Coronavirus-Blog: Abiturienten sollen Prüfungen schreiben
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 8. April 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Freitagmorgen gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Abiturienten sollen bundesweit Prüfungen schreiben
- Zahl der Erstimpfungen verdoppelt sich dank der Hausärzte
- Experten schlagen wegen Intensivbetten Alarm
- Stadt und Landkreis Osnabrück heben Ausgangssperre auf
- Eine Million Impfdosen Sputnik V für MV?
- Niedersachsen: Mehrere Städte verschieben Start von Modellprojekten
- Neuinfektionen im Norden: 1.721 Fälle in Niedersachsen, 428 in Schleswig-Holstein, 506 in Hamburg und 433 in Mecklenburg-Vorpommern
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Wir beenden nun diesen Blog und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit! Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Ministerpräsident Günther: "Ich dränge nicht auf ein solches Treffen"
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat mit Blick auf die geplante Bund-Länder-Konferenz die Notwendigkeit des Treffens infrage gestellt. "Ich dränge nicht auf ein solches Treffen", sagte der CDU-Politiker in den ARD-tagesthemen. Mit dem aktuellen Infektionsschutzgesetz und den bisherigen Beschlüssen gebe es bereits den gesamten Rahmen, um die Corona-Pandemie erfolgreich in den Bundesländern zu bekämpfen. "Von daher brauche ich keine neuen Besprechungen, sondern wir würden genau das umsetzen, was wir miteinander besprochen haben", sagte Günther - auch in Bezug auf Überlegungen zu einem bundesweiten harten Lockdown.
Bund und Länder hatten vor Ostern vereinbart, dass sie sich am kommenden Montag (12. April) wieder treffen wollen, um das weitere Vorgehen in der Pandemie zu beraten.
Wirtschaftsvertreter fordern Anpassungen der Corona-Hilfen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat heute mit Vertretern von über 40 Wirtschafts-Verbänden über die Corona-Krise beraten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat beim Wirtschaftsgipfel bei Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erneut die "weiterhin desaströse Lage im zwangsgeschlossenen Einzelhandel und die Dringlichkeit für Anpassungen bei den Corona-Hilfen" deutlich gemacht. Der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, sagte, das Reisen sei "sicher möglich, wie der Osterurlaub auf Mallorca gerade wieder gezeigt hat". Er forderte, die Höchstsummen für Nothilfen heraufzusetzen. Zudem sei eine "zeitnahe" Entscheidung über die Verlängerung der Kurzarbeiter-Regelung "dringend erforderlich".
Kultusministerkonferenz beschließt: Abiturprüfungen werden stattfinden
Die Abiturientinnen und Abiturienten in Deutschland sollen ihre Prüfungen in diesem Jahr trotz Corona-Pandemie ablegen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) beschloss heute, dass die Abschlussprüfungen im Schuljahr 2020/2021 durchgeführt werden. Helfen sollen dabei flächendeckende Tests an den Schulen. "Die Testmöglichkeiten sollen so ausgebaut werden, dass allen Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften und sonstigen an Schulen Beschäftigten zweimal wöchentlich die Möglichkeit für einen Selbsttest angeboten werden kann", so die KMK. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) verteidigte die Entscheidung der KMK. Absage-Debatten darum seien völlig fehl am Platze und gingen zu Lasten der jungen Menschen, sagte der Politiker im Anschluss an die Kultusministerkonferenz.
Ausgangsbeschränkung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
In Teilen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte gilt ab morgen Abend eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. Grund ist die gestiegene Sieben-Tages-Inzidenz in Verbindung mit einem diffusen Infektionsgeschehen, wie der Kreis heute mitteilte. Die Einschränkungen von 21 Uhr bis 6 Uhr gelten für die Städte Neustrelitz und Neubrandenburg sowie für die Ämter Mecklenburgische Kleinseenplatte, Neverin, Stargarder Land, Stavenhagen, Malchin am Kummerower See und Woldegk.
Schwesig begrüßt Spahns Plan, Sputnik V zu beschaffen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begrüßt, mit Russland einen Vorvertrag über die Lieferung des Impfstoffes Sputnik V auszuhandeln. Schwesig sagte, der Minister habe ihre volle Unterstützung. Es komme nicht darauf an, woher ein Impfstoff komme, sondern dass er sicher sei und wirke. Auch Mecklenburg-Vorpommern bemüht sich um eine größere Sputnik-Lieferung. Sie halte es aber für besser, wenn der Bund dies zentral für ganz Deutschland mache. Spahn hatte angekündigt, mit Moskau direkte Gespräche über den russischen Impfstoff zu führen. Ein möglicher Liefervertrag sei aber von der Zulassung des Mittels durch die Europäische Arzneimittelagentur abhängig.
