Coronavirus-Blog: Hamburg erwartet Anfang Mai viel Impfstoff
NDR.de hat Sie auch heute - am Sonnabend, 24. April 2021 - aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburg erwartet Anfang Mai viel Corona-Impfstoff
- Kommen Lockerungen für Geimpfte?
- Start der "Bundes-Notbremse": Länder setzen Regeln unterschiedlich um
- Hamburg: Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch
- HH: Lockerungen für geimpfte Bewohner von Altenheimen treten in Kraft
- Niedersachsen: Rund 70.000 Impfungen am Wochenende geplant
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 1.844 in Niedersachsen, 352 in Schleswig-Holstein, 238 in Hamburg, 280 in Mecklenburg-Vorpommern und 171 im Bundesland Bremen
- RKI registriert bundesweit 23.392 Neuinfektionen und 286 neue Todesfälle
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Der Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kleine Pause. Das Team von NDR.de wünscht eine gute Nacht! Am frühen Sonntagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Modellstadt Rostock: Warum hat es nicht geklappt?
Rostock hatte lange recht wenige Neuinfektionen. Deshalb setzte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) Lockerungen durch. Doch die Bilanz war ernüchternd.
MV hat erst 72 Prozent seiner AstraZeneca-Impfdosen verimpft
Bei AstraZeneca liegt Mecklenburg-Vorpommern unter den Bundesländern im Norden laut Daten des Robert Koch-Instituts abgeschlagen auf dem letzten Platz, hat erst knapp 72 Prozent seiner Impfdosen verabreicht. Die Landesregierung will nun Tempo machen - durch die Hausärzte.
Der Piks durchs Autofenster - Impfwochenende in Niedersachsen
Ein Drive-In-Impfen in Hildesheim hat heute guten Zuspruch gefunden. Dort sollten am Wochenende 1.080 über 70-Jährige mit AstraZeneca geimpft werden, sagte eine Sprecherin des Landkreises. Auto auf Auto rollte an die drei Zelte auf dem Gelände des Helios-Klinikums, wo es für Fahrer oder Beifahrer den Piks gegen das Coronavirus in den Oberarm gab. Für die Aktion sei es gelungen, zusätzliche Impfdosen aufzutreiben, sagte die Sprecherin. In der ablaufenden Woche seien im Landkreis Hildesheim erstmals mehr als 10.000 Dosen gespritzt worden.
Reitschulen: Einnahmen fehlen, Kosten laufen weiter
Laut Pferdesportverband Schleswig-Holstein hat jede dritte Reitschule durch die Pandemie mit ernsthaften Schwierigkeiten zu kämpfen. Einige Reitschulen müssen sogar die Pferde abgeben oder komplett schließen.
Weniger Patienten auf Intensivstationen, dafür Höchststand bei Beatmeten
Für die Frage, wie ernst die Pandemie-Lage ist, spielt die Auslastung der Intensivstationen eine wichtige Rolle. Nachdem vor drei Tagen mit insgesamt 614 belegten Intensivbetten im Norden ein trauriger Rekord erreicht war, geht die Zahl seitdem leicht runter. Aktuell liegt sie bei 591. Allerdings mussten noch nie während der Pandemie so viele Menschen beatmet werden: 372 Covid-19-Patientinnen und Patienten müssen sich aktuell dieser Maßnahme unterziehen, die hoffentlich ihr Leben rettet.
Die nachfolgende Grafik veranschaulicht, wie viele Menschen in den fünf Nord-Ländern zusammengerechnet intensivmedizinisch behandelt werden: Die hellblaue Linie bildet im Verlauf der vergangenen Monate die Gesamtzahl aller Betroffenen ab, die dunkelblaue die schweren Fälle, bei denen künstlich beatmet werden muss.
Gute Aussichten für Impf-Willige in Hamburg
In Hamburg soll das Impfen gegen das Coronavirus bald noch schneller vorangehen. Anfang Mai sollen die Impfstoff-Lieferungen deutlich ansteigen. Das berichten sowohl die Sozialbehörde als auch die Kassenärztliche Vereinigung.
