Coronavirus-Blog: Vorsichtige Öffnungen - Modellprojekte in SH starten
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, 18. April 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Covid-19: So viele Intensiv-Patienten im Norden wie noch nie
- Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie
- Bundespräsident Steinmeier ruft zu Zusammenhalt in der Pandemie auf
- Mecklenburg-Vorpommern: Härtere Regeln - Schulen ab Montag dicht
- Modellprojekte: SH startet vorsichtig mit Tourismus und Kultur
- Corona-Ausbruch: 150 Obdachlose in Hamburg verlegt
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 1.500 Fälle in Niedersachsen, 352 in Schleswig-Holstein, 297 in Hamburg, 190 in Mecklenburg-Vorpommern und 109 im Land Bremen. Bundesweit: 19.185.
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Der Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kleine Pause. Das Team von NDR.de wünscht eine gute Nacht! Am frühen Montagmorgen starten wir einen neuen Blog mit allen Infos zur Corona-Pandemie und den Folgen für Norddeutschland.
Mecklenburg-Vorpommern: Härtere Regeln - Schulen wieder dicht
Mecklenburg-Vorpommern verschärft von Montag an die Maßnahmen, um die hohe Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen zu senken. Schulen, Kitas, Museen, Bibliotheken und die meisten Geschäfte werden geschlossen. Friseure, Baumärkte, Blumen- und Buchläden dürfen geöffnet bleiben, ebenso der Lebensmittelhandel, Banken, Drogerien und Apotheken. Private Treffen dürfen nur noch mit einer Person außer dem eigenen Hausstand stattfinden. Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper von außerhalb des Bundeslandes dürfen nicht nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Touristische Ausflüge in den Nordosten waren zuvor schon verboten. Die Verordnung soll zunächst für vier Wochen gelten. Wenn die Infektionszahlen unter die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 sinken, sollen zunächst die Kitas und Schulen schrittweise wieder geöffnet werden. Zuletzt hatte sie bei rund 150 gelegen.
Modellprojekte: SH startet vorsichtig mit Tourismus und Kultur
Schleswig-Holstein geht zum Wochenbeginn vorsichtige Öffnungsschritte in Tourismus, Kultur und Sport. Von Montag an können unter anderem Gastronomen, Hoteliers, Vermieter von Ferienwohnungen und Campingplatzbesitzer wieder Gäste empfangen. Die Möglichkeit wird zunächst in der Schleiregion und Eckernförde genutzt. Die Lübecker Bucht, Büsum an der Westküste sowie Nordfriesland wollen Ende April/Anfang Mai nachziehen. Dem Tourismusministerium zufolge sollen die Projekte zeigen, dass sicherer Urlaub in der Pandemie möglich ist. Dafür müssen die Inzidenzwerte der Modellregionen stabil unter 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Bewohner binnen sieben Tagen liegen. Zudem müssen Gäste einen frischen negativen Coronatest vorweisen und diesen am Zielort binnen zwei, drei Tagen wiederholen. Sollte sich das Virus zu stark verbreiten, endet das Projekt. Vorsichtige Öffnungen sind auch bei ausgewählten Kulturstätten und Sportvereinen im Land geplant.
Abiturprüfungen in Niedersachsen starten unter Corona-Bedingungen
Mit der schriftlichen Klausur im Fach Geschichte beginnt am Montag das Abitur in Niedersachsen. Rund 32.000 Schülerinnen und Schüler an etwa 450 Schulen nehmen in diesem Jahr an den Abi-Prüfungen teil. Mit den möglichen mündlichen Nachprüfungen zieht sich die Abi-Phase bis Ende Juni. Bereits zum zweiten Mal sind die Prüfungen von der Corona-Krise geprägt, und es gelten strenge Hygieneregeln. Eine Testpflicht soll es zwar nicht geben, das zuständige Ministerium appellierte aber dringend an die Schüler, das Testangebot an Klausurtagen zu nutzen. In vergangenen Jahr waren die Abschlussprüfungen an Niedersachsens Schulen wegen der Pandemie um rund drei Wochen verschoben worden.
