Coronavirus-Blog: Niedersachsens Kirche debattiert über 3G-Regel
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 13. Oktober 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Niedersachsen: Debatte um 3G-Regel für Gottesdienste
- Lockdown: Kein Anspruch auf Bezahlung für Minijobber
- Bremen ist erstes Bundesland mit 80 Prozent Erstgeimpften
- WHO schlägt Drosten für neuen Pandemie-Beirat vor
- Niedersachsen hält trotz Kritik an Regeln für Weihnachtsmärkte fest
- MV: Rechnungshof beklagt "rechtswidrige" Verwendung von Geldern aus Schutzfonds
- Niedersächsische FDP fordert "Freedom Day" in Landtagssitzung
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 119 in Schleswig-Holstein, 710 in Niedersachsen, 203 in Mecklenburg-Vorpommern, 225 in Hamburg, 89 in Bremen
- RKI: Bundesweit 11.903 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 65,4
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine gute Nacht
Wir beenden den Coronavirus-Blog vom Mittwoch und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Am Donnerstag geht es in einem neuen Blog weiter.
Niedersachsen: Gegenwind für FDP-Forderung nach "Freedom Day"
Die FDP-Fraktion hat im Niedersächsischen Landtag heute mehr Eigenverantwortung für die Bürger in der Corona-Pandemie gefordert. Mit Blick auf Corona-Verordnungen sagte der Fraktionsvorsitzende Stefan Birkner, es sei der Zeitpunkt gekommen, "an dem wir uns dieses Regelwerk sparen können". Er forderte, von Pflichten auf Appelle überzugehen - etwa beim Maskentragen im Nahverkehr. Die Pandemie sei jedoch noch nicht vorbei. Die FDP-Forderung nach einem sogenannten Freedom Day wiesen die drei anderen Landtagsfraktionen zurück. Ein "Freedom Day" sei ein waghalsiges Experiment, sagte die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz. Mehrere Politiker verwiesen zudem auf eine zu niedrige Impfquote im Bundesland, um die Corona-Maßnahmen aufzuheben. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) warnte, vor der kalten Jahreszeit dürfe man nicht leichtsinnig werden. Der vergangene Herbst und Winter hätten gezeigt, dass es dann mehr Infektionen gebe.
Deutlich mehr Neuinfektionen in den Niederlanden
Die Niederlande befürchten eine neue Coronawelle. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in den vergangenen sieben Tagen stark und liegt nun um 62 Prozent höher als in der Vorwoche. Das ist der größte Anstieg seit Mitte Juli, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM heute mitteilte. Landesweit wurden 3.746 neue Infektionen gemeldet, fast doppelt soviel wie am vergangenen Mittwoch. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern steigt den Angaben zufolge deutlich. Im ganzen Land wurde die Alarmstufe nun auf "besorgniserregend" erhöht. Die meisten Infektionen wurden den Behörden zufolge in Großstädten registriert, aber auch sehr viele in Regionen mit streng gläubigen Protestanten. Viele orthodoxe Calvinisten lehnen eine Impfung ab. Etwa 68 Prozent der rund 17 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.
Niedersachsen: Debatte um 3G-Regel für Gottesdienste
In der evangelischen Kirche wird darüber diskutiert, ob weiterhin auch ungeimpfte und ungetestete Menschen in die Gottesdienste dürfen. Die Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen empfiehlt ihren Gemeinden, auf die 3G-Regel zu verzichten - um niemanden auszugrenzen. Es gebe Menschen, die sich nicht kurzfristig testen lassen oder die Kosten dafür aufbringen können. Der scheidende theologische Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, Thies Gundlach, sprach sich dagegen für die Anwendung der 3G-Regel aus. "Die Kirche sollte nicht zum Hort von Impfskeptikern werden, weil wir denken, dass ein Gottesdienst in jedem Fall zugänglich sein sollte", so Gundlach.
Bremens Behörden registrieren 89 Neuinfektionen
Im Bundesland Bremen sind 89 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden (Vortag 114; Vorwoche 165). Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Bremen liegt nun bei 61,0 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner, die in Bremerhaven bei 207,8.
203 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
Den zweiten Tag in Folge haben die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 200 Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) meldete heute 203 bestätigte neue Ansteckungen nach 225 gestern und 147 am Mittwoch vergangener Woche. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen beträgt nun 56,6 nach 47,0 vor einer Woche. In den Kliniken des Landes liegen demnach 49 Covid-Patienten, einer mehr als am Vortag. Von ihnen werden unverändert 16 auf der Intensivstation behandelt. Zwei Menschen starben in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, so dass die Gesamtzahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie auf 1.211 stieg.
