Coronavirus-Blog: MV plant harten Lockdown ab Montag
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 15. April 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schwesig stellt Pläne für harten Lockdown in MV vor
- Niedersachsen: Keine Testpflicht mehr für Geimpfte
- Studie zur Hirnvenenthrombosen: Covid-Erkrankung risikoreicher als Impfung
- Geld vom Bund für Corona-Medikament aus Braunschweig
- Wirtschaftsinstitute senken Wachstumsprognose
- Neuinfektionen: 2.234 Fälle in Niedersachsen, 458 in Hamburg, 407 in Schleswig-Holstein, 334 in Mecklenburg-Vorpommern, 191 in Bremen
- Bundesweit 29.426 neue Corona-Infektionen registriert
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
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Unterschiedliche Reaktionen auf hohe Fallzahlen in den Landkreisen
Lothar Wieler, der Präsident des Robert Koch-Instituts, hat heute erneut eindringlich an die politisch Verantwortlichen appelliert, die Notbremse zu ziehen, wo es geboten sei. Denn sonst kämen alle Maßnahmen zu spät, um die dritte Corona-Welle noch zu brechen. Landkreise mit hohen Inzidenzen in Norddeutschland gehen allerdings nach wie vor durchaus unterschiedlich mit dem alarmierenden Befund um.
MV: Ab Montag weitreichende Schließungen geplant
Mecklenburg-Vorpommern bereitet einen harten Lockdown vor. Die Regierung in Schwerin beriet heute bei einem weiteren "MV-Gipfel" mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft und Medizin über die Schritte zur Eindämmung der Pandemie. Anschließend präsentierte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Ergebnisse, die morgen noch abschließend im Landtag besprochen und beschlossen werden sollen. Demnach sollen ab Montag alle Kitas und Schulen im Land in den Notbetrieb gehen. Ausgenommen sind Abschlussklassen. Außerdem sollen Einzelhandel sowie die körpernahen Dienstleistungen größtenteils schließen. Neben Geschäften für den täglichen Bedarf sollen Friseursalons und Baumärkte offen bleiben. Private Treffen sollen nur noch mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts erlaubt sein.
Nds: Fünf Kommunen setzen weiterhin auf Ausgangssperren
In den Landkreisen Emsland, Gifhorn, Vechta, Teilen Oldenburgs und der Stadt Salzgitter gelten weiterhin nächtliche Ausgangssperren. In Peine und Wolfsburg sind die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben worden, teils wegen Entscheidungen des Verwaltungsgerichts.
Mecklenburgische Seenplatte: Einreiseverbot und Ausgangssperre
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte reagiert mit drastischen Einschränkungen auf die angespannte Corona-Lage. Von Freitag an gelten verschärfte Kontaktbeschränkungen, eine nächtliche Ausgangssperre, ein Einreiseverbot sowie Schließungen von Dienstleistungen und Kultureinrichtungen. "Mit der steigenden Inzidenz steigt auch die Anzahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Wir müssen agieren, da eine Überlastung der Krankenhäuser in unserem Landkreis nicht zu verantworten ist", teilte Vize-Landrat Thomas Müller mit.
Studie: Thrombose-Risiko bei Covid-Erkrankung höher als bei Impfung
Laut einer Studie der britischen Universität Oxford ist das Risiko einer Sinusvenenthrombose bei einer Covid-19-Infektion um ein Vielfaches höher als bei einer Impfung gegen das Coronavirus. Bei einer Erkrankung treten demnach bei 39 von einer Million Fällen Sinusvenenthrombosen auf. Nach einer Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca kam es laut der Studie bei fünf von einer Million Erkrankten zu der seltenen Hirnvenenthrombose. Die Studie kommt außerdem zu dem Schluss, dass die Nebenwirkung ebenfalls bei mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer sowie Moderna auftritt und zwar mit einem geringfügig kleinerem Risiko von vier zu einer Million.
