Corona-Blog: Mehr Schutz für Schulmitarbeiter in Hamburg
In diesem Blog hat NDR.de am Dienstag über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle Neuigkeiten des Tages können Sie hier nachlesen. Am Mittwoch starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- HH: Alle Schulmitarbeiter sollen kostenlos FFP2-Masken bekommen
- Coronavirus-Update: Neue Podcast-Folge mit Sandra Ciesek
- Niedersachsen: 45-Millionen-Euro-Hilfspaket für Schulen
- Regierungschefs Schwesig, Weil, Tschentscher und Günther verteidigen Bund-Länder-Strategie
- Kein Silvester-Feuerwerk auf den Ostfriesischen Inseln
- Zahl der Neuinfektionen: Hamburg 424 (Vorwoche: 422), Niedersachsen 944 (Vorwoche: 1.163), Schleswig-Holstein 100 (215), Mecklenburg-Vorpommern 156 (130), Bremen 123 (119) und bundesweit 14.419 (15.332)
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Blog von Dienstag endet - Gute Nacht!
Wir beenden unsere Corona-Berichterstattung für heute und machen ein paar Stunden Pause. Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter. Gute Nacht!
Corona-Auflagen: AfD sagt Landesparteitag ab
Die AfD Schleswig-Holstein hat ihren für Sonnabend in Neumünster geplanten Landesparteitag abgesagt, nachdem ein Gericht eine Teilnehmerbegrenzung bestätigt hatte. Auch die für Sonntag geplante Aufstellungsversammlung zur Wahl ihrer Kandidaten für die nächste Bundestags sagte die Partei ab. Das Verwaltungsgericht in Schleswig hatte zuvor die Auflagen der Stadt Neumünster für den Landesparteitag der AfD bestätigt. Die Richter wiesen einen entsprechenden Eilantrag der Partei ab. Die Stadt hatte den Landesparteitag in den Holstenhallen wegen der Corona-Lage nur mit maximal 100 Teilnehmern zugelassen.
Infektionsschutz bei der Bahn: Zwei Sitzplätze für Bundesbedienstete
Mitarbeiter des Bundes dürfen bei dienstlichen Fahrten mit der Bahn zwei Sitzplätze für sich buchen - es zahlt der Staat. Für die umstrittene Maßnahme wurde sogar ein Gesetz geändert. Christopher Jähnert hält das in seinem Kommentar für ein falsches Signal.
Corona-Beiträge aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat am Abend erneut über die Folgen der Corona-Krise für Norddeutschland berichtet. Hier eine Auswahl der Videos:
SH: Tests für Landtagsabgeordnete - auch ohne Symptome
Schleswig-Holsteins Landtagsabgeordnete können vor Sitzungen im Plenarsaal einen Corona-Schnelltest machen. Die Möglichkeit trifft nicht nur auf Zustimmung.
Bildungsministerium in MV: Wenige Corona-Fälle an den Schulen
Die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Einschätzung des Bildungsministeriums kein Hotspot bei den Corona-Infektionen. In den vergangenen drei Wochen sind nach Angaben des Ministeriums von Dienstag bei 37 Schülern Infektionen als sogenannte Indexfälle aufgetreten. Das bedeutet, dass sie das Virus von außen in die Schulen hineingetragen haben. In der Folge hätten sich zehn weitere Schüler mit dem Coronavirus angesteckt. Insgesamt sind an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen 187.200 Kinder und Jugendliche. Im gleichen Zeitraum seien unter den 14.980 Mitarbeitern an den Schulen neun Infektionen mit dem Coronavirus bekannt geworden, daraus resultierten jedoch keine Folgeinfektionen.
HH: Alle Schulmitarbeiter sollen kostenlos FFP2-Masken bekommen
Für einen besseren Schutz gegen das Coronavirus und mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen auch an den Hamburger Schulen sollen alle 35.000 Lehrer und Mitarbeiter kostenlos FFP2-Masken bekommen. Das kündigte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) laut einer Mitteilung an. Bereits heute habe die Behörde rund 350.000 entsprechende Masken an die 472 staatlichen und privaten Schulen ausgeliefert. Bis Ende der Woche sollen alle Schulen ausgestattet sein. Pro Mitarbeiter gibt es dann zwei bis drei Masken pro Woche.
