sylt einen Ferienwohnungskomplex betreibt. Sie ging ebenfalls gegen die Beschränkung von Beherbergungen vor. Mit der Verordnung einhergehende Grundrechtsverletzungen seien nicht festzustellen, darüber hinaus sei die Regelung auch verhältnismäßig und geeignet, den Anstieg der Pandemie wieder beherrschbar zu machen, erklärte das Gericht. Die Beschlüsse seien unanfechtbar.
MV: Passagierverkehr in Häfen bricht im ersten Halbjahr ein
Der Passagierverkehr in den Häfen Mecklenburg-Vorpommerns ist im ersten Halbjahr infolge der Corona-Krise eingebrochen. Von Januar bis Juni wurden 567.532 Menschen gezählt, die entweder ankamen oder abfuhren, wie das Statistische Landesamt heute in Schwerin mitteilte. Das waren den Angaben zufolge rund 961.000 oder 62,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten gingen Ankünfte und Abfahrten aus beziehungsweise nach Polen zurück. Der Umschlag von Gütern ging ebenfalls in den ersten sechs Monaten des Jahres zurück. Dort gaben die Statistiker einen Wert von etwa 12,9 Millionen Tonnen an, rund fünf Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum.
Hamburger hamstern wieder Nudeln und Toilettenpapier
Mit dem Teil-Lockdown kommt es in Hamburg auch wieder zu Corona-bedingten Hamsterkäufen. Nudeln, Konserven und Toilettenpapier sind derzeit Kassenschlager in den Supermärkten.
252 Neuinfektionen in Bremen gemeldet
Im Land Bremen sind heute 252 Corona-Neuinfektionen bestätigt worden. 228 der Fälle stammen aus Bremen, aus Bremerhaven sind es 24. Das Gesundheitsressort vermeldet einen weiteren Toten in Bremen.
Hannover sagt Weihnachtsmarkt noch nicht komplett ab
Anders als andere Städte in Niedersachsen sagt die Landeshauptstadt Hannover den diesjährigen Weihnachtsmarkt noch nicht komplett ab. Wegen der aktuellen Corona-Verordnung werden zwar die Vorbereitungen für einen Weihnachtsmarkt derzeit eingestellt, wie Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette sagte. Bei einer deutlichen Entspannung des Geschehens und Lockerung der Rechtslage soll die Lage aber neu bewertet werden. Für den November sei ein Weihnachtsmarkt rechtlich definitiv ausgeschlossen. In der Stadt Göttingen hingegen wird es keinen Weihnachtsmarkt in diesem Jahr geben. Die unklare Lage mit Blick auf das Corona-Infektionsgeschehen lasse eine zuverlässige Planung für die Marktbeschicker nicht zu, teilte die Stadt mit. Auch Oldenburg und Osnabrück hatten in den vergangenen Tagen ihre Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
SH: Kein größerer Andrang bei Abreise von Urlaubern
Wegen der verschärften Corona-Regeln dürfen Touristen seit heute nicht mehr auf Schleswig-Holsteins Nordseeinseln und Halligen übernachten. Nach Angaben der Wyker Dampfschiffs-Reederei gab es heute auf den Fähren von Föhr und Amrum sowie den Halligen in Richtung Festland "keinen größeren Andrang". Viele Gäste hatten die Inseln bereits in den vergangenen Tagen verlassen. Auch vor den Autozügen von Sylt zum Festland gab es nach Bahnangaben keine längeren Wartezeiten. Die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH), Bettina Bunge, sagte der Deutschen Presse-Agentur, "der Tourismus in Schleswig-Holstein leidet unter der Schließung der Beherbergungs-, Kultur- und Freizeitbetriebe, wirtschaftlich wie aktuell auch in der Wahrnehmung der Gäste". Schleswig-Holsteins Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) setzt darauf, dass die Branche angemessen entschädigt wird.
