Coronavirus-Blog: EMA empfiehlt AstraZeneca ohne Einschränkung
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 23. April 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Mit einem neuen Blog geht es am frühen Samstagmorgen weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- EMA: Vorteile von AstraZeneca-Impfstoff überwiegen die Risiken
- "Bundes-Notbremse": Norddeutsche Länder setzen Regeln um
- Hamburg: Hagenbeck will ab Mittwoch für Besucher öffnen
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 420 in Schleswig-Holstein, 1.959 in Niedersachsen, 375 in Mecklenburg-Vorpommern, 361 in Hamburg, 156 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit! Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Schleswig-Holstein: Was sich mit der "Bundes-Notbremse" ändert
Seit heute steht auch fest, welche Auswirkungen die bundesweite Corona-"Notbremse" auf Schleswig-Holstein hat - und in welchen Bereichen das Land bei noch schärferen Regeln bleibt. Ein Überblick.
Niedersachsen: Ausgangssperren auch in Region Hannover und Osnabrück
Ab morgen gelten in vielen Teilen Niedersachsens nächtliche Ausgangssperren. Unter anderem in der Region Hannover, in Stadt und Landkreis Osnabrück, Delmenhorst, Peine und Stade greift die "Bundes-Notbremse" zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Von 22 Uhr an dürfen Bürger ihre Wohnung oder ihr Grundstück nur noch in Ausnahmefällen verlassen - bis Mitternacht ist alleine Joggen oder Spazierengehen erlaubt.
Sylt lässt ab Mai wieder Touristen auf die Insel
Auch Sylt wird eine "Modellregion" in Schleswig-Holstein, die Tourismus wieder zulässt. Ab 1. Mai dürfen Urlauber kommen. Sie müssen sich vor der Anreise testen lassen und während ihres Aufenthaltes auf der Nordseeinsel alle zwei Tage einen weiteren Corona-Test machen.
156 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Im Bundesland Bremen sind 156 weitere Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Am Freitag vor einer Woche waren es 180. Von den Neuinfizierten kommen 121 aus der Stadt Bremen, dort sank die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner leicht von 167,6 auf 163,9. Aus Bremerhaven kommen 35 Neuinfizierte. Dort liegt die Inzidenz nun bei 144,3. Am Vortag lag sie bei 147,0.
EMA: Vorteile von AstraZeneca-Impfstoff überwiegen die Risiken
Trotz Fällen von schwerer Thrombose sind die Vorteile des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca nach Einschätzung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) höher zu bewerten als die Risiken. Das gelte in allen Altersgruppen. Der Impfstoff könnte der EMA zufolge also uneingeschränkt eingesetzt werden. Hirnvenen-Thrombosen kämen im Schnitt bei einer von 100.000 geimpften Personen vor, argumentiert die EMA. Dem gegenüber stehe die sehr starke Reduzierung von schweren Covid-19-Erkrankungen durch den Impfstoff. Nach der Analyse ist das Risiko bei Personen unter 60 Jahren zwar höher als bei Älteren. Aber auch bei den Jüngeren überwögen die Vorzüge. Die EU-Kommission hatte die EMA mit der Analyse beauftragt, um nationalen Gesundheitsbehörden bei der Entscheidung über den Einsatz des Impfstoffes zu helfen. In Deutschland wird das Vakzin von AstraZeneca derzeit in der Regel nur Menschen ab 60 verabreicht, Dänemark impft gar nicht mehr mit dem Mittel.
375 neue Corona-Fälle in MV registriert
In Mecklenburg-Vorpommern sind 375 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das entspricht rund 120 Fällen weniger als gestern und etwa 50 Fällen weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank im Vergleich zum Vortag leicht auf nun 139,3, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilte. Vor einer Woche lag dieser Wert den Angaben zufolge landesweit bei 146.
OVG bestätigt: Zweitwohnungsbesitzer müssen MV verlassen
Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald hat die Ausreisepflicht für Menschen mit Nebenwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt. Einen Antrag, diese Regelung außer Vollzug zu setzen, lehnten die Richter ab, wie das Gericht heute mitteilte. Laut einem Gerichtssprecher hatte ein Ehepaar mit Hauptwohnsitz in Berlin und Nebenwohnsitz in Wustrow auf dem Darß den Antrag gestellt. Sie hätten angegeben, sich in ihrer Zweitwohnung aufzuhalten, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts. Die Landes-Coronaverordnung sieht vor, dass, abgesehen von Ausnahmen, auch Zweitwohnungsbesitzer das Land verlassen müssen. Vorerst bis zum 11. Mai darf dann nur nach MV einreisen, wer seinen Hauptwohnsitz in dem Bundesland hat oder seine Kernfamilie besucht.