Faktenfinder zu mutmaßlich gesunkener Anzahl von Neuinfektionen
Seit einigen Tagen ist die Zahl der Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, offenbar zurückgegangen. Doch auch die Zahl der durchgeführten Tests sinkt zurzeit deutlich.
Land Bremen meldet 123 Neuinfektionen
In Bremen ist die Zahl der registrierten neuen Fälle mit Corona-Infektionen im Vergleich zum Vortag um 123 auf insgesamt 8.457 Fälle gestiegen. 6.233 Menschen gelten allerdings inzwischen als genesen. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 102.
156 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern registriert
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 156 neue Fälle von Corona-Infektionen im Vergleich zum Vortag gemeldet. Gestern waren es noch 30 und in der Vorwoche 130. Die meisten neuen Fälle (plus 38) wurden in Nordwestmecklenburg bestätigt. In Kliniken müssen 392 Patienten stationär behandelt werden, das sind 15 mehr als am Vortag.
Ciesek: Schüler können das Coronavirus weitergeben
Die Virologin Sandra Ciesek hebt in der neuen Podcast-Folge des "Coronavirus-Update" hervor, dass Kinder unterschiedlichen Alters ganz andere Infektionszahlen aufweisen. Dieser Punkt sei wichtig in der aktuellen Diskussion darüber, in welcher Form der Unterricht an den Schulen in den Wintermonaten aufrechterhalten werden soll und ob womöglich Kindergärten wieder schließen müssen.
Helmstedt: Wohnblock wegen Quarantäne umzäunt
Zwei Wohnblocks des Helmstedter Wohnviertels Dammgarten sind eingezäunt worden, um die knapp 100 Bewohner der beiden Häuser unter Quarantäne zu halten. Trotz Gesprächen mit den Bewohnern seien die Vorgaben mehrfach missachtet worden, teilte der Landkreis Helmstedt mit. Die Lage sei aber entspannt. Ein milderes Mittel, den Infektionsschutz sicherzustellen, sei nicht möglich gewesen. Ende vergangener Woche sei es in dem Wohnviertel zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Inzwischen seien 16 von 40 Testergebnissen positiv. Die Quarantäne-Anordnung gelte für zwei Wochen, der Landkreis kümmere sich um die medizinische Versorgung während dieser Zeit. Das Rote Kreuz übernehme zusammen mit den Jusos die Einkäufe für die Bewohner.
Jugendliche von Teil-"Lockdown" besonders betroffen
Die Clique treffen, Kino, die ersten Bar-Besuche - all das fällt für Jugendliche während des Teil-"Lockdowns" weg. Dazu kommen Schul- und Ausbildungsängste.
SH-Ministerpräsident Günther warnt erneut vor zu vielen Kontakten
Schleswig-Holstein will laut Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bei der Bestimmung bleiben, dass sich maximal zehn Personen aus zwei Hausständen treffen dürfen. Es wäre aber nicht klug, die Regel so auszulegen, jeden Tag mit einem anderen Hausstand unterwegs zu sein. Der Bund hatte vorgeschlagen, im Kampf gegen die Corona-Pandemie Treffen im öffentlichen Raum auf einen Hausstand und einen weiteren mit maximal zwei Personen zu begrenzen. Es sei gerade jetzt wichtig, möglichst wenig Menschen zu treffen, sagte Günther. "Wir wissen noch nicht genau, wie sich die letzten Maßnahmen wirklich ausgewirkt haben." In Schleswig-Holstein gingen die Infektionszahlen nach unten. "Das ist ein hoffnungsfrohes Signal", sagte der Regierungschef. "Aber wir müssen eben gucken, ob es wirklich stetig weiter runtergeht."
MV: Mindestens ein Impfzentrum pro Landkreis
Mecklenburg-Vorpommern plant für eine mögliche Impfung mindestens ein Corona-Impfzentrum in jedem Landkreis und je eins in den beiden kreisfreien Städten Rostock und Schwerin. "Die Herausforderung besteht darin, in möglichst kurzer Zeit eine große Zahl von Menschen zu impfen. Ziel ist es, dass mindestens 5 000 Impfungen pro Impftag verabreicht werden", sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) in Schwerin. Darüber hinaus solle es mobile Teams geben, die etwa in Pflegeheimen impfen sollen. Die Vorbereitungen sollen laut Glawe bis Anfang Dezember abgeschlossen sein.