Hamburgische Bürgerschaft diskutiert Ausgangsbeschränkung
In der Hamburgischen Bürgerschaft haben die Abgeordneten leidenschaftlich über die in der Hansestadt geltende Ausgangsbeschränkung gestritten. Die AfD, die Linke und die FDP lehnten diese ab.
Ursache für unterschiedliche Inzidenzwerte in Vorpommern-Greifswald gefunden
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald war ein großer Meldeverzug bei den Corona-Infektionen festgestellt worden. Dieser hatte starken Einfluss auf die Höhe der angegebenen Inzidenzwerte. Beispielsweise hatte das Robert Koch-Institut am 25. März eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 gemeldet. Das Landesgesundheitsamt (Lagus) meldete an dem Tag 118. Nun ist laut Landrat Michael Sack (CDU) der Grund für den Unterschied gefunden worden. Offenbar dachten die Mitarbeiter im Kreis, dass sie sehr viele Fragen pro infizierten Fall für das Lagus beantworten müssten. "Wir sind davon ausgegangen, dass wir 70 Einzelpunkte bei der Befragung von positiv getesteten Menschen auf einmal liefern müssen", erklärte Sack. Daten mit weitaus geringerem Umfang sei für die Meldung an das Lagus hingegen zunächst ausreichend. "Bei dem Versuch, den vorgegebenen Fragekatalog möglichst vollständig zu bearbeiten, haben wir zu viel Zeit verloren." Die Ursache sei bei der Betrachtung der Arbeitsweise im Landkreis zusammen mit dem Lagus klar geworden.
433 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
433 Neuinfektionen sind laut Lagebericht des Landesgesundheitsamtes in Mecklenburg-Vorpommern registriert worden. Das sind 130 Infektionen mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Elf Menschen starben. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 95,1. Nach den jüngsten Zahlen des LAGuS und des Gesundheitsministeriums werden landesweit derzeit 299 (-15) Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus behandelt, 82 (+1) von ihnen liegen auf einer Intensivstation.
Konzerthelden streamen live ins Netz
Musiklehrer und Kirchenmusiker Christoph Merkel engagiert in Neumünster Bands für Online-Konzerte, um sie in der Corona-Krise zu unterstützen. Bis 3. Mai treten bei den Konzerthelden freitags und samstags ab 19 Uhr Liveacts aus der Niederdeutschen Bühne auf.
Erstimpfungen verdoppeln sich dank der Hausärzte
Bundesweit ist die Zahl der Corona-Impfungen am Mittwoch mit dem Start der Hausärzte sprunghaft angestiegen. So wurden gestern insgesamt rund 656.000 Dosen verabreicht - 290.000 mehr als am Vortag. Knapp 565.000 Menschen bekamen eine erste Impfung - am Vortag waren es mit knapp 270.000 weniger als die Hälfte. In Niedersachsen sind gestern fast genauso viele Menschen von Hausärzten geimpft worden, wie von Ärzten in Testzentren. Wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht, wurden zum regulären Start des Impfens in Hausarztpraxen gestern bereits rund 30.000 Menschen geimpft. Das waren fast so viele wie in den Impfzentren des Landes, wo zur selben Zeit rund 35.000 Menschen geimpft wurden.
Maskenverweigerer in Hamburg muss 3.200 Euro zahlen
In Hamburg ist ein Mann zu einer Geldstrafe von 3.200 Euro verurteilt worden. Er hatte in einem Kino und einem Supermarkt verweigert, eine Maske zu tragen, die Vorgänge gefilmt und im Internet veröffentlicht. Das Amtsgericht Altona verurteilte ihn wegen Hausfriedensbruchs und der Verbreitung der Filme.
