Corona-Blog: Vechta verhängt Ausgangsbeschränkungen
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am Ostersonntag, 4. April 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Ostermontag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Vechta: Von Mittwoch an Ausgangsbeschränkungen
- Bischöfe sprechen den Menschen Mut in der Krise zu
- Mecklenburg-Vorpommern: Erneut Hunderte Touristen abgewiesen
- Niedersachsen: Verschärfte Regeln in Tourismus-Regionen
- Bundesregierung stuft Niederlande als Hochinzidenzgebiet ein
- Zeitungsbericht: Spahn kündigt mehr Freiheiten für Geimpfte an
- Niedersachsen meldet 917 neue Corona-Fälle, Hamburg 208, Schleswig-Holstein 169, Mecklenburg-Vorpommern 213, das Land Bremen 76 - bundesweit 12.196 Neuinfektionen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Wir machen ein paar Stunden Pause
Morgen früh melden wir uns mit einem neuen Blog zurück. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, schlafen Sie gut!
Polizei schützt Wohnhaus von Ministerpräsident Weil
Polizeikräfte haben heute Abend das Wohnhaus von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wegen einer erwarteten Demonstration der sogenannten Querdenker-Szene abgeriegelt. Die Zufahrtsstraßen in dem Wohngebiet in Hannover waren nach Berichten von Augenzeugen gesperrt. Es seien nur einzelne mutmaßliche Demonstranten aufgetaucht, die fortgeschickt worden seien, sagte ein Polizeisprecher. Mit der Kundgebung an Weils Wohnsitz hatten Kritiker gegen die Corona-Maßnahmen protestieren wollen. Die Versammlungsbehörde untersagte aber den Aufmarsch an diesem Ort. Den Veranstaltern gehe es nur darum, eine Drohkulisse aufzubauen, den Regierungschef im privaten Umfeld einzuschüchtern und so die Corona-Politik der Landesregierung zu beeinflussen, teilte die Polizei mit.
Vechta führt Nacht-Ausgangsbeschränkungen ein
In Teilen des Landkreises Vechta gelten von Mittwoch an nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Das teilte der Landkreis heute mit, nachdem den dritten Tag in Folge eine Inzidenz von über 150 überschritten worden war. Nur die Kommunen mit einer Inzidenz über 150 sind von der Maßnahme betroffen. Dies sind aktuell Vechta, Visbek, Steinfeld, Lohne und Goldenstedt. Dort ist von Mittwoch an der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung in der Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr des Folgetages grundsätzlich untersagt, Ausnahmen gelten nur bei Vorliegen gewichtiger Gründe. Aktuell gibt es im Landkreis Vechta 508 Corona-Fälle. 16 Menschen werden im Krankenhaus behandelt, zwei davon auf der Intensivstation
Bremens Behörden verzeichnen 76 neue Fälle
Im Bundesland Bremen sind seit gestern 76 weitere Corona-Neuinfektionen registriert worden, 22 weniger als heute vor einer Woche. Wie Radio Bremen online berichtete, sank die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadtgemeinde Bremen auf 104,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in Bremerhaven auf 211,2. Eine infizierte Person starb, insgesamt sind es seit Pandemiebeginn landesweit nun 408. Die Gesamtzahl der Fälle beträgt mittlerweile 21.470.
Polizei kontrolliert verstärkt in Urlaubsregionen
Die Polizei geht über Ostern mit verstärkten Kontrollen gegen derzeit nicht erlaubte touristische Ausflüge vor. In Mecklenburg-Vorpommern hat sie allein gestern mehr als 500 Touristen abgewiesen, die zu verbotenen Tagesbesuchen in das Bundesland gekommen waren. Die Kontrollen erfolgten sowohl an den Landesgrenzen als auch mit mobilen Teams im Landesinneren. Bereits am Karfreitag waren mehr als 340 Personen des Landes verwiesen worden. Die Zurückgewiesenen waren mit Autos oder Wohnmobilen ins Land gekommen und konnten keinen "triftigen Grund" für ihren Aufenthalt angeben.
In Niedersachsen gelten über Ostern strengere Corona-Regeln - vor allem an beliebten Ausflugszielen. An der Küste hat die Polizei viel zu tun. Das Polizeikommissariat Geestland registrierte nach eigenen Angaben mehr als 40 Verstöße gegen Corona-Regeln, die allein im Bereich Wremen und Dorum geahndet wurden. Dabei habe es sich insbesondere um auswärtige Tagestouristen gehandelt, die sich am Sonnabend trotz Verbotes dort aufhielten. Auch auf den Ostfriesischen Inseln und im Harz wird verstärkt kontrolliert.