MV: Letzte Urlaubsgäste abgereist - hohe Umsatzverluste
Das seit Anfang November geltende Beherbergungsverbot für Urlauber trifft die Tourismuswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes zur Unzeit. Wie der Präsident des Dehoga-Landesverbandes, Lars Schwarz, heute sagte, deuteten die Buchungszahlen für November auf deutlich höhere Auslastungen als im Vorjahr, als in dem Herbstmonat rund 1,4 Millionen Übernachtungen registriert wurden. In einigen Hotels habe das Buchungsplus 15 bis 20 Prozent betragen. Stattdessen lief heute auch die Frist für die letzten Urlauber im Land ab. Sie mussten ihre Unterkünfte räumen. Schon seit Montag durften neue Gäste nicht mehr anreisen. Das neuerliche Beherbergungsverbot für Urlauber ist Teil der in der Vorwoche von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Infektionen beschlossenen Einschränkungen. "Die Stimmung bei Hoteliers und Gastronomen ist düster", sagte der Dehoga-Präsident. Dies sei nicht nur auf die Zwangsschließungen zurückzuführen, sondern vor allem auf die bestehenden Unsicherheiten.
Neues Corona-Testzentrum in Lübeck eröffnet
In Lübeck hat heute ein weiteres Corona-Testzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Das Drive-in-Zentrum auf dem Gelände des Lübecker Zentrallabors werde voraussichtlich bis zum 31. März in Betrieb bleiben, teilte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit. Die gemeinsame Einrichtung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) und des DRK ist eines von landesweit zehn Zentren, mit denen die Testkapazitäten in der kalten Jahreszeit sichergestellt und die niedergelassene Ärzteschaft entlastet werden sollten, heißt es in der Mitteilung des DRK. Das Testzentrum ist täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet und nur für vom Gesundheitsamt oder einem niedergelassenen Arzt zugewiesene Patienten bestimmt.
136 Corona-Neuinfektionen in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 136 neue Corona-Infektionen registriert. Zwei Landkreise sowie die Landeshauptstadt Schwerin gelten als Risikogebiete. Am Vortag wurde mit 181 weiteren Fällen noch ein neuer Höchstwert erreicht.
Covid-19: Bereits neun Heimbewohner in Norderstedt gestorben
Die Zahl der nach einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Bewohner des Alten- und Pflegeheims Steertpogghof in Norderstedt ist innerhalb eines Tages um zwei auf neun gestiegen. Wie der Kreis Segeberg heute mitteilte, handelt es sich um zwei Frauen im Alter von 84 und 87 Jahren. Allein im Steertpogghof hatten sich nach früheren Angaben mindestens 33 Bewohner und neun Mitarbeiter infiziert. Die Gesamtzahl der Gestorbenen an oder mit Covid-19 im Kreis Segeberg erhöhte sich auf 16. Insgesamt 22 Menschen im Kreis werden zurzeit in einer Klinik wegen Covid-19 versorgt. Ein Patient liegt auf der Intensivstation.
Hamburg: Massentest an Schule in Harvestehude
An Hamburgs Schulen steigt die Zahl der Corona-Fälle. Eine Stadtteilschule geht nun einen neuen Weg: Die gesamte Ida Ehre Schule in Harvestehude wird auf das Coronavirus getestet.
Hamburg: Nur notwendige Sachen auf Recyclinghöfen entsorgen
Wegen der Corona-Pandemie hat die Hamburger Stadtreinigung dazu aufgerufen, die Recyclinghöfe nur für dringende Anlieferungen anzusteuern. Man solle nur entsorgen, was unbedingt notwendig sei - etwa nach Umzügen oder Haushaltsauflösungen, sagte ein Sprecher der Stadtreinigung. Im Sinne des Infektionsschutzes seien alle anderen Entsorgungen nach Möglichkeit aufzuschieben.