SH: Schulunterricht startet nach den Osterferien wieder
Für Schüler der Klassen eins bis sechs beginnt in den meisten Regionen Schleswig-Holsteins am Montag nach Ende der Osterferien wieder der Präsenzunterricht. In den übrigen Stufen ist dort laut Bildungsministerium Wechselunterricht geplant. Für die Abschlussklassen gibt es weiter überall Präsenzangebote. Wo Präsenzunterricht stattfindet, sind aber künftig Corona-Selbsttests für Schüler und Lehrer zweimal pro Woche verpflichtend. Das Land stellt zwei Selbsttests pro Woche zur Verfügung, die in der Regel in der Schule gemacht werden sollen. Es ist aber möglich, ärztliche Testbescheinigungen oder eine Bescheinigung aus einem Bürgertestzentrum oder einer Apotheke vorzulegen. Erlaubt sind nun auch Selbsttests zu Hause - dafür sind qualifizierte Selbstauskünfte nötig. Befreit von der Testpflicht sind neben Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Prüfungskandidaten.
Lauterbach sieht "mit letztem strengen Lockdown" Wende Ende Mai
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält mit einem "letztem strengen Lockdown" bis Ende Mai ein starkes Senken der Fallzahlen der Corona-Infektionen und der Sterblichkeit für erreichbar. Erfahrungen aus Israel zeigten, dass dies erreicht werde, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung die Erstimpfung habe, schrieb Lauterbach am Sonntag auf Twitter zu entsprechenden israelischen Statistiken. Es fehlten also nur noch sechs Wochen. Lauterbach erklärte, mit einem strengen Lockdown ließen sich "weit über 10.000 Menschen" meist im Alter von 40 bis 60 Jahren retten. "Oder wir sind dafür nicht bereit, weil es uns die Einschränkungen 10.000 Tote nicht wert sind. Dann hätten wir versagt", schrieb der SPD-Politiker weiter. Dabei warf er anderen Politikern vor, eine konkrete Auseinandersetzung mit der Zahl der zu erwartenden Opfer bei einem zu weichen Lockdown zu scheuen.
Koalitionsfraktionen beraten am Montag über Corona-Notbremse
Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD beraten am Montag (11.30 Uhr) in Videokonferenzen über Änderungen am Infektionsschutzgesetz zur besseren Bekämpfung der Corona-Pandemie. Das Parlament hatte vergangene Woche erstmals über den Entwurf der Regierung beraten, am Mittwoch will es darüber abstimmen. Am Wochenende hatte es noch Verhandlungen zwischen den Koalitionsfraktionen über letzte Änderungen gegeben. Ziel des Gesetzes ist es, Einschränkungen des öffentlichen Lebens bundesweit einheitlich zu regeln - mit der sogenannten Notbremse: Falls die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Stadt oder einem Landkreis drei Tage hintereinander über 100 liegt, sollen dort die meisten Geschäfte geschlossen bleiben. Zudem sollen zwischen 21 und 5 Uhr Ausgangsbeschränkungen gelten.
Corona-Ausbruch: 150 Obdachlose in Hamburg verlegt
Nach einem größeren Corona-Ausbruch in einer Unterkunft für Obdachlose im Bezirk Hamburg-Mitte musste die Feuerwehr am Sonntagmittag alle 150 Bewohnerinnen und Bewohner abholen. Mit einem Großraumrettungswagen und in Schutzanzügen wurden die Obdachlosen des Winternotprogramms von Hammerbrook nach Niendorf gebracht. In den vergangenen Tagen waren 42 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Gesundheitsbehörde hatte entschieden, die Obdachlosen an den Standort in der Schmiedekoppel zu verlegen. Dort sei mehr Platz, um die für alle geltende Quarantäne einzuhalten. Zudem steht eine weitere Reihentestung an, wie eine Sprecherin der Sozialbehörde schon am Sonnabend ankündigte. Aufgrund von Voruntersuchungen bestehe der Verdacht auf die ansteckendere britische Variante.
Wolfsburgs Stürmer Weghorst: "Ich bin kein Corona-Leugner"
Eine Woche nach seinem viel kritisierten Auftritt im ZDF-"Sportstudio" hat sich Wout Weghorst klar vom Vorwurf der Corona-Leugnung distanziert. "Ich möchte ganz klar sagen: Ich bin kein Corona-Leugner", sagte der Stürmer des VfL Wolfsburg dem NDR Sportclub. "Da sind weltweit Leute daran gestorben, was erschütternd ist", so der Niederländer. "So wie ich das jetzt formuliere, hätte ich das direkt machen müssen. Die Fragen haben mich überrascht. Und es ist nicht meine eigene Muttersprache. Dementsprechend habe ich die letzten Tage viel drüber nachgedacht und kann mich jetzt besser ausdrücken."