171 Neuinfektionen im Bundesland Bremen registriert
Im Bundesland Bremen sind 171 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das sind jeweils 15 mehr als gestern und als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bremen bei 164,4 und in Bremerhaven bei 154,9.
Impfaktion in MV: In Wismar noch 150 Impfdosen übrig
In mehreren Orten in Mecklenburg-Vorpommern hat es heute Impfaktionen für alle Impfwilligen über 18 Jahre mit AstraZeneca gegeben. In Heringsdorf und in Torgelow (beides Landkreis Vorpommern-Greifswald) sei alles unheimlich gut organisiert abgelaufen, sagte eine Sprecherin des Landkreises am frühen Nachmittag. In Wismar gab es ebenfalls einen zusätzlichen Impftermin mit AstraZeneca. Dort sollten 400 Interessierte zunächst mit Termin geimpft werden. Da nicht alle Angemeldeten den Termin wahrgenommen hatten, waren am Nachmittag noch rund 150 Dosen übrig, die ohne Anmeldung geimpft werden könnten, wie der Landkreis mitteilte.
280 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern registriert
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 280 neue Corona-Fälle gemeldet. Das sind 95 weniger als am Vortag und 32 weniger als in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 139,4. Zwei weitere Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Mehr als eine Million Arbeitslose infolge der Pandemie
Im Zuge der Pandemie haben mehr als eine Million Menschen ihre Arbeit verloren. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Danach verloren im vergangenen Jahr 477.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Job. Hinzu kommen 526.000 Minijobber, die sich arbeitslos melden mussten. Besonders betroffen waren den Angaben zufolge Arbeitskräfte aus dem Hotel-Gewerbe und der Gastronomie. Aber auch im verarbeitenden Gewerbe sowie in der Kunst- und der Unterhaltungsbranche wurden viele arbeitslos. Die Linke wirft der Bundesregierung deshalb eine verfehlte Krisenpolitik vor.
Lüneburg gibt Hoffnung auf Modellprojekt nicht auf
Nach der Absage des Modellprojekts in Lüneburg wegen der "Bundes-Notbremse" hoffen Einzelhandelsvertreter dennoch auf Öffnungen Anfang Mai. Bei einem stabilem landesweiten Inzidenzwert zwischen 50 und 75 könne die Modellstadt an den Start gehen, sagte Cornelius Schnabel. Der Schuhhändler arbeitet für die Lenkungsgruppen des Lüneburger Projekts und hofft, dass die Zahl der Neuinfektionen in den kommenden Wochen wieder zurückgeht. Binnen weniger Tage könnte die Infrastruktur für den Modellversuch dann hochgefahren werden, so Schnabel.
Kommen Lockerungen für Geimpfte?
Geimpfte und von Covid-19 Genesene könnten demnächst ähnliche oder sogar weitreichendere Rechte bekommen wie negativ Getestete. Ein Eckpunktepapier, das dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv vorliegt, sieht vor, dass diese Menschen von Beschränkungen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes ausgenommen werden und Erleichterungen im Alltag zurückerhalten sollen. Das Papier soll am Montag im Rahmen der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz zum Thema Impfen besprochen werden. Es ist bereits in der Bundesregierung abgestimmt. Geplant sind demnach etwa Ausnahmen für die Bereiche Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und Reisen.