Bremer Freimarkt mit 3G-Regeln
Am Freitagabend beginnt der Bremer Freimarkt. Es ist eines der ältesten Volksfeste Deutschlands und findet auf der Bürgerweide direkt neben dem Hauptbahnhof statt. Maximal 20.000 Besucher dürfen gleichzeitig auf das Gelände - alle über 16-jährigen Besucherinnen und Besucher müssen entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Auf manche Programmpunkte wie das Eröffnungsfeuerwerk oder den Freimarktumzug muss dieses Jahr Corona-bedingt verzichtet werden.
WHO schlägt Drosten für neuen Pandemie-Beirat vor
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Berliner Virologen Christian Drosten als Mitglied eines neuen Beirats vorgeschlagen. Dieser soll Richtlinien für künftige Studien über den Ursprung von Pandemien und Epidemien erarbeiten und Untersuchungen beaufsichtigen, wie die WHO berichtete. Sie schlug 26 Mitglieder aus zahlreichen Ländern vor. Der Beirat ist eine Reaktion auf die von China lange verschleppte internationale Untersuchung des Ursprungs des Coronavirus. Die WHO hofft, dass solche Untersuchungen künftig über den Beirat vorbereitet werden und dann ohne politische Auseinandersetzungen zwischen Regierungen über die Bühne gehen können. Drosten und die Virologin Sandra Ciesek nehmen im NDR Info Podcast Coronavirus-Update regelmäßig Stellung zum aktuellen Stand der Corona-Forschung.
Lockdown: Kein Anspruch auf Bezahlung für Minijobber
Minijobbern, die nach einer infolge der Corona-Verordnung verhängten Geschäftsschließung Arbeitsausfälle haben, steht keine Vergütung vom Arbeitgeber für die Zeit zu. Das entschied das Bundesarbeitsgericht heute in Erfurt.
Es sei Sache des Staates, für einen Ausgleich der finanziellen Nachteile zu sorgen, erklärten die höchsten deutschen Arbeitsrichter. Das sei zum Teil mit dem erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld erfolgt. Das treffe auf die Klägerin aus Niedersachsen als geringfügig Beschäftigte aber nicht zu - insofern gebe es "Lücken in dem sozialversicherungspflichtigen Regelungssystem".
Bei der Klage ging es um den Anspruch einer als Verkäuferin eingesetzten Minijobberin auf Bezahlung während einer von den Behörden angeordneten Filialschließung im April 2020. Die Vorinstanzen in Niedersachsen hatten ihrer Klage stattgegeben. Das Bundesarbeitsgericht hob deren Entscheidung auf.
Kostenlose Schnelltests? Hamburger Anbieter droht Ärger
Ein Hamburger Unternehmer wirbt im Internet mit kostenlosen Corona-Schnelltests, obwohl diese zum 11. Oktober abgeschafft worden sind. Die Zertifikate werden nach einem zu Hause gemachten Selbsttest online ausgestellt. Jetzt schreitet die Sozialbehörde ein - sie will diesem Geschäftsmodell einen Riegel vorschieben. Kunden riskieren ein Bußgeld von 300 Euro.
Vor HSV-Spiel: 2G-Kontrollen vor dem Volksparkstadion
Das Hamburger Volksparkstadion wird am Sonnabend so voll wie seit 19 Monaten nicht mehr. Knapp 33.000 Tickets sind für die Partie des Fußball-Zweitligisten gegen Fortuna Düsseldorf bereits verkauft worden. Um einen reibungslosen Zugang zum Stadion für vollständig Geimpfte und nachweislich Genesene (2G-Regel) zu ermöglichen, werden die Kontrollen vor das Stadion verlagert. Nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" werden 140 Ordner auf den Hauptwegen von den S-Bahnhöfen bis zum Stadion die Besucher auf die Echtheit ihrer Nachweise überprüfen. Als Bestätigung erhalten die Zuschauer Armbändchen mit dem Datum des Spieltags und können so ohne weitere 2G-Kontrolle ins Stadion gelangen. Dort entfallen die Maskenpflicht und Abstandsregeln. Es wird Alkohol ausgeschenkt.
Erstimpfungen: Bremen knackt die 80 Prozent
Bremen hat als erstes Bundesland bei den Erstimpfungen die Quote von 80 Prozent geschafft. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Auch bei den Zweitimpfungen liegt Bremen mit 76,5 Prozent vorn. Mehr als 70 Prozent schaffen bisher aber auch das Saarland und Schleswig-Holstein. Hamburg ist mit 69,8 Prozent fast an dieser Marke dran. Die niedrigsten Impfquoten verzeichnen Brandenburg, Thüringen und Sachsen. Deutschlandweit sind 68,6 Prozent mindestens einmal und 65,4 Prozent komplett geimpft.