OVG Greifswald lehnt Eilanträge von Urlaubern ab
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald hat zwei Eilanträge von Urlaubern abgelehnt, die über den heutigen 5. November hinaus in ihren gemieteten Ferienobjekten in Mecklenburg-Vorpommern bleiben wollten. Dem Gericht zufolge entstanden den Touristen nach den dargelegten Umständen in beiden Einzelfällen keine schweren Nachteile. Es gebe auch keine anderen wichtigen Gründe für die von ihnen angestrebte Außervollzugsetzung von Vorschriften der Corona-Landesverordnung. Die Beschlüsse sind einem Gerichtssprecher zufolge unanfechtbar. Insgesamt lagen dem OVG gegen die Landesverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie am Donnerstag bisher elf Eilanträge vor. Vier davon stammen von Touristen, drei von Fitnessstudios. Außerdem klagten die Betreiber einer Spielhalle, eines Nagel-, eines Tattoo- und eines Kosmetikstudios. Während sich die Touristen dem Sprecher zufolge gegen die Ausreisepflicht wehren, klagen die Studios gegen die verfügte Schließung. Die Landesregierung hatte Ende Oktober zusammen mit der Bundesregierung den Teil-Lockdown bis Ende November verkündet.
Kommentar zu Länderspiel-Reisen: Alle müssen Opfer bringen
Fußball-Bundesligist Werder Bremen lässt keine Nationalspieler mehr in Risikogebiete reisen. Zusehends stellt sich die Frage, wie sinnvoll Länderspiele in der aktuellen Pandemie-Lage sind. Ein Kommentar von Moritz Cassalette:
Hamburg gleicht Corona-Verluste im Nahverkehr aus
Die durch die Corona-Pandemie entstehenden Verluste für die Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg sollen ausgeglichen werden. Ein entsprechender Rettungsschirm sei vom Senat auf den Weg gebracht worden, teilten Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) heute mit. Zudem habe die Verkehrsbehörde beschlossen, dass das Angebot mit Bussen, Bahnen und Fähren in Hamburg auch während des Teil-Lockdowns nahezu uneingeschränkt weiterlaufen soll. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat in Hamburg für den Zeitraum von März bis Dezember Corona-bedingte Einnahmeausfälle von rund 191 Millionen Euro prognostiziert. Die Stadt stellt dafür rund 65 Millionen Euro aus Haushaltsmitteln zur Verfügung. Die restliche Summe soll mit sogenannten Regionalisierungsmitteln des Bundes abgedeckt werden.
Personalmangel wegen Corona - Supermarkt im Kreis Celle schließt
Ein Corona-bedingter Personalmangel hat in Langlingen im Landkreis Celle zur Schließung eines Supermarktes geführt. Es handle sich um eine Entscheidung des Inhabers, sagte eine Sprecherin von Edeka heute. Sie bestätigte Personalnöte aufgrund des Coronavirus und entsprechender Quarantäne-Maßnahmen. Zunächst hatte die "Cellesche Zeitung" online über die Schließung berichtet, die laut einem Aushang vor Ort bis zum 12. November gilt. Ein Sprecher des Landkreises sagte, dass die Entscheidung, den Markt zu schließen, nicht vom Gesundheitsamt angeordnet worden sei.
Schwerin: Sport- und Schwimmhallen bis Mitte November zu
Auch die Stadt Schwerin hat die Schwimmhalle und alle Sporthallen bis Mitte November geschlossen, die das gilt auch für den Kinder- und Jugendsport. Sportplätze draußen können weiter für den Kinder- und Jugendsport genutzt werden, allerdings nur in kleinen Gruppen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Unterdessen hat auch die Volkshochschule in Schwerin alle laufenden Kurse für den Monat November unterbrochen. Ausnahmen gibt es bei den Schulabschlüssen, diese Kurse laufen weiter.
Bundeswehr im zivilen Einsatz
Die Bundeswehr hat heute bekannt gegeben, dass sie ihr Kontingent von Soldatinnen und Soldaten, die während der Corona-Krise bei zivilen Stellen aushelfen, um 1.000 vergrößert. Auch in Heide in Schleswig-Holstein ist die Bundeswehr im zivilen Einsatz. Weil das Gesundheitsamt bei der Corona-Nachverfolgung überlastet ist, werden dort zehn Soldaten eingearbeitet.