Netz-Experte: #allesdichtmachen bedient Verschwörungserzählungen
Die Internetaktion #allesdichtmachen ist nach Ansicht des Daten- und Politikwissenschaftlers Josef Holnburger mit Blick auf die öffentliche Meinungsbildung problematisch. "Leider bedienen viele der Prominenten hämisch Narrative, welche Bestandteil vieler Verschwörungserzählungen sind", sagte er der dpa. "Etwa vermeintlich gleichgeschaltete Medien oder ein Kritikverbot an der Regierung. Es wundert mich deshalb nicht, dass der Applaus aus dieser Szene besonders laut ist." Unter dem Motto #allesdichtmachen hatten Dutzende Film- und Fernsehschauspieler mit ironisch-satirischen Clips die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert. "Die vor allem polemisch dargestellte Kritik seitens der #allesdichtmachen-Aktion wird den öffentlichen Diskurs nicht versachlichen, sondern verschärfen", sagte Holnburger. "Verschwörungsideologische Narrative drohen durch solche Aktionen hoffähig gemacht zu werden." Die Seite allesdichtmachen.de war am Freitag vorübergehend nicht erreichbar, am Sonnabend aber wieder abrufbar. Mehrere Teilnehmer distanzierten sich im Laufe des Freitags von ihren Beiträgen. Am Samstagmorgen waren auf der Seite Videos von neun Schauspielerinnen und Schauspielern nicht mehr abspielbar, unter anderem von Meret Becker, Kostja Ullmann, Heike Makatsch oder Ken Duken. Auf Youtube fehlten zwölf Videos.
"Bundes-Notbremse" greift ab Montag in Nordwestmecklenburg
Von Montag an gibt es auch im Landkreis Nordwestmecklenburg nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Diese und andere Maßnahmen der "Bundes-Notbremse" treten dann in Kraft, wie der Kreis am Sonnabend mitteilte. Am Freitagabend hatte der Landkreis den dritten Tag in Folge einen Inzidenzwert von 100 überschritten, also mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Damit griffen die Regelungen der "Bundes-Notbremse". Demnach gelten ab Montag 0.00 Uhr die zusätzlichen Maßnahmen zu den ohnehin schon in Mecklenburg-Vorpommern gültigen Regelungen des derzeitigen "Lockdowns". Bereits seit Sonnabend ist zudem in Nordwestmecklenburg das Tragen einer FFP2-Maske oder einer vergleichbaren Maske in Bussen, Bahnen und Taxis Pflicht. Die bisher auch erlaubten einfachen OP-Masken sind demnach nicht mehr ausreichend.
Karliczek fordert von Ländern Aufstockung des Nachhilfeprogramms
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat die Länder aufgefordert, sich an dem angekündigten Nachhilfeprogramm für Schüler in der Corona-Krise finanziell kräftig zu beteiligen. "Ich sehe die Länder in der Verantwortung, die vom Bund angebotene eine Milliarde Euro für das Nachhilfeprogramm substanziell aufzustocken", sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Bildung ist Ländersache. Dieses Aktionsprogramm sollte eine nationale Kraftanstrengung sein." Die Bundesregierung will insgesamt bis zu zwei Milliarden Euro für ein Aktionsprogramm zur Verfügung stellen, mit dem die Folgen von Schul- und Kitaschließungen in der Corona-Krise abgemildert werden sollen. Die eine Säule soll dabei das mit einer Milliarde durch den Bund geförderte Nachhilfeprogramm sein. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, kritisiert den Plan der Bundesregierung, pandemiebedingte Lerndefizite durch Nachhilfe auszugleichen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Tepe: "Nachhilfe ist kein so guter Plan. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit der Klassengemeinschaft. Es ist sinnvoller, wenn das Geld in erster Linie zur Stärkung der öffentlichen Schulen und der Jugendhilfe eingesetzt wird, nicht für kommerzielle Nachhilfeangebote."
Altmaier: Im Juni oder Juli über Ausnahmen für Geimpfte sprechen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat Erwartungen gedämpft, Geimpfte könnten schnell mehr Freiheiten bekommen. "Aktuell haben über 20 Prozent eine Erstimpfung erhalten", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich gehe davon aus, dass wir im Juni oder Juli über Ausnahmen sprechen können. Also ob Menschen, die zweimal geimpft sind, der Aufenthalt in Quarantäne erspart werden kann - etwa nach Kontakten mit Infizierten oder nach Auslandsreisen." Er könne sich auch gut vorstellen, dass "Menschen ein Restaurant besuchen können, ohne vorher einen Schnelltest zu machen", sagte Altmaier. Dabei sei die Politik allerdings stark auf die Expertise der Wissenschaft angewiesen. Es gehe um die Frage, ab welchem Zeitpunkt man sich selbst nicht mehr anstecken und die Krankheit auch nicht mehr übertragen könne. Das sei mit einer Impfdosis noch nicht gewährleistet, erklärte der Minister. Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf eine Vorlage des Bundesjustizministeriums, für Geimpfte und Genesene seien "Erleichterungen und Ausnahmen" von den Beschränkungen vorzusehen. Es sei davon auszugehen, dass sie ein geringeres Risiko hätten, andere Menschen anzustecken, als durch einen Antigentest negativ Getestete, heiße es in der Vorlage für den Bund-Länder-Gipfel am Montag unter Verweis auf eine Einschätzung des Robert Koch-Instituts.