NDS: Mehrere Städte verschieben Start von Modellprojekten
Mehrere Städte in Niedersachsen verschieben ihre Modellversuche zur Öffnung von Innenstädten. Oldenburg, Hildesheim und Lüneburg kündigten heute an, zunächst die Beratungen von Bund und Ländern zu möglichen schärferen Corona-Regeln am kommenden Montag abwarten zu wollen. Eigentlich war in diesen Städten der Start der Modellprojekte für den 12. April vorgesehen. In Oldenburg soll es nun erst am 19. April losgehen, in Hildesheim am 15. April. In Lüneburg soll es erst im Lauf der nächsten Woche soweit sein. Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Braunschweig mitgeteilt, den zunächst am 12. April terminierten Projektstart auf den 15. April zu verschieben. Die Stadt Nienburg/Weser will dagegen an ihrem geplanten Starttermin am kommenden Montag festhalten. Die Landesregierung hatte 13 Städte für Modellversuche ausgewählt. Dabei sollen Läden, Theater und Kinos, Galerien, Fitnessstudios oder die Außengastronomie in Innenstädten öffnen dürfen. Voraussetzung für den Besuch ist ein aktueller negativer Corona-Test. Strenge Schutzmaßnahmen und Testkonzepte in den Projektgebieten sind ebenso Bedingung wie die Nutzung einer digitalen Kontaktnachverfolgung.
27 Bewerbungen für Sport-Modellprojekte in Schleswig-Holstein
Für Modellprojekte im Sport unter Corona-Bedingungen sind bei der Landesregierung in Kiel 27 Bewerbungen fristgerecht eingegangen. Sie kommen aus den Kreisen Dithmarschen, Ostholstein, Nordfriesland, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg, Steinburg und Pinneberg sowie den kreisfreien Städten Kiel, Flensburg und Neumünster. Dies teilte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) heute mit. Modellprojekte sollen ab 19. April in Kreisen und kreisfreien Städten möglich sein, in denen die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen unter 100 liegt. Die Jury aus Vertretern der Kommunalen Landesverbände, des Landessportverbandes und des Innenministeriums werde die Konzepte nun daraufhin prüfen, ob sie die geforderten Voraussetzungen erfüllen. Die Landesregierung wird voraussichtlich am nächsten Dienstag bekanntgeben, welche Projekte zum Zuge kommen.
Stadt und Landkreis Osnabrück heben Ausgangssperre auf
Als Reaktion auf sinkende Corona-Infektionszahlen haben die Stadt und der Landkreis Osnabrück die vergangene Woche verhängte nächtliche Ausgangssperre wieder aufgehoben. Das teilten beide Kommunalverwaltungen mit. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag im Landkreis bei 89,9 und in der Stadt Osnabrück bei 118,0. Die Ausgangsbeschränkungen waren am Mittwoch vergangener Woche in Kraft gesetzt worden, als die Stadt bei einem Wert von rund 200 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag und der Landkreis auf Werte um die 150er-Marke kam. Aus rechtlichen Gründen könne die Ausgangsbeschränkung erst zum Freitag aufgehoben werden, sie solle aber schon in der Nacht zu Freitag nicht mehr kontrolliert werden, hieß es. Landrätin Anna Kebschull (Grüne) und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) appellierten aber an die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Kontakte zu verzichten.
Experten schlagen wegen Intensivbetten Alarm
Wegen der wieder stark wachsenden Belastung der Intensivstationen in Deutschland in der Corona-Pandemie schlagen Fachleute Alarm. "Liebe Entscheidungsträger, wie hoch sollen die Zahlen denn noch steigen bevor Ihr reagieren wollt???", schrieb der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, auf Twitter. Städte wie Bonn, Bremen und Köln hätten kaum noch freie Betten für den nächsten Herzinfarkt, Verkehrsunfall oder Covid-19-Patienten. Der Charité-Virologe Christian Drosten leitete den Text des Intensivmediziners bei Twitter mit dem Kommentar "Dies ist ein Notruf" weiter. Laut Divi-Register beträgt die Zahl der Intensiv-Patienten am Donnerstag 4.458. Sie steigt seit dem 12. März ununterbrochen. In den fünf Nord-Ländern sind es derzeit insgesamt 572, davon werden 330 beatmet. Intensivmediziner weisen zudem immer wieder darauf hin, dass die behandelten Corona-Patienten jünger würden und länger auf den Intensivstationen blieben.