Niedersachsen: Impfangebot für alle Lehrkräfte
In Niedersachsen können sich ab Mai Lehrkräfte und Beschäftigte aller Schulen impfen lassen. Das Angebot richte sich landesweit an etwa 52.000 Lehrkräfte an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen sowie an 15.500 Lehrkräfte an den berufsbildenden Schulen, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Hinzu kämen weitere Beschäftigte im Schulbereich. Sie machte zudem Hoffnung auf eine Ausweitung der Impfungen. "Die Impfkampagne in Niedersachsen läuft jetzt so gut, dass ich fest davon ausgehe, dass wir uns im Verlauf des Mai von den Priorisierungsgruppen nach und nach lösen können", sagte Behrens.
Von morgen an Ausgangssperre in Vechta - Gifhorn verlängert
Die niedersächsischen Landkreise Vechta und Gifhorn reagieren auf die anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen. Vechta verhängt für die kommenden Tage eine Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr. Die Regelung gilt zunächst für sieben Tage und tritt in der Nacht von Freitag auf Sonnabend in Kraft, wie der Landkreis mitteilte. Die Maßnahme sei unumgänglich, um das örtliche Infektionsgeschehen einzudämmen, sagte Landrat Herbert Winkel (CDU). Die Neuinfektionen hätten in den vergangenen zwei Wochen stark zugenommen. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 300 habe der Landkreis inzwischen den zweithöchsten Wert in Niedersachsen. "Leider müssen wir feststellen, dass es im privaten Bereich immer wieder zu Verstößen gegen die Kontaktbeschränkungen kommt", sagte Winkel. Das hätten gerade die Osterfeiertage gezeigt. "Derzeit resultieren rund 90 Prozent aller Neuinfektionen aus privaten Treffen", sagte Winkel. Die Ausgangssperre solle nun für eine Trendumkehr sorgen.
Ebenfalls heute verkündete der Kreis Gifhorn, dass die dort bereits geltende nächtliche Ausgangssperre bis zum 2. Mai verlängert wird.
Niedersachsen: Impftermine können online storniert werden
Viele Menschen, die sich in Niedersachsen beim Hausarzt impfen lassen wollen, hatten Schwierigkeiten, ihren Termin im Impfzentrum abzusagen. Aufgrund der Osterfeiertage und wegen zunehmender Terminabsagen sei das Durchkommen bei der Hotline in den vergangenen Tagen schwieriger geworden, bestätigte eine Sprecherin des Sozialministeriums gegenüber NDR.de. Jetzt hat das Land technisch nachgelegt: Ab sofort können Impfberechtigte in Niedersachsen ihren Impftermin oder ihren Wartelistenplatz auf dem Online-Impfportal des Landes stornieren. Die Stornierung sei aber weiterhin auch telefonisch über die Telefon-Hotline 0800/9988665 möglich, teilte das Gesundheitsministerium mit.
MV: Schwesig gibt Regierungserklärung zur Corona-Maßnahmen ab
Zum Abschluss der dreitägigen Plenartagung wird Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) morgen eine Regierungserklärung abgeben. Dabei wird sie dem Vernehmen nach auch erläutern, mit welchen Zusatzmaßnahmen der rapide Anstieg der Infektionszahlen gestoppt werden soll. Dem Parlament liegt ein Antrag vor, in dem die beabsichtigten Verschärfungen der Corona-Schutzvorkehrungen im Land aufgelistet sind. Darüber hatte die Regierung heute bei einem MV-Gipfel mit Vertretern der Kommunen, der Wirtschaft und Medizinern beraten. Die Gespräche dazu sollen am Freitag fortgesetzt werden. Dem Beschlussentwurf zufolge sind Ausgangsbeschränkungen sowie flächendeckende Schul-, Kita- und Ladenschließungen mit eng begrenzten Ausnahmen geplant.