Merkel: Keine Alternative zu Ausgangsbeschränkungen
Bundeskanzlerin Angela Merkel hält die seit heute geltenden Regeln der sogenannten Corona-Notbremse für dringend nötig. Die CDU-Politikerin sagte in ihrem wöchentlichen Video-Podcast, kein Land, dass die dritte Welle erfolgreich gebrochen habe, habe dies ohne harte Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen geschafft. Es gebe keinen anderen Weg. Die von Bundestag und Bundesrat beschlossene Notbremse gilt für alle Städte und Landkreise, in denen der Inzidenzwert an drei aufeinander folgenden Tagen bei mindestens 100 liegt. Die Bürger dürfen dann zwischen 22 und 5 Uhr ihre Wohnung nur noch im Ausnahmefall verlassen, etwa um zur Arbeit zu fahren.
238 neue Corona-Fälle in Hamburg - Inzidenz sinkt auf 116,3
Die Corona-Zahlen in Hamburg sind am Sonnabend deutlich zurückgegangen. Nach Angaben der Sozialbehörde wurden 238 neue Corona-Fälle registriert. Das sind 164 Fälle weniger als vor einer Woche und 123 weniger als am Freitag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sinkt seit mehr als einer Woche. Der Inzidenzwert liegt jetzt bei 116,3. Am vergangenen Sonnabend hatte er 141 betragen. Laut RKI sind in der Hansestadt seit Beginn der Pandemie 1.456 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Es gab damit neun weitere Todesfälle.
1.844 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Am Sonnabend hat das Robert Koch-Institut (RKI) 1.844 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Landesweit wurden innerhalb eines Tages 15 weitere Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 5.209. Vor einer Woche wurden 1.683 Neuinfektionen und fünf Todesfälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt liegt laut RKI bei 113,4 Fällen je 100.000 Einwohner (Vortag: 124,1).
Indien wird Virusvariantengebiet - EU und Ärzte schlagen Alarm
Deutschland und Europa schauen mit Sorge auf die in Indien aufgetretene Corona-Mutation. Der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery sagte in einem Interview, weil die Variante besonders gefährlich und ansteckend sei, brauche man ein international abgesprochenes und konsequentes Handeln. Dazu zähle auch die Einschränkung der Mobilität. Der Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, forderte, den Flugverkehr zwischen Indien und der EU einzustellen. In Indien gibt es wegen der Virus-Variante seit Tagen rasant steigende Infektionszahlen. Allein heute meldeten die Behörden fast 347.000 Neuinfektionen. Auch in Deutschland ist die Mutation bereits aufgetreten. Wegen der Mutation in Indien werden Einreisen aus dem Land nach Deutschland weitgehend gestoppt. "Um unsere Impfkampagne nicht zu gefährden, muss der Reiseverkehr mit Indien deutlich eingeschränkt werden", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daher werde die Bundesregierung Indien kurzfristig zum Virusvariantengebiet erklären - ab Sonntagnacht dürften dann nur noch Deutsche aus Indien einreisen.
Impf-App findet bislang eher wenige Nutzer
Die Melde-App für Nebenwirkungen der Corona-Impfung wird bisher nur von wenigen Menschen in Deutschland genutzt. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts haben etwa 150.000 Personen gemeldet, wie sie die Impfung vertragen haben. Das seien 1,5 Prozent aller Geimpften. Das Institut warb für die Nutzung der Smartphone-App "SafeVac 2.0". Je mehr Menschen ihre Angaben schickten, desto aussagekräftiger würden die Daten.