Hamburgs CDU fordert Präsenzveranstaltungen an Unis
Die Hamburger CDU verlangt mehr Präsenzveranstaltungen an den Hochschulen. In einem Antrag für die Bürgerschaftssitzung in der kommenden Woche fordert sie den Senat auf, auch im Wintersemester regelmäßige soziale Kontakte und speziell für die Erst- und Zweitsemester besonders viele Präsenzveranstaltungen zu ermöglichen. Auch für Semester-Anfangspartys, die auf absehbare Zeit nicht möglich seien, müsse es Ersatz geben, um ein Kennenlernen und das Knüpfen von sozialen Netzwerken zu ermöglichen, erklärte die Wissenschaftsexpertin der CDU-Fraktion, Anke Frieling.
Niedersachsens Grüne wollen Zoos und Bibliotheken wieder öffnen
Die Grünen in Niedersachsen wollen einige Corona-Beschränkungen wieder lockern. Unter Auflagen sollten Tierparks, Zoos und Freilichtmuseen öffnen, denn es sei wichtig, dass die Menschen sich draußen aufhalten könnten, sagte Landtagsfraktions-Chefin Julia Willie. Zudem sollten Bibliotheken öffnen, da sie Bildungs- und keine Freizeiteinrichtungen seien. Bei der Landtagssitzung in der kommenden Woche wollen die Grünen über ihre Vorschläge abstimmen lassen, damit mögliche Änderungen möglichst schnell umgesetzt werden.
Gesundheitsamt schickt Meppener Fußballer in Quarantäne
Das Gesundheitsamt des Landkreises Emsland hat die ganze Mannschaft des SV Meppen nach sieben positiven Corona-Tests in Quarantäne geschickt. Mindestens zwei Spiele der dritten Fußball-Bundesliga dürften nun ausfallen. Schon nach den positiven Testergebnissen am Dienstag hatte der Club vorsorglich viele Mitarbeiter in häusliche Quarantäne geschickt, seine Geschäftsstelle für den Publikumsverkehr geschlossen und bevorstehende Trainingseinheiten abgesagt.
Demo von Hotel- und Restaurant-Mitarbeitern in Hamburg
Beschäftigte der Hamburger Hotel- und Gastronomiebetriebe haben mit einer Demonstration in der Innenstadt auf ihre schwierige Situation im Corona-Teil-Lockdown aufmerksam gemacht. Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Gesprächsangebot bei Ängsten und Problemen wegen Corona
Über Ängste und Probleme reden, die einen während der Corona-Pandemie belasten - dieses kostenlose Angebot machen deutschlandweit mehr als 250 Gesprächscoaches. Auch in Hamburg sind mehrere dabei:
Mehr Plastikmüll durch Corona
Die Corona-Pandemie hat einem Bericht der Europäischen Umweltagentur EEA zufolge nur kurzfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt. Zwar sei in vielen europäischen Ländern die Luftqualität besser geworden, weil unter anderem weniger Auto gefahren wurde. Auf der anderen Seite sei aber der Verbrauch von Einwegkunststoff gestiegen. "Die Pandemie führte zu einem plötzlichen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach persönlicher Schutzausrüstung wie Masken, Handschuhen, Roben und Desinfektionsmitteln", so die EEA. Zudem hätten sich viele Restaurants auf Dienstleistungen mit Einweg-Plastikbehältern umgestellt. Auch viele Produkte, die über den zunehmenden Online-Versandhandel verschickt würden, seien in Plastik verpackt. "Herstellung, Verbrauch und Entsorgung werden größere Auswirkungen auf Umwelt und Klima haben", ist die EEA sicher.
