Corona-Blog: Hacker-Attacke in MV beeinflusst auch Fallmeldungen
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 16. Oktober 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Corona-Zahlen aus MV wegen Hackerangriffs unvollständig
- Kinderärzte empfehlen Impfung ab zwölf Jahren uneingeschränkt
- Arbeitgeberpräsident fordert rasches Ende der Corona-Hilfen
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 758 in Niedersachsen, 126 in Schleswig-Holstein, 177 in Hamburg, 90 in Mecklenburg-Vorpommern, insgesamt 58 in Bremen und Bremerhaven
- RKI: Bundesweit 10.949 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 70,8
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht gute Nacht!
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und verabschieden uns bis morgen früh - dann geht's wie immer in einem neuen Blog weiter.
Hamburg: Wochenmarkt mit und ohne Maske
Seit zwei Wochen müssen Händlerinnen und Händler auf Hamburger Wochenmärkten keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen - vorausgesetzt, sie sind geimpft oder genesen. Für die Kundschaft gilt die Maskenpflicht weiter. Wie kommt das bei den Leuten an? Das Hamburg Journal hat sich auf einem Markt in Eimsbüttel umgehört.
Experten-Interview: Was bewegt Studenten in der Pandemie?
In diesen Tagen kommen viele Studierende erstmals an die Hochschulen oder Universitäten und treffen ihre Kommilitonen, die sie sonst nur vom Bildschirm kennen. Was das mit ihnen macht und wie sie die Zeit fernab des Campus erlebt haben, darüber hat NDR.de mit Forschern gesprochen. Im Team mit anderen haben sich Dr. Kris-Stephen Besa, Akademischer Rat an der Uni Münster, und Anna Katharina Lips, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Hildesheim, in zwei Befragungen mit den Sorgen, Nöten und Wünschen der jungen Menschen beschäftigt.
58 neue Fälle im Land Bremen
58 neue Corona-Fälle haben die Behörden heute im Land Bremen gemeldet - 43 davon in der Stadt Bremen und 15 in Bremerhaven. Wie Radio Bremen berichtete, waren es gestern in der Stadt Bremen 51, vor einer Woche 58. Bremerhaven hatte gestern 37 Neuinfektionen gemeldet und vor einer Woche 34. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Bremen liegt nun bei 56,8 nach 59,1 am Freitag und 76,7 vor einer Woche. In Bremerhaven liegt die Inzidenz bei 153,2 nach 170,8 gestern und 247,5 vor einer Woche.
90 neue Fälle in MV - Zahlen wegen Hackerangriffs unvollständig
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 90 neue laborbestätigte Corona-Infektionen. Dabei fehlen erneut die Angaben für die Landeshauptstadt Schwerin und den Landkreis Ludwigslust-Parchim, deren Computersysteme nach einem Hackerangriff gestern lahmgelegt waren. Die Zahl der Todesfälle im Nordosten bleibt - zumindest laut den unvollständigen Zahlen - bei 1.212 seit Pandemiebeginn. Auf der Risikokarte des Landes sind weiterhin nur zwei Regionen grün: die Landeshauptstadt Schwerin und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. In allen anderen Landkreisen und kreisfreien Städten zeigt die Warnampel Gelb, weil dort die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen über 50 liegt.
Wittmund: Zwei Grundschulklassen in Quarantäne
Im ostfriesischen Wittmund gibt es offenbar einen Corona-Ausbruch an einer Grundschule. Zwei Klassen des vierten Jahrgangs befänden sich in Quarantäne, sagte der Schulleiter der Lokalzeitung "Anzeiger für Harlingerland". In jüngeren Jahrgängen gebe es weitere Fälle. Lehrkräfte und anderes Schulpersonal sind demnach nicht betroffen.