191 Neuinfektionen in Bremen registriert
Im Land Bremen sind innerhalb eines Tages 191 neue Corona-Fälle gemeldet worden, 164 aus Bremen und 27 aus Bremerhaven. Gestern waren es landesweit 285 und am Donnerstag vergangener Woche 249 neue Corona-Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in der Stadt Bremen im Vergleich zum Vortag leicht von 166,7 auf 163 gesunken. In Bremerhaven ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen deutlich von 207,7 auf 175,1 gefallen.
Günther pocht auf regionale Notbremsen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat trotz geplanter "Bundes-Notbremse" konsequentes Handeln bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf regionaler Ebene angemahnt. "Angesichts der teils dramatischen Zahlen ist es ein absurder Gedanke, mit der Verschärfung regionaler Maßnahmen bis zum Inkrafttreten des veränderten Infektionsschutzgesetzes zu warten", sagte der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. "Durch die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz liegen sämtliche effektive Werkzeuge zur Bekämpfung der Pandemie auf dem Tisch - diese können und müssen längst zur Anwendung gebracht werden." Dies werde Schleswig-Holstein weiter tun.
MV: Zahl der Neuinfektionen und Inzidenz sind gesunken
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute 334 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das waren 93 weniger als am Donnerstag vor einer Woche und 241 weniger als gestern. Die Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag um 9,1 auf nun 149 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Die Zahl der in Kliniken behandelten Corona-Patienten liegt derzeit bei 285 - das sind acht mehr als am Vortag. 70 Corona-Patienten befanden sich auf Intensivstationen, vier weniger als gestern.
Hamburg: Corona-Verordnung wird wahrscheinlich bis 9. Mai verlängert
Die neue Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Hamburger Senats soll voraussichtlich bis zum 9. Mai gelten. Das geht aus einem Schreiben der Sozialbehörde an die Eltern der Hamburger Kita-Kinder hervor, in dem eine Verlängerung des sogenannten erweiterten Notbetriebs um drei Wochen angekündigt wird. Die Regelung ist Teil der Verordnung. Es wird davon ausgegangen, dass auch die seit zwei Wochen geltende Ausgangsbeschränkung entsprechend verlängert wird. Derzeit befinde sich die neue Verordnung in der Behördenabstimmung, hieß es in der Senatskanzlei.
Schleswig-Holstein: Schwarzenbek hat eine Inzidenz von 422
Auf 160 ist die Sieben-Tage-Inzidenz heute bundesweit angestiegen. Und laut Landesmeldestelle erreicht diesen Wert auch der Kreis Herzogtum Lauenburg (160,1). Damit liegt Herzogtum Lauenburg vor allen anderen Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein. Das Gesundheitsamt des Kreises hat aktuell vor allem die Stadt Schwarzenbek im Blick. Denn dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf knapp 422 hochgeschnellt. Die Gründe dafür sind unklar.
Diakonie impft Wohnungslose in Hannover
In einer Kontaktstelle am Bahnhof Hannover sind heute 250 Menschen von Teams der Johanniter und des Arbeiter-Samariter-Bundes gegen Corona geimpft worden, die auf der Straße oder in Gemeinschaftsunterkünften leben. Der Andrang war laut der Organisatoren groß, weitere Termine sollen folgen.
Tourismus: Konzept der Modellregion Sylt nicht umsetzbar
Eine "insulare Abstimmungsrunde" hat ergeben, dass die Insel Sylt kein eigenes Tourismus-Modellprojekt wird. Unter anderem die Sylter Bürgermeister, die Tourismuschefs und die Vereinigung Sylter Unternehmer haben entschieden, dass das Konzept der Modellregion Sylt nicht umsetzbar ist. Als Grund nannte die Runde, dass das Land Schleswig-Holstein nicht die entsprechende Rechtsgrundlage für ausgeweitete Tests und Anreisekontrollen der Urlauber geschaffen habe.