Wird Silvester-Feuerwerk verboten?
Große Partys wird es wohl zum Jahreswechsel wegen der Corona-Pandemie nicht geben. Viele Menschen hoffen aber wenigstens auf ein Silvester-Feuerwerk in kleinem Kreis - aber auch daraus wird wohl vielerorts nichts.
Holzmindener Landrat positiv auf Corona getestet
Im niedersächsischen Holzminden gibt es neue Corona-Fälle: "Wir haben derzeit zwei positive Fälle im Kreishaus", erklärte Pressesprecher Peter Drews dem Onlineportal meine-onlinezeitung.de. Drews ist selbst seit dem Morgen in Quarantäne. Unter den positive Getesteten ist auch Landrat Michael Schünemann. Teile der Verwaltung sind nun in Quarantäne geschickt wurden. Das Gesundheitsamt verfolgt die Infektionsketten und die Kontaktpersonen sollen nun nach und nach getestet werden. Aktuell gibt es 32 akute Infektionen im Landkreis Holzminden.
Hamburger Alsterschwäne ziehen in Winterquartier
Normalerweise wird der Umzug der rund 120 Alsterschwäne von etlichen Schaulustigen begleitet. Doch Corona-bedingt läuft das Umquartieren in diesem Jahr viel ruhiger ab. Bei "Schwanenvater" Olaf Nieß und seinem Team habe das "ein komisches Gefühl" hinterlassen. "Das war für mich absolut ungewöhnlich. Normalerweise sind die Brücken und Ufer wirklich von Leuten gesäumt. Jetzt durch eine fast menschenleere Stadt zu fahren, war schon ein Gefühl, das uns nah gegangen ist."
Mit der Familie in den Wildpark - als einzige Gäste
Das ist in einem kleinen Wildpark in der Lüneburger Heide möglich - eine "Corona-Idee" des Betreibers.
Niedersachsen investiert 45 Millionen Euro in Schulen
Die niedersächsische Landesregierung hat sich zu einem Hilfspaket im Wert von insgesamt 45 Millionen Euro für die Schulen im Land entschlossen. Das sagte Kulturminister Grant Hendrik Tonne (SPD) heute auf einer Pressekonferenz. 25 Millionen Euro sollen dafür genutzt werden, bis zu 5.000 pädagogische Mitarbeiter einzustellen, darunter auch Studenten. Jede Schule in Niedersachsen soll mindestens eine Entlastungskraft erhalten, kleine Schulen werden zeitlich bevorzugt, so Tonne. Die Hilfskräfte sollen ab Anfang Dezember für eine halbes Jahr auf 450-Euro-Basis eingestellt werden und die Lehrer zum Beispiel bei der Beaufsichtigung von Kleingruppen unterstützen. Die Lehramtsstudierenden würden auch im Unterricht unterstützen können.
Für den Infektionsschutz - die "Hardware", wie Tonne sagte - stehen 20 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen Plexiglasschutzwände, Wechselmasken, gegebenenfalls FFP2-Masken für Lehrkräfte sowie unter besonderen Umständen Luftfilter angeschafft werden.
NDR Info Perspektiven: Schulen bauen Digital-Struktur aus
Nur ein Drittel der Schulen in Deutschland sind digital gut ausgestattet, so die OECD. Deren Bildungsdirektor Andreas Schleier erklärt bei NDR Info Perspektiven, wo der Ausbau noch am Anfang steht und was derzeit schnell umgesetzt wird. Außerdem: Ein Beispiel aus Hildesheim zeigt, wie Digitalität an Schulen gut funktionieren kann.
Hamburg meldet 424 Neuinfektionen
In Hamburg wurden innerhalb eines Tages 424 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Vergangene Woche Dienstag waren es 422 neue Fälle, gestern 185. Die sogenannte Inzidenz - die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen - stieg zum Vortag leicht von 156,3 auf 156,4. Vor einer Woche hatte sie noch bei 164,1 gelegen. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 20.830 Menschen in Hamburg mit Sars-CoV-2 infiziert, rund 11.800 gelten als genesen. Aktuell werden 306 Patienten mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt.