647 Neuinfektionen gemeldet: Neuer Höchststand in Hamburg
Die Zahl der neuen Corona-Fälle ist in Hamburg deutlich gestiegen. Die Gesundheitsbehörde meldete heute 647 Neuinfektionen. Der bisherige Höchstwert war am Dienstag mit 456 registriert worden. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Hamburg liegt damit laut der Behörde nun bei 149,1.
Werder Bremen verbietet Kickern Spiele mit ihren Nationalteams
Fußball-Bundesligist Werder Bremen erlaubt nur dem tschechischen Torwart Jiri Pavlenka die Teilnahme an einem Spiel seiner Heim-Nationalmannschaft. Die übrigen Nationalspieler des Clubs, die in Corona-Risikogebieten antreten sollten, dürfen dort nicht kicken - ihnen hätte eine Quarantäne gedroht. Pavlenka soll mit der tschechischen Nationalmannschaft in Leipzig auf das deutsche Team treffen.
Teurere Christbäume wegen Corona
Weihnachtsbäume sollen in diesem Jahr teurer werden. "Es ist zu erwarten, dass Corona-bedingt die Preise um zwei bis drei Euro je Baum steigen", teilte der Erzeuger-Bundesverband mit. Die Produktion verteuere sich durch Corona: "Von der Einreise bis zur Unterbringung der Saisonarbeitskräfte sind die Kosten gestiegen", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands, Wolf-Oliver von Baudissin. Außerdem seien die Arbeitsabläufe komplizierter, weil nicht mehr als fünf Beschäftigte zusammenarbeiten dürften. Der Verband erwartet in diesem Jahr eine um bis zu zehn Prozent auf 25 Millionen Bäume steigende Nachfrage, weil voraussichtlich weniger Familien über Weihnachten verreisen würden.
EU-Prognose: Wirtschaftsleistung sinkt um mehr als sieben Prozent
Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone wird laut neuester Prognose der EU-Kommission dieses Jahr um 7,8 Prozent sinken, in der Europäischen Union insgesamt um 7,4 Prozent. Für das kommende Jahr werden 4,2 Prozent Wachstum für die 19 Staaten der Eurozone und 4,1 Prozent für die gesamte EU vorausgesagt, für 2022 dann jeweils drei Prozent. "Nach der tiefsten Rezession in der Geschichte der EU und einem sehr starken Aufschwung im Sommer ist Europas wirtschaftliche Erholung wegen der wieder höheren Zahl von Covid-19-Fällen unterbrochen worden", sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.
1.423 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
Niedersachsen hat 1.423 weitere Corona-Fälle gemeldet. Dadurch stieg die landesweite Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner leicht - auf nun 101,3. Das teilte das Landesgesundheitsamt mit. Innerhalb eines Tages starben in Niedersachsen sechs weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die bislang höchste Zahl an Neuinfektionen wurde in Niedersachsen am 29. Oktober mit 1.521 Fällen gemeldet.
Auch Zulieferer, Zwischenhändler und Dienstleister unter Druck
Dass Restaurants, Hotels, Kinos oder Sportclubs seit Anfang der Woche wegen Corona geschlossen sind, dürfte vielen Menschen auffallen. Etliche Betreiber versuchen auch, sich auf juristischem Weg gegen die Beschränkungen zu wehren. Weniger im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung steht, dass auch Zulieferer, Zwischenhändler und Dienstleister von den Maßnahmen betroffen sind. Eine Reportage:
Weil kritisiert Schuldenbremse
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stellt angesichts der Corona-Krise die Schuldenbremse infrage. Er sei nie ein Fan gewesen, sagte Weil der Zeitung "Die Welt". Seine Vorbehalte würden nun "unter dem Druck der Pandemie" verstärkt. In den nächsten Jahren würden große Aufgaben auf den Staat zukommen. "Die Handlungsfähigkeit aber ist durch die Schuldenbremse deutlich eingeschränkt." Dies gelte auf Ebene der Länder noch stärker als auf Bundesebene. Weil stellte sich damit hinter einen Vorstoß der SPD-Fraktionschefin im Niedersächsischen Landtag, Hanne Modder. Sie hatte eine Debatte über die Streichung der Schuldenbremse aus Grundgesetz und Landesverfassung angeregt. Auf Bundesebene wird wegen der Corona-Krise in diesem und im kommenden Jahr von den Vorgaben der Schuldenbremse durch eine Ausnahmeklausel abgewichen. Danach soll sie aber wieder eingehalten werden.