Niedersachsen befreit vollständig Geimpfte von Testpflichten
Menschen, die gegen Corona geimpft sind, sollen in Niedersachsen etwas mehr Freiheiten bekommen. Sie sollen künftig wie solche mit einem negativen Test behandelt werden, wie aus dem Entwurf der neuen Corona-Verordnung des Landes hervorgeht. Betroffene dürfen demnach ohne vorherigen Corona-Test etwa einen Friseur oder Kosmetiksalon aufsuchen oder Menschen im Altenheim besuchen. Greifen soll die Regelung 15 Tage nach der Zweitimpfung. Voraussichtlich tritt die Reglung mit der neuen Corona-Verordnung ab Montag in Kraft. Mit der neuen Verordnung wird zudem der bestehende Lockdown um drei Wochen verlängert, dem Entwurf nach weitestgehend mit denselben Beschränkungen wie derzeit.
Tagesrekord bei Impfungen in Deutschland
In Deutschland wurden gestern 738.501 Impfdosen verabreicht - ein Tagesrekord. Das melden das Robert Koch-Institut und das Bundesgesundheitsministerium. Damit seien nun 5.276.028 Personen vollständig geimpft, was 6,3 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Insgesamt haben 14.773.908 Personen mindestens eine Dosis erhalten. Am weitesten ist der Fortschritt in Bremen. Dort erhielten bereits 20 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Erstimpfung. NDR.de liefert einen Überblick über die Corona-Impfstatistik aller Bundesländer.
RKI: "Wir müssen Kontakte jetzt reduzieren"
Der Großteil der Bevölkerung ist noch nicht geimpft und die Fallzahlen nehmen rasant zu. Die Infektionsdynamik bereitet nicht nur dem Robert Koch-Institut Sorgen.
Geld vom Bund für Corona-Medikament aus Braunschweig
Das Braunschweiger Start-up Corat Therapeutics, das ein Corona-Medikament entwickelt, wird künftig vom Bund gefördert. "Das Unternehmen steht kurz vor dem Start der ersten klinischen Testphase seines Antikörper-Medikaments zur Behandlung von Covid-19", sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Wenn das Medikament jetzt in die Produktion komme, könne es vielleicht bis zum Jahresende zur Verfügung stehen. "Das könnte ein Riesenschritt nach vorne sein bei der Corona-Pandemiebekämpfung", so Althusmann. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek dämpfte jedoch Hoffnungen auf schnelle Erfolge bei der Medikamentenforschungt. "Es wird nicht die eine Wunder-Pille gegen Covid-19 geben können", sagte die CDU-Politikerin.
Addo verteidigt Corona-Impfstoff von AstraZeneca
Die Infektiologin Marylyn Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist überzeugt von der Wirksamkeit des Impfstoffs AstraZeneca. Im Gespräch mit NDR 90,3 sagte sie: "Die über 60-Jährigen können mit einem sehr guten Gefühl in diese Impfungen reingehen. Ich wurde selber auch mit AstraZeneca geimpft und würde mich auch nochmal impfen lassen." Die Diskussionen über die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson schadeten der gesamten Impfkampagne in Deutschland. Man müsse betonen, dass die Nebenwirkungen sehr, sehr selten seien.
Dritte Welle bremst Wirtschaft aus
Die führenden Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumsprognose für 2021 kräftig gesenkt - von 4,7 Prozent im Herbst 2020 auf 3,7 Prozent. Die erneuten Corona-Beschränkungen verzögerten die Konjunkturerholung, so die Experten. Wegen der Krise empfehlen sie einen höheres Rentenalter. Bessere Aussichten für die Wirtschaft bestünden ab Sommer, wenn es erneute Lockerungsschritte und danach eine Aufhebung der Beschränkungen gäbe.
Städtetagspräsident sieht Modellkommunen-Projekt vor dem Aus
Niedersachsen wollte mit Modellkommunen erste Öffnungen von Handel, Gastronomie und Kultur ermöglichen. Der Start ist geplatzt. Städtetagspräsident Ulrich Mädge glaubt nun nicht mehr an die Umsetzung. Der Stopp der Projekte sei "tief frustrierend", sagte Mädge. Solange die Bundesregierung an einem Inzidenz-Grenzwert von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen festhalte, rückten Öffnungen in weite Ferne. Er warf der Berliner Politik Realitätsferne vor.