Lehrerpräsident Meidinger nennt Corona-Zahlen an Schulen "sehr besorgniserregend"
Die Corona-Infektionslage in Deutschland scheint aktuell ein wenig an Fahrt aufzunehmen - das geht aus den Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut (RKI) täglich veröffentlicht. Lehrerverbands-Präsident Meidinger wies in der "Passauer Neuen Presse" heute vor allem auf das Infektionsgeschehen in den Schulen hin: Die Corona-Ausbrüche nähmen bei Kindern und Jugendlichen gerade "in einem Ausmaß zu, wie wir es bislang im Pandemieverlauf nicht kannten, vor allem nicht zu einem so frühen Zeitpunkt vor dem Winter". Das liege an mehreren Faktoren: "Erstens, weil wir in dieser Altersgruppe noch eine große Mehrheit Ungeimpfter haben, und zweitens, weil es viele Bundesländer mit den Gesundheitsschutzmaßnahmen an Schulen nicht mehr so ernst nehmen." Laut Meidinger komme deshalb auch ein genereller sofortiger Verzicht auf die Maskenpflicht an Schulen eindeutig zu früh.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte sich im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ähnlich: Parallel zu Lockerungen von Corona-Maßnahmen würden die Zahlen weiter steigen: "Das ist eine Gefahr, denn wir werden große Probleme mit Long Covid bei Kindern bekommen", also mit Langzeitfolgen der Covid-19-Erkrankungen. Als wichtigsten Grund für die hohen Infektionsraten bei Kindern nannte Lauterbach mangelndes Lüften in Schulen. Er forderte auch mehr Tests an Schulen. Es müsse dreimal pro Woche getestet werden, und bei einem positiven Test müssten alle Kinder der Klasse fünf Tage in Folge getestet werden.
Arbeitgeberpräsident fordert rasches Ende der Corona-Hilfen
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat sich für ein rasches Ende der Wirtschaftshilfen in der Pandemie ausgesprochen. "Die Corona-Hilfen sollten zum Jahresende auslaufen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deutschland müsse zurück zur Normalität. Die Kurzarbeit allerdings würden einige Branchen "noch eine Weile brauchen - vielleicht auch über den Jahreswechsel hinaus", fügte Dulger hinzu. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zeigte sich insgesamt zuversichtlich: "Wenn wir weiter gewissenhaft impfen, kommen wir auch gut durch den Winter. Was die konjunkturelle Lage angeht, ist Corona schon jetzt nicht mehr unser größtes Problem." Die Materialverknappung und die logistischen Probleme machten den Unternehmen mehr zu schaffen. "Es könnte sogar sein, dass es in diesem Jahr nicht genug Weihnachtsgeschenke gibt."
Niedersächsischer Landesschülerrat lehnt "Pool-Testungen" ab
Der Niedersächsische Landesschülerrat sieht die von der CDU-nahen Schüler Union geforderten sogenannten Pool-Testungen an den Schulen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus kritisch. Der Mehraufwand stehe in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Ergebnissen, sagte der Vorsitzende des Landesschülerrates, Justus Scheper aus Hannover. Viel wichtiger seien ausreichend viele Luftfilter in den Schulen, damit "Schüler nicht erneut frierend im Klassenzimmer sitzen werden". Die Schüler Union hatte in der vergangenen Woche "Pool-Tests" gefordert, damit nicht länger einzeln daheim, sondern gemeinsam in der Schule getestet werde. Unter Aufsicht einer Lehrkraft sollten die Schüler zweimal pro Woche einen altersgerechten Lolli-Test machen, der anschließend klassenweise in einem Pool gesammelt und in Form eines anonymisierten PCR-Tests auf Infektionen kontrolliert werde. Sei der Sammelpool negativ, könne der Unterricht in den Folgetagen im Normalbetrieb stattfinden - auch ohne Maske.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg sinkt leicht
Nach Angaben der Sozialbehörde sind in Hamburg binnen eines Tages 177 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind elf Neuinfektionen weniger als am Sonnabend vor einer Woche und 38 Fälle weniger als am Freitag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sinkt von 61,1 am Freitag auf aktuell 60,5. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 63,4. Derzeit werden 32 Covid-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen versorgt. Ein weiterer Todesfall wurde gemeldet.
Handelsverband lehnt bundesweite Zugangsbeschränkungen für Geschäfte ab
Der Handelsverband Deutschland (HDE) will keine bundesweiten Zugangsbeschränkungen beim Einkaufen in Geschäften. Das treffe vor allem auf Läden mit hohen Kundenfrequenzen wie den Lebensmittelhandel, Möbel- oder Bekleidungsgeschäfte zu. Eine 3G- oder 2G-Regelung sei dort nicht praktikabel. "Die Kontrolle der Impfpässe und der Tests würde bei diesen Branchen zu langen Schlangen vor den Geschäften führen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Warteschlangen seien auch aus Pandemie-Gründen zu vermeiden. "Die Anwendung von 2G oder 3G sollte jedem Händler selbst überlassen werden", forderte Genth.