109 neue Corona-Fälle im Land Bremen
Das Bremer Gesundheitsressort hat am Sonntag 109 neue Corona-Fälle im Land Bremen gemeldet - 82 aus Bremen und 27 aus Bremerhaven. In Bremen waren es am Sonnabend 138 und vor einer Woche 90 Neuinfektionen. Bremerhaven meldete am Vortag 18 neue Fälle und vor sieben Tagen 29. Weitere Menschen sind den Angaben der Behörde zufolge nicht im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt in Bremen von 173,2 auf 171,8. In Bremerhaven sinkt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen von 158,4 auf 156,6.
Linke: Eltern- und Schülervertretungen am MV-Gipfel beteiligen
Die Linksfraktion im Schweriner Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, künftig Vertretungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern am sogenannten MV-Gipfel zu beteiligen. "Der Unmut des Landeselternrates über die für sie überraschenden erneuten weitgehenden Schließungen von Schulen und Kitas ist verständlich, denn weder Eltern- noch Schülervertretungen wurden in die Entscheidungsfindung einbezogen", sagte die Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg am Sonntag. Es genüge nicht, die Beteiligten vor vollendete Tatsachen zu stellen. "Eine rechtzeitige Einbindung macht die Entscheidungen transparent und nachvollziehbar. Nur so werden Verunsicherungen vermieden, können die Maßnahmen nachvollzogen, akzeptiert und alle im Kampf gegen die Pandemie an einem Strang ziehen", betonte Oldenburg.
MV: Härtefallregelungen für Fahr- und Flugschulen
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es im Lockdown Härtefallregelungen für den Erwerb eines Führerscheins und Maßnahmen der Berufskraftfahrerqualifizierung, wenn diese zwingend und unaufschiebbar für die Berufsausübung benötigt werden. Außerdem werden Fahrschüler, die "einen Wimpernschlag" vor der praktischen Fahrprüfung stehen, in den kommenden Tagen ihre praktische Prüfung noch ablegen können, wie Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) am Sonntag sagte. Mit der Übergangsfrist für unmittelbar bevorstehende praktische Prüfungen sollten die Fahrschüler, die oft die zweite oder gar dritte Unterbrechung ihrer Fahrausbildung durch einen Lockdown erleben, die Chance einer Prüfung erhalten. Sie müssten diese Prüfung mit maximal vier weiteren Fahrschulstunden erreichen können. "Wir wollen verhindern, dass Menschen in eine Notlage kommen, weil sie durch die Beschränkungen für die Fahrschulen ihren Beruf nicht ausüben können", sagte Pegel. Die Härtefallregelung gelte auch für beruflich dringend benötigte Fluglizenzen und Flugberechtigungen sowie deren Verlängerung.
190 Neuinfektionen in MV gemeldet, ein weiterer Todesfall
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Sonnabend um 190 Fälle gestiegen. Das sind zwölf Infektionen mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten liegt bei 927 (+1). Landesweit ist der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag von 147,0 auf 150,2 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist gestiegen.
Nord-Länder gedenken der Corona-Toten
Gemeinsam mit ihren Amtskollegen haben auch die Regierungschefs im Norden der Corona-Toten gedacht. "Fast 80.000 Menschen sind seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland an oder mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Jeder und jede Einzelne hinterlässt eine Lücke: im Leben der Angehörigen, der Freunde, Kollegen und Nachbarn, in seinem beruflichen und privaten Umfeld", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) anlässlich der zentralen Gedenkfeier in Berlin. "Die Pandemie macht uns jeden Tag bewusst, wie wichtig die Gesundheit und die menschliche Nähe für unser Leben ist - und dass wir aufeinander achten müssen." Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erinnerte an die Aktion, bei der die Menschen am Abend Kerzen ins Fenster stellen sollen. "Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam an die Verstorbenen erinnern und die Angehörigen stärken. Wir können dazu nicht zusammenkommen. Aber wir können gemeinsam mit Kerzen ein starkes Signal senden."
Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) warb für mehr Achtsamkeit in der Corona-Pandemie. "Die meiste Zeit drehen sich unser aller Gedanken im Moment darum, Menschen zu schützen, sie vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu bewahren. Die Politik mit dem Blick auf das ganze Land - jede und jeder von uns mit dem Blick für die Mitmenschen, die Familie, Freunde und Verwandte." Gerade in diesen Tagen seien die Kerzen "ein Symbol, besonders achtsam zu sein". Auch in vielen Städten Niedersachsens gab es Aktionen zum Gedenken an Opfer und Hinterbliebene. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) beteiligte sich an einer Blumenzeremonie an der Ruine der Nikolaikapelle in Hannover.
Verstöße gegen Übernachtungsverbot in Wohnmobilen
Die Polizei in Braunlage (Landkreis Goslar) hat am Samstagmorgen mehrere Camper kontrolliert, die unerlaubt in ihren Wohnmobilen auf diversen Parkplätzen übernachtet haben. Insgesamt wurden fünf Wohnmobile festgestellt, die gegen das Übernachtungsverbot verstießen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Gegen die angetroffenen Personen wurden entsprechende Bußgeldverfahren eingeleitet. Auch der Polizei in Cuxhaven sind in den vergangenen Wochen Fälle von unerlaubten Übernachtungen bekannt. Polizeiangaben zufolge werden auch dort im Rahmen der Möglichkeiten Kontrollen durchgeführt. Laut der Niedersächsischen Coronaverordnung ist das Übernachten in Wohnmobilen und Fahrzeugen zu touristischen Zwecken auf allen öffentlichen Flächen verboten. Das Verbot wurde eingeführt, weil solche Übernachtungen zunahmen, nachdem den Betreibern von Camping- und Wohnmobilstellplätzen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verboten wurde, touristische Übernachtungen zu gestatten
Niedersachsen: Eltern gegen Notbremse bei Kita-Betreuung
Die Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten lehnt die geplante bundesweite Notbremse für Kita-Betreuung ab. "Flexible und intelligente Lösungen vor Ort, die die Eigenverantwortung der Eltern berücksichtigen, müssen Vorrang vor strikten, inzidenzbasierten Schließungen haben", hieß es in einer Mitteilung vom Wochenende. Die geplanten Regelungen verlieren demnach das Kindeswohl aus dem Blick, Bildungs- und Entwicklungschancen und die psychische und körperliche Gesundheit stehen auf dem Spiel. Kritik äußerte die Landeselternvertretung vor allem am Notbetreuungsmodell: "Die Voraussetzungen dürfen nicht nur die Berufstätigkeit oder -ausbildung von Eltern in den Blick nehmen." Der Verband sprach sich zudem gegen verpflichtende Testungen für Kinder mittels Abstrich aus. Notwendige Testungen bei Erstkontakt innerhalb der Kita müssten kindgerecht (etwa Lolli- oder Löffeltest) sein, so der Verband.
Hamburg erhöht Zuschüsse für Sportvereine
Die Stadt Hamburg hat die Zuschüsse für Sportvereine für notwendige Hygiene- und Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie um 50 Prozent erhöht. Wie der Senat heute mitteilte, ist zudem ein weiteres Maßnahmenpaket geplant, damit die Vereine gut durch die Corona-Krise kommen. "Bisher haben wir keinen Verein verloren, aber wir wissen, dass auch noch erhebliche Herausforderungen vor uns liegen", teilte Sportsenator Andy Grote (SPD) mit. Mit dem nächsten Maßnahmenpaket seien weitere direkte Zuschüsse für wirtschaftlich besonders hart getroffene Vereine und einer breit angelegten Mitgliederkampagne geplant. "Es ist von großer Bedeutung, dass die Vereine ihren Mitgliederbestand schnell wieder erhöhen. Dabei wollen wir helfen und Anreize zum Eintritt schaffen." Die Stadt habe den Sport seit Beginn der Corona-Pandemie mit rund sieben Millionen Euro unterstützt. Bislang seien 362 Anträge bewilligt und rund 5,25 Millionen Euro an direkten und nicht zurückzuzahlenden Zuschüssen ausgezahlt worden.
Covid-19: So viele Intensiv-Patienten im Norden wie noch nie
Aktuell sind in Norddeutschland 594 Betten auf Intensivstationen mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. Der bisherige Höchststand datierte vom 20. Januar 2021, als die Zahl bei 581 lag. Auch die Zahl der besonders schweren Fälle, bei denen die Betroffenen künstlich beatmet werden, ist so hoch wie nie: Sie liegt für den Norden aktuell bei 345.