Metall- und Elektroindustrie gegen Testpflicht durch Firmen
Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie lehnt eine Corona-Testpflicht durch Unternehmen ab. "Die allermeisten Arbeitgeber bieten ihren Beschäftigten längst Corona-Tests an oder planen dies, sobald genügend Tests erhältlich sind. Es braucht also keinerlei gesetzlichen Zwang hierzu", sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, Nico Fickinger. Er verwies auf eine eigene Umfrage vom 29. März bis zum 6. April unter mehr als 200 Unternehmen. Danach böten schon jetzt 69 Prozent der Hamburger Betriebe ihren Beschäftigten kostenlose Selbsttests an. 92 Prozent der Unternehmen wollten ihren Beschäftigten kostenlose Corona-Tests anbieten, sobald diese gut verfügbar seien.
Gericht: Möbelhäuser im Kreis Segeberg bleiben geschlossen
Die weitgehende Schließung des Einzelhandels im Kreis Segeberg bleibt zunächst bestehen. Das hat das Verwaltungsgericht in Schleswig in einer Eilentscheidung beschlossen, teilte das Gericht heute mit. Ein in Bad Segeberg ansässiges Möbelhaus hatte gegen die entsprechende Anordnung des Kreises mit der Begründung geklagt, dadurch würden Baumärkte gegenüber Möbelhäusern bevorzugt. Der Kreis hatte am 30. März mit einer Allgemeinverfügung wegen hoher Infektionszahlen die erneute Schließung von weiten Bereichen des Einzelhandels angeordnet. Ausgenommen davon waren unter anderem auch Baumärkte. Obwohl sich die Sortimente der Antragstellerin in Randbereichen mit denen von Baumärkten überschnitten, sahen die Richter den Angaben zufolge keine Schlechterstellung des Möbelhauses im Vergleich zu Baumärkten. Während im Möbelhaus überwiegend Möbel, Leuchten und Teppichwaren verkauft würden, erfüllten Baumärkte mit Blick auf Wartung und Reparatur bei Privatpersonen und Materialversorgung von Gewerbetreibenden einen besonderen Versorgungsbedarf, sagte ein Gerichtssprecher.
506 neue Corona-Fälle in Hamburg - Inzidenz sinkt
In Hamburg ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen um 506 gestiegen. Das sind 200 neue Fälle mehr als am Mittwoch, aber 35 weniger als am Donnerstag vor einer Woche, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, sank von 134,7 auf 132,8. Vor einer Woche hatte der Wert noch 163,3 betragen. Die Zahl der in Hamburg an oder mit Corona gestorbenen Menschen gab das Robert Koch Institut mit 1.404 an, 6 mehr als am Vortag.
DFL sagt HSV-Spiel in Sandhausen ab
Die Zweitliga-Partie des Hamburger SV beim SV Sandhausen ist von der Deutschen Fußball Liga nach den Corona-Fällen bei den Baden-Württembergern abgesetzt worden. Das teilte die DFL heute mit. Geplant war, dass die Hanseaten am 16. April bei den Sandhäusern gastieren. Einen Nachholtermin gibt es noch nicht. Fraglich ist, ob die Mannschaft von HSV-Coach Daniel Thioune am 20. April den Karlsruher SC, der sich aktuell ebenfalls in Quarantäne befindet, empfangen kann. Über eine etwaige Absetzung auch dieser Begegnung will die DFL Ende kommender Woche unter Berücksichtigung des dann aktuellen Stands entscheiden.
Tests in Unternehmen: Beschaffung läuft noch schleppend
Hamburgs Unternehmen sollen regelmäßig Corona-Tests durchführen. Deren Beschaffung läuft aber schleppend. Ausreichend staatlich zertifizierte Tests zu bekommen sei derzeit schwierig, heißt es zum Beispiel von der Handwerkskammer. Besonders bei den sogenannten körpernahen Dienstleistungen gebe es damit Probleme. Auch Hamburgs Gesundheitsbehörde räumt ein, dass es aufgrund der großen Nachfrage Lieferverzögerungen geben könne. Insgesamt ist die Lage demnach aber so, dass zumindest jedes Unternehmen sich kümmern und Tests bestellen kann - die dann auch kommen.
1.721 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Das Landesgesundheitsamt in Niedersachsen hat heute 1.721 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. In Niedersachsen wurden innerhalb eines Tages zudem 30 weitere Todesfälle gemeldet. Die Gesamtzahl der Menschen, die in dem Bundesland im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 4.980. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 205.879 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt im Landesdurchschnitt und liegt aktuell bei 84,9 Fällen je 100.000 Einwohner - am Tag zuvor lag sie bei 88,9.
NDR Info Schwerpunkt: Was macht Covid-19 mit Kindern?