Hamburg: Hagenbeck will ab Mittwoch für Besucher öffnen
Der Hamburger Tierpark Hagenbeck will seinen Außenbereich vom kommenden Mittwoch an wieder für Besucher öffnen. Zuvor hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärt, dass Hamburg die sogenannte Corona-Notbremse des Bundes insoweit übernehme, dass die Außenbereiche von Tierparks und botanischen Gärten öffnen dürften. Dabei gelten die Hygieneregeln sowie an Wochenenden und Feiertagen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr eine Maskenpflicht, wie der Senat mitteilte. Zudem muss vor dem Besuch ein Termin gebucht und vor dem Einlass ein negativer Corona-Testnachweis vorgelegt werden.
"Bundes-Notbremse" greift in Bremen und Bremerhaven unterschiedlich
Auch in Bremen und Bremerhaven greift von morgen an die sogenannte Bundes-Notbremse mit nächtlicher Ausgangssperre. Beginn ist um 0 Uhr, wie eine Sprecherin der Innenbehörde mitteilte. Die Polizei werde kontrollieren, aber am ersten Tag wohl nur verwarnen. An den folgenden Tagen gelten die aus Berlin vorgegebenen nächtlichen Beschränkungen jeweils von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. In der Bundesratssitzung zur Notbremse am Donnerstag hatte Bremen rechtliche Bedenken wegen der Ausgangssperren und Schulschließungen angemeldet, das Gesetz aber nicht blockiert. "Eine weitere Verzögerung können wir uns um Kampf gegen die Pandemie nicht erlauben", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Die Notbremse wirkt in dem Zwei-Städte-Staat verschieden. Die Schulen der Stadt Bremen gehen kommenden Montag zu Distanzunterricht über, wie die Bildungsverwaltung mitteilte. Bremen liegt über dem Grenzwert von 165 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen, ab dem Schulen geschlossen werden. In Bremerhaven liegt der Wert etwas darunter. "Dort bleiben die Schulen im Wechselunterricht", sagte ein Magistratssprecher. Auch ist in Bremerhaven Einkaufen mit Terminvereinbarung und negativem Schnelltest möglich.
MV: Mehr Zeit für Rückzahlung von Corona-Liquiditätshilfe
Wer vor einem Jahr vom Land Mecklenburg-Vorpommern eine rückzahlbare Corona-Liquiditätshilfe erhalten hat, kann sich mit der Tilgung des Darlehens mehr Zeit lassen. Weil die Situation für viele Unternehmen weiter schwierig sei, werde die Zins- und Tilgungsfreiheit für die Liquiditätshilfen aus der ersten Antragsphase um acht Monate verlängert, teilte das Wirtschaftsministerium in Schwerin mit. Eigentlich würden nach einem Jahr Zins- und Tilgungsfreiheit jetzt die Rückzahlungen einsetzen. Mit der Verlängerung muss die Tilgung den Angaben nach nun erst nach 20 Monaten beginnen.
MV: 38 Prozent der Kinder in der Kita-Notbetreuung
Etwa 38 Prozent der Kinder besuchen derzeit die Notfallbetreuung in den Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern, wie das Sozialministerium heute mitteilte. "Wir übertreffen damit die Zielmarke von 40 bis 50 Prozent, die wir uns gesteckt haben. Die Reduzierung durch die Notbetreuung auf 38 Prozent anwesende Kinder ist ein wirksamer Beitrag zum Infektionsschutz", sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). Laut Ministerium betragen die Belegungsquoten 47,5 Prozent im Krippenbereich, 42,5 Prozent im Kindergarten und 28 Prozent im Hort. "Je kleiner die Kinder sind, desto höher ist die Inanspruchnahme der Notbetreuung", sagte Drese. Seit dieser Woche gilt in diesen Einrichtungen landesweit eine Notbetreuung.
Neue Corona-Verordnung gilt in Hamburg von morgen an
"Vernünftig, verhältnismäßig und wirksam": Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat den Hamburger Weg bei den Corona-Maßnahmen heute verteidigt. "Wir sind auf einem guten Weg, lassen Sie uns den weiter gehen", sagte er bei einer Pressekonferenz zur Umsetzung der sogenannten Bundes-Notbremse. Von dieser wird in der Hansestadt nur umgesetzt, was die bisherigen Regeln noch verschärft. So ist es nach Mitternacht bis 5 Uhr morgens nun auch verboten, alleine die Wohnung zu verlassen. Möglichkeiten für Lockerungen will der Senat nicht nutzen. Noch heute soll die angepasste Verordnung veröffentlicht werden, sie soll dann in der Hansestadt von morgen an gelten - für "wahrscheinlich für drei bis vier Wochen."