Fast 40.000 Fans in Hannover - Auch beim HSV-Heimspiel gilt heute 2G
Fast 40.000 geimpfte oder genesene Fußball-Fans im Stadion von Hannover 96 - nur ein Erfolgserlebnis im Heimspiel gegen Schalke 04 (0:1) fehlte. "Total ungewöhnlich, nach zwei Jahren mal wieder ein richtig volles Stadion zu sehen", sagte ein 96-Fan dem NDR nach dem Zweitliga-Spiel am Freitagabend. Ein anderer ergänzte: "Man hat sich gefühlt wie früher." Heute Abend hofft der HSV im Volkspark auf eine ähnlich "volle Hütte". Im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf gilt ebenfalls die 2G-Regel. "Ich freue mich, dass so viele Zuschauer dabei sein können", sagte HSV-Coach Tim Walter: "Einige Spieler haben in diesem Stadion noch nicht vor so einer Kulisse gespielt, und die Stimmung wollen wir mitnehmen."
Kinderärzte empfehlen Impfung ab zwölf Jahren uneingeschränkt
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren eindringlich aufgefordert, sich gegen Corona impfen zu lassen. "Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über Zwölfjährigen heute allgemein und uneingeschränkt, ich werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen", sagte Verbandspräsident Jörg Dötsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus.
Einzelne Gastronomen registrieren weniger Gäste nach Ende von Gratis-Tests
Das Gastgewerbe in Niedersachsen bekommt das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests bereits vereinzelt zu spüren. "Es haben schon Gastronomen signalisiert, dass sie weniger Gäste haben", sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Niedersachsen, Renate Mitulla. Die Gastronomen hätten berichtet, dass Gäste, die bislang mit negativem Corona-Test in die Betriebe kamen, nun fernblieben. Noch seien dies aber nur einzelne Meldungen. Ein genauer Trend lasse sich noch nicht ausmachen, sagte Mitulla. Dies sei erst in einigen Wochen möglich.
Niedersachsen meldet 758 Neuinfektionen
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut zum Ferienbeginn binnen 24 Stunden 758 Corona-Neuinfektionen registriert, 63 mehr als am Freitag. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 48,4 Fälle je 100.000 Einwohner (Freitag: 45,4). Es wurden neun weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Am Sonnabend vor einer Woche hatte es in Niedersachsen 528 Neuinfektionen gegeben, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zu diesem Zeitpunkt bei 41,4.
RKI registriert 10.949 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 70,8
Das Infektionsgeschehen in Deutschland nimmt offenbar wieder etwas Fahrt auf. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag erstmals seit dem 21. September wieder über der Marke von 70. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 70,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 68,7 gelegen, vor einer Woche bei 64,4 (Vormonat: 76,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.949 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8.854 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 75 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 65 Todesfälle gewesen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 2,02 (Donnerstag 1,93) an.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Bremen setzt Corona-Warnstufe auf 0
Das Infektionsgeschehen im Bundesland Bremen ist stabil. Deshalb hat der Senat dort die Corona-Warnstufe - vorerst für sieben Tage - auf 0 gesetzt. In Innenbereichen gelten nun keine Einschränkungen mehr - mit Ausnahme von Geschäften, Bussen und Bahnen und Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern. Eine NDR Reporterin hat sich im Bremer Nachtleben unter die Leute gemischt.
Schleswig-Holstein: 126 neue Corona-Fälle registriert
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gesunken. Die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag mit Datenstand von Freitagabend bei 27,1, nach 27,8 am Donnerstag. Das geht aus Zahlen der Landesmeldestelle hervor. Am Freitag vergangener Woche hatte die Inzidenz bei 27,2 gelegen. 126 neue Corona-Infektionen wurden gemeldet, 24 weniger als am Vortag. 53 Menschen wurden wegen einer Infektion im Krankenhaus behandelt, 3 weniger als am Donnerstag. Auf Intensivstationen lagen 16 Corona-Patienten (Donnerstag: 18), 9 wurden beatmet (Donnerstag: 8). Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - wurde mit 1,31 angegeben, nach 1,37 am Donnerstag. Zwei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit Sars-CoV-2.
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Live-Ticker von NDR.de startet ins Wochenende
Guten Morgen! Die Redaktion von NDR.de hält Sie auch heute - am Sonnabend, 16. Oktober - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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