Wie wirkt sich eine Covid 19 Erkrankung auf Kinder aus? Wieviel ist zu dem Thema schon erforscht in Deutschland? Dazu äußerte sich der Infektiologe Johannes Hübner heute bei NDR Info. Im Themenschwerpunkt gibt es auch einen Erfahrungsbericht aus Schweden, dort hat man die Lage von Kindern und Jugendlichen evaluiert. In einem Stockholmer Kinderkrankenhaus gibt es eine Station für Kinder und Jugendliche, die monatelang unter den Folgen einer Corona-Infektion leiden. Bisher gibt es weltweit nur sehr wenige vergleichbare Einrichtungen für junge Menschen mit Langzeit-Covid.
Spahn: Werden mit Russland bilateral über Sputnik-Impfstoff reden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bilaterale Gespräche mit Russland über eventuelle Lieferungen des Corona-Impfstoffs Sputnik V im Falle einer EU-Zulassung angekündigt. Man müsse aber sehr aufpassen, dass dies nicht zu einer "Fata-Morgana-Debatte" werde, sagte er heute im WDR. Zunächst gehe es um die Zulassung durch die EU. "Dafür muss Russland Daten liefern." Solange dies nicht geschehe, könne es keine Zulassung geben. Die zweite Frage sei dann die der Bestellung, sagte Spahn. Die EU-Kommission habe am Mittwochabend erklärt, dass sie über Sputnik V nicht Verträge schließen werde wie mit den anderen Herstellern wie etwa Biontech. "Daraufhin habe ich auch im EU-Gesundheitsministerrat für Deutschland erklärt, dass wir dann bilateral auch mit Russland reden werden, und zwar erst mal darüber, wann überhaupt welche Mengen kommen könnten", sagte Spahn. "Um wirklich einen Unterschied zu machen in unserer aktuellen Lage, müsste die Lieferung schon in den nächsten zwei bis vier, fünf Monaten kommen - ansonsten haben wir so oder so mehr als genug Impfstoff."
Ärztechef Montgomery begrüßt EMA-Beschluss zu AstraZeneca
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zum AstraZeneca-Impfstoff begrüßt und eine Auswahlmöglichkeit für Vakzine bei Corona-Impfungen gefordert. "Die Diskussion um den AstraZeneca-Impfstoff reißt nicht ab. Da ist es gut, dass die EMA klare Kante zeigt", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Noch fehle zwar die wissenschaftliche Evidenz, der Impfstoff sei aber aller Wahrscheinlichkeit nach für die sehr seltenen Hirnvenenthrombosen vor allem bei Frauen unter 60 Jahren verantwortlich, so Montgomery. "Das Risiko der Impfung ist aber deutlich geringer als das Risiko der Erkrankung. Diese Informationen gehören in die Risikoinformation jedes Impfwilligen", sagte der Weltärzte-Chef. Gleichwohl sollte man aus seiner Sicht den Einsatz der anderen Impfstoffe verstärken, "um Irritationen in der Bevölkerung vorzubeugen". "Wir müssen jetzt noch mehr auf Biontech, Moderna und Johnson & Johnson setzen. Und man muss den Menschen so bald wie möglich ein Wahlrecht für den Impfstoff einräumen", sagte Montgomery.
Eine Million Impfdosen Sputnik V für MV?
Der Einsatz des russischen Impfstoffs Sputnik V in Norddeutschland rückt näher: Mecklenburg-Vorpommern verhandelt mit Russland über den Ankauf des Vakzins, das hat Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) NDR 1 Radio MV bestätigt. Noch heute will Glawe einen Vertrag nach Moskau schicken - es geht um eine Million Impfdosen für Mecklenburg-Vorpommern - die Verhandlungen seien mit der Staatskanzlei abgestimmt. Glawe rechnet Ende Mai/Anfang Juni mit einem Einsatz des Impfstoffs. Die Kosten übernimmt der Bund, die Tranche für Mecklenburg-Vorpommern soll rund zehn Millionen Euro kosten. Bisher liegt aber noch keine Zulassung der EU für Sputnik V vor.
Pro und Contra: Mehr Freiheiten für Geimpfte?