Seenplatte: "Impfen für alle" findet großen Anklang
Das "Impfen für alle" - also ohne Priorisierung - hat an der Mecklenburgischen Seenplatte bei den landesweit ersten Aktionstagen große Nachfrage ausgelöst. Wie die Impfleitung in Waren an der Müritz heute mitteilte, war der für 300 Leute vorgesehene AstraZeneca-Impfstoff schon drei Stunden vor Ablauf des Impftages aufgebraucht. Bereits vor 7 Uhr hätten die ersten Interessenten an der Tür gestanden. Ab 8 Uhr wurde geimpft. Das Gesundheitsministerium hatte die Impfung am Mittwoch für alle über 18 Jahren freigegeben. So soll die Impfkampagne deutlich schneller vorankommen. Für morgen hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald ebenfalls zu zwei Aktionstagen ohne Termin nach Heringsdorf und Torgelow geladen. In Heringsdorf stehen 600 Dosen bereit, in Torgelow sind es mehr als 2.000.
OVG Greifswald kippt Ausgangsbeschränkungen in MV - aber keine Auswirkung
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald hat die in der Corona-Landesverordnung von Mecklenburg-Vorpommern verankerte Ausgangssperre für Regionen mit hohen Corona-Inzidenzen gekippt. Es bewertete sie als unverhältnismäßigen und schwerwiegenden Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit, wie es heute in einer Mitteilung hieß. Doch bereits um Mitternacht treten Ausgangssperren gemäß dem jüngst geänderten Bundesinfektionsschutzgesetz in Kraft. Es sieht Ausgangsbeschränkungen für Regionen vor, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt an drei aufeinander folgenden Tagen die Schwelle von 100 überschritten hat.
Stormarn und Herzogtum Lauenburg: Verschärfte Corona-Maßnahmen
Weil der Inzidenzwert in beiden Kreisen zu hoch ist, gelten von morgen an die Regeln der Bundesnotbremse in Stormarn und im Herzogtum Lauenburg: Neben den Kontaktbeschränkungen bedeutet das auch Ausgangssperren von 22 bis 5 Uhr. Wer keinen triftigen Grund hat - wie beispielsweise Arbeit oder zumindest bis Mitternacht auch Sport - darf dann nicht mehr vor die Tür. Wie die Regeln genau aussehen und dann auch kontrolliert werden, dazu finden nach Angaben der Beteiligten noch weitere Abstimmungen zwischen Landesregierung, Kreisen und der Polizei statt. Geregelt ist bereits, wie es für Schulen und Kitas im Kreis Stormarn weitergeht: Die Kitas gehen in den Notbetrieb, Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen in den Distanzunterricht. Für die Klassen 1 bis 6 ist eine Notbetreuung vorgesehen.
Zum neunten Mal in Folge weniger neue Corona-Fälle in Hamburg
Die Zahl neuer Corona-Infektionen in Hamburg ist den neunten Tag in Folge gesunken. Die Gesundheitsbehörde meldete heute 361 bestätigte Fälle. Das sind 55 weniger als gestern und 59 weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging von 128,1 auf 124,9 zurück. Vor einer Woche hatte der Wert noch 146,0 betragen. Die Zahl der an oder im Zusammenhang mit Corona in Hamburg gestorbenen Menschen erhöhte sich laut RKI um 5 auf 1.447.
1.959 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
In Niedersachsen hat das Landesgesundheitsamt (NLGA) 1.959 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Landesweit wurden innerhalb eines Tages 15 weitere Todesfälle gemeldet. Vor einer Woche waren 1.917 neue Infektionen registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 124,1.
Niedersachsen: 250.000 Menschen von Hausärzten geimpft
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen haben seit dem Start am 7. April bislang 250.000 Menschen geimpft. Dies sei ein "sehr wichtiger Baustein für den Erfolg der Impfkampagne", sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Freitag. "Impfen gehört zum Alltagsgeschäft in den Praxen und die Durchimpfung der breiten Bevölkerung ist von großer Bedeutung", sagte Behrens. Zunächst seien die Mediziner entsprechend der geltenden Priorisierung und im Rahmen limitierter Impfstoffmengen beteiligt. Behrens und und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Mark Barjenbruch, riefen die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen. "Derzeit ist der Impfstoff noch knapp, aber das wird sich in den nächsten Wochen erheblich ändern", sagte Behrens.