Die folgende Grafik zeigt, wie viele Erkrankte in den fünf Nord-Ländern zusammengerechnet intensivmedizinisch behandelt werden. Die hellblaue Linie bildet im Verlauf der vergangenen Monate die Gesamtzahl aller Betroffenen ab, die dunkelblaue die schweren Fälle, bei denen künstlich beatmet werden muss.
Steinmeier ruft zu Zusammenhalt in der Pandemie auf
In der Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Gesellschaft zum Zusammenhalt aufgerufen. "Lassen wir nicht zu, dass die Pandemie, die uns schon als Menschen auf Abstand zwingt, uns auch noch als Gesellschaft auseinandertreibt", sagte er im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Der Bundespräsident betonte: "Wir wollen heute als Gesellschaft derer gedenken, die in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben sind." Den Trauernden wolle er sagen: "Ihr seid nicht allein in Eurem Leid, nicht allein in Eurer Trauer."
Bei manchen Menschen gebe es auch "Verbitterung und Wut", sagte das Staatsoberhaupt. Er könne dies verstehen. "Die Politik musste schwierige, manchmal tragische Entscheidungen treffen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern." Auch die Politik habe lernen müssen. Wo es Fehler und Versäumnisse gegeben habe, müssten diese aufgearbeitet werden. "Meine Bitte ist heute: Sprechen wir über Schmerz und Leid und Wut. Aber verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück, sondern sammeln wir noch einmal Kraft für den Weg nach vorn, den Weg heraus aus der Pandemie", sagte Steinmeier.
Vechta und Cloppenburg: Polizei ahndet viele Corona-Verstöße
Die Polizei hat erneut zahlreiche Corona-Verstöße in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta geahndet. Zwischen Samstag- und Sonntagmorgen leiteten die Beamten innerhalb von 24 Stunden 48 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Vor allem im Landkreis Vechta gab es Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung und das Ansammlungsverbot. Bereits von Freitag- bis Samstagmorgen leitete die Polizei in den beiden Landkreisen 33 Verfahren ein. Die Beschuldigten hatten sich laut Polizei nicht an die Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und privaten Raum gehalten.
Der Landkreis Vechta hat seit Tagen mit mehr als 300 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner die zweithöchste Inzidenz im ganzen Land, am dritthöchsten ist sie mit mehr als 200 im Landkreis Cloppenburg.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 138,7
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Hamburg weiter gesunken, bleibt aber auf einem hohen Niveau. Nach Angaben der Sozialbehörde sind zuletzt 297 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 43 Fälle weniger als vor einer Woche und 96 weniger als am Sonnabend. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag leicht gesunken. Dieser Wert liegt jetzt bei 138,7(Sonnabend: 141).
Berlin: Kirchen gedenken der Toten in der Pandemie
Die christlichen Kirchen haben in Berlin mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche der Toten in der Corona-Pandemie gedacht. "Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in seiner Predigt. "Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor."
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sagte in seiner Predigt, in Zeiten der Trauer sei es umso wichtiger, nicht alleine zu sein. Die Krisenerfahrung der Pandemie lege sich wie ein Trauma auf die Seele und schreie nach Heilung. "Für die Verarbeitung werden wir viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat." In der Gemeinschaft der Trauernden liege eine Kraft als Nähe, Trost und Hoffnung.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz steigt geringfügig
In Niedersachsen sind heute 1.500 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt im Landesdurchschnitt ähnlich hoch wie am Vortag und liegt bei 125,2 Fällen je 100.000 Einwohner. Am Tag zuvor lag der Wert bei 124,6.
Drei Festnahmen wegen Flaschenwürfen bei Corona-Demo in Parchim
Weil sie bei einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Parchim mit Flaschen nach Polizisten geworfen haben, sind drei Menschen vorläufig festgenommen worden. Der Polizei zufolge hatten gestern zeitweise mehr als 450 Teilnehmer an der Demonstration in der Parchimer Innenstadt teilgenommen. Dabei herrschte zwischenzeitlich eine "aggressive Grundstimmung", wie die Polizei mitteilte. Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei dokumentierte zahlreiche Verstöße gegen die Maskenpflicht. Insgesamt verlief die Demo jedoch zum größten Teil friedlich.