Intensivmediziner: Fast alle Corona-Patienten ungeimpft oder mit Vorerkrankung
Die deutschen Intensivmediziner sehen die Corona-Pandemie nach wie vor als große Belastung. Von einer Entspannung könne nicht die Rede sein, sagte Divi-Präsident Gernot Marx dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Lage werde aber zunehmend nicht ausschließlich von Corona bestimmt. Marx zufolge sind die meisten Patienten auf den Intensivstationen gar nicht oder nicht vollständig geimpft. Unter den schwer kranken geimpften Patienten gebe es nahezu keine ohne Vorerkrankungen. Es handele sich größtenteils um ältere Menschen, die chronische Krankheiten hätten oder deren zweite Impfung schon weiter zurückliege.
225 neue Corona-Fälle in Hamburg bestätigt
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 225 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 24 Neuinfektionen mehr als am Mittwoch vor einer Woche und 44 Fälle mehr als gestern. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt von 58,6 auf jetzt 59,9. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 71,1.
Krisenstab verteidigt Regeln für Weihnachtsmärkte in Niedersachsen
Der niedersächsische Corona-Krisenstab hat die neuen Regeln für Weihnachtsmärkte im Land verteidigt. Krisenstabschef Heiger Scholz nannte es überraschend, dass der Städtetag die Regeln für nicht praktikabel hält. Das berichtete NDR 1 Niedersachsen heute. Diese Auflagen seien auf Basis der Konzepte der Schausteller erarbeitet worden. Weihnachtsmärkte sollen in diesem Jahr unter 3G-Auflagen möglich sein - beispielsweise mit Zäunen und Zugangskontrollen oder mit Armbändern für Gäste. Ein Zaun widerspreche dem Charakter der Märkte, Bändchen seien aufwendig und teuer, hatte der Städtetag kritisiert.
Rechnungshof MV kritisiert Landesregierung: Corona-Hilfsgelder rechtswidrig verwendet
Der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern kritisiert die Landesregierung dafür, die verfassungsrechtlich festgeschriebene Schuldenbremse in Teilen umgangen zu haben. So sei der Löwenanteil der Kredite aus dem 2,85 Milliarden Euro schweren Schutzfonds MV für Projekte verwandt worden, "die da nicht reingehören, weil kein Pandemiebezug gegeben ist", sagte Rechnungshof-Präsidentin Martina Johannsen NDR 1 Radio MV. Einen fehlenden zeitlichen und sachlichen Bezug zur Pandemie sieht Johannsen bei den Mitteln für den Investitionsstau bei der Unimedizin, aber auch beim Breitbandausbau. Der habe schon lange auf der Agenda gestanden. Auch Prallschutzmatten in einer Turnhalle, ein Lift in einer Schule oder ein neues Label für Tourismusorte hätten nichts mit der Pandemiebekämpfung zu tun. Johannsen bilanziert: "Das ist aus unserer Sicht schlicht rechtswidrig."
Weniger Klassenarbeiten und Lernstoff in Niedersachsen
Die Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen sind mit weniger Klassenarbeiten und einer Reduzierung des Lernstoffes ins neue Schuljahr gestartet. Diese Herangehensweise sei sinnvoll, teilte der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens heute mit. Nach dem Lockdown sollte nicht das schnelle Eintrichtern verpasster Lerninhalte im Mittelpunkt stehen, sondern die Erarbeitung nachhaltiger Konzepte und die Fokussierung auf wirklich relevante Unterrichtsinhalte über einen längeren Zeitraum hinweg.
Hamburg: "Sonderfonds Messen" soll Risikofaktoren abmildern
Nach anderthalb Jahren voller Absagen aufgrund der Corona-Pandemie läuft das Messegeschäft in Hamburg mit dem ITS Weltkongress zur Mobilität gerade erst wieder an. Doch bleibt es auch für künftige Ausstellungen bei den jetzigen 2G - und 3G-Regeln? Mit wie vielen Besuchern und Ausstellern können Messeplaner im kommenden Jahr rechnen? Für Veranstalter sind das Risikofaktoren. Denn sie finden kaum einen Versicherer, der zahlt, falls die Messe am Ende doch ausfällt. Mit dem "Sonderfonds Messen" springt hier künftig der Bund ein. Die Förderung kann vom 25. Oktober an online beantragt werden. Sie gilt vorerst bis Ende September 2022. Hamburg stellt die Software bereit und organisiert die Auszahlung. Ein ganz ähnliches Programm gibt es auch schon für Kulturschaffende und Konzertveranstalter.