Zahl der Kinder in Kita-Notbetreuung nimmt in Hamburg zu
Immer mehr Eltern schicken ihre Kinder wieder in die Hamburger Kitas. "Die Auslastung der Kitas lag am Mittwoch stadtweit im Schnitt bei 51 Prozent", sagte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde. In den beiden Vorwochen seien es mittwochs 46 Prozent und 41 Prozent gewesen. In etwa sechs Prozent der Hamburger Kitas habe die Auslastung bei etwa 70 Prozent oder darüber gelegen. Dass mit Blick auf die schon lange anhaltende Pandemiesituation, aufgebrauchte freie Tage und berufliche Herausforderungen die Betreuungsspielräume enger werden, sei "sowohl nachvollziehbar als auch erwartbar", so Helfrich. Die mehr als 1.000 Kitas der Hansestadt sind derzeit in der erweiterten Notbetreuung. Damit können Eltern in systemrelevanten Berufen sowie Alleinerziehende ihre Kinder in die Betreuung geben. Gleichwohl ruft die Behörde dazu auf, das Angebot nur zu nutzen, wenn es wirklich nötig ist. Diesem Appell würden die Eltern "im Wesentlichen sehr gewissenhaft" folgen.
Günther: AstraZeneca-Impfstoff aus Dänemark für zwei Prozent der Menschen in SH
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat heute früh im ARD/ZDF Morgenmagazin gesagt, dass 55.000 AstraZeneca-Impfdosen aus Dänemark im Land genutzt werden sollen. Dänemark will den Impfstoff wegen Thrombose-Gefahren nicht mehr einsetzen. In Schleswig-Holstein könnten damit zwei Prozent der Bevölkerung geimpft werden, sagte Günther. "Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir das auch für diese Impfkampagne nutzen." Die deutsche Impfkommission und andere Expertinnen und Experten in Deutschland hätten eine andere Einschätzung als die dänische Seite. Demnach könne AstraZeneca verimpft werden - insbesondere für über 60-Jährige. "Und da haben wir ja noch eine Menge Menschen, die noch nicht geimpft sind. Von daher habe ich mit der dänischen Regierung Kontakt aufgenommen. Die stellen uns den Impfstoff jetzt auch zur Verfügung." Zudem warb Günther für ein möglichst einheitliches Vorgehen der Länder bei der Freigabe der Corona-Impfungen für alle Bevölkerungsgruppen. Zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Aufhebung der Priorisierung aber nicht geboten, "weil einfach nicht genügend Impfstoff da ist", sagte er am Rande des Besuchs eines Impfzentrums in Husum. Dies werde Thema der Beratungen der Regierungschefs von Bund und Ländern am Montag sein.
MHH rechnet mit Millionenverlust
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) befürchtet wegen der Corona-Pandemie im laufenden Jahr hohe Verluste. Mehrere Millionen Euro könnten am Ende in der Kasse fehlen, sagte die für die Finanzen zuständige MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe). Genauer könne sie die Summe nicht beziffern, weil sich die Berechnungsmodalitäten ständig änderten. Es herrsche "eine extrem angespannte Situation". In der Pandemie würden die Erlösausfälle wegen frei gehaltener Betten und abgesagter Operationen von den Ausgleichszahlungen des Bundes "nicht annähernd kompensiert". 2020 sei es der MHH gelungen, mit einem ausgeglichenen Haushalt aus der Krise zu kommen, da das Land Niedersachsen die am Ende fehlende Summe mit Geld aus dem Corona-Sonderhaushalt ausgeglichen habe.
Auch bei genügend Impfstoff weiter Wartezeit nötig
Die von den Lieferanten angekündigten Impfstoffmengen nähmen zwar zu, aber das bedeutet aus Sicht von Dirk Heinrich, Leiter des Hamburger Impfzentrums, nicht, dass ab Juni jeder sofort geimpft werden könne. Terminvereinbarungen seien weiterhin noch nötig - und auch Wartezeiten von bis zu mehreren Wochen. Denn eine riesige Menschenmenge müsse durch ein Nadelöhr - das der Impfzentren oder Arztpraxen.
Streit über Inzidenzwert für Schulöffnungen in Niedersachsen
Der Plan von Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), Schulen in Niedersachsen auch bei höheren Corona-Zahlen offen zu lassen, wird kontrovers diskutiert. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Tonne hatte in Aussicht gestellt, den Spielraum der Bundesnotbremse zu nutzen und Schulen erst zu schließen, wenn der Inzidenzwert von 165 erreicht ist. Der Landesschülerrat begrüßt den Plan. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hält es dagegen für unverantwortlich und voreilig, bei einer Inzidenz von über 100 weiter Präsenzunterricht anzubieten.