Auch Landkreis Vorpommern-Greifswald verbietet Kindersport
In Mecklenburg-Vorpommern hat nun auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald den Kinder- und Jugendsport in Hallen und anderen Räumen wegen der Corona-Ausbreitungsgefahr untersagt. Die oberste Priorität liege in der Aufrechterhaltung des Schul- und Kitabetriebs, sagte eine Sprecherin. Das Sportverbot gilt vorerst bis Ende November, wie NDR 1 Radio MV berichtete. Im Kreis Vorpommern-Greifswald liegt die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner mit 73,8 (Stand: Mittwoch) am zweithöchsten im Land. Die Corona-Landesverordnung in MV überlässt die Regelungen zu Kinder- und Jugendsport den Kommunen. Auch der Kreis Ludwigslust-Parchim beschränkte bereits diesen Bereich.
Mehr Mitarbeiter für Hamburgs Gesundheitsämter
Hamburg will das Personal in den Gesundheitsämtern in den kommenden Jahren um mehrere Hundert Stellen aufstocken. Finanziert werden soll das durch Bundesmittel aus dem Pakt für Gesundheit, wie aus einem Bürgerschaftsantrag der Koalition von SPD und Grünen hervorgeht. In der Corona-Pandemie sei der öffentliche Gesundheitsdienst besonders gefordert. Die neuen Stellen sollten aber auch bleiben, wenn die Pandemie vorüber sei. Die Bundesregierung hat im Pakt für Gesundheit insgesamt vier Milliarden Euro für die nächsten sechs Jahre für die Länder zugesichert - für Hamburg sind es rund 112 Millionen Euro.
NDR Newsletter: Immer gut informiert!
Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Von montags bis freitags bündeln wir die wichtigsten Ereignisse des Tages und erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft. Die nächste Ausgabe gibt es heute Nachmittag. Infos zum kostenlosen Abonnieren des Newsletters finden Sie hier.
Hamburger Gesundheitsämter beklagen Quarantäne-Verstöße
Wer direkten Kontakt zu Corona-Infizierten hatte, muss sich mindestens 14 Tage isolieren. Doch laut den Gesundheitsämtern in Hamburg stößt die Quarantänepflicht zunehmend auf Widerwillen. Betroffene seien immer häufiger nicht bereit, sich zu isolieren. Konkrete Zahlen nannten die Gesundheitsämter aber nicht. Wenn man sich in behördlich angeordneter Quarantäne befindet, darf man den privaten Wohnort oder das eigene Grundstück ohne ausdrückliche Zustimmung des Gesundheitsamtes nicht verlassen und keinen direkten Kontakt zu anderen Personen haben. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis hin zu Haftstrafen.
Flughafen Hannover soll Hilfen aus öffentlichen Mitteln erhalten
Der schwer vom Corona-Einbruch getroffene Flughafen Hannover hat Aussicht auf Hilfen des Landes Niedersachsen. Noch könne man aber keine Details etwa zu möglichen Bürgschaften für neue Darlehen nennen, hieß es aus dem Finanzministerium. Grundsätzlich gelte aber: "Das Land steht zu seinen Beteiligungen." Einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zufolge plant Niedersachsen, für den Flughafen mit bis zu 21 Millionen Euro zu bürgen. Dieselbe Summe will demnach die Stadt Hannover tragen, der Privatinvestor Icon Infrastructure stehe für weitere 18 Millionen Euro ein. Die ebenfalls schwer gebeutelte Deutsche Messe AG könnte demzufolge ebenfalls Kreditbürgschaften erhalten, auch dort sind Stadt und Land Anteilseigner.