NDS: Gesundheitsministerin Behrens will an Impfreihenfolge festhalten
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens will an dem festgelegten Impfvorrang für Alte, Kranke und Pflegepersonal festhalten. "Wir befinden uns immer noch in den Gruppen eins und zwei, zu denen rund 3,8 Millionen Niedersachsen zählen. Dazu gehören vor allem ältere Menschen", sagte die SPD-Politikerin in einem Interview der Zeitung "Weser-Kurier". "Ich bin sehr, sehr dagegen, diese Priorität zu früh zu verlassen. Sonst würden wir gerade diejenigen, die unseren Schutz besonders brauchen, nicht mehr ausreichend schützen."
Tourismusverband MV: Sommersaison nicht durch Frühstart gefährden
Der 19. Juni markiert für den Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, den spätestmöglichen Starttermin für die Urlaubssaison 2021. An diesem Wochenende beginnen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die Sommerferien, wenige Tage später folgen Berlin, Brandenburg und Hamburg. Angesichts der weiter hohen Sieben-Tage-Inzidenzen von rund 140 im Land und 160 bundesweit sollten die Hoffnungen auf einen Saisonstart bereits zu Pfingsten nicht zu groß werden, sagte Woitendorf der dpa. Die Corona-Landesverordnung ist bis zum 22. Mai gültig. Es gibt laut Woitendorf zwar Berechnungen, nach denen bereits zu Pfingsten die Inzidenzen landesweit bis auf rund 50 gesenkt werden können, womit eine Lösung wie 2020 möglich wäre. "Damals gab es an Christi Himmelfahrt die Öffnung für Einheimische und eine gute Woche später zu Pfingsten für Gäste aus anderen Bundesländern", sagte er. Die Branche sollte sich aber nicht auf diese Zeitschiene verlassen. "Wir dürfen auf keinen Fall die Sommersaison riskieren. Das ist die wichtigere Maxime", sagte Woitendorf. Die Haltung des Tourismusverbands wird im Wesentlichen vom Dehoga-Verband in MV mitgetragen. Möglicherweise bestehe für die Gastronomie bereits zu Pfingsten Gelegenheit zur Öffnung, sagte Dehoga-Landespräsident Lars Schwarz. Für die Hotellerie hält auch er einen Start erst im Juni für realistisch.
Schwesig: Inzidenz 100 könnte zusätzlichen Stress auslösen
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat vor zusätzlichem Stress für die Bürger durch die bundesweite Corona-Notbremse gewarnt. Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz werde es in Landkreisen, bei denen der Inzidenzwert um die 100 schwankt, "ein ständiges Hin und Her zwischen Öffnen und Schließen geben", sagte Schwesig der Zeitung "Welt". "Mal gelten die Ausgangsbeschränkungen, mal nicht. Mal öffnen die Baumärkte, mal sind sie zu." Schwesig geht nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass dies dazu beiträgt, die Corona-Zahlen deutlich zu senken. "Und es sorgt für zusätzlichen Stress bei den Bürgerinnen und Bürgern", sagte die SPD-Politikerin.
Justizministerium will offenbar Ausnahmen für Geimpfte bei Beschränkungen
Geimpfte und von Covid-19 Genesene könnten offenbar schon bald von den bundesweit geltenden Beschränkungen ausgenommen werden. Wie die "Bild-Zeitung" berichtet, geht das aus einer Vorlage des Bundesjustizministeriums hervor. Sie diene als Grundlage für die nächste Ministerpräsidenten-Konferenz am Montag. Das Ministerium beruft sich auf eine Einschätzung des Robert-Koch-Instituts. Demnach haben Geimpfte und Genesene vermutlich ein geringeres Risiko, andere Menschen anzustecken, als durch einen Antigentest negativ Getestete. Diese Personengruppen müssten deshalb zum Teil sogar "besser gestellt werden. Nur so lasse sich "die verfassungsrechtlich gebotene Verhältnismäßigkeit der Schutzmaßnahmen" sicherstellen. Die Vorlage befindet sich dem Bericht zufolge noch in Abstimmung. Derzeit sei vorgesehen, dass seit mindestens 14 Tagen Geimpfte sowie Genesene "bis zu sechs Monate nach der Feststellung der Genesung" von Kontaktbeschränkungen würden.