Forderungen nach mehr Mitspracherecht am Schulunterricht
Wie geht es jetzt mit den Schulen während der Corona-Pandemie weiter? Ein breites Bündnis fordert jetzt die Hamburger Politik zum Dialog auf und verlangt einen Bildungsrat für die Hansestadt. Das Bündnis "Mehr Zukunft in der Schule" hat Gewicht, denn es vertritt nahezu alle Gremien und Organisationen, die an der Schulpolitik beteiligt sind: Lehrer-, Eltern- und Schülerkammer, außerdem mehrere Vereinigungen der Hamburger Schulleitungen sowie die GEW und die Lehrergewerkschaften. In Niedersachsen fordert die GEW unterdessen strengere Regeln an Schulen und spricht sich für Wechselunterricht aus.
Kommentar: Erst schauen, dann an den Lockdown-Schrauben drehen
Bei ihrem Treffen zur Corona-Lage haben sich Bund und Länder am Montag lediglich auf Appelle geeinigt - Beschlüsse soll es erst am Mittwoch kommender Woche geben. Reicht das? Ein Kommentar von Lothar Lenz, ARD-Hauptstadtstudio Berlin.
Wochenvergleich: Erster Infektions-Rückgang seit zwei Monaten
Erstmals seit über zwei Monaten sind die Neuinfektionen mit Covid-19 im Norden im Wochenvergleich rückläufig. Innerhalb der vergangenen sieben Tage sank die Zahl der neu Infizierten gemäß Daten des Robert Koch-Instituts um 3,3 Prozent im Vergleich zur Vorwoche (siehe Grafik). Zuletzt waren die neuen Fälle am 10. September im Wochenvergleich gesunken. Seit Mitte September hatte es fast ausschließlich Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich gegeben.
Mit dem jüngsten Rückgang sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz der norddeutschen Bundesländer insgesamt mit einem aktuellen Wert von 99,0 wieder unter die Marke von 100 Neuinfizierten in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.
Silvester ohne Böller und Raketen auf den Ostfriesischen Inseln
Die sieben Ostfriesischen Inseln haben sich darauf verständigt, dass es keine Silvesterfeuerwerke geben soll. Wegen Corona wollen sie verhindern, dass sich die Menschen zum Jahreswechsel versammeln.
Zahlen sinken: Niedersachsen registriert 944 neue Corona-Fälle
In Niedersachsen wurden seit gestern Vormittag 944 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet. 19 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz für das Bundesland liegt bei 103,9 Infektionen je 100.000 Einwohner. Im Vergleich zur Vorwoche sinkt die Zahl der Infektionen leicht: Letzte Woche Dienstag wurden 1.163 neue Fälle registriert, 219 mehr als heute. Die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken ist binnen eines Tages von 898 auf 972 angestiegen. 210 der Erkrankten müssten auf der Intensivstation behandelt und 125 davon künstlich beatmet werden, teilte das Sozialministerium mit.
Arbeitsmarkt erholt sich leicht
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im dritten Quartal dieses Jahres leicht vom Corona-Schock erholt. Nach einem deutlichen Rückgang im Frühjahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen von Juli bis September wieder um 0,1 Prozent auf 44,7 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Zahl der Erwerbstätigen in den Monaten Juli bis September allerdings um 1,4 Prozent oder 654.000 Menschen. Betroffen waren hier vor allem die Bereiche Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie Leiharbeit. Auch in der Industrie gab es weniger Jobs, während Öffentlicher Dienst, Gesundheit sowie Information und Kommunikation zulegten. Überdurchschnittlich stark ging erneut die Zahl der Selbstständigen zurück. Kurzarbeiter werden in der Statistik weiter als erwerbstätig geführt.
Bildungsministerin Prien: "Wechselunterricht ist eine Krücke"
Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien erklärt im Interview mit NDR Info, dass sie ein differenziertes Vorgehen mit Corona-Maßnahmen an Schulen weiter für sinnvoll hält: "Wir können Landkreise, die einen Inzidenzwert von 20 haben, nicht mit denen vergleichen, die über 300 liegen." Das Thema Homeschooling sieht Prien nur für höhere Jahrgänge als Möglichkeit. "Für kleine Kinder ist Wechselunterricht doch gar keine Alternative", so die CDU-Politikerin. "Wie sollen Beruf und Familie vereinbar sein, wenn Kinder nur noch im Wochenwechsel die Schule besuchen können?".