Nach und nach werden jetzt immer mehr Menschen in Deutschland geimpft. Nach den sogenannten vulnerablen Gruppen sind jetzt vielerorts schon die über 60-Jährigen dran oder auch Angehörige von Kranken, Kontaktpersonen von Schwangeren - aber auch Pflegepersonal oder Mitarbeitende in systemrelevanten Berufen. Wie gehts jetzt weiter? Derzeit wird darüber diskutiert, ob Geimpfte wieder mehr Freiheiten bekommen sollen. NDR Info hat dazu ein Pro-und-Contra-Interview mit Grünen-Gesundheitspolitikerin Cordula Schulz-Asche und Stephan Thomae, FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, geführt.
Vor Gipfel mit Altmaier: Wirtschaft fordert klare Perspektive
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) berät heute erneut mit Vertretern von mehr als 40 Wirtschaftsverbänden. Bei der Videokonferenz geht es in erster Linie um das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Im Gespräch sind ein harter Lockdown sowie die Ausweitung von Tests in Unternehmen. Verschiedene Wirtschaftsvertreter haben mehrfach das uneinheitliche Vorgehen von Bund und Ländern in der Pandemie kritisiert. Die Unternehmer fordern eine klare Perspektive für die Betriebe.
Lehrerverband für einheitliche Corona-Regeln
Lehrerverbände und Schülervertreter fordern bundesweit einheitliche Regeln bei Schulöffnungen und Corona-Tests. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, es könne nicht angehen, dass jedes Bundesland mache, was es wolle. Er spricht sich dafür aus, dass Schulen geschlossen werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 liegt. Die Kultusminister der Länder beraten heute über das weitere Vorgehen.
AstraZeneca: Deutschland weicht von EMA-Rat ab
In Deutschland sollen weiter nur Menschen über 60 Jahren mit dem Präparat von AstraZeneca geimpft werden. Das haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern entschieden. Über die Frage, wie es mit denjenigen weitergeht, die schon eine Erstimpfung mit dem Präparat erhalten haben, will die Ministerrunde am kommenden Dienstag mit der Ständigen Impfkommission beraten. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte gestern ihre grundsätzlich positive Bewertung des AstraZeneca-Impfstoffs erneuert. Es gebe zwar einen möglichen Zusammenhang mit Fällen von Hirnthrombosen. Allerdings überwiege der Nutzen das Risiko.
Niedersachsen: Weil sieht bundesweiten Lockdown kritisch
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich kritisch über einen weiteren bundesweiten Lockdown geäußert. "Für Niedersachsen habe ich da große Zweifel, unsere Zahlen sinken", sagte Weil heute im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Für weitere Belastungen, besonders für Familien, sehe er "schlichtweg die Umstände nicht". Trotz der Osterfeiertage sei derzeit kein exponentieller Anstieg bei der Zahl der Neuinfektionen in Niedersachsen zu erkennen. "Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ihr Verhalten geändert haben, und das ist entscheidend", sagte Weil. Das wolle er unterstützen, nicht aber erneut "die Familien so stark belasten, wie wir das in großen Teilen der letzten Monate schon hatten". Die Forderung von CDU-Chef Armin Laschet nach einem "Brücken-Lockdown" kritisierte er als zu unbestimmt. "Ich sehe mit großer Sorge, dass hier einfach ein Begriff in die Runde geworfen wird und kein Mensch weiß, was damit gemeint ist", sagte Weil.
Kultusminister beraten über Schule nach den Osterferien
Die Kultusminister der Länder beraten heute über das weitere Vorgehen an den Schulen. In 9 der 16 Bundesländer gehen am Sonntag die Osterferien zu Ende. In Mecklenburg-Vorpommern beginnt der Unterricht heute, Hamburg hatte keine Osterferien und in Schleswig-Holstein dauern die Ferien noch bis Ende kommender Woche. Das Gespräch der Kultusministerinnen und -minister diene auch der Vorbereitung des nächsten Corona-Krisengipfels der Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag, hieß es vorab.
Europaministerin Honé kritisiert Großbritannien
Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé hat Großbritannien aufgefordert, seine Corona-Impfstoffe nicht nur für die eigene Bevölkerung zu nutzen. "Boris Johnson versucht, die Pandemie für innenpolitische Erfolge zu nutzen, um von den wirtschaftlichen Folgen des Brexits abzulenken", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur über den britischen Premierminister. Die Pandemie könne aber nur international bekämpft werden. Honé erklärte, die EU habe bereits 77 Millionen Impfdosen exportiert, davon 21 Millionen nach Großbritannien. Die Briten hätten ihrerseits hingegen einen Wettbewerb zugelassen, der laut EU-Kommission dazu geführt habe, dass der Hersteller AstraZeneca seine Verträge mit der EU nicht erfüllt, weil erst Großbritannien beliefert wurde. Niedersachsens Landesregierung führt einen Mangel an Impfstoff immer wieder als Grund für den schleppenden Impffortschritt an.