Hamburg: Fast ein Drittel der positiven Schnelltest-Ergebnisse falsch
Corona-Schnelltests geben nach einer ersten Bilanz des Hamburger Senats häufig falschen Alarm. In den drei Wochen vom 22. März bis zum 11. April seien den Gesundheitsämtern 2.035 positive Schnelltest-Ergebnisse gemeldet worden, berichtete der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Die folgenden PCR-Tests hätten aber nur 68,5 Prozent der Fälle bestätigt. "Somit lag die Rate der falsch positiven Schnelltestergebnisse bei 31,5 Prozent", heißt es in der Senatsantwort. Inzwischen werden in Hamburg wöchentlich mehrere Hunderttausend Schnelltests gemacht. Wie viele es genau sind, kann der Senat nicht sagen: "Ein vollständiges Monitoring aller in der Stadt durchgeführten Schnelltests über die Testzentren hinaus ist aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen auch privatwirtschaftlichen und anderen Bereichen, die diese Tests durchführen, nicht umsetzbar." Es sei aber sichergestellt, dass positive Testergebnisse den Gesundheitsämtern aus allen Bereichen zur Verfügung gestellt werden.
Impfaktion im Kreis Vorpommern-Greifswald
Impfen für alle: Im Kreis Vorpommern-Greifswald werden heute wieder zwei Sonderimpfaktionen durchgeführt. In Heringsdorf und Torgelow können Menschen über 18 Jahre den AstraZeneca-Impfstoff erhalten. Weitere Impfaktionen gibt es in Gadebusch und Wismar.
Ärzte: Dritte Corona-Welle kann gebrochen werden
Die niedergelassenen Ärzte hoffen durch das Inkrafttreten der Corona-Notbremse auf rasch sinkende Infektionszahlen. Der Chef des Virchowbundes, Dirk Heinrich, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er sehe die Chance, durch die Maßnahmen die dritte Welle zu brechen. Der Impffortschritt habe die Zahlen zuletzt stabilisiert. Schon geltende Ausgangsbeschränkungen hätten, etwa in Hamburg, einen zusätzlichen Effekt. Die Beschränkungen verhinderten vor allem abendliche Treffen im Privaten. Auf sie seien nach wie vor viele Ansteckungen zurückzuführen. "Wir werden den Wettlauf zwischen Impfquote und Inzidenzen gewinnen, wenn wir jetzt noch zwei, drei Wochen die Füße still halten, den Lockdown ertragen und beim Impfen schneller werden", sagte Heinrich. "Ende Mai wird die Lage deutlich entspannter sein. Dann werden wir etwa zwölf Millionen Menschen zusätzlich geimpft haben - dann sind 30 bis 35 Prozent der Menschen geimpft, und das hilft ganz enorm."