Bad Salzdetfurth: Schilder-Protest gegen Corona-Maßnahmen
Im Kurpark und in angrenzenden Straßen in Bad Salzdetfurth im Landkreis Hildesheim haben mutmaßliche Corona-Leugner mehr als 100 Schilder angebracht. Der oder die unbekannten Täter hätten in der Nacht laminierte Plakate im DIN-A4-Format an Parkbänken und Schaukästen verteilt, so die Polizei. Darauf seien Aufschriften wie "Es ist nicht das Virus, das sie kontrollieren wollen, sie wollen Dich kontrollieren", außerdem werde "Gehirnwäsche" unterstellt. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Leichter Rückgang der Neuinfektionen in Hamburg
Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde sind am Donnerstag 458 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 48 Fälle weniger als vor einer Woche und 21 weniger als am Mittwoch. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz ging leicht zurück auf 147,4. Trotzdem bleibt die Zahl der Neuinfektionen auf einem hohen Niveau.
Impf-Wochenende: Niedersachsen will Warteliste abarbeiten
Die Wartelisten in den niedersächsichen Impfzentren sind lang. Das Land plant, mit einem Impf-Wochenende Ende April 70.000 Menschen zu immunisieren. Bei der Aktion sollen vor allem Bürgerinnen und Bürger, die älter als 70 Jahre sind und noch keinen konkreten Impftermin haben, mit dem AstraZeneca-Vakzin geimpft werden. "Ich appelliere an alle, die ein entsprechendes Impfangebot erhalten, dieses auch wahrzunehmen", sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).
Lockdown in MV mit Schulschließungen?
Schulen bleiben ab Montag landesweit dicht - nur die Abschlussjahrgänge können in die Klassen. Das könnte eine der Maßnahmen der Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern für einen harten Lockdown sein. Zudem sollen etliche Geschäfte wieder schließen. Ein Haushalt soll sich nur noch mit einer weiteren Person treffen dürfen. Ausgangssperren sollen fürs ganze Land gelten. Darüber wird auf dem MV-Gipfel ab heute beraten.
NDR 2 Plaza Festival und N-JOY Starshow erst 2022
Das für Ende Mai auf der Expo Plaza in Hannover geplante NDR 2 Plaza Festival und die N-JOY Starshow werden wegen der Corona-Pandemie auf das kommende Jahr verschoben. Das NDR 2 Plaza Festival 2022 soll am Freitag, 27. Mai, stattfinden, einen Tag später, am Sonnabend, 28. Mai, folgt die N-JOY Starshow 2022. Für beide Festivaltage gibt es jeweils ein neues Line-Up. Die entsprechenden Acts werden noch bekannt gegeben.
DFL setzt Spiele des HSV und von Holstein Kiel ab
Die Deutsche Fußball Liga hat Corona-bedingt zwei weitere Zweitliga-Spiele abgesagt. Betroffen sind die Aufstiegsanwärter Hamburger SV und Holstein Kiel. So wurde das ursprünglich für den kommenden Dienstag angesetzte Duell des HSV mit dem Karlsruher SC sowie die einen Tag später terminierte Partie der Kieler gegen den SV Sandhausen abgesetzt. Hintergrund: Die Mannschaften von Holstein und dem KSC müssen wegen Corona-Fällen im Team noch bis Dienstag in Quarantäne bleiben.
Niedersachsen meldet 2.234 Neuinfektionen
Das niedersächsische Landesgesundheitsamt hat 2.234 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Gestern waren es 1.787, am Donnerstag vor einer Woche 1.721. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Landesdurchschnitt weiter an und liegt jetzt bei 126 Fällen je 100.000 Einwohner (Mittwoch: 121,3). Hinzu kamen 26 weitere Todesfälle.