Die Leitstellen der Polizei in Schleswig-Holstein berichteten übereinstimmend, dass es keine Meldungen über Verstöße gegen Corona-Auflagen gebe. Bereits an den vergangenen beiden Tagen war die befürchtete Anreisewelle ausgeblieben.
Inzidenz in MV steigt auf über 90
In Mecklenburg-Vorpommern sind binnen eines Tages 213 Corona-Neuinfektionen registriert worden, vor einer Woche waren es 108. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) online mitteilte, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zu gestern um 8,9 auf 92,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Eine infizierte Person starb, die Gesamtzahl beträgt nun 875. Die am stärksten betroffenen Landkreise sind Ludwigslust-Parchim (Inzidenz 131,7 / +16,0 gegenüber gestern), Mecklenburgische Seenplatte (108,5 / +10,1) und Nordwestmecklenburg (103,0 / +12,7). Über die Osterfeiertage wird weniger getestet, zudem ist mit Verzögerungen bei der Übermittlung zu rechnen.
Schwesig: "Ich möchte Ihnen allen Mut machen"
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Menschen zu Ostern aufgerufen, sich weiter an die Corona-Regeln zu halten. Gleichzeitig rief sie zur Zuversicht auf. "Ich möchte Ihnen allen Mut machen", sagte sie heute in einer Videobotschaft. Die Bürgerinnen und Bürger könnten sich darauf verlassen, dass die Landesregierung mit voller Kraft daran arbeite, das Land so gut und sicher wie möglich durch die Corona-Krise zu bringen. Immer mehr Menschen erhielten eine Impfung. Die Testmöglichkeit seien weiter ausgebaut worden. "Wir haben noch eine schwierige Zeit vor uns. Aber Schritt für Schritt kommen wir mit dem Impfstoff aus der Pandemie", sagte Schwesig.
Bundesregierung stuft Niederlande als Hochinzidenzgebiet ein
Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen in den Niederlanden stuft die Bundesregierung das Nachbarland nach Ostern als Hochinzidenzgebiet ein. Wer ab Dienstag von dort nach Deutschland einreist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen können, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Die Quarantänepflicht von zehn Tagen mit der Möglichkeit, sich nach fünf Tagen mit einem zweiten negativen Test zu befreien, bleibt unverändert. Für Pendler gibt es Ausnahmeregelungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in den Niederlanden bei etwa 300.
Bischöfe sprechen den Menschen Mut in der Krise zu
Unter besonderen Bedingungen haben Bischöfe den Menschen in ihren Osterpredigten Mut zugesprochen. "Ostern bedeutet: Corona hat uns nicht in den Klauen. Auch der Tod besiegt uns nicht", sagte der katholische Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer in seiner Predigt in der Festmesse im Hildesheimer Dom. Die Menschen seien geborgen in den Armen Gottes - unabhängig von Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung, so Wilmer. "Sein Bund mit uns Menschen gilt für alle Zeit, ausgespannt wie ein Regenbogen am Himmel." Im Hildesheimer Dom wurde unter strengen Hygiene-Auflagen mit rund 80 Menschen gefeiert. Ralf Meister, Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, sagte, Gott habe nie verheißen, "dass unser Leben jeden Tag ein glückliches sein wird, aber dass es sinnvoll ist und auf ihn zuläuft, das hat er zugesagt." Der Oldenburger evangelische Bischof Thomas Adomeit sagte: "Wer hofft, überlässt der Sorge nicht das letzte Wort; wer liebt, gibt keinen Menschen auf. Das ist der Geist von Ostern."
208 Neuinfektionen in Hamburg gemeldet
Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde sind in der Hansestadt 208 weitere Corona-Fälle registriert worden. Das sind 253 Fälle weniger als gestern und 44 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche. Allerdings ist es möglich, dass sich über die Oster-Feiertage weniger Menschen testen lassen und die Zahlen deshalb relativ niedrig ausfallen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank in Hamburg leicht auf 156,4. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden in Hamburg nicht gemeldet.
Einige Dutzend Verstöße gegen Ausgangssperre in Region Hannover
In der Nacht zum Ostersonntag hat die Polizei in der Region Hannover erneut einige Dutzend Verstöße gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkungen festgestellt. Es seien 88 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher. Seiner Meinung nach seien das relativ wenige Fälle, gerechnet auf 1,1 Millionen Menschen in der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung. Auch in der Nacht auf Karsonnabend waren etwa 80 Verstöße registriert worden. In der Region Hannover gelten wegen hoher Corona-Infektionszahlen Ausgangbeschränkungen von 22 Uhr bis 5 Uhr. Im Lauf des Sonntags wollte die Polizei erneut an beliebten Ausflugszielen wie dem Maschsee und dem Steinhuder Meer kontrollieren, dass es nicht zu Menschenansammlungen kommt.