Hamburgs Schulsenator: Lockerung der Maskenpflicht für Grundschüler im November möglich
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hält unter bestimmten Bedingungen weniger strenge Corona-Regeln an Grundschulen für möglich. "Wenn die Infektionszahlen sich weiter positiv entwickeln, kann ich mir eine Lockerung der Maskenpflicht für Grundschüler im November durchaus vorstellen", sagte er dem "Hamburger Abendblatt". Zunächst jedoch sollen die bisherigen Regeln noch bestehen bleiben. "Nach den Herbstferien gilt an Hamburgs Schulen zunächst weiterhin für alle die Maskenpflicht, um das bekannte Infektionsrisiko durch die vielen Urlaubsrückkehrer aus dem Ausland zu verringern." Es gelte weitern, lieber eine Sicherheitsmaßnahme mehr zu haben als neue Schulschließungsdebatten. Die CDU setzt sich schon länger für ein Ende der Maskenpflicht in den Hamburger Schulen ein.
710 neue Corona-Fälle in Niedersachsen, Inzidenz konstant
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut heute 710 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Vortag: 350, Vorwoche: 653). Es kommen fünf weitere Todesfälle hinzu. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.009. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 42,1 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 42,6, Vorwoche: 42,1).
Bundesarbeitsgericht: Grundsatzurteil zu Minijobber-Bezahlung während des Lockdowns
Können Minijobber darauf pochen, ihren Lohn zu bekommen, auch wenn ihre Arbeit während des Corona-Lockdowns nicht gebraucht wurde? Das Bundesarbeitsgericht will das heute grundsätzlich klären - es ist der erste Arbeitsrechtsstreit vor dem höchsten deutschen Arbeitsgericht, der seinen Ursprung in der Corona-Krise hat. Konkret geht es um den Fall einer Frau aus Niedersachsen. Sie hatte als geringfügig Beschäftigte in einer Filiale für Nähmaschinen und Zubehör als Verkäuferin gearbeitet. Auf Anordnung der Behörden musste das Geschäft während des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr den ganzen April über geschlossen bleiben. Die Frau wurde als Verkäuferin nicht gebraucht. Anders als Voll- oder Teilzeitbeschäftigte können Minijobber nicht in Kurzarbeit geschickt werden. Die 432 Euro netto, die die Frau mit ihrem Arbeitgeber als Entgelt für ihre Tätigkeit vereinbart hatte, fordert sie daher ein. In ihrer Klage argumentiert sie, dass es zum Betriebsrisiko gehöre, wenn das Geschäft auf behördliche Anordnung schließen muss. Dieses Risiko müsse ihre Arbeitgeberin tragen. In den ersten beiden Instanzen hatte die Frau damit Erfolg.
Lufthansa zahlt Hilfen schneller zurück als geplant
Die Lufthansa hatte während der Pandemie staatliche Hilfen erhalten, um die Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern. Nun hat das Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro zurückgezahlt. Eine weitere Milliarde Euro will der Konzern bis Ende des Jahres zurückzahlen. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik hält aktuell noch 14,09 Prozent des Grundkapitals der Lufthansa - in der Corona-Krise waren es 20 Prozent. Trotz der Hilfen seien Tausende Arbeitsplätze verloren gegangen, kritisieren Experten.
92 Corona-Tote bundesweit registriert
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 65,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 65,8 gelegen, vor einer Woche bei 62,3 (Vormonat: 81,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.903 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.547 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 92 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 76 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.330.258 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
Pandemie führt zu Lieferengpässen - auch im Weihnachtsgeschäft
Im Zuge der Corona-Pandemie fehlt es in der Industrie an immer mehr Material - betroffen sind davon nicht nur die Autobauer. Das führt dazu, dass wir nicht mehr alles direkt kaufen können. Im vorweihnachtlichen Geschäft könnte es zu Lieferengpässen kommen. Fahrradhändler haben schon länger Probleme bei Bestellungen, aber auch Baumärkte und Möbelhäuser kommen nicht mehr an alle gewünschten Produkte. Zudem sind Computerchips schwer zu bekommen.
Inzidenzwert in Schleswig-Holstein leicht gesunken
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gesunken. Mit Datenstand von Dienstagabend (18.45 Uhr) lag die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 25,5 - nach 27,7 am Vortag. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnete Neumünster mit 53,8, am niedrigsten war der Wert in Schleswig-Flensburg mit 12,3. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden 119 neue Corona-Ansteckungen gemeldet, sechs mehr als am Montag. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten und -Patientinnen sank um sechs auf 56. Von ihnen lagen zuletzt 14 auf Intensivstationen, acht mussten beatmet werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - betrug 1,1.
Hundert Folgen Corona-Podcast: Drosten und Ciesek reden weiter
Die Virologen Christian Drosten und Sandra Ciesek sind als Pandemie-Erklärer zu Leuchttürmen wissenschaftlich fundierter Information geworden. In der 100. Folge des Coronavirus-Update von NDR Info kündigen die Forscher Veränderungen im Podcast an: Die Folgen werden kürzer und kompakter. Außerdem geht es in der Jubiläumsausgabe unter anderem um die Immunität von Genesenen, korrigierte Impfzahlen und das neue Medikament Molnupiravir.
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