RKI registriert 20.407 Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 20.407 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 306 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen (Stand: 4.55 Uhr) hervor. Das RKI geht davon aus, dass sich rund um die Osterfeiertage weniger Menschen testen ließen, was zu einer geringeren Meldezahl an die Gesundheitsämter führe. Zudem könne es sein, dass nicht alle Ämter an allen Tagen Daten übermittelten. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Donnerstag vor einer Woche hatte das Institut 24.300 Neuinfektionen und 201 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 105,7 (Mittwoch: 110,1).
MV: So wird der erste Schultag nach den Osterferien
Die Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern starten nach dem Ende der Osterferien wieder in den Schulalltag unter Corona-Bedingungen. Heute und morgen wird der Unterricht laut Bildungsministerium grundsätzlich wie an den Tagen vor den Ferien stattfinden: Für die Klassen eins bis sechs sowie für die Abschlussklassen gibt es Präsenzunterricht, ab Klasse sieben Wechselunterricht. Laut dem Zwei-Stufen-Plan, den das Bildungsministerium gestern vorgestellt hat, kann es so auch ab Montag weitergehen. Eine Ausnahme bildet vorerst der Landkreis Ludwigslust-Parchim: Wegen der dort bis zuletzt hohen Corona-Infektionszahlen bleibt den Schülerinnen und Schülern aller Klassenstufen - mit Ausnahme der Abschlussjahrgänge - der Besuch der Schulen in dieser Woche grundsätzlich noch untersagt sein. Wie es dort in der kommenden Woche weitergeht, soll morgen entschieden werden. Eine Testpflicht gibt es an den Schulen im Nordosten nicht, wohl aber eine Empfehlung: Laut Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) können die Schülerinnen und Schüler zweimal pro Woche freiwillig einen Test machen.
428 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Gesundheitsbehörden in Schleswig-Holstein haben binnen eines Tages 428 neue Corona-Fälle registriert. Das sind etwas mehr als vor einer Woche (406) und knapp 200 mehr als am Vortag (237). Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht von 62,3 auf 63,3. Der einzige Landkreis mit einem Inzidenz-Wert über 100 ist zurzeit Segeberg (114,0). Die Zahl der seit Pandemie-Beginn in Schleswig-Holstein im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung Verstorbenen stieg um einen auf jetzt 1.448.
"Modellregion"-Projekt ist mit großen Hoffnungen verbunden
Für die einen ist es in der tristen Corona-Zeit ein Lichtstreifen am dunklen Horizont, für die anderen in der jetzigen Zeit mit angespannter Infektionslage der falsche Weg: Am Thema "Modellregionen für Lockerungen der Schutzmaßnahmen" scheiden sich die Geister. Im schleswig-holsteinischen Büsum jedenfalls hoffen Hotelgewerbe und Gastronomie sowie der Bürgermeister, dass man als Modellregion Vorbild für ganz Deutschland sein kann.
Hamburg: Bürgerschaft befasst sich mit Corona-Ausgangsbeschränkung
Die Hamburgische Bürgerschaft befasst sich heute Nachmittag mit der jüngsten Corona-Eindämmungsverordnung des Senats. Sie war an Karfreitag in Kraft getreten und sieht unter anderem eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21 und 5 Uhr vor. Die rot-grüne Regierungskoalition war damit bei der Opposition auf Kritik gestoßen. Den Abgeordneten liegen mehrere Anträge zum Thema vor - unter anderem zu Schnelltests in Betrieben oder in Kitas und Schulen sowie zur Nutzung des Abwassermonitorings als Corona-Frühwarnsystem.
Corona-Live-Ticker am Donnerstag startet
Schönen guten Morgen! Auch am heutigen Donnerstag, 8. April, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Bestätigte Neuinfektionen im Norden am Mittwoch: 800 in Niedersachsen, 237 in Schleswig-Holstein, 306 in Hamburg, 436 in Mecklenburg-Vorpommern und 135 im Bundesland Bremen; 9.677 bundesweit
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 7. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 6. April
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