262 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein verzeichnet
In Schleswig-Holstein sind binnen eines Tages 262 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden, wie die Landesregierung mitteilte. Die meisten neuen Fälle wurden demnach im Kreis Pinneberg (+49), in Lübeck (+33) sowie im Kreis Stormarn (+30) verzeichnet. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen in SH bei 236 gelegen, davor bei 142. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in Schleswig-Holstein um zwei auf 192.
Niedersachsen: Infektionen in vielen Alten- und Pflegeheimen
Die Zahl der Corona-Ausbrüche in niedersächsischen Alten- und Pflegeheimen hat weiter zugenommen. In der vergangenen Woche seien aus insgesamt 84 Einrichtungen Infektionen gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover der Deutschen Presse-Agentur mit. Aktuell gebe es 372 an Covid-19 erkrankte Bewohner und 214 erkrankte Mitarbeiter (Stand: Mittwochnachmittag). Von 28. Oktober bis 3. November starben den Angaben zufolge elf Bewohner in vier betroffenen Seniorenheimen. Zuletzt waren die Stadt und der Landkreis Hildesheim besonders betroffen. Kostenlose Schnelltests sollen eigentlich in der zweiten Welle der Corona-Pandemie Ausbrüche in Heimen und Kliniken verhindern. Eine entsprechende neue Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums trat Mitte Oktober in Kraft.
Höchstwert: 19.990 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19.990 Fällen binnen eines Tages einen bisherigen Höchstwert erreicht. Dies meldete das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin heute früh. Den bislang höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie hatte das RKI am vergangenen Sonnabend mit 19.059 Fällen gemeldet. Vor einer Woche lag die Zahl bei 16.774 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg innerhalb von 24 Stunden um 118 auf insgesamt 10.930.
MV und SH: Urlauber müssen abreisen
Heute müssen auch die letzten Touristen ihre Unterkünfte in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein räumen. Das bis Ende November geltende Beherbergungsverbot für Urlauber ist Teil des in der Vorwoche von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Infektionen beschlossenen Teil-Lockdowns.
Eltern ärgern sich über volle Schulbusse
Manche Eltern in Niedersachsen fordern, dass in der Corona-Krise mehr Schulbusse eingesetzt werden. Nur so könne der Sicherheitsabstand während der Fahrt gewährleistet werden.
"Wir müssen den Löffel abgeben": Protest von Restaurant- und Hotel-Mitarbeitern
Beschäftigte der Hamburger Hotel- und Gastronomie-Betriebe wollen heute Vormittag auf ihre Situation im Corona-Teil-Lockdown aufmerksam machen. Zur Protestkundgebung unter dem Motto "Wir müssen den Löffel abgeben" hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen. Viele Beschäftigte befürchten durch die Schließung der Betriebe im November Lohneinbußen, Kurzarbeit oder Jobverlust. "Und das in einer Branche, die sowieso schon stark von niedrigen Löhnen betroffen ist", teilte die NGG mit. Für Unternehmen und Betriebe seien umfangreiche Ausgleichszahlungen zugesagt worden, "die Lage der Beschäftigten findet allerdings einmal mehr keine Beachtung".
Corona-Berichte aus den NDR Landesmagazinen
Auch gestern Abend stellte die Corona-Pandemie wieder einen Schwerpunkt in den NDR Fernseh-Landesprogrammen dar. Hier eine Auswahl der Beiträge:
NDR.de Live-Ticker am Donnerstag startet
NDR.de berichtet auch heute wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die Corona-Zahlen in Norddeutschland von Mittwoch: Niedersachsen meldete 1.079 neue Fälle, Hamburg 388, Bremen 259, Schleswig-Holstein 236 und Mecklenburg-Vorpommern 181.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 4. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 3. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 2. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 1. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 31. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 30. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 29. Oktober