Kieler Klimaforscher: Wirtschaft jetzt nachhaltig umbauen
Der Kieler Klima- und Meeresforscher Mojib Latif hat gefordert, die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie nachhaltig umzubauen. Latif sagte dem "Flensburger Tageblatt": "Wir können endlich das in Angriff nehmen, was wir schon vor Corona viel stärker hätten machen müssen: Unsere Wirtschaft so umbauen, dass sie nachhaltig und umweltschonend ist." Nach Ansicht Latifs könnten mit den Milliardenhilfen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: "Wir geben der Wirtschaft Aufbauhilfen und verbinden das mit dem Klimaschutz." So eine Chance habe es lange nicht gegeben, und werde es so schnell nicht wieder geben. "Denn so wie wir das Wirtschaftssystem jetzt gestalten, so wird es viele Jahre zementiert bleiben."
Regierungschefs der Nordländer stehen zu Gipfelergebnissen
Die Regierungschefs der Nordländer haben nach den gestrigen Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den gemeinsam abgesteckten Kurs verteidigt. Dabei hatten Bund und Länder beschlossen, die geltenden Corona-Regeln nicht deutlich zu verschärfen, aber auch keine Lockerungen zuzulassen.
- Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD)sieht in der Bekämpfung der Corona-Epidemie erste Erfolge, hält die Lage aber noch nicht für zufriedenstellend. "Wir können feststellen, dass wir deutliche Fortschritte gemacht haben", sagte Weil nach den Bund-Länder-Beratungen. "Wir sind aber noch nicht da, wo wir hinwollen."
- Es sei richtig, für weitere Entscheidungen abzuwarten, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt hat, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Am Montag sei es noch nicht an der Zeit gewesen, über Lockerungen oder Verschärfungen nachzudenken. Ziel sei, die Schulen und Kitas offenzuhalten und die Wirtschaft am Laufen zu halten.
- Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat ihren Widerstand gegen schärfere Corona-Beschlüsse bei den Bund-Länder-Beratungen verteidigt. "Ich bin gegen eine Salami-Taktik, sondern für ein Gesamtkonzept, das den Bürgerinnen und Bürgern eine Perspektive für den Dezember und Januar gibt", sagte Schwesig. Deshalb habe sie sich dagegen gewandt, einzelne Maßnahmen zu beschließen.
- Der sogenannte Wellenbrecher-"Lockdown" zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist nach Ansicht des Hamburger Bürgermeisters Peter Tschentscher (SPD) erfolgreich. Für eine Lockerung der Maßnahmen Richtung Weihnachten und Silvester sei es aber noch zu früh, sagte Tschentscher. Zunächst müsse die weitere Entwicklung bei den Zahlen der Neuinfektionen abgewartet werden, da es noch keine ausreichende Planungsperspektive für Lockerungen gebe.
Niedersächsische Kommunen: Schließung von Schulen und Wirtschaft vermeiden
Städte und Gemeinden in Niedersachsen sehen den Schwerpunkt der Corona-Bekämpfung in der Vermeidung privater Kontakte. Deshalb unterstütze man einen entsprechenden Appell der Bundesregierung und der Länder, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in Hannover. "Ein weitergehender Lockdown für die Schulen oder die Wirtschaft muss unbedingt vermieden werden", sagte er heute. Er erwarte, dass Polizei und Ordnungsdienste die Einhaltung der Regeln mehr kontrollieren und bei Uneinsichtigen Bußgelder verhängen. "Die meisten Menschen sind aber einsichtig, halten die Regeln ein und helfen anderen." So könne es gelingen, das Virus über den Winter in Schach zu halten.
Bremen: Bürgermeister setzt auf Einsicht der Menschen
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) setzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf die Vorsicht der Menschen im privaten Bereich. Der Staat setze zwar Regeln, sagte er dem "Weser-Kurier": "Schon lange sind private Feiern mit mehr als zehn Personen strikt untersagt. Das ist schon ein sehr harter Einschnitt, weil es auch den 70. Geburtstag oder die Hochzeit betrifft." Auch Kontrollen seien verschärft worden. Aber letztlich hänge alles, was sich im privaten Bereich abspielt, von der Einsicht der Menschen ab. "Es ist nicht naiv, sondern absolut unverzichtbar, auch auf die Selbstverantwortung der Menschen zu setzen", sagte Bovenschulte.