Spahn: Länder sollen Corona-Notbremse sofort umsetzen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Bundesländer aufgerufen, die geplante bundesweite Corona-Notbremse schon jetzt umzusetzen. Sie sollten nicht darauf warten, bis der Bundestag nächste Woche dieses Gesetz beschlossen habe, sagte der CDU-Politiker. Die Lage sei schwierig, die Zeit dränge. Impfen und Testen alleine reichten nicht, um die dritte Corona-Welle zu brechen. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler. Ziel müsse es sein, die Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen zu senken. "Wir müssen jetzt handeln und damit Menschenleben retten."
Auch dieses Jahr kein Maschseefest in Hannover
Das Maschseefest in Hannover muss in diesem Jahr erneut ausfallen. "Zum jetzigen Zeitpunkt der Corona-Pandemie und der Impfkampagne ist es völlig unmöglich, eine Veranstaltung dieser Größe durchzuführen", sagte der Chef der Ausrichtergesellschaft HVG, Hans Nolte, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Das Fest sollte von Ende Juli bis Mitte August stattfinden. Bereits 2020 war es ebenso wie das Schützen- und das Frühlingsfest abgesagt worden. Hoffnung bestehe immerhin für den Feuerwerkwettbewerb im Großen Garten. Das Schützenfest (2. bis 11. Juli) sei noch in der Schwebe. Es sei aber am Ufer des Maschsees absehbar, dass sich Mindestabstände nicht einhalten und die Besucherströme wohl nicht entsprechen regeln ließen.
UKE-Intensiv-Chef Kluge: "Die Zahlen müssen runter"
Der Direktor der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, befürchtet, dass die dritte Welle größer wird als die zweite. Seine Mahnung in der Wochenzeitung "Die Zeit" fällt entsprechend deutlich aus: "Es ist jetzt keine Zeit mehr für Diskussionen. Wir brauchen die Ausgangsbeschränkungen und andere Elemente der Notbremse sofort." In Hamburg nähmen die Menschen das an, sagte er. "Die Zahlen müssen runter, sonst können wir es bald nicht mehr ausbalancieren. Jeder Tag, der ungenutzt vergeht, ist ein großer Fehler." In der Hansestadt seien derzeit nur noch wenige Betten für Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen frei.
Scholz: "Geplante Ausgangsbeschränkungen lebensnah"
Vize-Kanzler Olaf Scholz hat sich erneut für die geplanten Ausgangsbeschränkungen ausgesprochen. Sie seien lebensnah, sagte der SPD-Politiker im ARD-Morgenmagazin. "Das hat überall geholfen, in vielen Staaten der Welt ist das gemacht worden - und es hat die Inzidenzwerte nach unten gebracht." Es müsse oberhalb von 100 Infektionsfällen je 100.000 Einwohnern etwas geschehen, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. "Wir wollen strenge Regeln haben." Diese sollten einheitlich im ganzen Land sein.
Intensivmediziner: "Wir brauchen diesen harten Lockdown"
Intensivmediziner fordern zur Eindämmung der dritten Corona-Welle schnelles Handeln. Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, sagte im Interview mit NDR Info: "Wir brauchen eine Kehrtwende von gewohnten politischen Abläufen. Jeder Tag zählt." Es brauche eine Strategie, die bundesweit einheitlich gilt. Dazu sei die Zustimmung zu den geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes unbedingt notwendig. Die Lage auf den Intensivstationen sei dramatisch, so Marx. Das geht auch aus der Übersicht zur Intensivbettenbelegung hervor.
Bundesweit 29.426 neue Corona-Infektionen gemeldet
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 29.426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Gestern waren es 21.693 neue Fälle, am Donnerstag vor einer Woche 20.407. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt laut RKI nun bei 160,1. Gestern betrug die Sieben-Tage-Inzidenz 153,2, heute vor vier Wochen 90,4. Laut RKI starben in Deutschland 294 weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Gestern hatte das Institut 306 Todesfälle registriert. Aufbereitete Daten und Grafiken für Norddeutschland finden Sie in dieser Übersicht zum Infektionsgeschehen.
MV-Gipfel tagt - Kommt ein harter Lockdown für den Nordosten?