917 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Das Landesgesundheitsamt in Niedersachsen hat 917 weitere labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen registriert. Am Vortag waren es 1.206, am Sonntag vor einer Woche 1.442. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank im Landesdurchschnitt erneut und liegt aktuell bei 102,8 Fällen je 100.000 Einwohner, gestern hatte sie bei 109,1 gelegen.
Hamburger halten sich an Ausgangsbeschränkungen
Auch in der zweiten Nacht mit Ausgangsbeschränkungen in Hamburg hat es nach Angaben der Polizei keine größeren Probleme gegeben. In Bereichen wie Elbstrand oder Alstervorland, wo sonst zu Ostern viel Betrieb ist, sei es am Abend sehr ruhig gewesen, sagte ein Sprecher. Wegen Corona dürfen die Hamburger ihre Wohnungen seit Freitag jeweils von abends 21 Uhr bis morgens 5 Uhr nur aus triftigem Grund verlassen. Ausnahmen von der bis 18. April geltenden Regel gibt es beispielsweise für berufliche Tätigkeiten, Versorgung von Tieren und Sport im Freien, allerdings immer nur für eine Person.
Bericht: Spahn kündigt mehr Freiheiten für Geimpfte an
Wer gegen das Coronavirus geimpft ist, soll offenbar nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bald einige Rechte zurückbekommen. "Wer vollständig geimpft wurde, kann in Zukunft wie jemand behandelt werden, der negativ getestet wurde", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". Hintergrund sei eine Analyse des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach die Test- und Quarantänepflicht für vollständig Geimpfte zügig aufgehoben werden könne, berichtet das Blatt. Diese Grundsatzentscheidung komme zum Tragen, wenn die dritte Welle der Pandemie gebrochen sei und weitere auf Schnelltests beruhende Öffnungsschritte - etwa beim Einzelhandel - gegangen würden. "Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur", sagte Spahn. Zudem müssten nach Einschätzung des RKI vollständig Geimpfte auch nicht mehr in Quarantäne. Grundlage dafür sei eine Auswertung jüngster wissenschaftlicher Erkenntnisse durch das RKI, schreibt die "Bild am Sonntag". In einem Bericht an das Gesundheitsministerium heiße es: "Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden, spätestens ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen Infizierten." Der Bericht wurde der Zeitung zufolge gestern an die Bundesländer verschickt. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte das RKI um eine solche Analyse gebeten. Spahn sagte der "Bild am Sonntag", er wolle die Test- und Quarantänebefreiung für Geimpfte in den nächsten Wochen umsetzen und dazu zeitnah Gespräche mit den Ländern führen.
Bundesweit 12.196 Corona-Neuinfektionen registriert
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12.196 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Gestern waren 18.129 Fälle registriert worden, am Sonntag vor einer Woche 17.176. Allerdings ist es möglich, dass sich über die Oster-Feiertage weniger Menschen testen lassen und die Zahlen deshalb relativ niedrig ausfallen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt laut RKI bundesweit bei 127,0. Am Vortag wurde die Sieben-Tage-Inzidenz mit 131,4 beziffert. Das RKI meldet zudem 68 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion - am Sonntag vor einer Woche waren es 90.
169 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind binnen eines Tages 169 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Am Vortag waren es 340, heute vor einer Woche 329. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 67,5 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner, wie das Gesundheitsministerium in Kiel mitteilte. Vor einer Woche hatte der Wert 66,6 betragen. Weiterhin überschritten zwei Kreise in Schleswig-Holstein die 100er-Inzidenz-Schwelle: Segeberg (132,0) und Pinneberg (101,2). Die Zahl der Todesfälle unter den Infizierten stieg um zwei auf 1.441. Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass an den Osterfeiertagen weniger Tests gemacht und gemeldet werden.
MV: Dauercamper und einige Ferienwohnungsbesitzer dürfen kommen
Seit geraumer Zeit gilt für die meisten Urlauber ein Einreiseverbot nach Mecklenburg-Vorpommern. Eine Ausnahme gilt für Dauercamper und für Menschen, die eine Ferienwohnung im Nordosten besitzen und dort mit Zweitwohnsitz gemeldet sind. Das Nordmagazin hat mit einigen von ihnen gesprochen.
NDR wünscht frohe Ostern!
Auch am heutigen Ostersonntag, 4. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Bestätigte Neuinfektionen im Norden am Karsonnabend: 1.206 in Niedersachsen, 461 in Hamburg, 340 in Schleswig-Holstein, 110 in Mecklenburg-Vorpommern, 116 im Land Bremen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 3. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Karfreitag, 2. April
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 31. März
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