14.419 Neuinfektionen in Deutschland - etwa 1.000 weniger als vor einer Woche
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.419 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 1.000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI von heute früh hervorgeht. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 15.332 gelegen - und damit erstmals seit September unter dem Wert vom Dienstag zuvor (15.352). Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 815.746 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland und 12.814 damit in Zusammenhang stehende Todesfälle (+267). Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI bei 0,97 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch knapp 100 weitere Menschen anstecken.
Ersatzfreiheitsstrafen in Hamburg wegen der Pandemie ausgesetzt
Bislang sind nur wenige Corona-Fälle in den Hamburger Gefängnissen aufgetreten. Damit das so bleibt, muss nicht mehr jeder Verurteilte auch hinter Gitter. Wer eine Geldstrafe nicht bezahlt, dem droht zurzeit keine Ersatzfreiheitsstrafe. Kleinkriminelle wie Diebe oder Schwarzfahrer brauchen derzeit also keine Haft zu befürchten, wenn sie die Summe nicht zahlen. Sofern keine besonderen Gründe dagegen sprächen, lade die Staatsanwaltschaft seit Anfang November keine Straftäter mehr zur Verbüßung von Ersatzfreiheitsstrafen, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker mit. Der Aufschub gilt vorerst bis zum 30. April. Hintergrund der Maßnahme sind die Corona-Pandemie und die begrenzte Kapazität der Gefängnisse. Bereits im Frühjahr hatte Hamburg die Verbüßung von Ersatzfreiheitsstrafen ausgesetzt.
Niedersachsen: Informationen der Landesregierung im Livestream
Die niedersächsische Landesregierung will künftig jeden Dienstag ab 13 Uhr über die aktuelle Corona-Lage informieren. Damit will sie über das Virusgeschehen aufklären und Schutzmaßnahmen besser nachvollziehbar machen. Der erste Termin ist für heute geplant. Voraussichtlich wird sich Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) zum weiteren Vorgehen an den Schulen äußern. NDR.de zeigt die Pressekonferenzen wie gewohnt im Livestream. "Corona führt bei den Medienvertreterinnen und -vertretern, aber auch bei vielen Bürgerinnen und Bürgern zu einem verstärkten Informationsbedarf", heißt es aus der Staatskanzlei. Deshalb werde die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, in den Wintermonaten immer dienstags über aktuelle Entwicklungen der Pandemie in Niedersachsen berichten.
100 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung von Montagabend binnen eines Tages 100 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Am Vortag waren es 161, in der Vorwoche noch 215. Die Zahl der Todesfälle stieg um 5 auf 227. Wie die Landesregierung weiter mitteilte, sind somit seit Beginn der Pandemie 11.618 Infektionen nachgewiesen worden. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 148 Covid-19-Patienten - am Sonntag waren es 116.
MV-Gipfel zum weiteren Vorgehen in Corona-Krise
Heute soll ab 9 Uhr über die weiteren Schritte in der Corona-Krise in Mecklenburg-Vorpommern beraten werden. Dazu wollen sich die Vertreter von Landesregierung, Kommunen, Sozialverbänden, Wirtschaft und Gewerkschaften per Video zusammenschalten. Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in den vergangenen Tagen in MV wird nicht mit einer Aufweichung des bis Ende November geltenden Teil-Shutdowns gerechnet. Gestern waren weitergehende Beschlüsse in der Schaltkonferenz der Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf kommende Woche vertagt worden.
Neues Coronavirus-Update mit Virologin Ciesek
Heute Nachmittag gegen 17 Uhr gibt es eine neue Folge des Podcasts Coronavirus-Update von NDR Info. Die Virologin Sandra Ciesek spricht mit NDR Info Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig über aktuelle Entwicklungen in der Corona-Pandemie.
Beiträge über die Corona-Krise im NDR Fernsehen
Gestern Abend berichteten die Regionalmagazine des NDR wieder ausführlich über die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Eine Auswahl der Beiträge:
Willkommen zum Live-Ticker am Dienstag
NDR.de berichtet auch heute über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Montag meldete Niedersachsen 468 neue Corona-Fälle, Hamburg 185, Schleswig-Holstein 161, Mecklenburg-Vorpommern 30 und das Bundesland Bremen 31. Insgesamt gab es 875 Neuinfektionen im Norden, bundesweit waren es 10.824.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 16. November
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