Trotz vieler Corona-Patienten: Krankenhäuser in wirtschaftlicher Not
Trotz der starken Inanspruchnahme durch zahlreiche Corona-Patienten sehen sich die Hamburger Krankenhäuser in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das ergab eine Befragung der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft unter ihren 36 Mitgliedern. "Die Ergebnisse lassen den Rückschluss zu, dass alle Krankenhäuser weiterhin unter erheblichen wirtschaftlichen Problemen leiden", teilte die Vereinigung mit. Selbst die Hamburger Kliniken, die Anspruch auf staatliche Ausgleichszahlungen für Corona-bedingte Leerstände haben, meldeten für das erste Quartal 2021 Erlös-Rückgänge von durchschnittlich 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Belegung der Betten sank um 15 Prozent. Trotz des staatlichen Rettungsschirms für 2021 bleibe die wirtschaftliche Lage angespannt. Den Defiziten könnten die Häuser nur durch Personal-Abbau entgegenwirken, warnte die Krankenhausgesellschaft.
Einreise-Kontrollen in MV: 69 Fahrzeuge am Sonnabend abgewiesen
Wegen der verschärften Einreise-Beschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei am Sonnabend in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald insgesamt 620 Fahrzeuge entlang der Landesgrenzen kontrolliert. 69 Fahrzeuge mit 112 Insassen wurden von den Beamten wieder abgewiesen, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt verliefen die Kontrollen demnach ruhig.
Tagesausflüge aus anderen Bundesländern sind seit Monaten grundsätzlich verboten. Ausnahmen soll es nach Angaben der Landesregierung nach wie vor für Besuche der Kernfamilie geben. Dazu zählen etwa Eltern, Kinder und Geschwister. Auch wer aus einem anderen Bundesland kommt und einen Zweitwohnsitz im Nordosten hat, muss diesen bis spätestens Freitag nächster Woche verlassen, wie die Landesregierung in Schwerin am Sonnabend mitteilte. Dies gelte auch für Dauercamper, Kleingartenpächter sowie Bootseigentümer aus anderen Bundesländern.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 162,3
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 19.185 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden 67 neue Todesfälle verzeichnet. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.855 Neuinfektionen und 104 neue Todesfälle verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bundesweit nun bei 162,3, am Vortag betrug der Wert 160,7.
352 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein leicht gesunken - von 73,5 auf 73,2, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Bei der Inzidenz überschritt weiterhin nur das Herzogtum Lauenburg mit 127,8 die kritische Marke von 100. Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Nordfriesland (36,2) und Schleswig-Flensburg (36,3). Für das Land wurden 352 bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet, vor einer Woche waren es 375. Ein weiterer Mensch starb mit oder an dem Virus. In Schleswig-Holstein gibt es den Angaben zufolge bisher 1.475 Corona-Tote.
Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie
Gut ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie wird der Staat heute in einer zentralen Veranstaltung der Verstorbenen gedenken. An der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgerichteten Gedenkfeier im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt werden fünf Hinterbliebene und die Spitzen der fünf Verfassungsorgane teilnehmen. Neben dem Bundespräsidenten sind dies: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), Bundesratspräsident Reiner Haseloff (CDU), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Bislang sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut rund 80.000 Menschen an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektion gestorben. Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden sei, solle dies ein Tag des Innehaltens sein, der zeige, dass wir als Gesellschaft Anteil nehmen, die Toten und das Leid der Hinterbliebenen nicht vergessen, teilte das Bundespräsidialamt mit.
Vor dem Gedenken wird in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die ARD überträgt den Gottesdienst im Ersten, NDR Info überträgt die Gedenkfeier für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie im Hörfunk ab 13.04 Uhr, das ZDF zeigt diese ab 12.50 Uhr.
Demo gegen Corona-Maßnahmen in Kiel vorzeitig aufgelöst
In Kiel haben am Sonnabend Hunderte Menschen für und gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Bevor die sogenannten Querdenker zu einem Protestmarsch aufbrechen konnten, löste der Veranstalter die Demo auf.
Corona-Live-Ticker am Sonntag startet
Guten Morgen aus der NDR.de-Redaktion in Hamburg! Auch am heutigen Sonntag, 18. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland am Sonnabend: 1.683 in Niedersachsen, 277 in Schleswig-Holstein, 312 in Mecklenburg-Vorpommern, 402 in Hamburg und 156 im Land Bremen. Bundesweit: 19.185.
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