Wie geht es weiter mit den Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern? Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen stimmte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Menschen im Land gestern bereits auf härtere Maßnahmen ein. "Erstmalig ist das ganze Land von hohen Infektionszahlen betroffen und auch die Krankenhäuser sind stark belastet. Deshalb brauchen wir im ganzen Land einen harten Lockdown", sagte sie dem NDR. Landesweit sollten einheitliche Regeln gelten. Denkbar ist, dass von Montag an alle Schulen schließen. Im Gespräch sind auch schärfere Kontaktbeschränkungen und landesweite Ausgangssperren. Über konkrete Maßnahmen will die Landesregierung ab heute beim MV-Gipfel mit Kommunen, Verbänden und Medizinern beraten. Am Mittwoch meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales mit 575 registrierten Neuinfektionen einen Rekordwert. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 158,3. Das Sozialministerium verfügte bereits, dass die Kindertagesstätten von Montag an nur noch eine Notbetreuung anbieten dürfen.
Bergen-Belsen-Gedenken wegen Corona nur in kleinem Rahmen
Wie schon im vergangenen Jahr findet das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen Corona-bedingt heute nur im kleinen Rahmen statt. Auf einer Gedenkfeier, die zeitversetzt um 19 Uhr im Internet übertragen wird, sprechen Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) sowie Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen. Am Sonntag ist eine weitere Gedenkveranstaltung auf dem Sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof geplant. Den britischen Truppen hatte sich ein Bild des Grauens geboten, als sie am 15. April 1945 das Konzentrationslager Bergen-Belsen befreiten. Sie fanden Tausende unbestattete Tote und Zehntausende todkranke Menschen auf dem Gelände in der Lüneburger Heide. In Bergen-Belsen wurden rund 52.000 KZ-Häftlinge und etwa 20.000 Kriegsgefangene in den Tod getrieben.
OVG Lüneburg informiert über Corona-Verfahren
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) will bei seiner Jahrespressekonferenz heute über die aktuelle Entwicklung der Corona-Verfahren informieren. Mehr als 400 Anträge sind seit vergangenem März in Lüneburg eingegangen, zuständig ist der 13. Senat. Normalerweise werden ein bis zwei Verfahren zum Infektionsschutzgesetz jährlich entschieden.
407 neue Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind innerhalb eines Tages 407 neue Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das sind vier mehr als am Vortag und 21 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 77,5, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Vor einer Woche hatte die Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 63,3 gelegen. Zwei Kreise überschneiden bei der Inzidenz die kritische Marke von 100: das Herzogtum Lauenburg (160,1) und Segeberg (102,5). Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Schleswig-Flensburg (35,3) und Nordfriesland (41,0). Die Zahl der an oder mit dem Virus gestorbenen Menschen stieg um zwei auf 1.468. 190 Menschen werden den Angaben zufolge in Kliniken wegen Covid-19 behandelt - 44 von ihnen intensivmedizinisch.
Wie geht es weiter mit Hamburgs Wirtschaft?
Wie kann die Hamburger Wirtschaft aus der Corona-Krise kommen? Darüber haben Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und weitere Senatsmitglieder gestern mit dem Plenum der Handelskammer Hamburg beraten. "Wir müssen versuchen, aus der Krise rauszukommen", sagte der Präses der Handelskammer Hamburg, Norbert Aust, im Gespräch mit dem Hamburg Journal. "Da hilft nur testen, impfen, Kontaktvermeidung." Tschentscher versprach, sich beim Bund für eine Verlängerung der Überbrückungshilfe einzusetzen.
Corona-Live-Ticker am Donnerstag startet
Guten Morgen aus der NDR.de-Redaktion in Hamburg! Auch am heutigen Donnerstag, 15. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland am Mittwoch: 1.787 in Niedersachsen, 479 in Hamburg, 403 in Schleswig-Holstein, 575 in Mecklenburg-Vorpommern, 285 im Land Bremen und 21.693 bundesweit.
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