RKI registriert bundesweit 23.392 Neuinfektionen und 286 neue Todesfälle
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 23.392 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben zudem 286 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 23.804 Corona-Neuinfektionen und 219 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI bundesweit bei 164,4. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 164,0 angegeben, vor einer Woche mit 160,7. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 81.444. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 1,08 (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 108 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Niedersachsen: Rund 70.000 Impfungen am Wochenende geplant
Mit einem besonderen Impfwochenende will das Gesundheitsministerium in Niedersachsen die Impfkampagne gegen das Coronavirus beschleunigen. Heute und morgen sind in den 50 Impfzentren des Landes zusammen rund 70.000 Impfungen geplant, etwa doppelt so viel wie an den vorangegangenen Wochenenden. Mehr Impfdosen als das Land ohnehin erhält stehen für die Aktion aber nicht zur Verfügung. Und: Kurzfristig und spontan kann man sich nicht impfen lassen, die Termine seien bereits alle vergeben, teilte das Ministerium mit. Rund 380.000 bereits impfberechtigte Menschen standen am Freitag in Niedersachsen weiterhin auf der Warteliste. Zweck der Aktion ist auch, eine Delle bei der Zahl der Impfungen über das Osterwochenende auszugleichen, an dem in etlichen Zentren trotz Ermahnung des Ministeriums weniger als sonst geimpft wurde. Die Aktion am Sonnabend und Sonntag richtet sich vor allem an über 70-Jährige der Priorisierungsgruppe 2, die zuvor noch keinen Termin erhalten hatten. Die Priorisierungsreihenfolge wurde für das Impfwochenende aber nicht aufgeweicht - einen Termin erhielten nur Menschen, die derzeit bereits impfberechtigt sind. Auch für den Impfstoff von Astrazeneca wurde an dieser Regel festgehalten.
HH: Lockerungen für geimpfte Bewohner von Altenheimen treten in Kraft
Für die Hamburger Altenheime gelten von heute an gelockerte Kontaktbeschränkungen. Vollständig geimpfte Bewohner dürfen sich untereinander wieder ohne Maske und Mindestabstand treffen, wie aus der neuen Corona-Verordnung des Senats hervorgeht. Sie brauchen sich auch nicht mehr routinemäßig testen zu lassen. Das geimpfte Pflegepersonal muss nur noch einen Schnelltest pro Woche machen. Besucher müssen sich indes weiterhin testen lassen, dürfen aber wie vor der Pandemie täglich kommen. Bewohner haben das Recht, in der Regel zwei Besucher gleichzeitig zu empfangen. Diese müssen sich vorher anmelden. Bei vollständigem Impfschutz der Bewohner sind auch nähere körperliche Kontakte erlaubt. Nach Angaben der Sozialbehörde gibt es in Hamburg 150 stationäre Pflegeeinrichtungen für Senioren
352 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind 352 weitere Corona-Infektionen amtlich registriert worden. Das sind 68 weniger als gestern und 75 mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt das Land aktuell mit 75,8 an. Gestern lag der Wert bei 73,5. Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche unter 100 liegt.
Geschlossene Bäder: Probleme für Nicht- und Rettungsschwimmer
Wegen Corona-bedingt geschlossener Schwimmbäder liegt auch die Schwimmausbildung brach - ebenso wie die Ausbildung von Rettungsschwimmern. In einigen Bädern können Familien für sich Schwimmzeiten buchen, damit die Kinder nicht alles wieder verlernen, was sie sich im Schwimmkurs schon angeeignet hatten.
"Bundes-Notbremse": Länder setzen Regeln unterschiedlich um
Seit heute ist die "Bundes-Notbremse" in Kraft, die bei bestimmten Corona-Infektionszahlen automatisch Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorschreibt. Doch da sich viele Bundesländer nicht an die Vorgaben des Bundes halten wollen, sondern an eigenen - in vielen Bereichen strengeren - Regeln festhalten, gibt es weiter Diskrepanzen. Uneinigkeit gibt es auch bei den maßgeblichen Inzidenzzahlen: Im Gesetz des Bundes steht als Referenz die vom Robert Koch-Institut ermittelte Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner. Hamburg will als Maßstab die vom Landesgesundheitsamt herausgegebenen Zahlen verwenden, die in der Regel höher liegen als die RKI-Zahlen. Ein Überblick über die Umsetzung der Bundes-Notbremse in Norddeutschland:
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
NDR Info bietet einen neuen Service an: Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook, oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Corona-Live-Ticker am Sonnabend startet
Guten Morgen! Auch am heutigen Sonnabend, 24. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland vom Freitag: 420 in Schleswig-Holstein, 1.959 in Niedersachsen, 375 in Mecklenburg-Vorpommern, 361 in Hamburg, 156 im Bundesland Bremen
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 23. April
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