Lichtaktion in Hannover: Hotels weisen auf "historische Krise" hin
Mit einer Lichtaktion fordert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Hannover Perspektiven für Gastronomie und Hotels in der Corona-Pandemie. Zum Auftakt der einwöchigen Kampagne wurde am Donnerstagabend das seit November 2020 geschlossene Restaurant "Vier Jahreszeiten" grünlich beleuchtet, dazu erschienen die Schriftzüge "Heute Begegnungen, morgen Stille". Ziel sei, auf die "historische Krise" hinzuweisen und Perspektiven einzufordern, teilte der Verband mit. Mit 2,1 Millionen Übernachtungen seien die Zahlen um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. "Die Branche liegt in Trümmern", sagte Cord Kelle, Vorsitzender der Fachgruppe Hotellerie. Quer durch die Stadt und jeden Abend von 21.30 Uhr an unter einem anderen Motto sollen weitere Gebäude beleuchtet werden.
Strenge Regeln für ausländische Erntehelfer
In Schleswig-Holstein sind derzeit rund 1.000 Helfer bei der Spargelernte im Einsatz. Viele von ihnen kommen aus Corona-Risikogebieten in Osteuropa. Daher gelten für sie wegen der Pandemie besonders strenge Regeln. In den ersten zwei Wochen nach ihrer Einreise dürfen sie nach Angaben des Bauernverbandes nur in festen Gruppen von maximal fünf Personen arbeiten, wohnen und ihre Freizeit verbringen. Die Zahl der ausländischen Erntehelfer im Land bewegt sich nach Angaben des Bauernverbandes Schleswig-Holstein in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. "So weit wir wissen, ist die Zahl der Erntehelfer knapp ausreichend", sagt die Pressesprecherin des Verbandes, Kirsten Hess.
RKI verzeichnet mehr Neuinfektionen und höhere Inzidenz
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 27.543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Deutschlandweit wurden innerhalb von 24 Stunden 265 neue Todesfälle verzeichnet. Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI 25.831 Corona-Neuinfektionen gemeldet sowie 247 neue Todesfälle. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 164,0. Am Vortag hatte diese Sieben-Tage-Inzidenz 161,1 betragen.
420 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind innerhalb eines Tages 420 Neuinfektionen registiert worden. Gestern waren es 343, am Freitag vor einer Woche 362. Der Wert der innerhalb von sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt jetzt bei 73,5 (gestern: 70,8). Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz weisen die Kreise Herzogtum-Lauenburg (106,1) und Stormarn (103,2) auf. Alle anderen Kreise liegen unter der 100er-Marke. Derzeit werden 188 Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, im Krankenhaus behandelt, 56 davon intensivmedizinisch.
Schriftliches Abitur in Hamburg und MV beginnt
Heute beginnen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern für den zweiten Jahrgang in der Corona-Krise die schriftlichen Abiturprüfungen. In der Hansestadt nehmen daran etwa 9.900, im Nordosten 5.500 Schülerinnen und Schüler teil. Dabei gelten strenge Hygienepläne: Während in Hamburg Schnelltests vor der Prüfung vorgeschrieben sind, aber die Masken am Tisch abgenommen werden dürfen, ist es in Mecklenburg-Vorpommern umgekehrt. Für beide Länder gilt: Wegen der erschwerten Bedingungen bekommen die Prüflinge eine halbe Stunde mehr Zeit, um die Aufgaben zu lösen.
Wie MV mit der "Bundes-Notbremse" umgeht
Mecklenburg-Vorpommern passt seine Corona-Verordnung an die neue "Bundes-Notbremse" an. Von morgen an gelten neue Regeln, allerdings übernimmt die Landesregierung nicht alle Vorgaben eins zu eins - so werden etwa die Schüler im Distanzunterricht bleiben, bis die Inzidenz in ihrer Region unter 100 gesunken ist - und nicht schon bei einem Wert unter 165.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
NDR Info bietet einen neuen Service an: Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook, oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Corona-Live-Ticker am Freitag startet
Die NDR.de-Redaktion wünscht einen guten Morgen! Auch am heutigen Freitag, 23. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland vom Donnerstag: 2.099 in Niedersachsen, 416 in Hamburg, 343 in Schleswig-Holstein, 492 in Mecklenburg-Vorpommern, 213 im Land Bremen - 29.518 bundesweit
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